Donnerstag, 30. November 2023

Sofort ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm. (Mt 4,20)

Heiliger Andreas

 

EVANGELIUM

Mt 4, 18-22

In jener Zeit

18als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er zwei Brüder, Simon, genannt Petrus, und seinen Bruder Andreas; sie warfen gerade ihr Netz in den See, denn sie waren Fischer.

19Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen.

20Sofort ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm.

21Als er weiterging, sah er zwei andere Brüder, Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren mit ihrem Vater Zebedäus im Boot und richteten ihre Netze her. Er rief sie,

22und sogleich verließen sie das Boot und ihren Vater und folgten Jesus.

 

 

Tagesimpuls:

 

Sofort ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm.  (Mt 4,20)

 

Mir fällt wieder ein Wort von Chiara Lubich ein, was mir schon oft geholfen hat: „Immer, sofort und mit Freude" – „sempre, subito e con gioia". Es gibt Zeiten, da denke ich nicht daran, da bin ich faul, da bin ich nicht so hilfsbereit. Aber wenn ich daran denke, dann ist es eine große Hilfe. 

 

Sofort ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm.

 

Mit dem langsamen Älterwerden fallen mir manche Bewegungen nicht mehr so leicht wie früher, z.B. das Bücken, aber mitunter auch das Aufstehen. Dann bin ich sehr froh, wenn ein anderer sich bückt oder aufsteht. Aber das ist nicht gut. Ich sollte dagegen angehen: immer, sofort und mit Freude! 

 

Sofort ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm.

 

Natürlich war es für Andreas eine ganz große Entscheidung, Jesus zu folgen. Aber wir können dieses „Sofort" auch auf unsere kleinen alltäglichen Entscheidungen übertragen: Nichts auf die lange Bank schieben, was sowieso gemacht werden muss! Auch mal helfen, wenn es nicht zu meinem Aufgabengebiet gehört (vorausgesetzt, man pfuscht nicht einem anderen in seine Arbeit hinein). Schnell bereit sein, etwas für die Gemeinschaft zu tun! 

 

Gebet: 

Jesus, hilf uns, gegen die Faulheit anzugehen, die sich immer wieder einschleicht. Ich will dir nachfolgen, deinen Willen tun, auch in den kleinen Dingen des Alltags. Schenke mir die Freue, die immer wieder nach der Überwindung kommt. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Mittwoch, 29. November 2023

Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden. (Lk 21,18)

34 Woche im Jahreskreis     Mittwoch

 

EVANGELIUM

Lk 21, 12-19

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

12Man wird euch festnehmen und euch verfolgen. Man wird euch um meines Namens willen den Gerichten der Synagogen übergeben, ins Gefängnis werfen und vor Könige und Statthalter bringen.

13Dann werdet ihr Zeugnis ablegen können.

14Nehmt euch fest vor, nicht im Voraus für eure Verteidigung zu sorgen;

15denn ich werde euch die Worte und die Weisheit eingeben, so dass alle eure Gegner nicht dagegen ankommen und nichts dagegen sagen können.

16Sogar eure Eltern und Geschwister, eure Verwandten und Freunde werden euch ausliefern, und manche von euch wird man töten.

17Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden.

18Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden.

19Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen.

 

 

Tagesimpuls:

 

Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden.  (Lk 21,18)

 

Hier ist eine geheimnisvolle Spannung. Gott wird uns beschützen, Gott wird uns die Worte eingeben, die wir sagen sollen, aber zugleich werden wir auch leiden. Wir werden gehasst und man tut uns Böses an. Es ist die Erfahrung von Kreuz und Auferstehung, die wir Christen machen. Wir müssen immer beide Aspekte sehen, sonst wird unsere Spiritualität einseitig. Wenn wir sagen, dass ein Christ nicht leiden müsse, weil er immer Gottes Hilfe erfahre, dann ist das falsch. Wenn wir sagen, dass wir Christen leiden müssen, aber die göttliche Hilfe nicht verkünden, ist es ebenfalls falsch. Es ist immer beides. Wir erleben das Kreuz, wir erleben aber auch sehr stark die göttliche Hilfe. 

 

Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden.

 

Daher sollen wir Ja sagen zum Leiden, wir sollen aber auch immer um die göttliche Hilfe bitten. Wenn wir meinen, wir bräuchten keine göttliche Hilfe, dann wäre das Stolz. Konkret heißt das zum Beispiel: Wenn wir krank sind, sollen wir die Krankheit akzeptieren, wir sollen aber auch um Heilung bitten. Wenn andere böse zu uns sind, sollen wir das innerlich annehmen und ihnen verzeihen, wir sollen aber auch beten, dass es besser wird. Chiara Lubich sagte es so: Wir sollen nicht in der Wunde stehen bleiben, nicht im Kreuz stehen bleiben, sondern immer durch das Kreuz zur Auferstehung gehen. Sie hat es sogar einmal mit einem Fleischwolf verglichen. Wir kommen oben hinein, werden innerlich verwandelt und kommen verändert wieder heraus. Aber wir bleiben nicht darin stecken. 

 

Gebet: 

Jesus, ich will Ja sagen zu allem, was geschieht, im Vertrauen, dass du alles zum Guten führst. Ich will dir vertrauen und dafür beten, dass sich alles zum Guten wenden wird durch deine Gnade. Bitte stehe allen bei, die krank sind. Stehe allen bei, die heute besonders viel zu erleiden haben. Lass uns immer wieder die Erfahrung der Auferstehung machen. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Dienstag, 28. November 2023

Denn das muss als Erstes geschehen; aber das Ende kommt noch nicht sofort. (Lk 21,9)

34 Woche im Jahreskreis     Dienstag

 

EVANGELIUM

Lk 21, 5-11

In jener Zeit,

5als einige darüber sprachen, dass der Tempel mit schönen Steinen und Weihegeschenken geschmückt sei, sagte Jesus:

6Es wird eine Zeit kommen, da wird von allem, was ihr hier seht, kein Stein auf dem andern bleiben; alles wird niedergerissen werden.

7Sie fragten ihn: Meister, wann wird das geschehen, und an welchem Zeichen wird man erkennen, dass es beginnt?

8Er antwortete: Gebt acht, dass man euch nicht irreführt! Denn viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen: Ich bin es!, und: Die Zeit ist da. - Lauft ihnen nicht nach!

9Und wenn ihr von Kriegen und Unruhen hört, lasst euch dadurch nicht erschrecken! Denn das muss als Erstes geschehen; aber das Ende kommt noch nicht sofort.

10Dann sagte er zu ihnen: Ein Volk wird sich gegen das andere erheben und ein Reich gegen das andere.

11Es wird gewaltige Erdbeben und an vielen Orten Seuchen und Hungersnöte geben; schreckliche Dinge werden geschehen, und am Himmel wird man gewaltige Zeichen sehen.

 

 

Tagesimpuls:

 

Denn das muss als Erstes geschehen; aber das Ende kommt noch nicht sofort.  (Lk 21,9)

 

Jesus hat uns das Reich Gottes geschenkt, aber doch müssen noch viele schlimme Dinge geschehen in der Welt. Wir können, obwohl wir Christen sind, Kriege und Katastrophen nicht aufhalten. Sollen wir deswegen nicht mehr um Frieden beten? Doch! Wir können zu mehr Frieden auf der Erde beitragen, auch wenn wir das Böse nicht vollends stoppen können. Bis Jesus wiederkommt, gibt es den Kampf zwischen Gut und Böse. Aber gerade in diesem Kampf sollen wir uns nicht kampflos ergeben, sondern wir sollen uns auf die Seite des Guten stellen. Das Reich Gottes kann auch schon vor der Wiederkunft Christi sehr spürbare Auswirkungen haben. Wir dürfen nicht in ein „Alles-oder-Nichts-Denken" verfallen. Stattdessen ist es eher ein „Mehr-oder-Weniger". Wir können mehr Gutes erreichen, mehr Frieden und Liebe, auch wenn wir das Böse nicht abschaffen werden. 

 

Denn das muss als Erstes geschehen; aber das Ende kommt noch nicht sofort.

 

Wir sollen akzeptieren, dass es das Böse in der Welt gibt, dass wir in einer Prüfung stehen, dass wir durch Leiden zur Herrlichkeit der Auferstehung geführt werden. Die Tatsache, dass wir leiden müssen, bedeutet nicht, dass das Reich Gottes noch nicht da wäre, dass Jesus uns im Stich lassen würde, dass die Botschaft Jesu nicht wahr wäre. Im Leiden werden wir geprüft, im Leiden sollen wir näher zu Jesus finden. Dann wächst im Leiden das Reich Gottes. In diesem Sinne können wir all unser Leiden aufopfern, damit das Reich Gottes dadurch mehr wächst. 

 

Gebet: 

Jesus, täglich lässt du für mich das Leid zu, mal stärker und mal weniger. Ich bitte dich, dass ich dir dadurch näher komme, dass es dadurch zu mehr Liebe und zu mehr Wachstum deines Reiches auf der Erde führt. Ich sage Ja, zu allem, was geschehen muss, bevor du wiederkommst in Herrlichkeit. Lass uns dadurch in Glaube, Hoffnung und Liebe wachsen. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Montag, 27. November 2023

Diese arme Witwe hat mehr hineingeworfen als alle anderen. (Lk 21,3)

34 Woche im Jahreskreis    Montag

 

EVANGELIUM

Lk 21, 1-4

In jener Zeit

1sah Jesus, wie die Reichen ihre Gaben in den Opferkasten legten.

2Dabei sah er auch eine arme Witwe, die zwei kleine Münzen hineinwarf.

3Da sagte er: Wahrhaftig, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr hineingeworfen als alle anderen.

4Denn sie alle haben nur etwas von ihrem Überfluss geopfert; diese Frau aber, die kaum das Nötigste zum Leben hat, sie hat ihren ganzen Lebensunterhalt hergegeben.

 

 

Tagesimpuls:

 

Diese arme Witwe hat mehr hineingeworfen als alle anderen.  (Lk 21,3)

 

Wir können nie vergleichen, wie viel jemand gibt. Manchmal ärgern wir uns vielleicht, wenn jemand etwas falsch gemacht hat. Aber vielleicht hat er doch alles gegeben, was ihm  möglich war. Wir können das eigentlich nie von anderen wissen. Bei uns selbst finden wir das auch wieder. Wir haben in einer bestimmten Situation scheinbar nicht alles gegeben. Aber dann betrachten wir die Umstände. An diesem Tag war es anders, da hat uns etwas belastet, da konnten wir nicht so, wie wir wollten. Andere sehen das nicht, aber Gott sieht es. 

 

Diese arme Witwe hat mehr hineingeworfen als alle anderen.

 

Wir können unser Gewissen erforschen. Gebe ich wirklich alles? Habe ich alles gegeben? Hätte ich Gott mehr schenken sollen? Ganzhingabe ist etwas sehr Schönes. Es ist deswegen so schön, weil wir von Gott dazu geschaffen sind. Immer, wenn wir ganz in unsere Berufung hineinkommen, dann tut uns das gut, dann finden wir das schön. Es ist also erstrebenswert, sich ganz hinzugeben. Trotzdem sind wir manchmal egoistisch. Das kann Ursachen haben. Etwas blockiert uns. Etwas will uns daran hindern, uns ganz hinzugeben. Wir können nicht ganz vertrauen. 

 

Diese arme Witwe hat mehr hineingeworfen als alle anderen.

 

Maria hat die Ganzhingabe vorgelebt, und sie will uns helfen, da hineinzukommen. Mit Maria an der Seite können wir lernen, uns ganz hinzugeben. Die Hindernisse, die wir immer wieder feststellen, sollen wir in das Bußsakrament bringen. Das ist der beste Heilungsweg, den es gibt. Die Heilige Messe ist der Höhepunkt, bei dem wir unsere Ganzhingabe zum Ausdruck bringen. Wir erwidern die Ganzhingabe Jesu. Er hat alles gegeben am Kreuz – für uns. Wenn wir die Kommunion empfangen, dann ist das der Ausdruck unserer Ganzhingabe an ihn. Sein Leib ist für uns hingegeben. Und wir geben unseren Leib – uns selbst – ihm. Damit schließen bzw. erneuern wir den neuen und ewigen Bund, den er mit uns schließen will. 

 

Gebet: 

Jesus, du hast die Sehnsucht nach Ganzhingabe in mich hineingelegt. Ich will mich dir ganz schenken. Niemand außer dir sieht, wie viel ich wirklich gegeben habe, wie viel ich wirklich gebe. Mein Gewissen zeigt mir, dass ich mich nicht immer ganz hingebe, dass es noch Blockaden gibt. Ich bringe alles regelmäßig in die Beichte, dafür danke ich dir. Maria, ich will an deiner Seite die Ganzhingabe lernen. Ich will dich hineinnehmen in mein Leben, so wie Jesus dich mir am Kreuz zur Mutter geschenkt hat. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Samstag, 25. November 2023

Und alle Völker werden vor ihm versammelt werden. (Mt 25,32)

Christkönigssonntag

Evangelium                                                                                                  Mt 25, 31–46

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
31Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt
und alle Engel mit ihm,
dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen.
32Und alle Völker werden vor ihm versammelt werden
und er wird sie voneinander scheiden,
wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet.
33Er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen,
die Böcke aber zur Linken.
34Dann wird der König denen zu seiner Rechten sagen:
Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid,
empfangt das Reich als Erbe,
das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist!
35Denn ich war hungrig
und ihr habt mir zu essen gegeben;
ich war durstig
und ihr habt mir zu trinken gegeben;
ich war fremd
und ihr habt mich aufgenommen;
36ich war nackt
und ihr habt mir Kleidung gegeben;
ich war krank
und ihr habt mich besucht;
ich war im Gefängnis
und ihr seid zu mir gekommen.
37Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen:
Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen
und dir zu essen gegeben
oder durstig
und dir zu trinken gegeben?
38Und wann haben wir dich fremd gesehen
und aufgenommen
oder nackt
und dir Kleidung gegeben?
39Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen
und sind zu dir gekommen?
40Darauf wird der König ihnen antworten:
Amen, ich sage euch:
Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt,
das habt ihr mir getan.
41Dann wird er zu denen auf der Linken sagen:
Geht weg von mir, ihr Verfluchten,
in das ewige Feuer,
das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist!
42Denn ich war hungrig
und ihr habt mir nichts zu essen gegeben;
ich war durstig
und ihr habt mir nichts zu trinken gegeben;
43ich war fremd
und ihr habt mich nicht aufgenommen;
ich war nackt
und ihr habt mir keine Kleidung gegeben;
ich war krank und im Gefängnis
und ihr habt mich nicht besucht.
44Dann werden auch sie antworten:
Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig
oder fremd oder nackt
oder krank oder im Gefängnis gesehen
und haben dir nicht geholfen?
45Darauf wird er ihnen antworten:
Amen, ich sage euch:
Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt,
das habt ihr auch mir nicht getan.



46Und diese werden weggehen zur ewigen Strafe,
die Gerechten aber zum ewigen Leben.

 

Tagesimpuls:

 

Und alle Völker werden vor ihm versammelt werden.  (Mt 25,32)

 

Hier spricht Jesus von den Völkern, zu griechisch „Ethne". Früher wurde es mit Heiden übersetzt, heute eher mit Völker. Wir sehen hier also eine sehr große Chance für die Heiden, die durch Jesus gerettet werden können, obwohl sie ihn nicht kennen. Nach ihrem Tod werden sie feststellen, dass sie Jesus geholfen haben in jeder guten Tat ihres Lebens. Das erinnert an den Traum von St. Martin, der im Traum Jesus gesehen hatte. Jesus hatte das Stück von seinem Mantel an, das er dem Bettler gegeben hatte. Was Martin für den Bettler getan hatte, das hatte er für Jesus getan.

 

Und alle Völker werden vor ihm versammelt werden.

 

In Johannes 3,18 sagt Jesus: „Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet." Damit meint er sich selbst. Wenn wir an Jesus glauben, wenn wir zu seinem Licht kommen, dann werden wir durch die Barmherzigkeit gerettet und müssen nicht mehr ins Gericht. Alle Sünden, die wir gebeichtet haben, werden später keine Rolle mehr spielen. Gott erinnert sich nicht mehr an sie. Jesus rettet uns Sünder durch sein kostbares Blut. Sollen wir deswegen sündigen, weil wir nicht ins Gericht kommen? Ich vergleiche es mit einer Mutter, die ihr Kind nicht bestrafen kann, weil sie so weich und gutherzig ist. Soll das Kind der Mutter dann extra wehtun, weil sie ja doch nichts macht? Nein, das Kind wird ihre Liebe erwidern. Und so ist es auch bei Gott. Wenn wir durch die Barmherzigkeit durch Jesu Blut gerettet werden, dann wollen wir trotzdem nicht sündigen, und wenn wir doch sündigen, dann tut es uns sehr leid. Wir bereuen und beichten unsere Sünden zeitnah. 

 

Und alle Völker werden vor ihm versammelt werden.

 

Also wollen wir uns in der Nächstenliebe üben, in dem Wissen, dass alles, was wir tun, nicht nur für unsere Mitmenschen ist, sondern auch für Jesus. Auch das bildet sich in der Familie ab. Wenn die Geschwister nicht streiten, dann tut das den Eltern auch gut, dann ist das auch ein großes Geschenk an die Eltern. Alles, was wir tun, wirkt sich auf ein Größeres aus, auf unsere Mitmenschen und auf Gott. Wenn wir böse sind, tut das auch Gott weh, wenn wir gut sind, machen wir damit auch Gott eine Freude. 

 

Gebet: 

Jesus, ich danke dir, dass ich in das Licht deiner Barmherzigkeit kommen darf. Ich danke dir für die Beichte, für die Vergebung der Sünden, und dass ich immer wieder einen neuen Anfang machen darf. Ich danke dir, dass du auch noch eine Chance für die bereitet hast, dich zu Lebzeiten nicht kennengelernt oder die nicht zu dir gekommen sind. Aber hilf uns, dass wir uns nicht allzu sehr auf diese Chance verlassen, denn Paulus sagte öfter, dass es keinen gibt, der gerecht ist, auch nicht einen einzigen (Röm 3,10ff). Es ist viel besser, durch dein Tor der Barmherzigkeit zu gehen. Hilf uns, dass wir dies bezeugen können. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Freitag, 24. November 2023

Mein Haus soll ein Haus des Gebetes sein. Ihr aber habt daraus eine Räuberhöhle gemacht. (Lk 19,46)

33 Woche im Jahreskreis     Freitag

 

EVANGELIUM

Lk 19, 45-48

In jener Zeit

45ging Jesus in den Tempel und begann, die Händler hinauszutreiben.

46Er sagte zu ihnen: In der Schrift steht: Mein Haus soll ein Haus des Gebetes sein. Ihr aber habt daraus eine Räuberhöhle gemacht.

47Er lehrte täglich im Tempel. Die Hohenpriester, die Schriftgelehrten und die übrigen Führer des Volkes aber suchten ihn umzubringen.

48Sie wussten jedoch nicht, wie sie es machen sollten, denn das ganze Volk hing an ihm und hörte ihn gern.

 

 

Tagesimpuls:

 

Mein Haus soll ein Haus des Gebetes sein. Ihr aber habt daraus eine Räuberhöhle gemacht.  (Lk 19,46)

 

Jesus hatte den Mut, den ich nicht habe. Er hat die traditionellen religiösen Strukturen angesprochen und gezeigt, dass vieles nicht mehr so ist, wie es sein muss. Wahrscheinlich muss man so kritisch dagegen sprechen, weil die Menschen, die darin leben, das sehr starke Gefühl haben, doch alles richtig zu machen. Wie oft höre ich von Gottesdienstbesuchern, dass sie meine Predigt nicht gut finden, weil ich darauf hinweise, dass es so nicht weitergehen kann, wenn wir möchten, dass auch unsere Kinder und Enkelkinder zu Jesus geführt werden. Die Menschen meinen, ich hätte die Falschen angesprochen, weil sie ja „noch zur Kirche kommen". Aber genau sie meine ich. Denn die Art, wie wir jetzt Kirche leben, d.h. religiöse Strukturen praktizieren, führt nicht zu einer lebendigen Glaubensweitergabe. Und ja, ich glaube, wir machen etwas falsch, wenn wir uns nicht ändern, d.h. wenn wir uns nicht bekehren. Aber die Menschen sehen das anders. Sie sind davon überzeugt, dass sie alles richtig machen, und dass die anderen mal wieder zu Kirche kommen müssten. Zugleich sagen sie aber auch, dass es gut ist, dass alles nicht mehr so streng sei wie früher, und dass es doch gar nicht so schlimm sei, wenn die Menschen heutzutage so leben, wie sie nun einmal leben, die Kirche müsse ja auch mit der Zeit gehen. 

 

Mein Haus soll ein Haus des Gebetes sein. Ihr aber habt daraus eine Räuberhöhle gemacht.

 

Jesus hat gesagt: „So geht es nicht." Weil die religiösen Menschen das so schwer annehmen, musste er konkrete Beispiele bringen, wo Dinge schief liefen, so z.B. das Verkaufen von Opfertieren im heiligen Bezirk. Er musste ihnen irgendwie klarmachen, dass ihre religiöse Praxis doch nicht so gut war, wie sie ihnen schien. Und genauso ist es auch heute. Ich finde, dass es einen Christen auszeichnet, dass er immer bekehrungswillig ist, dass er nie glaubt, dass er sich nicht mehr bekehren müsste, wohl aber die anderen. Ich sehe es so: Wenn ich das System ändern will, muss ich mich ändern. Ich kann immer nur bei mir anfangen. Daher können die Dinge nur besser werden, wenn wir beichten, wenn wir unser Gewissen erforschen. Die Kirche muss eine Kirche werden, die bereit ist, sich immer neu zu bekehren. Solange Menschen in der Kirche irritiert reagieren, wenn man sie zur Bekehrung aufruft, sind wir noch nicht an dem Punkt, wo eine positive Entwicklung einsetzen kann. 

 

Gebet: 

Jesus, ich will mich bekehren, ich sehe so viel bei mir, wo ich wachsen muss, wo ich loslassen muss, wo ich mich ändern muss, um dir ähnlicher zu werden. Ich wünsche mir eine Gemeinschaft, die mit mir zusammen dasselbe tut, die ihr Gewissen erforscht, die bereit ist, im Glauben zu wachsen. Bitte schenke immer mehr religiösen Christen die Einsicht, dass dies der einzige Weg in eine gute Zukunft für uns alle ist. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Donnerstag, 23. November 2023

Wenn doch auch du an diesem Tag erkannt hättest, was dir Frieden bringt. Jetzt aber bleibt es vor deinen Augen verborgen. (Lk 19,42)

33 Woche im Jahreskreis     Donnerstag

 

EVANGELIUM

Lk 19, 41-44

In jener Zeit,

41als Jesus näher kam und die Stadt sah, weinte er über sie

42und sagte: Wenn doch auch du an diesem Tag erkannt hättest, was dir Frieden bringt. Jetzt aber bleibt es vor deinen Augen verborgen.

43Es wird eine Zeit für dich kommen, in der deine Feinde rings um dich einen Wall aufwerfen, dich einschließen und von allen Seiten bedrängen.

44Sie werden dich und deine Kinder zerschmettern und keinen Stein auf dem andern lassen; denn du hast die Zeit der Gnade nicht erkannt.

 

 

Tagesimpuls:

 

Wenn doch auch du an diesem Tag erkannt hättest, was dir Frieden bringt. Jetzt aber bleibt es vor deinen Augen verborgen.  (Lk 19,42)

 

Im Studium haben wir gehört, dass diese Worte ein Beweis dafür seien, dass das Evangelium erst nach 70 n.Chr. geschrieben worden sein kann, weil der Schreiber die Belagerung und den Untergang Jerusalems beschrieben hat, und das hätte Jesus ja nicht voraussagen können. Ich konnte diese Meinung nie verstehen, denn ich kann mir einfach nicht vorstellen, warum Jesus nicht die Zukunft voraussagen könnte. Jesus konnte Wunder wirken, er konnte mit Sicherheit die Zukunft vorhersagen, wenn schon viele große Propheten das auch können. 

 

Wenn doch auch du an diesem Tag erkannt hättest, was dir Frieden bringt. Jetzt aber bleibt es vor deinen Augen verborgen.

 

Jesus betont den Tag der Gnade. Die Menschen haben diesen Tag nicht genutzt, und jetzt bleibt es ihnen verborgen. Dagegen würde sprechen, dass es nie zu spät ist. Aber nach diesen Worten gibt es doch ein „Zu-Spät". Mit der Gnade scheint es wie mit einer Tür, die für eine bestimmte Zeit geöffnet ist, und dann verschließt sie sich wieder. Dennoch beten wir, dass sie sich wieder neu öffnen wird, dass wir immer wieder solche Momente der Gnade bekommen. 

 

Wenn doch auch du an diesem Tag erkannt hättest, was dir Frieden bringt. Jetzt aber bleibt es vor deinen Augen verborgen.

 

Der Vers 19,42 erinnert mich an die Weltweihe des Papstes Pius XII an das Unbefleckte Herz Marias im Jahre 1942. Da hatte die Kirche erkannt, was der Welt Frieden bringt. Von diesem Tag an waren die Ameen Deutschlands im zweiten Weltkrieg nie mehr siegreich. Das war die Wende in diesem schrecklichen Krieg. Am 25.03.1984 erkannte Papst Johannes-Paul II, was der Welt Frieden bringt, als er die Welt dem Unbefleckten Herzen Marias weihte. Danach setzen die Entwicklungen ein, die zum Fall der Berliner Mauer und zum Zusammenbruch des Kommunismus führten. 

 

Wenn doch auch du an diesem Tag erkannt hättest, was dir Frieden bringt. Jetzt aber bleibt es vor deinen Augen verborgen.

 

Wir wissen, was der Welt Frieden bringt: Jesus in den Mittelpunkt stellen, ihn anbeten, gemeinsam mit seiner Mutter und mit der ganzen Kirche. Er ist der einzige Friedensbringer, an ihn müssen wir uns wenden. Für mich stellt es sich relativ einfach dar (in der Theorie): Die Abwendung von Gott führt zu immer mehr Krieg, die Hinwendung zu ihm in Jesus Christus bringt uns Frieden. 

 

Gebet: 

Jesus, du bringst den Frieden. Wir sollen dich anbeten in Gemeinschaft mit der ganzen Kirche, allen voran mit Maria, der ersten, die an dich geglaubt hat, mit allen Engeln und Heiligen, mit der streitenden und mit der leidenden Kirche. Maria hat sich durch ihre Erscheinungen in den letzten Jahren sehr für den Frieden eingesetzt. Dafür danke ich dir. Ich will mich ihren Initiativen anschließen und mit allen, die das auch tun, gemeinsam den Frieden erbitten. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Mittwoch, 22. November 2023

Macht Geschäfte damit, bis ich wiederkomme. (Lk 19,13)

33 Woche im Jahreskreis     Mittwoch

 

EVANGELIUM

Lk 19, 11-28

In jener Zeit

11meinten die Menschen, weil Jesus schon nahe bei Jerusalem war, das Reich Gottes werde sofort erscheinen. Daher erzählte er ihnen ein weiteres Gleichnis.

12Er sagte: Ein Mann von vornehmer Herkunft wollte in ein fernes Land reisen, um die Königswürde zu erlangen und dann zurückzukehren.

13Er rief zehn seiner Diener zu sich, verteilte unter sie Geld im Wert von zehn Minen und sagte: Macht Geschäfte damit, bis ich wiederkomme.

14Da ihn aber die Einwohner seines Landes hassten, schickten sie eine Gesandtschaft hinter ihm her und ließen sagen: Wir wollen nicht, dass dieser Mann unser König wird.

15Dennoch wurde er als König eingesetzt. Nach seiner Rückkehr ließ er die Diener, denen er das Geld gegeben hatte, zu sich rufen. Er wollte sehen, welchen Gewinn jeder bei seinen Geschäften erzielt hatte.

16Der erste kam und sagte: Herr, ich habe mit deiner Mine zehn Minen erwirtschaftet.

17Da sagte der König zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger Diener. Weil du im Kleinsten zuverlässig warst, sollst du Herr über zehn Städte werden.

18Der zweite kam und sagte: Herr, ich habe mit deiner Mine fünf Minen erwirtschaftet.

19Zu ihm sagte der König: Du sollst über fünf Städte herrschen.

20Nun kam ein anderer und sagte: Herr, hier hast du dein Geld zurück. Ich habe es in ein Tuch eingebunden und aufbewahrt;

21denn ich hatte Angst vor dir, weil du ein strenger Mann bist: Du hebst ab, was du nicht eingezahlt hast, und erntest, was du nicht gesät hast.

22Der König antwortete: Aufgrund deiner eigenen Worte spreche ich dir das Urteil. Du bist ein schlechter Diener. Du hast gewusst, dass ich ein strenger Mann bin? Dass ich abhebe, was ich nicht eingezahlt habe, und ernte, was ich nicht gesät habe?

23Warum hast du dann mein Geld nicht auf die Bank gebracht? Dann hätte ich es bei der Rückkehr mit Zinsen abheben können.

24Und zu den anderen, die dabeistanden, sagte er: Nehmt ihm das Geld weg, und gebt es dem, der die zehn Minen hat.

25Sie sagten zu ihm: Herr, er hat doch schon zehn.

26(Da erwiderte er:) Ich sage euch: Wer hat, dem wird gegeben werden; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat.

27Doch meine Feinde, die nicht wollten, dass ich ihr König werde - bringt sie her, und macht sie vor meinen Augen nieder!

28Nach dieser Rede zog Jesus weiter und ging nach Jerusalem hinauf.

 

 

Tagesimpuls:

 

Macht Geschäfte damit, bis ich wiederkomme.  (Lk 19,13)

 

Das Vermögen, was Gott uns anvertraut hat, gehört nicht uns, sondern Gott. Damit sind unser Leben und unsere Fähigkeiten gemeint. Wenn z.B. jemand sagt: „Mein Bauch gehört mir", dann ist das einfach falsch. Wir alle gehören Gott, auch unser Bauch. Wir sind Tempel des Heiligen Geistes. Die Fähigkeit, Eltern zu werden, gehört mit zu dem Vermögen, dass Gott uns mitgegeben hat. Damit sollen wir „wirtschaften", diese Fähigkeit sollen wir einsetzen, so wie alle anderen unserer Fähigkeiten. 

 

Macht Geschäfte damit, bis ich wiederkomme.

 

Wenn Jesus uns sagt, „macht Geschäfte damit", dann ist das eine große Ermutigung. Die Grundeinstellung unseres Lebens sollte sein: Die Ampel steht auf Grün, wir dürfen gehen, ja wir sollen gehen. Sollte etwas geschehen, wo Gott uns bremsen will, dann wird Gott die Ampel auf Rot schalten. Aber normalerweise steht sie auf Grün, normalerweise will Gott uns unterstützen. Manche leben aber genau umgekehrt, so als würde die Ampel normalerweise auf Rot stehen, und sie dürften nur dann etwas machen, wenn sie ein besonderes Zeichen bekämen, ansonsten müssten sie warten. Das sind die Ängstlichen, die ihr Talent vergraben. 

 

Macht Geschäfte damit, bis ich wiederkomme.

 

Trotzdem sollen wir nicht in blinden Aktivismus fallen. Das Bild mit der Ampel setzt voraus, dass es für einen Jünger normal ist, das Angesicht Gottes zu suchen, regelmäßig täglich eine Gebetszeit zu halten. Es geht nicht um eine Vielzahl von Aktivitäten. Als Jünger Jesu sind wir auf jeden Fall betende Menschen, die den Willen Gottes suchen. Aber das schließt nicht aus, dass wir uns von Gott zum Handeln ermutigt fühlen, auch wenn wir keine besonderen Zeichen bekommen. Wir sollen mit unseren Fähigkeiten handeln und auf die Gnade Gottes vertrauen. Wenn wir merken, dass wir aus dem Gleichgewicht kommen, dass wir keine Zeit mehr für das Gebet finden, dann machen wir etwas falsch. Aber solange wir betende Jünger bleiben, dürfen wir Mut haben und unsere Fähigkeiten in der Welt einsetzen. Es versteht sich, dass wir dabei nicht unseren eigenen Willen durchsetzen, sondern immer den Willen Gottes suchen. 

 

Gebet: 

Jesus, für mich ist es ein Blickwechsel, dass ich mir klarmache, dass die Ampel normalerweise auf Grün und nicht auf Rot steht. Ich darf gehen, ich muss keine Angst haben. Du segnest mich. Bitte hilf mir, das zu überwinden, was mich blockiert. Hilf mir, meine unbewussten Ängste zu überwinden. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Dienstag, 21. November 2023

Heute ist diesem Haus das Heil geschenkt worden, weil auch dieser Mann ein Sohn Abrahams ist. (Lk 19,9)

33 Woche im Jahreskreis     Dienstag

 

EVANGELIUM

Lk 19, 1-10

In jener Zeit

1kam Jesus nach Jericho und ging durch die Stadt.

2Dort wohnte ein Mann namens Zachäus; er war der oberste Zollpächter und war sehr reich.

3Er wollte gern sehen, wer dieser Jesus sei, doch die Menschenmenge versperrte ihm die Sicht; denn er war klein.

4Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus zu sehen, der dort vorbeikommen musste.

5Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf und sagte zu ihm: Zachäus, komm schnell herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein.

6Da stieg er schnell herunter und nahm Jesus freudig bei sich auf.

7Als die Leute das sahen, empörten sie sich und sagten: Er ist bei einem Sünder eingekehrt.

8Zachäus aber wandte sich an den Herrn und sagte: Herr, die Hälfte meines Vermögens will ich den Armen geben, und wenn ich von jemand zu viel gefordert habe, gebe ich ihm das Vierfache zurück.

9Da sagte Jesus zu ihm: Heute ist diesem Haus das Heil geschenkt worden, weil auch dieser Mann ein Sohn Abrahams ist.

10Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.

 

 

Tagesimpuls:

 

Heute ist diesem Haus das Heil geschenkt worden, weil auch dieser Mann ein Sohn Abrahams ist.  (Lk 19,9)

 

Jesus hat für alle Menschen Hoffnung, auch für einen Sünder wie Zachäus. Die fromme Menschenmenge stempelt die Sünder schnell ab. Sie hat wenig Hoffnung auf Bekehrung eines Sünders. Wenn sich jemand wirklich einmal Jesus zuwendet, dann vermutet sie Hintergedanken. Die fromme Menschenmenge kann sich die Bekehrung eines Erwachsenen nicht vorstellen, weil sie das nicht kennt. Sie waren schon seit Kindheit mit dem Glauben vertraut, und sie kennen die Welt nur so: Die einen sind gläubig und praktizieren seit Kindheit, und die anderen haben damit nichts zu tun. Dass es eine innere Bekehrung aufgrund einer Gotteserfahrung geben kann, dass kann die Menschenmenge sich nicht vorstellen, sie glaubt scheinbar auch nicht an so etwas. 

 

Heute ist diesem Haus das Heil geschenkt worden, weil auch dieser Mann ein Sohn Abrahams ist.

 

Nun wollen wir aber missionarische Christen sein. Genau das, was Zachäus geschehen ist, wollen wir mehr sehen, wollen wir mehr erleben. Daher machen wir Angebote wie z.B. Alphakurse, wo Menschen, die bisher noch nicht gläubig waren, einen Schritt auf Jesus hin machen können. Jesus erklärt es in Bezug auf Zachäus: Auch er ist ein Kind Gottes. Von der frommen Menschenmenge habe ich so oft gehört: „Die kommen ja doch nicht. Das nützt ja doch nichts." Wir sollen am liebsten nichts dafür tun, damit Menschen  neu zum Glauben finden, dafür aber die fromme Menschenmenge, die bisher noch mit der Kirche verbunden ist, betreuen, damit wir sie – so sagt man – nicht auch noch verlieren. 

 

Heute ist diesem Haus das Heil geschenkt worden, weil auch dieser Mann ein Sohn Abrahams ist.

 

Jetzt müssen wir uns entscheiden. Lassen wir unsere missionarischen Aktivitäten, um mit voller Kraft die fromme Menschenmenge zu versorgen? Oder glauben wir daran, dass Gott Menschen berühren und zu sich ziehen will, auch wenn es nur wenige sind, auch wenn es scheinbar keinen Erfolg hat, auch wenn wir von der frommen Menschenmenge dabei nur wenig unterstützt werden? Im Sinne Jesu ist es klar, wie wir uns entscheiden müssen. Aber es werden viele dabei nicht mitgehen, weil sie nicht daran glauben, dass erwachsene Menschen sich bekehren können. 

 

Gebet: 

Jesus, ich weiß nicht , was für mich schwerer ist: Die Tatsache, dass dich so viele Menschen nicht kennen, oder die Tatsache, dass die Menschen, die noch zu dir gehören, nicht so sehr an Bekehrungen glauben. Bitte stärke unseren Glauben an Bekehrungen, auch wenn es schwer ist, auch wenn wir so wenig Erfolg sehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir nicht missionarisch sein sollen, um die Menschen zufriedenzustellen, die daran nicht glauben. Bitte hilf uns als Kirche, dass wir missionarisch werden, und schenke vielen Christen die Gnade, dass sie uns dabei unterstützen können. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

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