Montag, 30. September 2019

Denn wer unter euch allen der Kleinste ist, der ist groß. (Lk 9,48)

26 Woche im Jahreskreis     Montag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 9,46-50

In jener Zeit kam unter den Jüngern die Frage auf, wer von ihnen der Größte sei. 

Jesus wusste, was in ihrem Herzen vorging. Deshalb nahm er ein Kind, stellte es neben sich 

und sagte zu ihnen: Wer dieses Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. Denn wer unter euch allen der Kleinste ist, der ist groß. 

Da sagte Johannes: Meister, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb, und wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er nicht mit uns zusammen dir nachfolgt. 

Jesus antwortete ihm: Hindert ihn nicht! Denn wer nicht gegen euch ist, der ist für euch.

 

 

Tagesimpuls:

 

Denn wer unter euch allen der Kleinste ist, der ist groß.  (Lk 9,48)

 

Immer wieder kommt es vor, dass Menschen ausgeschlossen werden aus einer Gruppe, die sich für etwas Besseres hält. Menschen schauen auf andere Menschen herab, machen andere klein, fühlen sich anderen Menschen überlegen. Ich habe das selber immer wieder in meinem Leben erlebt, dass andere auf mich herabgeschaut haben. Das tut weh. Wenn es mir heute passieren würde, würde ich es als eine Chance sehen, demütig zu sein, wie ein Kind. Wir sollen ja klein sein. Wenn ich an die Seite geschoben oder nicht beachtet werde, dann ist das doch gar nicht so schlimm. Ich habe die Größe, klein sein zu können.

 

Denn wer unter euch allen der Kleinste ist, der ist groß.

 

Klein gemacht werden ohne innerlich verletzt oder böse zu sein, wenn jemand das kann, dann kann man wirklich sagen, dass dieser Mensch eine innere Größe hat. Das ist vermutlich sehr selten, aber wir können ja versuchen, die Situationen, wo wir abgelehnt oder klein gemacht werden, als Chancen zu nutzen. Ich muss nicht immer in der ersten Reihe sein, ich muss nicht immer alles regeln, ich kann auch gut loslassen, jedenfalls nehme ich es mir vor. Dinge geschehen auch ohne mich, ich kann gerne mal den anderen den Vortritt, die große Rolle überlassen. Wichtig ist aber, dass wir, wenn wir das üben, nicht trotzdem innerlich böse werden. Wir müssen versuchen, es aus der Hand Jesu anzunehmen: „Ich will klein sein."

 

Denn wer unter euch allen der Kleinste ist, der ist groß.

 

Vielleicht gelingt es uns heute, andere Menschen groß zu machen und selber klein zu werden und in den Hintergrund zu treten. So könnten wir versuchen, das Evangelium ganz praktisch zu leben.

 

Gebet:

Jesus, ich kenne das Gefühl, von anderen klein gemacht zu werden. Ich verzeihe allen, die mich abgelehnt und klein gemacht haben. Heute will ich versuchen, andere groß zu machen und selber klein zu werden für dich. Ich will dir uns deinem Wirken nicht im Weg stehen. Hilf mir, demütig zu werden, alles von dir zu erwarten, wie Kinder die sich am Heiligabend auf die Bescherung freuen.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Roland Bohnen
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Samstag, 28. September 2019

Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören, werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten aufersteht. (Lk 16,31)

 26 Sonntag im Jahreskreis

 

Evangelium                                                   Lk 16, 19–31

In jener Zeit sprach Jesus zu den Pharisäern:
19Es war einmal ein reicher Mann,
der sich in Purpur und feines Leinen kleidete
und Tag für Tag glanzvolle Feste feierte.
20Vor der Tür des Reichen aber
lag ein armer Mann namens Lázarus,
dessen Leib voller Geschwüre war.
21Er hätte gern seinen Hunger mit dem gestillt,
was vom Tisch des Reichen herunterfiel.
Stattdessen kamen die Hunde
und leckten an seinen Geschwüren.
22Es geschah aber:
Der Arme starb
und wurde von den Engeln in Abrahams Schoß getragen.
Auch der Reiche starb und wurde begraben.
23In der Unterwelt,
wo er qualvolle Schmerzen litt,
blickte er auf und sah von Weitem Abraham
und Lázarus in seinem Schoß.
24Da rief er: Vater Abraham, hab Erbarmen mit mir
und schick Lázarus;
er soll die Spitze seines Fingers ins Wasser tauchen
und mir die Zunge kühlen,
denn ich leide große Qual in diesem Feuer.
25Abraham erwiderte:
Mein Kind, erinnere dich daran,
dass du schon zu Lebzeiten
deine Wohltaten erhalten hast,
Lázarus dagegen nur Schlechtes.
Jetzt wird er hier getröstet,
du aber leidest große Qual.
26Außerdem ist zwischen uns und euch
ein tiefer, unüberwindlicher Abgrund,
sodass niemand von hier zu euch
oder von dort zu uns kommen kann,
selbst wenn er wollte.
27Da sagte der Reiche:
Dann bitte ich dich, Vater,
schick ihn in das Haus meines Vaters!
28Denn ich habe noch fünf Brüder.
Er soll sie warnen,
damit nicht auch sie an diesen Ort der Qual kommen.
29Abraham aber sagte:
Sie haben Mose und die Propheten,
auf die sollen sie hören.
30Er erwiderte: Nein, Vater Abraham,
aber wenn einer von den Toten zu ihnen kommt,
werden sie umkehren.
31Darauf sagte Abraham zu ihm:
Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören,
werden sie sich auch nicht überzeugen lassen,
wenn einer von den Toten aufersteht.

 

Tagesimpuls:

 

Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören, werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten aufersteht. (Lk 16,31)

 

Jesus warnt uns eindeutig vor der Hölle. Noch klarer und eindeutiger kann man es nicht sagen. Er betont deutlich, dass es ein Zu-Spät geben wird, wo man Dinge nicht mehr rückgängig machen kann. Was kann man dagegen noch vorbringen? Wir argumentieren mit der Liebe Gottes. Kann Gott das denn zulassen, wenn er und doch liebt? Das ist für uns schwer zu verstehen. Aber in allem, was wir erleben, auch in den unverständlichen Dingen, müssen wir immer wieder bekennen: Gott macht keine Fehler. Oder wie es in dem alten Kirchenlied heißt: „Was Gott tut das ist wohlgetan." Wir glauben und bekennen, dass Gott gut und voller Liebe ist. Aber das darf uns nicht dazu führen, dass wir uns unser eigenes Gottesbild zusammen-stricken nach unserem Gutdüngen und unseren Vorlieben. Wir müssen uns an das halten, was Jesus uns offenbart hat. Jesus offenbart, dass Gott voller Liebe ist, die absolute vollkommene Liebe. Und zugleich sagt Jesus klar und eindeutig, dass es eine Hölle gibt. Und wir glauben und bekennen, dass Gott gut und vollkommen ist und keine Fehler macht. Wir verstehen das nicht, aber das heißt nicht, dass es falsch wäre.

 

Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören, werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten aufersteht.

 

Was heißt das für uns? Nutzen wir die Zeit, damit die Liebe in uns wächst. Wir wissen, wie allein das gelingen kann: durch eine tiefe Beziehung zu Jesus, der uns von unseren Sünden, z.B. von unserer Habgier oder unserer Genusssucht befreit. Nur er kann uns befreien, wir selber können es nicht. Wir brauchen ihn als Erlöser. Wenn er uns erlöst, dann kann die Liebe in uns wachsen, und das beinhaltet auch die Liebe zu den Armen.

 

Gebet:

Jesus, ich will dich ernst nehmen. Ich glaube dir, auch wenn ich nicht alles verstehen kann. Hilf mir, diese Lebenszeit gut auszunutzen, damit die Liebe in mir kräftiger wird. Es gelingt mir nicht aus eigenen Kräften. Ich brauche so sehr deine Hilfe. Bitte erlöse mich von allem Bösen, lass die Liebe in mir immer stärker werden. Und zeige mir, wo und wie ich am besten den Armen helfen kann.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Freitag, 27. September 2019

Der Menschensohn muss vieles erleiden. Lk 9,22)

25 Woche im Jahreskreis     Freitag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 9,18-22

In jener Zeit als Jesus in der Einsamkeit betete und die Jünger bei ihm waren, fragte er sie: Für wen halten mich die Leute? 

Sie antworteten: Einige für Johannes den Täufer, andere für Elija; wieder andere sagen: Einer der alten Propheten ist auferstanden. 

Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Petrus antwortete: Für den Messias Gottes. 

Doch er verbot ihnen streng, es jemand weiterzusagen. 

Und er fügte hinzu: Der Menschensohn muss vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er wird getötet werden, aber am dritten Tag wird er auferstehen.

 

 

Tagesimpuls:

 

Der Menschensohn muss vieles erleiden.  Lk 9,22)

 

Nachdem Jesus in der Einsamkeit betet – und ich vermute, dass er mal wieder lange gebetet hat – wird ihm bewusst, dass er viel leiden muss. Man kann darin sogar eine Art Maßstab sehen für unser Gebet, ob unser Gebet gut und fruchtbar ist. Wir haben manchmal einen falschen Maßstab. Wir denken, unser Gebet sei dann fruchtbar, wenn wir beim Gebet gute Gefühle haben. Aber darum geht es gar nicht, so schön es auch ist, wenn wir uns während des Gebets gut fühlen. In Wirklichkeit aber geht es beim Gebet darum: Macht es mich leidensfähiger, macht es mich opferbereiter, macht es mich bereit zu lieben, auch wenn mich die Liebe etwas kostet?

 

Der Menschensohn muss vieles erleiden.

 

Theresa von Avila sagt es in ihrem berühmten Gleichnis vom Wasser. Das Gebet ist wie das Bewässern eines Gartens. Die Früchte, um die es eigentlich geht, sind die Tugenden, also die Liebe. Das Gebet führt dazu, dass die Liebe in uns stärker wird. Genau das erleben wir hier bei Jesus. Er betet intensiv, und im Gebet wird ihm klar, dass er für uns leiden muss und will. Er sieht das Kreuz auf sich zukommen, dass er aus Liebe zu uns annimmt.

 

Der Menschensohn muss vieles erleiden.

 

Es ist eine Tradition in der katholischen Kirche, dass man das Gebet mit einem Vorsatz abschließt. Man nimmt sich etwas vor, um seine Liebe zu Gott und den Nächsten zu praktizieren und zu steigern. Ich selber erlebe das auch immer wieder. Am Ende des Gebets ist meine Bereitschaft zur Liebe gewachsen. Man bekommt wieder neuen Schwung, die Hingabe wird wieder erneuert.

 

Gebet:
Jesus, ich danke dir, dass du uns in allem ein Vorbild bist. Du hast gebetet zu deinem und unserem Vater. Die Liebe brannte in deinem Herzen wie ein Feuer. Du wolltest alles tun, um uns zu retten und zurückzuführen in die Liebe Gottes. Und als der Vater dich den Weg zum Kreuz geführt hat, hast du Ja gesagt. Hilf mir, dass ich im Gebet zu einer größeren Liebe zu dir und meinen Mitmenschen geführt werde, auch wenn es mich etwas kosten wird.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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