Freitag, 3. September 2021

Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; in jenen Tagen werden sie fasten. (Lk 5,35)

22 Woche im Jahreskreis     Freitag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 5,33-39

In jener Zeit sagten die Pharisäer und Schriftgelehrten zu Jesus: Die Jünger des Johannes fasten und beten viel, ebenso die Jünger der Pharisäer; deine Jünger aber essen und trinken.

Jesus erwiderte ihnen: Könnt ihr denn die Hochzeitsgäste fasten lassen, solange der Bräutigam bei ihnen ist?

Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; in jenen Tagen werden sie fasten.

Und er erzählte ihnen auch noch ein Gleichnis: Niemand schneidet ein Stück von einem neuen Kleid ab und setzt es auf ein altes Kleid; denn das neue Kleid wäre zerschnitten, und zu dem alten Kleid würde das Stück von dem neuen nicht passen.

Auch füllt niemand neuen Wein in alte Schläuche. Denn der neue Wein zerreißt die Schläuche; er läuft aus, und die Schläuche sind unbrauchbar.

Neuen Wein muss man in neue Schläuche füllen.

Und niemand, der alten Wein getrunken hat, will neuen; denn er sagt: Der alte Wein ist besser.



Tagesimpuls:

Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; in jenen Tagen werden sie fasten.  (Lk 5,35) 

Jesus hält das alte Fasten der jüdischen Tradition nicht exakt ein, aber er kündigt ein neues christliches Fasten an. Dieses neue Fasten ist fester Bestandteil unserer christlichen Tradition. Hier in Deutschland ist alles abgeschafft worden, aber ich staune, wie streng Christen aus anderen Ländern fasten. Ich staune auch, wie streng Menschen früherer Generationen gefastet haben. Zum Glück gibt es aber auch hier in Deutschland eine Rückbesinnung auf das Fasten, vor allem auch bei jungen Christen. Diese Rückbesinnung wurde hauptsächlich ausgelöst durch die Muttergottes in Medugorje. Ich glaube, das hätte auch kein anderer Prediger geschafft. 

Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; in jenen Tagen werden sie fasten.

Heute ist der erste Freitag im Monat, wo wir besonders zum Fasten aufgerufen sind. Maria sagt in Medugorje, dass wir jeden Mittwoch und jeden Freitag fasten sollen. Das entspricht einer alten christlichen Tradition. Viele schaffen das nicht. Aber der erste Freitag im Monat wird besonders empfohlen von der Weltfamilie Radio Maria, zu der auch Radio Horeb gehört. An diesem Freitag lädt die Weltfamilie ein, wenn möglich bei Wasser und Brot zu fasten mit Blick auf die Pandemie und die Nöte der Welt. Wenn man es nicht an jedem Mittwoch und Freitag schafft, könnte man versuchen, den ersten Freitag zu fasten, um so einen Anfang zu machen. 

Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; in jenen Tagen werden sie fasten.

Mit Blick auf das heutige Evangelium vom Bräutigam kann man sicher immer auch Ausnahmen rechtfertigen, vor allem, wenn man Besuch bekommt. Aber mich inspiriert der Text von Johannes Cassianuns[1] dazu, der schriebt, dass die Mönche das dann später durch strengeres Fasten wieder ausgleichen. 

Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; in jenen Tagen werden sie fasten.

Für uns Christen steht die Liebe zum Bräutigam an oberster Stelle, nicht die Gesetze. Aber schauen wir noch einmal auf das Evangelium! Wir fasten, weil wir den Bräutigam ersehnen. Wir ersehnen seine Wiederkunft, wir ersehen sein Eingreifen. Wir fasten, weil wir Gottes Angesicht in besonders intensiver Weise suchen wollen, damit wir uns so schnell wie möglich mit dem Bräutigam vereinigen können. 

Gebet: 
Jesus, ich suche dich, ich ersehne dich, ich will mich mit dir vereinigen. Solange ich noch fern von dir „in der Fremde" lebe, drücke ich meine Sehnsucht nach dir durch das Fasten aus. Danke für die Erfahrung, dass du mir durch das Fasten näherkommst, dass es mich wirklich mehr mit dir vereinigt. Das Fasten betont das innere Leben der Seele, und das ist der Ort, wo wir uns vereinigen, nicht das Äußerliche. 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

 
 [1] Das habe ich gefunden in der täglichen Email „Evangelium Tag für Tag", die man auf der Seite https://evangeliumtagfuertag.org abonnieren kann. 

Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627  
Fax 02456 - 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
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