Donnerstag, 30. September 2021

Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe! (Lk 10,4)

26 Woche im Jahreskreis      Donnerstag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 10,1-12

In jener Zeit suchte der Herr zweiundsiebzig andere Jünger aus und sandte sie zu zweit voraus in alle Städte und Ortschaften, in die er selbst gehen wollte.

Er sagte zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden.

Geht! Ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe.

Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe! Grüßt niemand unterwegs!

Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als erstes: Friede diesem Haus!

Und wenn dort ein Mann des Friedens wohnt, wird der Friede, den ihr ihm wünscht, auf ihm ruhen; andernfalls wird er zu euch zurückkehren.

Bleibt in diesem Haus, esst und trinkt, was man euch anbietet; denn wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Lohn. Zieht nicht von einem Haus in ein anderes!

Wenn ihr in eine Stadt kommt und man euch aufnimmt, so esst, was man euch vorsetzt.

Heilt die Kranken, die dort sind, und sagt den Leuten: Das Reich Gottes ist euch nahe.

Wenn ihr aber in eine Stadt kommt, in der man euch nicht aufnimmt, dann stellt euch auf die Straße und ruft:

Selbst den Staub eurer Stadt, der an unseren Füßen klebt, lassen wir euch zurück; doch das sollt ihr wissen: Das Reich Gottes ist nahe.

Ich sage euch: Sodom wird es an jenem Tag nicht so schlimm ergehen wie dieser Stadt.



Tagesimpuls:

Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe!  (Lk 10,4) 

Ich erinnere mich an eine Zeit, als ich sehr intensiv aus genau diesem Evangelium gelebt habe. Ich zog durch den Urwald von Mittelamerika, und ich hatte mein Geld verschenkt, weil ich dieses Evangelium wörtlich nehmen wollte. Ich fühlte mich so sehr innerlich dazu gedrängt, dass ich der Überzeugung war: „Wenn du nicht auf dein Geld verzichtest, dann vertraust du nicht wirklich auf Jesus." Also habe ich auf Jesus vertraut, voll und ganz. Und er hat mich geführt. Heute bin ich dankbar für diese Erfahrung. 

Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe!

Inzwischen lebe ich mitten in der Welt, mit geregeltem Einkommen als Pfarrer. Aber ich will mich auch heute von diesem Evangelium berühren lassen. Ich will mein Vertrauen auf Jesus nicht verlieren. Ich weiß, dass er sich um alles sorgt, sogar um die kleinste Kleinigkeit. Gestern hatte ich Zeit, um etwas Bewegung und frische Luft zu bekommen. Ich fuhr mit dem Rad. Eigentlich sagte der Wetterbericht 90% Regen voraus bis abends. Aber gegen 13 Uhr kam die Sonne heraus, die Vorhersage hatte sich geändert. Ich dachte: „Jesus, du sorgst." Irgendwann wurde unterwegs der Himmel ganz schwarz, ein starker Sturm kam auf. Ich erinnerte mich an Worte Jesu aus dem Buch „In Sinu Jesu": „Meine Mutter sorgt auch für die kleinsten alltäglichen Kleinigkeiten, nichts entgeht ihr." So vertraute ich mich dieser Sorge an. Ich wusste, bevor der Wolkenbruch herunterkommt, wird es eine Stelle geben, wo ich mich geschützt unterstellen kann. Und genau so war es. Am Wegrand tauchte eine Art Picknick Häuschen auf, ein Unterstand, wo ich schön sitzen konnte, mitten in der Natur. 

Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe!

Ich will weiterhin aus diesem Gottvertrauen leben, dass Jesus für alles sorgt. Meine Zukunft, die Situation in der Seelsorge, die Gesundheit, einfach alles. 

Gebet: 
Jesus, ich danke dir, dass du immer für mich sorgst. Weil das so ist, weiß ich genau, dass, wenn unangenehme Dinge auf mich zukommen, das dann auch in deinem Plan ist, und dann ist es auch gut für mich. Die Tatsache, dass du für alles sorgst, heißt nicht, dass keine unangenehmen Dinge kommen würden. Aber alles, was kommt, ist für mich gut, oder du führst es zum Guten. Hilf mir, dass ich auch meine Schritte tue, die du von mir erwartest. 


Pastor Roland Bohnen  
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Mittwoch, 29. September 2021

Ihr werdet den Himmel geöffnet und die Engel Gottes auf- und niedersteigen sehen über dem Menschensohn. (Joh 1,51)

29. September
HL. MICHAEL, HL. GABRIEL, HL. RAFAEL
Erzengel
Fest

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 1,47-51

In jener Zeit sah Jesus Natanaël auf sich zukommen und sagte über ihn: Da kommt ein echter Israelit, ein Mann ohne Falschheit.

Natanaël fragte ihn: Woher kennst du mich? Jesus antwortete ihm: Schon bevor dich Philippus rief, habe ich dich unter dem Feigenbaum gesehen.

Natanaël antwortete ihm: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel!

Jesus antwortete ihm: Du glaubst, weil ich dir sagte, dass ich dich unter dem Feigenbaum sah? Du wirst noch Größeres sehen.

Und er sprach zu ihm: Amen, amen, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel geöffnet und die Engel Gottes auf- und niedersteigen sehen über dem Menschensohn.



Tagesimpuls:

Ihr werdet den Himmel geöffnet und die Engel Gottes auf- und niedersteigen sehen über dem Menschensohn.  (Joh 1,51) 

In der Zeit Jesu war unter den Juden der Glaube an Engel umstritten. Das bezeugt die Bibel. Jesus steht deutlich auf der Seite derer, die an Engel glauben. Heute ist es ähnlich. Manche denken sehr „rational" und können sich die Existenz der Engel nicht vorstellen. Viele – auch viele Nichtchristen – glauben an die Engel. Für uns Christen gilt die Offenbarung Jesu. Wenn Jesus an Engel glaubt, dann ist das für uns richtig, dann glauben wir auch daran. 

Ihr werdet den Himmel geöffnet und die Engel Gottes auf- und niedersteigen sehen über dem Menschensohn.

Die Bibel lehrt viel über die Engel. Wir Christen haben daher eine spezifische Lehre über die Engel. Damit unterscheiden wir uns sehr von anderen Glaubensströmungen, vor allem von der der Esoterik. Wir glauben daran, dass es gefallene Engel gibt, und dass man daher beim Umgang mit Engeln vorsichtig sein muss. Wir glauben auch, dass sich gefallene Engel als „Lichtengel" verkleiden können, also sich verstellen und den Eindruck erwecken, gute Engel zu sein (2 Kor 11,14). 

Ihr werdet den Himmel geöffnet und die Engel Gottes auf- und niedersteigen sehen über dem Menschensohn.

Daher brauchen wir beim Umgang mit Engeln immer die Unterscheidung der Geister. Das geht nur mit der Bibel und mit Jesus. Eine Faustregel ist, dass wir nur die Engel mit Namen anrufen, deren Namen in der Bibel bezeugt sind, Michael, Gabriel und Raphael. Den Schutzengel rufen wir mit „Heiliger Schutzengel". Wir lehnen jegliche Sonderoffenbarungen über Engel, die nicht biblisch ist, ab. Es gibt in der Bibel noch Offenbarungen über die sogenannten Engelchöre, die Seraphim (Jes 6,2), Cherubim (Gen 3,23), Throne, Herrschaften und Gewalten, Fürsten (alle Kol 1,16), Erzengel (Jud 1,9) und (Schutz)Engel (Mt 18,10). 

Ihr werdet den Himmel geöffnet und die Engel Gottes auf- und niedersteigen sehen über dem Menschensohn.

Eine Hinwendung zu Engeln, die nicht in Verbindung mit Jesus geschieht, ist sehr gefährlich. Wir wollen keine gefallenen Engel anrufen, d.h. wir wollen uns nicht mit dem Teufel und seinen Dämonen in Verbindung setzen. Leider kann es geschehen, dass Menschen Engelanhänger oder Engelfiguren vermeintlich segnen, d.h. besprechen, was in Wirklichkeit einem Fluch gleichkommt. Daher ist es gut, wenn wir solche Gegenstände immer vom Priester segnen lassen, weil wir keine verfluchten Gegenstände in unserer Umgebung haben wollen. Und jedem gegenüber, der uns irgendetwas über die Verehrung von Engeln sagen will, was nicht biblisch ist und was unabhängig von Jesus geschieht, sollten wir sehr skeptisch gegenüber sein. Ich liebe die Engel, ich liebe meinen Schutzengel, ich rufe sie oft an und ich habe eine gute Beziehung zu ihnen. Ich will ihnen nicht Unrecht tun. Aber ich will auf keinen Fall etwas mit gefallenen Engeln zu tun haben. 

Ihr werdet den Himmel geöffnet und die Engel Gottes auf- und niedersteigen sehen über dem Menschensohn.

Es ist gut, dass wir die Engel am heutigen Fest verehren. Und wenn es nicht wichtig wäre, hätte Jesus sie nicht so oft erwähnt, würden sie in der Bibel nicht so oft erwähnt, und dann würde es dieses Fest nicht geben. Wir sollen die Engel verehren, wir sollen nur nicht auf die Schlichen des Teufels hereinfallen. 

Gebet: 
Jesus, ich danke dir für die heiligen Engel, die uns so sehr helfen, dich zu verehren und zu lieben. Sie helfen uns, unsere Seele zum Gebet und zum Lobpreis zu erheben. Sie beschützen unsere Seele, damit sie nicht auf Abwege geht.  Und sie beschützen sogar unseren Leib. Ich danke dir von ganzem Herzen für den Beistand der Engel. 


Pastor Roland Bohnen  
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Dienstag, 28. September 2021

Da wandte er sich um und wies sie zurecht. (Lk 9,55)

26 Woche im Jahreskreis     Dienstag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 9,51-56

Als die Zeit herankam, in der Jesus in den Himmel aufgenommen werden sollte, entschloss er sich, nach Jerusalem zu gehen.

Und er schickte Boten vor sich her. Diese kamen in ein samaritisches Dorf und wollten eine Unterkunft für ihn besorgen.

Aber man nahm ihn nicht auf, weil er auf dem Weg nach Jerusalem war.

Als die Jünger Jakobus und Johannes das sahen, sagten sie: Herr, sollen wir befehlen, dass Feuer vom Himmel fällt und sie vernichtet?

Da wandte er sich um und wies sie zurecht.

Und sie gingen zusammen in ein anderes Dorf.



Tagesimpuls:

Da wandte er sich um und wies sie zurecht.  (Lk 9,55) 

Jesus ist nicht jedem Konflikt aus dem Weg gegangen. Aber er ist auch nicht in jeden Konflikt hineingegangen. Manchmal ist es besser, einfach wegzugehen und sich nicht zu streiten. Ich glaube, man muss sehr klare Prioritäten haben. Dann weiß man, wofür man kämpfen muss, wofür es sich lohnt zu kämpfen und wofür nicht. Jesus will nach Jerusalem, und er will sich nicht aufhalten an dem Streit zwischen Samaritern und Juden. 

Da wandte er sich um und wies sie zurecht.

Johannes und Jakobus müssen zwei ziemlich wilde Gesellen gewesen sein, die sich schnell aufregen und keinen Konflikt scheuen. Jesus nennt sie deswegen Donnersöhne. Sie wollen den Streit mit den Samaritern, und das sogar mit übernatürlichen Mitteln, Gott soll Feuer vom Himmel regnen lassen. Da weist Jesus sie zurecht. Wenn wir uns den Mystiker Johannes vorstellen, der am Herzen Jesu ruht beim letzten Abendmahl, dann können wir uns kaum vorstellen, dass das derselbe Johannes ist. Jesus hat ihn wohl oft genug zurechtgewiesen, und sein Charakter hat sich gewandelt zu einem sanften, achtsamen Menschen, der tief in seinem Herzen die Stimme Jesu hört, der Ostern der erste ist nach Maria Magdalena, der Jesus erkennt. 

Da wandte er sich um und wies sie zurecht.

Müsste Jesus uns nicht auch immer wieder zurechtweisen? Wenn wir zu impulsiv sind, uns zu schnell über etwas ärgern, mit unnötigen Konflikten unsere Zeit und Energie verschwenden, brauchen wir dann nicht auch seine Zurechtweisung? Bitten wir Jesus darum, dass er auch unseren Charakter formt, so wie er es bei Johannes getan hat. 

Gebet: 
Jesus, manchmal bin ich zu feige für Konflikte, manchmal rege ich mich unnötig auf. Hilf mir, zu erkennen, wo ich mutig und stark sein muss, aber auch, wo ich einfach weglaufen darf und soll. Danke, dass du mir den richtigen Weg zeigen wirst. 


Pastor Roland Bohnen  
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Montag, 27. September 2021

Wer dieses Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf. (Lk 9,48)

26 Woche im Jahreskreis     Montag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 9,46-50

In jener Zeit kam unter den Jüngern die Frage auf, wer von ihnen der Größte sei.

Jesus wusste, was in ihrem Herzen vorging. Deshalb nahm er ein Kind, stellte es neben sich

und sagte zu ihnen: Wer dieses Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. Denn wer unter euch allen der Kleinste ist, der ist groß.

Da sagte Johannes: Meister, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb, und wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er nicht mit uns zusammen dir nachfolgt.

Jesus antwortete ihm: Hindert ihn nicht! Denn wer nicht gegen euch ist, der ist für euch.



Tagesimpuls:

Wer dieses Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf.  (Lk 9,48) 

Jesus will nicht, dass die Jünger streiten. Er sieht den Stolz in ihren Herzen. Jeder will der Größte sein, jeder will Recht haben, jeder will geehrt und anerkannt sein, so wie es in uns Menschen nun mal drinsteckt. Man hätte erwartet, dass Jesus sagt: „Streitet euch nicht!" Aber er reagiert ganz anders: 

Wer dieses Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf.

Es geht darum, Jesus aufzunehmen, ihn in sein Herz aufzunehmen. Nur Jesus kann den Stolz und den Egoismus in unseren Herzen verdrängen. Was noch erstaunlicher ist: Wir sollen Jesus aufnehmen, indem wir ein Kind um seinetwillen aufnehmen. Wir kennen das anders. Wir nehmen Jesus auf durch sein Wort, durch die Eucharistie, durch das Gebet. Ein Kind um seinetwillen aufnehmen, das klingt ungewöhnlich. Aber genau das würde uns helfen, Stolz, Egoismus und Rechthaberei zu überwinden. 

Wer dieses Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf.

Um ein Kind aufzunehmen, muss man sich klein machen. Wenn man bei einer Versammlung, z.B. einem Empfang oder einer Feier, die Wahl hätte, hochgestellte Persönlichkeiten zu sprechen oder sich Kindern zuzuwenden, würde man vielleicht zu den hohen Persönlichkeiten tendieren, vielleicht auch, weil die einem einen Vorteil verschaffen können. Das Gespräch mit den Kindern „bringt mir nichts ein", könnte man denken. Aber das wäre die Therapie. Es geht nicht darum Ziele zu erreichen, indem man mit einflussreichen Persönlichkeiten redet, sondern es geht darum, sich klein zu machen und Zeit zu „verschwenden" mit Menschen, die mir – zumindest vordergründig – keinen Nutzen bringen. 

Wer dieses Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf.

Auf die Dauer würde das uns allen guttun. Weniger machen wollen und mehr sein. Meine eigene Erfahrung ist, dass mich die Begegnung mit Kindern sehr glücklich macht. Ich mache sehr gern Kinder- oder Jugendgottesdienste. Ich finde mich zwar noch sehr in dem Streit und der Rechthaberei den Jünger wieder. Aber ich verstehe durch dieses Evangelium auch mehr, warum Jesus mir die Kinder so sehr ans Herz gelegt hat. Wahrscheinlich brauche ich das, um mehr in die Haltung des Seins hineinzukommen, um selbst klein zu werden, Kind Gottes, und noch viel mehr alles meinem himmlischen Vater zu überlassen. 

Gebet: 
Jesus, ich danke dir, dass du mir die Kinder ans Herz gelegt hast. Ich will ganz dir und deiner Führung vertrauen. Bitte hilf mir, Ehrgeiz und Erfolgsstreben loszulassen, bitte hilf mir, die Sucht nach Anerkennung loszulassen, dass ich einfach nur dir gehöre und deinen Willen tue, ganz gleich, was andere Menschen von mir denken. 


Pastor Roland Bohnen  
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Samstag, 25. September 2021

Wenn dir deine Hand Ärgernis gibt, dann hau sie ab; es ist besser für dich,verstümmelt in das Leben zu gelangen, als mit zwei Händen in die Hölle zu kommen. (Mk 9,34)

26 Sonntag im Jahreskreis   

Evangelium                                                                                      Mk 9, 38–43.45.47–48

In jener Zeit
38 sagte Johannes, einer der Zwölf, zu Jesus:
Meister, wir haben gesehen,
wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb;
und wir versuchten, ihn daran zu hindern,
weil er uns nicht nachfolgt.
39Jesus erwiderte: Hindert ihn nicht!
Keiner, der in meinem Namen eine Machttat vollbringt,
kann so leicht schlecht von mir reden.
40Denn wer nicht gegen uns ist,
der ist für uns.
41Wer euch auch nur einen Becher Wasser zu trinken gibt,
weil ihr zu Christus gehört –
Amen, ich sage euch:
Er wird gewiss nicht um seinen Lohn kommen.
42Wer einem von diesen Kleinen, die an mich glauben,
Ärgernis gibt,
für den wäre es besser,
wenn er mit einem Mühlstein um den Hals
ins Meer geworfen würde.
43Wenn dir deine Hand Ärgernis gibt,
dann hau sie ab;
es ist besser für dich, verstümmelt in das Leben zu gelangen,
als mit zwei Händen in die Hölle zu kommen,
in das nie erlöschende Feuer.
45Und wenn dir dein Fuß Ärgernis gibt,
dann hau ihn ab;
es ist besser für dich, lahm in das Leben zu gelangen,
als mit zwei Füßen in die Hölle geworfen zu werden.
47Und wenn dir dein Auge Ärgernis gibt,
dann reiß es aus;
es ist besser für dich, einäugig in das Reich Gottes zu kommen,
als mit zwei Augen in die Hölle geworfen zu werden,
48 wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt.

Tagesimpuls:

Wenn dir deine Hand Ärgernis gibt, dann hau sie ab; es ist besser für dich, verstümmelt in das Leben zu gelangen, als mit zwei Händen in die Hölle zu kommen.  (Mk 9,34) 

Hier erklärt Jesus das Prinzip vom kleineren Übel. Manchmal muss man ein kleineres Übel in Kauf nehmen, um ein größeres Übel zu vermeiden. Das liegt daran, dass die Welt nicht perfekt ist, und dass man deswegen manchmal Kompromisse machen muss. Dabei müssen wir natürlich immer vorsichtig sein, denn man kann sich am Ende alles zurechtlegen, wie es einem passt. Dass man vorsichtig sein muss, ist das eine. Aber trotzdem gilt dieses Prinzip vom kleineren Übel, und in vielen Fällen müssen wir Ausnahmen und Kompromisse machen, wenn wir in der Liebe bleiben wollen. 

Wenn dir deine Hand Ärgernis gibt, dann hau sie ab; es ist besser für dich, verstümmelt in das Leben zu gelangen, als mit zwei Händen in die Hölle zu kommen.

Die Beispiele, die Jesus gibt, zeugen von einer für unsere Ohren unglaublichen Radikalität. Das zeigt, dass wir immer wieder auf Dinge verzichten müssen, die an sich wirklich gut sind. Denken wir z.B. an das Fasten. Essen ist ein wichtiges Gut. Aber es ist besser, hungrig in den Himmel zu kommen als mit vollem Magen in die Hölle. Die Beispiele Jesu zeigen, dass es nicht ohne Verzicht geht, und Verzicht meint nicht Verzicht auf etwas Böses (das sollen wir sowieso nicht tun), sondern auch immer wieder Verzicht auf etwas, was an sich gut ist. Das kann auch bedeuten, dass wir immer wieder auf unser Recht verzichten um Jesu willen. 

Wenn dir deine Hand Ärgernis gibt, dann hau sie ab; es ist besser für dich, verstümmelt in das Leben zu gelangen, als mit zwei Händen in die Hölle zu kommen.

Das Evangelium lädt uns zu einer Gewissenserforschung ein. Was sind die Dinge, die eigentlich gut sind, die mich aber von dem ablenken, was Gott will? Ist es das Essen? Ist es das Fernsehen? Ist es ein Hobby, in das ich zu viel Zeit investiere? Ist es die Arbeit, in der ich zu sehr aufgehe? Ist es das Streben nach Erfolg, nach Perfektion? Ist es die Angst um die eigene Sicherheit, oder um die Gesundheit? Ich denke, jeder findet etwas, besonders dann, wenn wir uns an dieser ungeheureren Radikalität der Beispiele Jesu orientieren. 

Gebet: 
Jesus, ich will dein Beispiel ernst nehmen. Du meinst nicht, dass wir es wörtlich nehmen, aber trotzdem willst du uns damit schocken. Wir sollen Dinge abschneiden, die uns an deiner Nachfolge hindern, egal wie gut und wichtig sie sind. Bitte hilf mir, dass ich mich dem wenigstens annähern kann. 


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Freitag, 24. September 2021

Als Jesus in der Einsamkeit betete und die Jünger bei ihm waren… (Lk 9,18)

25 Woche im Jahreskreis     Freitag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 9,18-22

In jener Zeit als Jesus in der Einsamkeit betete und die Jünger bei ihm waren, fragte er sie: Für wen halten mich die Leute?

Sie antworteten: Einige für Johannes den Täufer, andere für Elija; wieder andere sagen: Einer der alten Propheten ist auferstanden.

Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Petrus antwortete: Für den Messias Gottes.

Doch er verbot ihnen streng, es jemand weiterzusagen.

Und er fügte hinzu: Der Menschensohn muss vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er wird getötet werden, aber am dritten Tag wird er auferstehen.



Tagesimpuls:

Als Jesus in der Einsamkeit betete und die Jünger bei ihm waren…   (Lk 9,18) 

Jesus betete oft in der Einsamkeit, manchmal viele Stunden, sogar ganze Nächte. Hier sehen wir, dass er seine Jünger manchmal dabei mitnahm. Es steht nicht geschrieben, dass die Jünger auch beteten. Wahrscheinlich wollte Jesus, dass sie von seinem Vorbild lernen sollten. Aber vermutlich haben sie es erst nach und nach gelernt, so zu beten wie Jesus. An einer Stelle, nachdem sie Jesus so beim Beten beobachtet hatten, fragten sie ihn: „Herr lehre uns beten!" (Lk 11,1). In einer für Jesus besonders schwierigen Stunde beim Gebet in Getsemani gelingt es den Jüngern noch nicht, mit Jesus im Gebet durchzuhalten. Erst in der späteren Zeit, in der Apostelgeschichte und in den Jahren der beginnenden Kirche lernen die Jünger dieses intensive Gebet, das Jesus ihnen vorgelebt hat. 

Als Jesus in der Einsamkeit betete und die Jünger bei ihm waren… 

Heute haben wir viele Gebetsorte, an denen kontemplative Menschen sehr viel beten. Ich denke an Klöster und Gebetshäuser, Anbetungsräume, Kirchen und Wallfahrtsorte. Jesus will auch uns immer wieder an diese einsamen Orte ziehen, wo wir intensiv mit ihm beten können. Wir sind berufen, nicht nur Beobachter zu sein. Jesus will uns hineinziehen in das kontemplative Gebet. Lassen wir uns von ihm immer wieder ziehen an diese einsamen Orte. Lernen wir, die Einsamkeit zu lieben! Das sind Momente, in denen er uns reich beschenkt. 

Gebet: 
Jesus, ich danke dir, dass du Menschen berufst, in Klöstern in der Einsamkeit zu beten. Ich danke dir für alle Orte der Einsamkeit und der Stille, an denen Menschen dich finden. Ich danke dir, dass du uns immer wieder an diese Orte der Stille ziehst. Hilf uns Christen, tief im Gebet zu verharren und dein Angesicht zu suchen. 


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Donnerstag, 23. September 2021

In jener Zeit hörte der Tetrarch Herodes von allem, was durch Jesus geschah, und wusste nicht, was er davon halten sollte. (Lk 9,7)

25 Woche im Jahreskreis     Donnerstag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 9,7-9

In jener Zeit hörte der Tetrarch Herodes von allem, was durch Jesus geschah, und wusste nicht, was er davon halten sollte. Denn manche sagten: Johannes ist von den Toten auferstanden.

Andere meinten: Elija ist wiedererschienen. Wieder andere: Einer der alten Propheten ist auferstanden.

Herodes aber sagte: Johannes habe ich selbst enthaupten lassen. Wer ist dann dieser Mann, von dem man mir solche Dinge erzählt? Und er hatte den Wunsch, ihn einmal zu sehen.



Tagesimpuls:

In jener Zeit hörte der Tetrarch Herodes von allem, was durch Jesus geschah, und wusste nicht, was er davon halten sollte.   (Lk 9,7) 

Hier wird indirekt von den Machttaten Jesu gesprochen. Nicht die Worte Jesu haben Herodes neugierig gemacht, nicht irgendetwas Menschliches, was Jesus getan hat, sondern seine Wunder. Wenn wir das Evangelium lesen, kommen wir an den Wundern nicht vorbei, auch wenn eine große Strömung in der Bibelwissenschaft versucht, diese zu relativieren, als weniger bedeutend darzustellen, weil wir heute eben so wenig Wunder erleben, oder weil wir heute so wenig offen sind dafür. Unser Unglaube ist ein Problem. Aber dieses Problem dürfen wir nicht in die Bibel hineinlesen! Die Bibel bezeugt die Wunder, die Jesus getan hat, egal, ob wir heute Schwierigkeiten damit haben oder nicht. 

In jener Zeit hörte der Tetrarch Herodes von allem, was durch Jesus geschah, und wusste nicht, was er davon halten sollte. 

Es wäre schön, wenn unser Leben auch ungläubige Menschen wie Herodes neugierig machen würde. Es wäre schön, wenn auch einflussreiche Menschen wie z.B. die Regierenden aufmerksam und neugierig würden auf Jesus, weil sie von Machttaten gehört haben, die durch Jesus in der Kirche heute geschehen. Ich denke z.B. an das Kind des französischen Königs, das unheilbar krank war. Irgendwie erfuhren sie von Lourdes, und eine Frau brachte Lourdes Wasser mit, und das Kind wurde geheilt. 

In jener Zeit hörte der Tetrarch Herodes von allem, was durch Jesus geschah, und wusste nicht, was er davon halten sollte. 

Wir müssen unseren Glauben so authentisch leben wie möglich, und dabei dürfen wir keine Dimension des Evangeliums ausklammern, auch nicht die Wunder. Wir können Wunder nicht machen, aber wir können offen für sie sein, daran glauben, dafür beten. Wenn wir unseren Glauben so leben, dann werden Menschen aufmerksam und neugierig, gleich ob es die kleinen Leute oder einflussreiche Personen sind. 

Gebet: 
Jesus, ich freue mich über dein Evangelium, über deine Machttaten, die dort berichtet sind. Auch wenn ich nicht so häufig Wunder von dir erlebe, so glaube ich doch daran, und ich bin sehr offen dafür. Ich bitte dich, uns zu helfen, dass unser Leben dem deinen immer ähnlicher wird, in allen Aspekten, und dass wir auch immer mehr deine Zeichen und Wunder erleben, damit viele Menschen auf dich aufmerksam werden. 


Pastor Roland Bohnen  
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Mittwoch, 22. September 2021

Nehmt nichts mit auf den Weg! (Lk 9,3)

25 Woche im Jahreskreis     Mittwoch

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 9,1-6

In jener Zeit rief Jesus die Zwölf zu sich und gab ihnen die Kraft und die Vollmacht, alle Dämonen auszutreiben und die Kranken gesund zu machen.

Und er sandte sie aus mit dem Auftrag, das Reich Gottes zu verkünden und zu heilen.

Er sagte zu ihnen: Nehmt nichts mit auf den Weg, keinen Wanderstab und keine Vorratstasche, kein Brot, kein Geld und kein zweites Hemd.

Bleibt in dem Haus, in dem ihr einkehrt, bis ihr den Ort wieder verlasst.

Wenn euch aber die Leute in einer Stadt nicht aufnehmen wollen, dann geht weg, und schüttelt den Staub von euren Füßen, zum Zeugnis gegen sie.

Die Zwölf machten sich auf den Weg und wanderten von Dorf zu Dorf. Sie verkündeten das Evangelium und heilten überall die Kranken.



Tagesimpuls:

Nehmt nichts mit auf den Weg!  (Lk 9,3) 

Wir sollen nichts mitnehmen, aber in der Realität haben wir sehr viel. Kann das der Grund sein, warum wir die Vollmacht nicht erleben, mit der die Jünger damals ausgestattet waren? Ich befürchte, dass es sich ausschließt: Entweder wir vertrauen voll auf Gott und haben keine menschlichen Ressourcen, oder wir gehen mit unseren menschlichen Ressourcen, aber dann erleben wir nicht die Kraft Gottes. Und wenn wir unsere Kirche heute betrachten, dann liegen wir eindeutig auf der Seite der menschlichen Ressourcen. Dafür spüren wir nicht sehr viel von der Kraft Gottes. 

Nehmt nichts mit auf den Weg!

Also müsste die Kirche ärmer werden. Aber wie kann man das machen? Wir können jeder in unserem Leben versuchen, so weit wie möglich von Gott abhängig zu werden. Wir machen uns von ihm abhängig, wenn wir Dinge wagen, die mit menschlichen Ressourcen unmöglich wären, die nur durch Gottes wunderbares Eingreifen möglich werden. Das sind Glaubensschritte, die wir unternehmen können, Schritte des Gottvertrauens. Ich denke zum Beispiel an die Entscheidung zum Zölibat. Menschlich betrachtet fehlt einem etwas, wenn man nicht heiratet. Dann aber vertraut man voll auf Gott, dass er alles im Leben schenken wird, so dass man glücklich leben kann. Und es gelingt! Das ist ein Vertrauen auf Gottes Eingreifen, statt auf menschliche Ressourcen zu vertrauen. 

Nehmt nichts mit auf den Weg!
 
Wo lädt Gott mich zu einem Glaubensschritt ein, wo ich nichts mitnehmen soll, wo ich ganz auf ihn vertrauen soll? Wo soll ich einen Weg gehen, den man normalerweise gar nicht gehen kann, der aber mit Gottes Hilfe möglich wird? Ich hoffe, dass wir alle wenigstens kleine Glaubensschritte machen können, die uns dem Ziel näherbringen, nicht auf menschliches zu vertrauen, sondern auf die Kraft Gottes. 

Gebet: 
Jesus, ich denke an mehrere Dinge, wo ich auf dich vertraue, vor allem an seelsorgliche Projekte, die aufgrund meiner menschlichen Erfahrung eigentlich nicht möglich wären, die du aber dennoch führst. Jesus, ich habe eine große Sehnsucht, mich dir mehr hinzugeben, mich mehr von dir führen zu lassen. Bitte hilf mir, dass ich immer mehr aus dem Übernatürlichen lebe, bewahre mich aber davor, mich verwirren zu lassen und falsche Wege einzuschlagen. 


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Dienstag, 21. September 2021

Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. (Mt 9,12)

Heiliger Matthäus – Fest 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 9,9-13

In jener Zeit sah Jesus einen Mann namens Matthäus am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da stand Matthäus auf und folgte ihm.

Und als Jesus in seinem Haus beim Essen war, kamen viele Zöllner und Sünder und aßen zusammen mit ihm und seinen Jüngern.

Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann euer Meister zusammen mit Zöllnern und Sündern essen?

Er hörte es und sagte: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken.

Darum lernt, was es heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer. Denn ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten.



Tagesimpuls:

Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken.  (Mt 9,12) 

Vielleicht gibt es Menschen, die körperliche Krankheiten haben und durch dieses Wort getröstet werden. Jesus will unser Arzt sein. Ebenso ist es für Menschen, die psychische Leiden haben. Eigentlich kann man mit aller Art von Leiden zu Jesus kommen. Bei Matthäus war es weder körperlich noch psychisch, sondern bei ihm war es die Sünde. Er hielt sich nicht an die Gebote Gottes, er war ein öffentlicher Sünder. Wenn man in der Sünde gefangen ist, dann ist man auch krank, dann braucht man auch den Arzt. 

Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken.

Fragen wir uns: Wo ist mein größtes Leiden? Ist es körperlich, ist es seelisch, ist es eine Gefangenschaft, aus der ich nicht herauskomme? Oder ist es das Leiden anderer Menschen, dass mich so sehr trifft, dass es mich mit ihnen zu Boden wirft? Was es auch ist, wir sollen zu Jesus kommen, denn er ist unser Arzt. 

Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken.

Jesus hält Mahl mit uns Sündern. Das ist ein Hinweis auf die Eucharistie, das Mahl Jesu mit den Sündern. Die Kirche ist sozusagen unser Krankenhaus, wo wir alle zusammenkommen, auch die selbstgerechten Pharisäer, deren Krankheit der Stolz ist. In der Kirche treffen wir uns, kommen wir zusammen und beten füreinander und Jesus ist unser Arzt. 

Gebet: 
Jesus, wir danken dir, dass du unser Arzt bist. Wir dürfen zu dir kommen mit unseren Krankheiten, welcher Natur sie auch immer sind. Jesus wir vertrauen auf dich. Du wirst uns heilen. Danke, dass du alle Sünder zum Mahl einlädst, sogar die Stolzen, die meinen, gesund zu sein. 



Pastor Roland Bohnen  
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Montag, 20. September 2021

Denn wer hat, dem wird gegeben; und wer nicht hat, von dem wird auch das genommen werden, was er zu haben meint. (Lk 8,18)

25 Woche im Jahreskreis     Montag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 8,16-18

In jener Zeit sprach Jesus: Niemand zündet ein Licht an und deckt es mit einem Gefäß zu oder stellt es unter das Bett, sondern man stellt das Licht auf den Leuchter, damit alle, die eintreten, es leuchten sehen.

Es gibt nichts Verborgenes, das nicht offenbar wird, und nichts Geheimes, das nicht bekannt wird und an den Tag kommt.

Gebt also acht, dass ihr richtig zuhört! Denn wer hat, dem wird gegeben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er zu haben meint.



Tagesimpuls:

Denn wer hat, dem wird gegeben; und wer nicht hat, von dem wird auch das genommen werden, was er zu haben meint.  (Lk 8,18) 

Der Zusammenhang ist das Gleichnis vom Sämann. Es geht um das Hören des Wortes Gottes und darum, dass man Frucht bringt. Hierbei geht es entweder bergauf oder bergab. Jesus erklärt: Wenn es nicht bergauf geht, dann geht es unweigerlich bergab, es gibt kein Stehenbleiben auf einem Niveau. 

Denn wer hat, dem wird gegeben; und wer nicht hat, von dem wird auch das genommen werden, was er zu haben meint.

Zunächst macht er uns Mut: Das Verborgene Samenkorn wird wachsen, es wird Frucht bringen, es bleibt nicht verborgen, es will leuchten. Dann fasst er die ganze Rede noch mal zusammen: „Gebt acht, wie ihr zuhört". Ja, um das Zuhören ging es die ganze Zeit. Wir hören das Wort Gottes, und entweder es geht beim einen Ohr herein und direkt beim anderen Ohr wieder heraus, oder es sinkt ein wenig ein, wird dann aber bald wieder unterdrückt oder verdrängt, oder es sinkt in guten Boden und bringt Frucht. Wer nicht gut zuhört, wer es nicht einsinken lässt, der wird auch das Wenige noch verlieren, was er zu haben scheint, d.h. bei ihm wird es weiter bergab gehen. 

Denn wer hat, dem wird gegeben; und wer nicht hat, von dem wird auch das genommen werden, was er zu haben meint.

Wir kennen das aus unserem Leben. Wenn man spürt, dass man umkehren muss, dann geht es bergab. Und wenn man umgekehrt ist, meist durch das Sakrament der Beichte, dann geht es wieder bergauf. Daher sollte man die Umkehr nicht hinausschieben. Wenn man einmal auf der Spirale nach unten ist, dann muss man so schnell wie möglich wieder umkehren. Wir können uns nicht auf einer Ebene der Kompromisse über Wasser halten. Wir werden immer mehr nach unten rutschen, bis wir wieder umkehren. Und dann wird uns wieder immer mehr gegeben, dann sind wir wieder im Wachstum. 

Gebet: 
Jesus, es ist gut, dass du so kompromisslos bist. Entweder wir sind im Wachstum, oder wir verlieren. Es gibt keinen Mittelweg. Jesus, ich will immer wieder zu dir umkehren. Hilf mir dabei. Ich will auf dieser Wachstumsstraße bleiben. Hilf mir, dass ich nicht zurückfalle in die Sünde und in falsche Wege. 


Pastor Roland Bohnen  
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Samstag, 18. September 2021

Jesus wollte aber nicht, dass jemand davon erfuhr. (Mk 9,30)

25 Sonntag im Jahreskreis   

Evangelium                                                                                                  Mk 9, 30–37

In jener Zeit
30 zogen Jesus und seine Jünger durch Galiläa.
Jesus wollte aber nicht, dass jemand davon erfuhr;
31denn er belehrte seine Jünger
und sagte zu ihnen:
Der Menschensohn
wird in die Hände von Menschen ausgeliefert
und sie werden ihn töten;
doch drei Tage nach seinem Tod wird er auferstehen.
32Aber sie verstanden das Wort nicht,
fürchteten sich jedoch, ihn zu fragen.
33Sie kamen nach Kafárnaum.
Als er dann im Haus war,
fragte er sie: Worüber habt ihr auf dem Weg gesprochen?
34Sie schwiegen,
denn sie hatten auf dem Weg miteinander darüber gesprochen,
wer der Größte sei.
35Da setzte er sich,
rief die Zwölf
und sagte zu ihnen: Wer der Erste sein will,
soll der Letzte von allen und der Diener aller sein.
36Und er stellte ein Kind in ihre Mitte,
nahm es in seine Arme
und sagte zu ihnen:
37Wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt,
der nimmt mich auf;
und wer mich aufnimmt,
der nimmt nicht nur mich auf,
sondern den, der mich gesandt hat.

Tagesimpuls:

Jesus wollte aber nicht, dass jemand davon erfuhr.  (Mk 9,30) 

Mir fällt auf, wie wichtig es Jesus ist, mit den Jüngern ungestört zu sein. Bei der ersten Leidensankündigung ging Jesus mit den Jüngern weit weg nach Cäsarea Philippi, um mit ihnen ungestört zu sein. Jetzt bleibt er zwar in Galiläa, achtet aber trotzdem darauf, dass sie ihre Ruhe haben, um über ein wichtiges Thema zu sprechen. Mir wird bewusst, wie wichtig solche Zeiten auch für uns sind. Wir brauchen alle diese Momente, wo wir ungestört mit Jesus sind, damit er uns wichtige Dinge offenbaren und erklären kann. 

Jesus wollte aber nicht, dass jemand davon erfuhr.

Ebenso wichtig ist das Gespräch. Wir sehen, wie sehr sich Jesus um dieses Gespräch bemüht, wie viele Schwierigkeiten aber die Jünger dabei haben. Die Jünger können ihre Fragen nicht stellen, sie trauen sich nicht. Später sucht Jesus von sich aus das Gespräch, aber die Jünger schweigen. So ist es heute auch vielfach. Ich habe immer wieder Menschen zu Glaubensseminaren eingeladen, bei denen auch Kleingruppengespräche eingeplant sind. Dann fragen mich Leute: „Muss man da was sagen? Dann gehe ich da nicht hin." Man wäre bereit, einen Vortrag anzuhören, aber man traut sich nicht, in einer Gruppe über den Glauben zu sprechen. Wenn es Jesus nicht wichtig wäre, hätte er das Gespräch nicht gesucht. Und wenn es Jesus wichtig ist, dann heißt das, dass es für uns wichtig ist. Wir brauchen Glaubensgespräche, um unseren Glauben zu festigen und zu vertiefen. 

Jesus wollte aber nicht, dass jemand davon erfuhr.

Es geht inhaltlich um das Leiden, das heißt um unsere Erprobung. Damit unser Glaube standhält, damit unser Glaube belastbar ist, dazu brauchen wir diese ungestörten Gespräche. Wer nur zur Messe geht, wer sich nie auf diese Gespräche einlässt, läuft Gefahr, dass sein Glaube nicht die Festigkeit bekommt, die er haben müsste, um in den stürmischen Zeiten, die auf uns zukommen, standhalten zu können. 

Gebet: 
Jesus, für mich ist es interessant, zu erkennen, wie wichtig dir diese Kleingruppengespräche sind. Du willst ungestört mit uns über das Leiden reden können, das uns allen bevorsteht. Du willst nicht, dass unser Glaube in der ersten Prüfung zusammenbröckelt. Jesus, ich will mich für diese ungestörten Zeiten mit dir in kleinen Gruppen öffnen, ich will entsprechende Angebote schaffen. Ich bitte dich, dass immer mehr Christen sich darauf einlassen können. 


Pastor Roland Bohnen  
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Freitag, 17. September 2021

Sie alle unterstützten Jesus und die Jünger mit dem, was sie besaßen. (Lk 8,3)

24 Woche im Jahreskreis     Freitag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 8,1-3

In jener Zeit wanderte Jesus von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf und verkündete das Evangelium vom Reich Gottes. Die Zwölf begleiteten ihn,

außerdem einige Frauen, die er von bösen Geistern und von Krankheiten geheilt hatte: Maria Magdalene, aus der sieben Dämonen ausgefahren waren,

Johanna, die Frau des Chuzas, eines Beamten des Herodes, Susanna und viele andere. Sie alle unterstützten Jesus und die Jünger mit dem, was sie besaßen.



Tagesimpuls:

Sie alle unterstützten Jesus und die Jünger mit dem, was sie besaßen. (Lk 8,3) 

Männer und Frauen begleiten Jesus. Jeder unterstützt ihn auf seine Weise, mit dem, was er hat. Es ist sehr wichtig für uns, dass die Frauen hier ausdrücklich erwähnt werden. Es ist nicht so, dass sie nur eine Nebenrolle im Reich Gottes spielen würden. Denken wir an Maria. Sie hat neben Jesus sogar die Hauptrolle. Und so haben alle Frauen eine sehr wichtige Rolle. Es ist nicht die der Männer. Die Männer sind die Apostel, die späteren Bischöfe, Priester und Diakone. Sie repräsentieren Jesus Christus. So wie die Apostel die Rolle Christi in der Kirche weiter repräsentieren, so haben die Frauen eine sehr wichtige Rolle in Bezug auf den Heiligen Geist. Dies wird ausgeführt in einem Vortrag von Prof. Nina Heeremann, den sie vor kurzem bei einem Seminar bei uns gehalten hat.[1]

Sie alle unterstützten Jesus und die Jünger mit dem, was sie besaßen.

Wir sollen Jesus unterstützen mit dem, was wir besitzen. Das sind unsere Talente, auch unser finanzielles Vermögen. Jeder hat andere Begabungen. In der heutigen Zeit ist es auch wichtig, dass wir Jesus unsere Zeit schenken, z.B. für ein Ehrenamt in der Gemeinde. Viele halten sich an die Zehn-Prozent-Regel. Man schenkt Jesus zehn Prozent seines Einkommens. Man kann Jesus auch zehn Prozent seiner Zeit schenken, oder man könnte vielleicht besser sagen, einen bestimmten Prozentsatz, einen bestimmten Teil seiner Zeit. In Bezug auf die Kirche können wir uns nicht darauf verlassen, dass die anderen alles machen, und ich nur profitieren könnte. Die Kirche lebt nur, ja sie existiert nur, wenn Menschen sich einbringen und mitmachen. So könnte sich jeder prüfen: Unterstütze ich Jesus auch mit dem, was ich besitze? 

Gebet: 
Jesus, ich will dich unterstützen. Ich danke dir dafür, dass du mich so geschaffen hast, wie ich bin, als Mann oder als Frau. Ich danke dir, dass jeder seine eigene Art hat, dich zu unterstützen. Ich danke dir, dass du mich um Unterstützung bittest. Ich will dich unterstürzen, deine Kirche unterstützen, damit dein Leib lebendig sein kann, ein Ort, zu dem viele kommen können. 

Pastor Roland Bohnen  
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 [1]https://kirche-selfkant.de/die-berufung-der-frau-im-lichte-der-dreifaltigkeit/

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Donnerstag, 16. September 2021

Ihr sind ihre vielen Sünden vergeben, weil sie mir so viel Liebe gezeigt hat. (Lk 7,47)

24 Woche im Jahreskreis     Donnerstag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 7,36-50

In jener Zeit ging Jesus in das Haus eines Pharisäers, der ihn zum Essen eingeladen hatte, und legte sich zu Tisch.

Als nun eine Sünderin, die in der Stadt lebte, erfuhr, dass er im Haus des Pharisäers bei Tisch war, kam sie mit einem Alabastergefäß voll wohlriechendem Öl

und trat von hinten an ihn heran. Dabei weinte sie, und ihre Tränen fielen auf seine Füße. Sie trocknete seine Füße mit ihrem Haar, küsste sie und salbte sie mit dem Öl.

Als der Pharisäer, der ihn eingeladen hatte, das sah, dachte er: Wenn er wirklich ein Prophet wäre, müsste er wissen, was das für eine Frau ist, von der er sich berühren lässt; er wüsste, dass sie eine Sünderin ist.

Da wandte sich Jesus an ihn und sagte: Simon, ich möchte dir etwas sagen. Er erwiderte: Sprich, Meister!

Jesus sagte: Ein Geldverleiher hatte zwei Schuldner; der eine war ihm fünfhundert Denare schuldig, der andere fünfzig.

Als sie ihre Schulden nicht bezahlen konnten, erließ er sie beiden. Wer von ihnen wird ihn nun mehr lieben?

Simon antwortete: Ich nehme an, der, dem er mehr erlassen hat. Jesus sagte zu ihm: Du hast recht.

Dann wandte er sich der Frau zu und sagte zu Simon: Siehst du diese Frau? Als ich in dein Haus kam, hast du mir kein Wasser zum Waschen der Füße gegeben; sie aber hat ihre Tränen über meinen Füßen vergossen und sie mit ihrem Haar abgetrocknet.

Du hast mir zur Begrüßung keinen Kuss gegeben; sie aber hat mir, seit ich hier bin, unaufhörlich die Füße geküsst.

Du hast mir nicht das Haar mit Öl gesalbt; sie aber hat mir mit ihrem wohlriechenden Öl die Füße gesalbt.

Deshalb sage ich dir: Ihr sind ihre vielen Sünden vergeben, weil sie mir so viel Liebe gezeigt hat. Wem aber nur wenig vergeben wird, der zeigt auch nur wenig Liebe.

Dann sagte er zu ihr: Deine Sünden sind dir vergeben.

Da dachten die anderen Gäste: Wer ist das, dass er sogar Sünden vergibt?

Er aber sagte zu der Frau: Dein Glaube hat dir geholfen. Geh in Frieden!



Tagesimpuls:

Ihr sind ihre vielen Sünden vergeben, weil sie mir so viel Liebe gezeigt hat.   (Lk 7,47) 

Weil der Sünderin mehr vergeben worden ist, liebt sie mehr. Weil sie mehr liebt, wird ihr vergeben. Ich vermute, Jesus will hier einen Kreislauf darstellen, von dem man nicht sagen kann, was am Beginn steht. Ich denke an die Frage, was eher war, das Huhn oder das Ei. Wer Jesus mehr liebt, dem wird mehr vergeben. Aber wem mehr vergeben wird, der liebt auch mehr. 

Ihr sind ihre vielen Sünden vergeben, weil sie mir so viel Liebe gezeigt hat. 

Es ist wohl interessant, zu erkennen, dass man mehr oder weniger vergeben bekommen kann, ähnlich wie man mehr oder weniger stark lieben kann. Die Liebe ist der unendlichen Steigerung fähig, da gibt es nicht nur Ja oder Nein, sondern ein immer mehr. Und bei Vergebung scheint es ähnlich zu sein. Kann das der Grund sein, warum wir immer wieder beichten gehen, ohne das sich scheinbar viel ändert? Es gibt bei Reue, Liebe und Vergebung eine Steigerung. Man kann also sehr intensiv oder sehr oberflächlich Buße tun. 

Ihr sind ihre vielen Sünden vergeben, weil sie mir so viel Liebe gezeigt hat. 

Wenn das so ist, dann müssten wir uns nicht nur eine intensive Liebe wünschen, sondern auch eine intensive Buße, eine intensive Reue, eine intensive Vergebung. Oft wird gesagt, beim Glauben würden die Gefühle keine Rolle spielen. Aber dieser Standpunkt scheint mir gefährlich zu sein. Wir wollen uns und unsere Mitchristen nicht zur Oberflächlichkeit ermutigen. Es ist etwas anderes, ob jemand unter Tränen eine Sünde beichtet, oder ob jemand – fast routinemäßig – zum Beichten geht, ganz zu schweigen davon, dass viele gar nicht sakramental beichten. In den Augen Jesu und auch in unserem eigenen Erleben gibt es da gewaltige Unterschiede. Geben wir uns nicht mit der Oberflächlichkeit zufrieden! 

Gebet: 
Jesus, bei mir läuft vieles viel zu oberflächlich. Ich finde mich sehr viel in dem Pharisäer wieder. Ich beichte nicht unter Tränen meine Sünden. Jesus, dein Heiliges Evangelium weckt in mir die Sehnsucht, tiefer zu gehen mit dir. Hilf mir, mehr zu lieben, mehr zu bereuen, intensiver umzukehren, so wie die Sünderin. 


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Mittwoch, 15. September 2021

Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. (Joh 19,27)

Gedächtnis der Schmerzen Mariens


EVANGELIUM

Joh 19, 25-27



In jener Zeit
25standen bei dem Kreuz Jesu seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala.
26Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn!
27Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.

Tagesimpuls:

Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.  (Joh 19,27) 

Jesus schenkt uns seine Mutter, und wir sollen sie zu uns nehmen, in unser Haus, in unser Herz, in unser Leben. Johannes hat sie in sein Haus aufgenommen, so wie schon Josef sie zuvor aufgenommen hatte in sein Herz und in sein Leben. Josef hatte etwas gezögert, aber dann sprach Gott zu ihm: „Fürchte dich nicht, Maria aufzunehmen!" (Mt 1,20) Manche haben vielleicht auch erst noch gezögert, manche zögern vielleicht auch heute noch. Aber es ist seine Stimme, es ist der Herr, der ruft. Er gab sie Josef, er gab sie Johannes, und er gibt sie auch uns, jedem von uns. 

Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.

Pfingsten war Maria dabei. Sie ist die Braut des Heiligen Geistes. Sie ist vollkommen erfüllt mit Gnade. Sie hilft den Jüngern, sich auf den Empfang des Heiligen Geistes vorzubereiten. Ich glaube, dass Maria auch eine sehr wichtige Rolle spielt, uns als Kirche auf die Endzeit vorzubereiten. So wie sie unentbehrlich war beim ersten Kommen Jesu, so ist sie unentbehrlich bei seiner Wiederkunft. Maria wird uns helfen, eins zu werden, und sie wird uns helfen, den Heiligen Geist in seiner ganzen Fülle unter uns wirken zu lassen. Sie wird die Braut Christi zubereiten für den Tag seiner Wiederkunft. Sie ist selbst die Braut Christi, und mit ihr in Verbindung mit dem Wirken des Heiligen Geistes werden auch wir die Braut Christi. Diese Gedanken sind nicht von mir persönlich, sondern sinngemäß vom Heiligen Ludwig Maria Grignon von Montfort. 

Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.

Ich will Maria heute neu aufnehmen in mein Leben. Ich will an der Seite des Heiligen Josef Maria aufnehmen. Ich will an der Seite des Heiligen Johannes, mit allen Aposteln mit allen Jüngern Jesu Maria aufnehmen. 

Gebet: 
Jesus, du hast uns Maria geschenkt, sie ist Teil deiner Kirche, nicht mehr zu übertreffen an Heiligkeit. Sie stand dir am nächsten, gemeinsam mit dem Heiligen Josef. Ich will in ihre Schule gehen und gemeinsam mit dir dich anbeten, gemeinsam mit ihr erfüllt werden vom Heiligen Geist. Ich will von ihr lernen, mich ganz zu öffnen. Ich will von ihrer Reinheit empfangen, sozusagen abfärben. Ich will von ihrer glühenden Liebe zu dir und zum Heiligen Josef empfangen, so dass ich Gott und die Menschen lieben lerne, wie sie es getan hat. 


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