Donnerstag, 12. Oktober 2017

So wird er doch wegen seiner Zudringlichkeit aufstehen und ihm geben, was er braucht. (Lk 11,8)

27 Woche im Jahreskreis – Donnerstag

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 11,5-13.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn einer von euch einen Freund hat und um Mitternacht zu ihm geht und sagt: Freund, leih mir drei Brote;
denn einer meiner Freunde, der auf Reisen ist, ist zu mir gekommen, und ich habe ihm nichts anzubieten!,
wird dann etwa der Mann drinnen antworten: Lass mich in Ruhe, die Tür ist schon verschlossen, und meine Kinder schlafen bei mir; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben?
Ich sage euch: Wenn er schon nicht deswegen aufsteht und ihm seine Bitte erfüllt, weil er sein Freund ist, so wird er doch wegen seiner Zudringlichkeit aufstehen und ihm geben, was er braucht.
Darum sage ich euch: Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet.
Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet.
Oder ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn eine Schlange gibt, wenn er um einen Fisch bittet,
oder einen Skorpion, wenn er um ein Ei bittet?
Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wieviel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten.

 

Tagesimpuls:

 

So wird er doch wegen seiner Zudringlichkeit aufstehen und ihm geben, was er braucht.  (Lk 11,8)

 

Jesus betont die Beharrlichkeit im Gebet. Das kann man missverstehen. Wenn Kinder z.B. etwas wollen, dann quengeln sie so lange, bis die Eltern die Geduld verlieren und es ihnen geben, obwohl sie es eigentlich nicht wollen, weil es nicht richtig für sie ist. Sollen wir so bei Gott auch quengeln, als müssten wir ihn weich klopfen, bis er dann nicht mehr anders kann? Das wäre ja ein manipulatives Verhalten, was nicht der Liebe entsprechen würde. Wenn ich einen Menschen unter Druck setze, solange, bis er tut, was ich will, dann ist das eine Form der Manipulation, es ein eine Form der Gewalt. Und das kann doch nicht unser Vorbild sein für das Gebet.

 

So wird er doch wegen seiner Zudringlichkeit aufstehen und ihm geben, was er braucht.

 

Ich verstehe es so, dass es Jesus auf die Beharrlichkeit ankommt. Beharrlichkeit muss nicht so verstanden werden, dass wir Gott unter Druck setzen würden, dass wir ihn manipulieren wollten. Beharrlichkeit kann auch so verstanden werden, dass wir einen festen Glauben haben und uns davon nicht abbringen lassen. Wir sehen vielleicht im Moment nicht Gottes Güte. Aber das veranlasst uns keineswegs, dass wir am Sinn des Gebets zweifeln würden. Wir beten beharrlich weiter, weil wir fest daran glauben, dass Gott gut ist.

 

So wird er doch wegen seiner Zudringlichkeit aufstehen und ihm geben, was er braucht.

 

Es bedeutet auch, dass wir immer das Gute von Gott erwarten. Vielleicht wirkt er sogar ein Wunder. Es kann auch sein, dass er ein Wunder in den Herzen von Menschen wirkt, es muss nicht ein äußerliches Wunder wie z.B. eine Krankenheilung sein. Eines ist nur sicher: Wenn wir viel und beharrlich beten, dann geben wir dem Segenswirken Gottes mehr Raum in unserem Leben und damit in der Welt. Durch das Beten, durch unser Ja zu ihm, durch unseren beharrlichen Glauben an das Gute, erfüllen wir unseren Beitrag zum Heil der Welt. Gott hat die Welt eben so eingerichtet, dass er mit uns zusammenarbeiten will. Wir tun unseren Teil, und er tut seinen Teil. Unser Teil dabei ist das Gebet.

 

Gebet:

Jesus, ich danke dir, dass du uns dazu berufen hast, betende Menschen zu sein. Du machst uns Mut, beharrlich zu beten, nicht zu zweifeln, das Gebet nicht aufzugeben. Bitte hilf vor allem den Menschen, die verletzt und enttäuscht sind, dass sie darüber hinwegkommen und festhalten am Glauben, damit deine Segensflüsse weiter fließen können in ihrem Leben.

 

 

Pastor Roland Bohnen

 

 

 

 

 

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