Samstag, 29. April 2017

Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus, und ihr werdet etwas fangen. (Joh 21,6)

03 Sonntag der Osterzeit

 

 

EVANGELIUM

Joh 21, 1-14

 

In jener Zeit

1offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal. Es war am See von Tiberias, und er offenbarte sich in folgender Weise.

2Simon Petrus, Thomas, genannt Didymus - Zwilling -, Natanaël aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen.

3Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts.

4Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war.

5Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr nicht etwas zu essen? Sie antworteten ihm: Nein.

6Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus, und ihr werdet etwas fangen. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es.

7Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See.

8Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot - sie waren nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert Ellen - und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her.

9Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot.

10Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt.

11Da ging Simon Petrus und zog das Netz an Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht.

12Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner von den Jüngern wagte ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war.

13Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch.

14Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war.

 

 

Tagesimpuls:

 

Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus, und ihr werdet etwas fangen. (Joh 21,6)

 

Es ist anders, ob wir nur etwas tun, oder ob wir es im Auftrag Jesu tun, und so wie er es will. Es kann sich um dieselbe Tätigkeit handeln, aber der entscheidende Unterschied ist, ob wir sie im Auftrag Jesu machen. Deshalb dürfen wir uns nicht miteinander vergleichen. Vielleicht macht jemand eine sehr gute Sache. Aber wenn wir dasselbe machen, kann das völlig falsch sein, denn für den einen ist es richtig, aber für uns nicht, denn es ist nicht unser Auftrag.

 

Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus, und ihr werdet etwas fangen.

 

Wenn wir nicht im Auftrag Jesu handeln, so wie die Jünger, die aus einem rein natürlichen Impuls heraus fischen gegangen sind, dann ist dies nicht von Erfolg gekrönt. Aber vielleicht müssen wir immer wieder diese Frustration erleben, damit wir lernen, nicht nur unseren natürlichen Impulsen zu folgen, sondern nach dem Willen Gottes zu fragen. Wenn wir dagegen etwas entsprechend dem Willen Gottes, entsprechend dem Auftrag Jesu tun, dann können wir sicher sein, dass der Segen Gottes darauf liegt. Der zahlenmäßige Erfolg beim Fischfang war ein Zeichen für diesen Segen Gottes. Es ist möglich, dass wir den Segen nicht so spüren wie einen weltlichen Erfolg. Es kann sein, dass wir vollkommen den Willen Gottes tun, aber dann das Kreuz erleben. Aber trotzdem dürfen wir sicher sein: Nichts ist umsonst, wenn wir es im Auftrag Jesu getan haben.

 

Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus, und ihr werdet etwas fangen.

 

Manchmal durchmischen sich aber auch unsere Motive. Es kann z.B. sein, dass wir etwas im Auftrag Jesu tun, aber dennoch mischen sich darunter egoistische Motive, z.B. eine Sucht nach Anerkennung und Bestätigung. Dann kann es sein, dass unser Vorhaben nicht gelingt, und wir stehen ohne etwas zu Essen da, wie die Jünger im Evangelium, also ohne Frucht, ohne Erfolg, frustriert. In solchen Situationen erleben wir, wie Jesus uns reinigt. Er will unsere Motive reinigen, so lange, bis wir es wirklich nur noch für ihn tun und nicht für unsere eigene Anerkennung.

 

Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus, und ihr werdet etwas fangen.

 

Fragen wir also bei allem, was wir tun: Ist es sein Auftrag? Ist es sein Wille? Tue ich es wirklich für ihn? Wie sind meine Motive? Und wenn wir nicht sicher sind, was sein Auftrag ist, dann fragen wir solange, bis die Sicherheit kommt. Das kann auch die Beratung mit anderen erfahrenen Christen einschließen, mit denen wir die Sache gemeinsam im Licht Christi betrachten können. Wenn wir trotz allem keine geistliche Klarheit finden, dann handeln wir so gut wir können nach bestem Wissen und Gewissen.

 

Gebet:

Jesus, ich will die Netze auf der rechten Weise auswerfen. Ich will deinen Willen tun. Ich will nach deinem Willen fragen. Ich bitte dich, dass du meine Motive läuterst, dass du mich reinigst von allen falschen Motiven. Gib mir heute die Gnade, allein in deinem göttlichen Willen zu leben.

 

 

Pastor Roland Bohnen

 

 

 

Freitag, 28. April 2017

Hier ist ein kleiner Junge, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; doch was ist das für so viele! (Joh 6,9)

02 Woche der Osterzeit – Freitag

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Jn 6,1-15.

In jener Zeit ging Jesus an das andere Ufer des Sees von Galiläa, der auch See von Tiberias heißt.
Eine große Menschenmenge folgte ihm, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat.
Jesus stieg auf den Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern nieder.
Das Pascha, das Fest der Juden, war nahe.
Als Jesus aufblickte und sah, dass so viele Menschen zu ihm kamen, fragte er Philippus: Wo sollen wir Brot kaufen, damit diese Leute zu essen haben?
Das sagte er aber nur, um ihn auf die Probe zu stellen; denn er selbst wusste, was er tun wollte.
Philippus antwortete ihm: Brot für zweihundert Denare reicht nicht aus, wenn jeder von ihnen auch nur ein kleines Stück bekommen soll.
Einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, sagte zu ihm:
Hier ist ein kleiner Junge, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; doch was ist das für so viele!
Jesus sagte: Lasst die Leute sich setzen! Es gab dort nämlich viel Gras. Da setzten sie sich; es waren etwa fünftausend Männer.
Dann nahm Jesus die Brote, sprach das Dankgebet und teilte an die Leute aus, soviel sie wollten; ebenso machte er es mit den Fischen.
Als die Menge satt war, sagte er zu seinen Jüngern: Sammelt die übriggebliebenen Brotstücke, damit nichts verdirbt.
Sie sammelten und füllten zwölf Körbe mit den Stücken, die von den fünf Gerstenbroten nach dem Essen übrig waren.
Als die Menschen das Zeichen sahen, das er getan hatte, sagten sie: Das ist wirklich der Prophet, der in die Welt kommen soll.
Da erkannte Jesus, dass sie kommen würden, um ihn in ihre Gewalt zu bringen und zum König zu machen. Daher zog er sich wieder auf den Berg zurück, er allein.

 

Tagesimpuls:

 

Hier ist ein kleiner Junge, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; doch was ist das für so viele!  (Joh 6,9)

 

In diesem Evangelium wird der Mangel, den wir Menschen erleben, der Fülle gegenübergestellt, die Gott schenkt. Wir Menschen machen immer wieder die Erfahrung des Mangels. Manch einer erlebt einen Mangel an Geld, andere einen Mangel an Zeit. Mitunter fühlen wir uns wie ein Kind in einer Welt, die uns mit ihren Ansprüchen und Notwendigkeiten überfordert. Wir erleben einen Mangel an menschlicher Reife. Wir erleben einen Mangel an Kraft, oder auch einen Mangel an Weisheit. Uns fehlt die Übersicht, wir wissen nicht immer, wie wir entscheiden sollen.

 

Hier ist ein kleiner Junge, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; doch was ist das für so viele!

 

Es ist sicher kein Zufall, dass der kleine Junge etwas zu geben hat. Für uns bedeutet dies, dass wir wie ein kleines Kind unsere wenn auch noch so kleinen Ressourcen in die Hände Jesu legen sollen. Ein Erwachsener würde vielleicht die Lage im Griff haben, er wüsste Lösungen, er wüsste vielleicht, was man jetzt unternehmen muss. Aber es ist besser, die Haltung des Kindes einzunehmen, das einfach alles Jesus anvertraut, ohne im voraus zu wissen, wie Jesus das Problem lösen wird.

 

Hier ist ein kleiner Junge, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; doch was ist das für so viele!

 

Jesus schenkt die Fülle. Er macht es auf seine Weise, auf eine Weise, die wir nie verstehen werden. Er macht es auf wunderbare Weise. Was wir tun müssen, ist einfach gesagt: Das, was wir haben, in seine Hände legen.

 

Hier ist ein kleiner Junge, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; doch was ist das für so viele!

 

Wir können jetzt überlegen, wo wir unseren größten Mangel empfinden. Ich persönlich habe meine Antwort auf diese Frage gefunden. Ich sehe verschiedene Punkte, aber ein sehr wichtiger Punkt bei mir ist der Mangel an Zeit. Immer wieder geht es mir so, dass ich das Gefühl habe, nicht für alles, was ich meine, machen zu müssen, genügend Zeit zu haben. Also lege ich meinen Zeitmangel in die Hände Jesu. Vor allem aber lege ich in seine Hände, was ich habe. Ich will das tun, was ich kann, und dabei ganz ihm vertrauen. Ich glaube daran, dass er meinen Mangel in Fülle verwandeln wird, auch wenn ich im voraus nicht sehe, wie er das machen kann.

 

Gebet:

Jesus, ich lege meinen Mangel in deine Hände. Du siehst alle Ebenen, in denen ich Mangel empfinde. Ich habe keine andere Möglichkeit, als alles in deine Hände zu legen. Ich danke dir, dass ich ganz fest glauben kann, dass du auch in meinem Leben den Mangel in Fülle verwandeln kannst. Hilf mir, dass gut zu tun, was ich tun kann, dass ich dir meine fünf Brote und zwei Fische anvertraue, damit du sie an die Menschen verteilen kannst.

 

 

 Pastor Roland Bohnen

 

 

 

 

Donnerstag, 27. April 2017

Er gibt den Geist unbegrenzt. (Joh 3,34)

02 Woche der Osterzeit – Donnerstag  

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Jn 3,31-36.

Er, der von oben kommt, steht über allen; wer von der Erde stammt, ist irdisch und redet irdisch. Er, der aus dem Himmel kommt, steht über allen.
Was er gesehen und gehört hat, bezeugt er, doch niemand nimmt sein Zeugnis an.
Wer sein Zeugnis annimmt, beglaubigt, dass Gott wahrhaftig ist.
Denn der, den Gott gesandt hat, verkündet die Worte Gottes; denn er gibt den Geist unbegrenzt.
Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben.
Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern Gottes Zorn bleibt auf ihm.

 

Tagesimpuls:

 

Er gibt den Geist unbegrenzt. (Joh 3,34)

 

Eine wunderbare Aussage! Unbegrenzt! D.h. Gott setzt keinerlei Grenzen. Wenn es nach ihm ginge, könnten wir die ganze Fülle dessen erhalten, was Gott zu verschenken hat. Der Heilige Geist ist die Liebe Gottes (Röm 5,5), d.h. unendliche Fülle der Liebe, die auf uns herabfließt. Das Nadelöhr sind wir selber. Wie viel können wir empfangen? Wie viel können wir aufnehmen. Wenn die Erde weich ist, kann sie das Wasser aufnehmen. Wenn sie hart ist wie Ton, dann perlt das Wasser ab und dringt nicht ein. So sind unsere Herzen. Sind sie so weich, dass das Wasser eindringen kann? Oder sind dort Verhärtungen, und die Liebe prallt ab. Das sind unsere Grenzen, so dass die Fülle der Liebe nicht in uns eindringt. Daher sind wir nicht so glücklich, wie wir sein könnten.

 

Er gibt den Geist unbegrenzt.

 

Wenn wir sündigen, dann ist es nicht Gott, der die Grenzen setzt, sondern wir sind es. Gott muss uns nicht bestrafen. Wir verschließen unser Herz für die Liebe. Das ist in sich eine Strafe. Uns geht es dann nicht gut. Wir spüren dann die Sehnsucht in uns, glücklich zu sein, aber wir sind es nicht. Das kann ein Antrieb sein, mehr nach der Liebe zu suchen, uns mehr für die Liebe Gottes zu öffnen, so dass Gott dann unser Herz heilen kann. Je mehr unser Herz geheilt ist, umso mehr kann es von der Liebe aufnehmen, umso glücklicher können wir sein. Und dieses Glück verschenken wir weiter, so dass die Welt immer mehr mit Liebe gefüllt wird.

 

Er gibt den Geist unbegrenzt.

 

Öffnen wir uns für die unbegrenzte Fülle seiner Liebe! Verurteilen wir uns nicht selbst wegen unserer Sünden! Jesus will uns unendlich viel schenken. Setzen wir keine Grenzen!

 

Gebet:

Jesus, ich danke dir für die unbegrenzte Fülle deiner Liebe! Heiliger Geist, du bist die Liebe, du gießt dich aus in unsere Herzen. Heile mein Herz, wo es noch hart ist und sich nicht öffnen kann für die Liebe. Hilf mir, dass ich die Liebe nicht in falscher Weise suche, sondern immer bei dir, bei Jesus, beim Vater. Und hilf mir, überzufließen von der göttlichen Liebe, so dass ich nicht andere Menschen manipuliere oder missbrauche, um von ihnen in falscher Weise Liebe zu empfangen. Hilf mir, dass ich die Liebe von dir empfange und an meine Mitmenschen weiter schenke.

 

 

 

Pastor Roland Bohnen

 

 

 

 

Mittwoch, 26. April 2017

Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden. (Joh 3,20)

02 Woche der Osterzeit - Mittwoch

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Jn 3,16-21.

Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat.
Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird.
Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er an den Namen des einzigen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat.
Denn mit dem Gericht verhält es sich so: Das Licht kam in die Welt, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse.
Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden.
Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind.

 

Tagesimpuls:

 

Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden. (Joh 3,20)

 

Normalerweise denken die meisten Menschen, dass es im Leben darauf ankommt, dass man ein guter Mensch ist. Das ist praktisch die Philosophie des Humanismus. Die meisten Menschen heute – ich würde sagen, darin eingeschlossen auch die meisten Christen – sind in Wirklichkeit Humanisten. Die Beziehung zu Jesus Christus wird von kaum einem als das Alles-Entscheidende angesehen, sondern dass man ein guter Mensch ist. Deswegen sagen auch so viele Menschen: „Es kommt nicht drauf an, in die Kirche zu gehen oder zu beten, sondern nur, ob man ein guter Mensch ist."

 

Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden.

 

Jesus dagegen erklärt, dass das Alles-Entscheidende die Beziehung zu ihm ist. Deswegen werden die Christen auch Christen genannt, weil die Beziehung zu Christus das Wichtigste ist. Sonst könnte man die Christen ja auch „Gut-Menschen" nennen. Aber im heutigen Evangelium erklärt Jesus, dass es dennoch auch auf unsere Taten ankommt, denn meist ist es so, dass unsere bösen Taten uns daran hindern, zu Christus zu kommen. Jesus sagt:

 

Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden.

 

Wer dagegen die Wahrheit tut (also ist die Wahrheit nicht nur etwas das man glauben, sondern auch etwas, das man leben kann), der kommt zum Licht, also zu Christus. Mit anderen Worten: Viele Menschen kommen deswegen nicht zu einer persönlichen Beziehung zu Christus, weil sie spüren, dass sie dann etwas ändern müssten in ihrem leben. Sie haben Angst davor, dass ihre Taten aufgedeckt werden. Eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus führt dazu, dass ich ihm gegenüber ehrlich zugeben muss, dass ich gesündigt habe. Stattdessen sagen wir Menschen lieber: „Was ich tue, das ist doch normal, das tut jeder, das ist keine Sünde." Wenn wir so reden, dann bleiben wir im Dunkel, dann kommen wir nicht ans Licht, dann kommen wir nicht zu Christus. Wer aber zu Christus kommt, der gibt ehrlich zu, dass er seine Schwächen hat, dass er Dinge tut, die noch nicht ganz erlöst, noch nicht ganz gut sind. Das heißt nicht, dass man über Nacht alle seine Schwächen los würde (das wäre schön!). Aber man beginnt, ehrlich zu sein. Man kommt ans Licht. Es ist wie, wenn man dem Arzt gegenüber ehrlich offenbart, woran man leidet. Deswegen ist man noch nicht sofort geheilt. Aber es heißt ja: „Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung." Wenn man ans Licht kommt, dann kann es besser werden, weil man seine Fehler nicht mehr verdrängt.

 

Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden.

 

Es kommt also, wie die meisten Menschen denken, tatsächlich auf unsere Taten an. Unsere bösen Taten hindern uns daran, ehrlich zu sein, zum Licht zu kommen, in eine persönliche Beziehung zu Jesus einzutreten. Das stärkste Gegenmittel ist die Beichte. In der Beichte kommen wir ans Licht. Da können wir ehrlich sein. Und dadurch wächst die persönliche Beziehung zu Christus, die tatsächlich alles entscheidend ist für unser Seelenheil.

 

Gebet:

Jesus, ich will immer zu dir kommen, immer ans Licht. Ich sehe so viele Fehler in mir, aber ich weiß, dass du mir verzeihst. Du bist für meine Sünden gestorben, und ich bin felsenfest davon überzeugt, dass du mich heilen wirst, mir helfen wirst, meine Fehler zu überwinden und immer mehr im Licht zu leben und die Wahrheit zu tun. Schritt für Schritt gehen wir gemeinsam ins Licht. Ich muss nicht so tun, als sei immer alles in Ordnung. Ich kann in deinem Licht auch ehrlich zugeben, dass ich Schwächen habe, in dem Vertrauen, dass du mich annimmst und mich heilst.

 

 

Pastor Roland Bohnen

 

 

 

 

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