Samstag, 30. Oktober 2021

Welches Gebot ist das erste von allen? (Mk 12,28)

31 Sonntag im Jahreskreis   

Evangelium                                                                  Mk 12, 28b–34

In jener Zeit
28b ging ein Schriftgelehrter zu Jesus hin
und fragte ihn: Welches Gebot ist das erste von allen?
29Jesus antwortete:
Das erste ist: Höre, Israel,
der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr.
30Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben
mit ganzem Herzen und ganzer Seele,
mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft.
31Als zweites kommt hinzu:
Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden.
32Da sagte der Schriftgelehrte zu ihm: Sehr gut, Meister!
Ganz richtig hast du gesagt:
Er allein ist der Herr
und es gibt keinen anderen außer ihm
33und ihn mit ganzem Herzen,
ganzem Verstand und ganzer Kraft zu lieben
und den Nächsten zu lieben wie sich selbst,
ist weit mehr als alle Brandopfer und anderen Opfer.
34Jesus sah, dass er mit Verständnis geantwortet hatte,
und sagte zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich Gottes.
Und keiner wagte mehr, Jesus eine Frage zu stellen.

Tagesimpuls:

Welches Gebot ist das erste von allen?  (Mk 12,28)

Jesus erklärt: Das erste Gebot ist die Gottesliebe. Dann kommt noch ein zweites dazu: die Nächstenliebe. Das erste ist immer das Wichtigste, denn ohne das erste gibt es das zweite nicht. Z.B. kommen die Eltern vor den Kindern. Ohne die Eltern gibt es keine Kinder. Wenn ich also will, dass es Kinder gibt, dann muss es erst Eltern geben. Und wenn ich will, dass es Nächstenliebe gibt, dann muss es erst Gottesliebe geben. 

Welches Gebot ist das erste von allen?

Unsere Gesellschaft denkt mehrheitlich anders. In unserer Gesellschaft wird Gott abgelehnt oder als unwichtig erklärt. Beim Christentum interessiert man sich nur noch für die christlichen Werte, also für die Nächstenliebe. Die Kirche ist umstritten, allenfalls werden die karitativen Tätigkeiten der Kirche wertgeschätzt. Den Gottesdienst braucht man nicht, aber Initiativen der Nächstenliebe können bleiben. Meine Darstellung ist vielleicht etwas überspitzt, aber so sehe ich deutlich die Tendenz in unserer Gesellschaft. 

Welches Gebot ist das erste von allen?

In diesem Kontext möchte ich mich zum Sprachrohr der Gottesliebe machen. Ich möchte für das erste Gebot eintreten, gerade weil es heute so sehr unterschätzt wird. Alfred Delp sagte: „Wichtig ist das Brot, wichtiger ist die Freiheit, am wichtigsten ist die … Anbetung." Das verstehen viele nicht mehr. Brot und Freiheit, das ist klar, aber was soll in diesem Zusammenhang die Anbetung? Wir Christen verstehen, dass Brot und Freiheit nur da sein werden, wenn wir das erste Gebot achten. Wenn nicht, dann verfällt die Gesellschaft, Freiheit und schließlich auch das tägliche Brot werden immer weniger. Wir Christen glauben, dass die Gesellschaft nur dann floriert, wenn wir Gott anbeten, wenn wir das erste Gebot beachten, wenn wir Gott nicht an den Rand, sondern in den Mittelpunkt stellen. Daher müssen wir darauf achten, dass das erste Gebot wirklich das erste bleibt. 

Gebet: 
Jesus, in einer Gesellschaft, die nur noch die Nächstenliebe wichtig findet, will ich mich für die Gottesliebe einsetzen. Jesus, hilf uns zurückzukehren zu unseren christlichen Wurzeln. Erwecke immer mehr Beter, die für unser Land beten. Hilf uns, durch die Befolgung des ersten Gebots eine Erneuerung des Glaubens und immer mehr gesellschaftlichen Frieden und Gerechtigkeit zu finden. 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627  
Fax 02456 - 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de

Freitag, 29. Oktober 2021

Wer von euch wird seinen Sohn oder seinen Ochsen, der in den Brunnen fällt, nicht sofort herausziehen, auch am Sabbat? (Lk 14,5)

30 Woche im Jahreskreis     Freitag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 14,1-6

Jesus kam an einem Sabbat in das Haus eines führenden Pharisäers zum Essen. Da beobachtete man ihn genau.

Da stand auf einmal ein Mann vor ihm, der an Wassersucht litt.

Jesus wandte sich an die Gesetzeslehrer und die Pharisäer und fragte: Ist es am Sabbat erlaubt zu heilen, oder nicht?

Sie schwiegen. Da berührte er den Mann, heilte ihn und ließ ihn gehen.

Zu ihnen aber sagte er: Wer von euch wird seinen Sohn oder seinen Ochsen, der in den Brunnen fällt, nicht sofort herausziehen, auch am Sabbat?

Darauf konnten sie ihm nichts erwidern.



Tagesimpuls:

Wer von euch wird seinen Sohn oder seinen Ochsen, der in den Brunnen fällt, nicht sofort herausziehen, auch am Sabbat?  (Lk 14,5) 

Ich finde interessant, dass Jesus den Sabbat nicht bricht. Er hätte das Recht, als Gottes Sohn, die göttlichen Gebote zu ändern. Aber er bleibt im Rahmen der Gebote bei seiner Erklärung für die Gesetzeslehrer und Pharisäer. Auch in der jüdischen Tradition gab es legitime Ausnahmen, wenn z.B. ein Kind in den Brunnen fiel, dann durfte man auch am Sabbat helfen. Die Heilung von Kranken interpretiert Jesus als einen solchen legitimen Notfall. Damit erkennt er die Gültigkeit des Sabbatgebots an. 

Wer von euch wird seinen Sohn oder seinen Ochsen, der in den Brunnen fällt, nicht sofort herausziehen, auch am Sabbat?

Ich muss an die heutige Zeit denken. Für uns gilt das Sabbatgebot im übertragenen Sinne für den Sonntag. Der Sonntag soll unser Ruhetag sein. Trotzdem darf natürlich in Krankenhäusern gearbeitet werden. Darüber hinaus haben wir inzwischen das Sabbatgebot sehr stark aufgeweicht, und ich vermute, dass Jesus das nicht alles richtig findet. Wir brauchen unseren Ruhetag, für uns selbst, für unsere Familien, und besonders auch für unsere Beziehung zu Gott. Wenn eine Gesellschaft da als Ganzes mitmacht, dann ist das für alle eine große Hilfe. 

Wer von euch wird seinen Sohn oder seinen Ochsen, der in den Brunnen fällt, nicht sofort herausziehen, auch am Sabbat?

Wäre dieses Evangelium nicht ein guter Anlass, über unsere Sonntage nachzudenken? Gibt es bei mir auch ein Brechen des Sabbats, was man nicht mit einem Notfall begründen kann? Andererseits lebt Jesus eine gewisse Offenheit vor, d.h. wir sollen nicht extrem legalistisch damit umgehen. Wir dürfen nach dem gesunden Menschenverstand urteilen. Aber wenn die Freiheit, die Jesus uns gibt, zu einer immer weiteren Aufweichung des Sabbatgebots führt, dann müssen wir doch auf die Bremse treten und unser Verhalten überprüfen. 

Gebet: 
Jesus, ich danke dir so sehr für den Sabbat. Ich brauche ihn wirklich. Jesus, bitte verzeih, wo ich zu leichtfertig mit der Freiheit umgehe, die du uns schenkst. Hilf mir, das Sabbatgebot, wie es für uns Christen gilt, einzuhalten. Ich danke dir auch für alle Gottesdienste, die an Sonntagen stattfinden, und für besonders für alle Gnaden, die du durch die Sonntage schenkst. 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627  
Fax 02456 - 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de

Donnerstag, 28. Oktober 2021

Und er verbrachte die ganze Nacht im Gebet zu Gott. (Lk 6,12)

Heiliger Simon und Heiliger Judas

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 6,12-19

In jenen Tagen ging Jesus auf einen Berg, um zu beten. Und er verbrachte die ganze Nacht im Gebet zu Gott.

Als es Tag wurde, rief er seine Jünger zu sich und wählte aus ihnen zwölf aus; sie nannte er auch Apostel.

Es waren Simon, dem er den Namen Petrus gab, und sein Bruder Andreas, dazu Jakobus und Johannes, Philippus und Bartholomäus,

Matthäus und Thomas, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon, genannt der Zelot,

Judas, der Sohn des Jakobus, und Judas Iskariot, der zum Verräter wurde.

Jesus stieg mit ihnen den Berg hinab. In der Ebene blieb er mit einer großen Schar seiner Jünger stehen, und viele Menschen aus ganz Judäa und Jerusalem und dem Küstengebiet von Tyrus und Sidon

strömten herbei. Sie alle wollten ihn hören und von ihren Krankheiten geheilt werden. Auch die von unreinen Geistern Geplagten wurden geheilt.

Alle Leute versuchten, ihn zu berühren; denn es ging eine Kraft von ihm aus, die alle heilte.



Tagesimpuls:

Und er verbrachte die ganze Nacht im Gebet zu Gott.  (Lk 6,12) 

Das ist ein Anstoß für mich. Ich sollte noch mal auf die Abende schauen, auch auf die Nacht. Ist das nicht die Zeit der Stille, der Ruhe, in der man ganz besonders gut das Angesicht Gottes suchen kann. Aber wie verbringe ich die Abende? Könnte ich da nicht mehr Zeit zum Gebet nehmen? 

Und er verbrachte die ganze Nacht im Gebet zu Gott.

Das 24/7 Gebet, früher nannte man es „ewiges Gebet", ist eine Tradition in der Kirche, die in den letzten Jahren neu belebt wird, auch in protestantischen Gemeinden. Dabei sind die Nachtstunden immer eine Herausforderung. Aber wenn man 24/7 sagt, dann gehören die Nachtstunden dazu. Und alle, die sich zu einer Nachtstunde durchringen, geben Zeugnis von besonders starkem Segen. 

Und er verbrachte die ganze Nacht im Gebet zu Gott.

Wir sehen, wie Jesus im Nachtgebet wichtige Entscheidungen „vorbereitet", hier die Auswahl der Jünger. Ich will nicht sagen, dass er die ganze Nacht im Gebet über die Personalentscheidungen nachgedacht hätte. Aber indem er in der Nacht das Angesicht Gottes gesucht hat, hatte er einfach eine größere Klarheit für die Entscheidungen in seinem Leben. Gott kann durch direkte übernatürliche Eingebungen wirken. Aber auch wenn er das nicht tut, dann bekommen wir doch alle Gaben des Heiligen Geistes, und wir erhalten Weisheit und Rat, um gute Entscheidungen zu treffen. Die Gebetszeiten fördern auf jeden Fall unsere Fähigkeit, im Alltag klarer zu sehen und klarer zu denken. Ist nicht Verwirrung und Unsicherheit immer wieder ein großer Schwachpunkt in unserem Leben? Alles, was man sich an Sorgen macht, wenn man unter Stress und Überforderung klagt, oder auch unter Einsamkeit oder Sinnlosigkeit, ist das nicht alles ein Mangel an Klarheit, an Weisheit, weil einem die Sicht Gottes fehlt. Und genau dies ändert sich durch das Gebet. Dann bekommen wir wieder die göttliche Weisheit und Einsicht, Verwirrungen, Ängste, Sorgen, Mutlosigkeit oder Sinnlosigkeit verblassen, wir sehen wieder klar, was wir zu tun haben, oder wie wir Gott unser Leben hingeben können und sollen. Ich fühle mich auf jeden Fall inspiriert, mehr auf das Gebet am Abend und in der Nacht zu achten. 

Gebet: 
Jesus, täglich zeigst du uns deinen Weg durch die Heilige Schrift. Auch heute schenkst du uns einen sehr guten Anstoß. Hilf uns, deinen Anstoß aufzugreifen, ihn heute Abend und in den nächsten Tagen zu beachten. Danke, dass du uns den Weg zeigst, wie wir immer stärker im göttlichen Segen und in der göttlichen Klarheit leben können. 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627  
Fax 02456 - 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de

Mittwoch, 27. Oktober 2021

Er aber wird erwidern: Ich sage euch, ich weiß nicht, woher ihr seid. Weg von mir, ihr habt alle unrecht getan! (Lk 13,27)

30 Woche im Jahreskreis    Mittwoch

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 13,22-30

In jener Zeit zog Jesus auf seinem Weg nach Jerusalem von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf und lehrte.

Da fragte ihn einer: Herr, sind es nur wenige, die gerettet werden? Er sagte zu ihnen:

Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen; denn viele, sage ich euch, werden versuchen hineinzukommen, aber es wird ihnen nicht gelingen.

Wenn der Herr des Hauses aufsteht und die Tür verschließt, dann steht ihr draußen, klopft an die Tür und ruft: Herr, mach uns auf! Er aber wird euch antworten: Ich weiß nicht, woher ihr seid.

Dann werdet ihr sagen: Wir haben doch mit dir gegessen und getrunken, und du hast auf unseren Straßen gelehrt.

Er aber wird erwidern: Ich sage euch, ich weiß nicht, woher ihr seid. Weg von mir, ihr habt alle Unrecht getan!

Da werdet ihr heulen und mit den Zähnen knirschen, wenn ihr seht, dass Abraham, Isaak und Jakob und alle Propheten im Reich Gottes sind, ihr selbst aber ausgeschlossen seid.

Und man wird von Osten und Westen und von Norden und Süden kommen und im Reich Gottes zu Tisch sitzen.

Dann werden manche von den Letzten die Ersten sein und manche von den Ersten die Letzten.



Tagesimpuls:

Er aber wird erwidern: Ich sage euch, ich weiß nicht, woher ihr seid. Weg von mir, ihr habt alle unrecht getan!  (Lk 13,27) 

Jetzt können wir immer wieder zu Jesus kommen und seine Barmherzigkeit empfangen. Die Tür steht uns offen, solange wir leben. Jesus ist da. Er liebt die Sünder. Er schickt keinen weg, der sich zu ihm bekehrt. Aber wenn wir sterben, dann gibt es ein Zu-Spät. Dann wird die Zeit kommen, in der wir bestraft werden für unsere Sünden, für das Unrecht, das wir getan haben. Hier ist vorausgesetzt, dass wir Jesus nicht zu Lebzeiten um Verzeihung gebeten haben, dass wir nicht zu ihm gekommen sind, um seine Barmherzigkeit zu empfangen. 

Er aber wird erwidern: Ich sage euch, ich weiß nicht, woher ihr seid. Weg von mir, ihr habt alle unrecht getan!

Jesus weist auf einen gefährlichen Umstand hin: Das kann sogar eintreten, wenn wir in der Nähe Jesu gelebt haben, mit ihm gegessen und getrunken haben. Letztlich können wir unseren Seelenzustand nie vollkommen beurteilen. Lebe ich in der Nähe Jesu, ohne seine Barmherzigkeit zu empfangen? Lebe ich trotz meiner Nähe zu Jesus so, dass er später sagen wird: „Ich weiß nicht woher du bist?" Es kommt also darauf an, dass unsere Beziehung zu Jesus ehrlich ist. Lerne ich ihn jeden Tag mehr kennen? Wird er zu mir sagen: „Ja, komm herein, ich kenne dich?" Die persönliche Liebesbeziehung zu Jesus wird die „Eintrittskarte" sein. Das schließt die Sündenvergebung ein, die wir hier zu Lebzeiten so vollkommen wie möglich erlangen müssen. Da ist die sakramentale Beichte der sicherste Weg. Leider kann auch die sakramentale Beichte konterkariert werden durch eine routinemäßige legalistische Praxis, in der nichts mehr vom Empfang der Barmherzigkeit zu spüren ist. Es kommt also immer darauf an: Gehe ich ehrlich durch die Tür der Barmherzigkeit, die mir jetzt offensteht? Empfange ich die Vergebung für meine Sünden, damit ich nicht später dafür bestraft werden muss?  

Er aber wird erwidern: Ich sage euch, ich weiß nicht, woher ihr seid. Weg von mir, ihr habt alle unrecht getan!

Ich möchte aber auch noch einmal die Aufmerksamkeit auf das Eintreten schon im Hier und Jetzt lenken. Wir sollen ja jetzt eintreten durch die enge Tür. Die Tür ist jetzt offen. Wir können jetzt mit Jesus essen und trinken, wir können jetzt in sein Reich eintreten. Natürlich ist der Himmel das Ziel. Aber wenn wir schon jetzt durch die Tür gehen und versuchen, drin zu bleiben, wenn wir nach jeder Sünde immer wieder zurückgehen durch die Tür und wieder eintreten, dann ergibt sich der Himmel von allein. Dann kennt uns Jesus, dann gehören wir zu ihm. Dann müssen wir nach dem Tod nicht erst noch bezahlen für unsere Sünden. 

Gebet: 
Jesus, ich will eintreten! Jesus, bitte verzeih mir, dass ich immer wieder herausgegangen bin. Ich will jetzt wieder eintreten. Hilf mir, drin zu bleiben in deinem Reich. Hilf mir, zu erkennen, wo der Teufel mich verlocken will, herauszufallen. Jesus, ich weiß, dass die Tür eng ist, aber sie ist nicht zu eng. Man kann sehr gut durch diese Tür gehen. Man muss sich nur entscheiden, diesen Weg zu gehen. Und ich schenke dir heute neu mein Ja! 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627  
Fax 02456 - 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de

Dienstag, 26. Oktober 2021

Es ist wie der Sauerteig, den eine Frau unter einen großen Trog Mehl mischte, bis das Ganze durchsäuert war. (Lk 13,21)

30 Woche im Jahreskreis    Dienstag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 13,18-21

In jener Zeit sprach Jesus: Wem ist das Reich Gottes ähnlich, womit soll ich es vergleichen?

Es ist wie ein Senfkorn, das ein Mann in seinem Garten in die Erde steckte; es wuchs und wurde zu einem Baum, und die Vögel des Himmels nisteten in seinen Zweigen.

Außerdem sagte er: Womit soll ich das Reich Gottes vergleichen?

Es ist wie der Sauerteig, den eine Frau unter einen großen Trog Mehl mischte, bis das Ganze durchsäuert war.



Tagesimpuls:

Es ist wie der Sauerteig, den eine Frau unter einen großen Trog Mehl mischte, bis das Ganze durchsäuert war.  (Lk 13,21) 

Dies ist ein Mutmach-Gleichnis. Das Reich Gottes wächst langsam, aber stetig. Es durchsäuert die Gesellschaft. Eine Historikerin erklärte in einem Vortrag, dass auch in der frühen Kirche im römischen Reich – also vor der staatlichen Anerkennung – das Wachstum der Kirche nicht sprunghaft, sondern langsam und stetig war, ca. 1% pro Jahr. Aber mit diesem langsamen Wachstum hat das Christentum die ganze Welt erobert. 

Es ist wie der Sauerteig, den eine Frau unter einen großen Trog Mehl mischte, bis das Ganze durchsäuert war.

Der Jahresbericht von Missio weist ein Wachstum der Kirche und der Priesterzahlen weltweit auf, außer in Europa. Das zeigt, die Kirche wächst auch heute. Und sogar bei uns wächst die Kirche. Die schon erwähnte Historikerin nannte das eine „Graswurzelbewegung". Während im institutionellen Bereich vieles schrumpft, gibt es an der Basis ein neues Wachstum, neue Aufbrüche, die nicht mehr zu übersehen sind. 

Es ist wie der Sauerteig, den eine Frau unter einen großen Trog Mehl mischte, bis das Ganze durchsäuert war.

Wir dürfen uns über das langsame Wachsen nicht beunruhigen. Wenn man das Richtige tut, wenn man den richtigen Weg einschlägt, dann wird das wachsen und Früchte bringen, auch wenn man nicht in einem Jahr große Zahlen vorlegen kann, die dann einen Beweis dafür liefern würden, dass man auf den richtigen Weg ist. Es wird sicher wachsen. Wenn wir dagegen als Kirche etwas machen, was nicht dem Weg Jesu entspricht, dann wird das fruchtlos sein, und die Kirche schrumpft immer weiter. 

Es ist wie der Sauerteig, den eine Frau unter einen großen Trog Mehl mischte, bis das Ganze durchsäuert war.

Aber was ist das Richtige, und was ist das Falsche? Ich glaube, dass das Richtige ist: Jesus in den Mittelpunkt zu stellen, zu Jesus zu beten. Die eucharistische Anbetung zu fördern. Maria einbeziehen, den Heiligen Geist verehren. Ich glaube, dass der Heilige Geist der Kirche zu jeder Generation das schenkt, was sie braucht, um neue Lebenskraft zu bekommen. In unserer Zeit ist dies z.B. die charismatische Erneuerung. Wenn man sich für die Gnadenströme des Heiligen Geistes öffnet, dann wird der persönliche Glaube und die Kirche als Ganzes lebendiger. Dasselbe gilt für Maria, die Gott zu uns sendet in den Marienerscheinungen. Menschen, die sich dafür öffnen, erleben eine gewaltige Neubelebung ihres Glaubens. Der Heilige Geist gibt immer Antworten auf die Nöte der jeweiligen Zeit. Ich glaube, dass es das Richtige ist, sich auf diese Impulse einzulassen. Dann wird unser christliches Leben sicher wachsen, auch wenn es zahlenmäßig keine rasanten und sprunghaften Entwicklungen sind. 

Gebet: 
Jesus, ich vertraue dir. Ich glaube, dass wir nicht mehr tun müssen, als damit anzufangen, das Richtige zu tun. Wenn wir dich in den Mittelpunkt stellen, dann wirst du uns helfen, und du wirst unserer Kirche Zukunft schenken. Ich bitte dich, dass du mir hilfst, noch mehr für die eucharistische Anbetung zu werben, immer mehr Angebote von eucharistischer Anbetung zu schaffen. Ich bitte dich, dass es uns gelingt, uns auf deine aktuellen Impulse einzulassen, dass wir die Geschenke annehmen, die du deiner Kirche zurzeit machst, dass wir deinen Weg gehen, denn du gehst uns voran, du erneuerst deine Kirche, du gibst uns alles, was wir brauchen. 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627  
Fax 02456 - 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de

Montag, 25. Oktober 2021

Als Jesus sie sah, rief er sie zu sich und sagte: Frau, du bist von deinem Leiden erlöst. (Lk 13,12)

30 Woche im Jahreskreis    Montag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 13,10-17

In jener Zeit lehrte Jesus am Sabbat in einer Synagoge.

Dort saß eine Frau, die seit achtzehn Jahren krank war, weil sie von einem Dämon geplagt wurde; ihr Rücken war verkrümmt, und sie konnte nicht mehr aufrecht gehen.

Als Jesus sie sah, rief er sie zu sich und sagte: Frau, du bist von deinem Leiden erlöst.

Und er legte ihr die Hände auf. Im gleichen Augenblick richtete sie sich auf und pries Gott.

Der Synagogenvorsteher aber war empört darüber, dass Jesus am Sabbat heilte, und sagte zu den Leuten: Sechs Tage sind zum Arbeiten da. Kommt also an diesen Tagen und lasst euch heilen, nicht am Sabbat!

Der Herr erwiderte ihm: Ihr Heuchler! Bindet nicht jeder von euch am Sabbat seinen Ochsen oder Esel von der Krippe los und führt ihn zur Tränke?

Diese Tochter Abrahams aber, die der Satan schon seit achtzehn Jahren gefesselt hielt, sollte am Sabbat nicht davon befreit werden dürfen?

Durch diese Worte wurden alle seine Gegner beschämt; das ganze Volk aber freute sich über all die großen Taten, die er vollbrachte.



Tagesimpuls:

Als Jesus sie sah, rief er sie zu sich und sagte: Frau, du bist von deinem Leiden erlöst.  (Lk 13,12) 

Leider gibt es Leiden, die viele Jahre andauern. 18 Jahre war diese Frau gebeugt. Das Volk Israel war viele Jahre in ägyptischer Unterdrückung. Sicher kennt jeder von uns Menschen, die schon viele Jahre an etwas leiden. Jesus befreit und schenkt Heil, aber er schafft Leid und Tod nicht ab. In unserem schweren Leben, mitten in unserem Leid, schenkt er immer wieder solche Heilszeichen, solche Lichtblicke, die unseren Glauben stärken und uns Mut geben, weiterzugehen. Ich glaube, dass er mehr Heilszeichen schenkt, wenn unser Glaube größer ist. Aber wie wir hier sehen, hängt es nicht nur von unserem Glauben ab. Hier handelt Jesus souverän, völlig unabhängig von dem, was wir Menschen tun, sagen oder beten. 

Als Jesus sie sah, rief er sie zu sich und sagte: Frau, du bist von deinem Leiden erlöst.

Oft hat dämonische Unterdrückung ihre Ursache im sündigen Verhalten der Menschen. Aber hier ist von Sünden keine Rede. Diese Frau leidet unter der Einwirkung von Dämonen, ohne das sichtbar wird, dass sie oder jemand anderes gesündigt hätte. Die dämonische Belastung liegt auf der Welt, und so wie ein Unglück jeden Menschen treffen kann, so kann auch offensichtlich eine solche Last einen jeden treffen. 

Als Jesus sie sah, rief er sie zu sich und sagte: Frau, du bist von deinem Leiden erlöst.

Wenn Jesus zu uns kommt, dann kann er uns erlösen. Wenn wir die Nähe zu ihm suchen, wenn wir um Schutz beten, dann hat das ganz sicher positive Auswirkungen auf jeden von uns. Aber wir dürfen nie einen Umkehrschluss machen: Weil jemand dämonische Lasten spürt, hätte er nicht genug gebetet oder nicht genug Schutz von Jesus gesucht. Also: Zu Jesus beten hilft auf jeden Fall, aber nicht jedes Leid ist eine Folge von Sünde oder zu wenig Gebet. 

Als Jesus sie sah, rief er sie zu sich und sagte: Frau, du bist von deinem Leiden erlöst.

Wir müssen uns auch immer wieder eingestehen, dass wir nicht alles verstehen. Wir sollen Jesus vertrauen. Auf jeden Fall sollen wir so viel wie möglich die Nähe von Jesus suchen. Dann werden wir von vielem beschützt. Aber das heutige Evangelium zeigt uns: Es gibt auch Leiden, dass in keiner uns sichtbaren Weise mit der Sünde zu tun hat, und es gibt auch ein souveränes Handeln Jesu, das in keiner sichtbaren Weise unser menschliches Mitwirken braucht. Jesus erhört Gebete, aber er kann auch ohne unser Gebet handeln. 

Gebet: 
Jesus, ich vertraue dir. Es ist für uns nicht alles zu verstehen. Manche beten und werden nicht geheilt, andere beten nicht und erleben dein souveränes Heilshandeln. Jemand sagte einmal, dass das Beten wie ein Lotteriespiel wäre, weil es angeblich so unberechenbar wäre, ob es erhört wird oder nicht. Aber so eine Art von Denken ist ohne Liebe. Jesus, du bist kein Zufallsgenerator, du bist mein Herr und mein Gott, der mich liebt. Und wenn ich dein Handeln auch nicht berechnen oder verstehen kann, dann ist das für mich umso mehr ein Grund, mich dir in allem anzuvertrauen. Jesus, du weißt was du machst. Ich verstehe, dass ich beten soll. Und ich vertraue dir, dass du mich beschützt, heilst und befreist, wenn ich zu dir bete. 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627  
Fax 02456 - 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de

Samstag, 23. Oktober 2021

Was willst du, dass ich dir tue? (Mk 10,51)

30 Sonntag im Jahreskreis   

Evangelium                                                                                                  Mk 10, 46b–52

In jener Zeit,
46b als Jesus mit seinen Jüngern
und einer großen Menschenmenge Jéricho verließ,
saß am Weg ein blinder Bettler,
Bartimäus, der Sohn des Timäus.
47Sobald er hörte, dass es Jesus von Nazaret war,
rief er laut: Sohn Davids, Jesus, hab Erbarmen mit mir!
48Viele befahlen ihm zu schweigen.
Er aber schrie noch viel lauter: Sohn Davids,
hab Erbarmen mit mir!
49Jesus blieb stehen
und sagte: Ruft ihn her!
Sie riefen den Blinden
und sagten zu ihm: Hab nur Mut,
steh auf, er ruft dich.
50Da warf er seinen Mantel weg,
sprang auf
und lief auf Jesus zu.
51Und Jesus fragte ihn: Was willst du, dass ich dir tue?
Der Blinde antwortete: Rabbúni, ich möchte sehen können.
52Da sagte Jesus zu ihm: Geh!
Dein Glaube hat dich gerettet.
Im gleichen Augenblick
konnte er sehen
und er folgte Jesus auf seinem Weg nach.

Tagesimpuls:

Was willst du, dass ich dir tue?  (Mk 10,51) 

Der Blinde hat nicht dieselben Möglichkeiten wie wir, sich Jesus zu nähern. Er hat nur ein Mittel, auf sich aufmerksam zu machen, seine Stimme. Daher ruft er, ja er schreit immer lauter, ohne sich von den Leuten beirren zu lassen. Hier sehen wir schon etwas sehr Wichtiges. Wir sollen uns nicht konzentrieren auf das, was wir nicht können, sondern auf unsere Ressourcen, auf das was möglich ist. Und gleich in welcher Situation wir uns befinden, es gibt immer etwas, was möglich ist, was wir jetzt machen können. 

Was willst du, dass ich dir tue?

Jesus erkennt, wie wichtig für den Blinden seine Stimme ist. Daher fragt er ihn ausdrücklich. Der Blinde soll sich artikulieren. Er soll seine Bitte aussprechen. Hier lernen wir sehr viel über das Gebet. Man könnte meinen, dass dieses Formulieren überflüssig wäre, weil Gott es ja schon weiß. Aber sagen wir das mal zwei Liebenden! Wenn man weiß, dass man sich liebt, muss man das nicht mehr aussprechen, nicht mehr zeigen ­– wäre das richtig? Oder wenn zwei Menschen sich versöhnen: Ist es überflüssig, dass jemand seine Schuld eingesteht? Nein! Es gibt Worte, die müssen ausgesprochen werden, und ohne das Aussprechen ist die Realität eine andere! 

Was willst du, dass ich dir tue?

Und so ist es auch mit unserem Beten. Wenn wir uns über zu wenige Gebetserhörungen beklagen, dann prüfen wir uns doch einmal, wie viele Gebete wir ausgesprochen haben! Zwei Dinge sind beim Gebet wichtig: Zum einen, dass wir glauben, und zum anderen, dass wir die Gebete Jesus gegenüber aussprechen. Mit dem Aussprechen bekräftigen wir unseren Glauben. Wer sowieso nicht glaubt, dem ist das Aussprechen von Bitten auch nicht wichtig. Wer aber an Jesus glaubt, der macht sich auch die Mühe, zu beten und zu bitten. Er weiß, dass Jesus unser Beten segnet, und durch unsere Bittgebete bekräftigen wir unseren Glauben an das Wirken Jesu. 

Gebet: 
Jesus, heute ermutigst du mich, meine Bitten auszusprechen. Ich will meinen Glauben und mein Vertrauen auf dich bekräftigen, indem ich meine Bitten dir gegenüber ausspreche. Ich will meinen Glauben stärken, dass du der Messias bist, der Sohn Davids, der Sohn Gottes, dem alles möglich ist. 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627  
Fax 02456 - 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de

Freitag, 22. Oktober 2021

Warum könnt ihr dann die Zeichen dieser Zeit nicht deuten? (Lk 12,56)

29 Woche im Jahreskreis     Freitag

EVANGELIUM

Lk 12, 54-59



In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge:
54Sobald ihr im Westen Wolken aufsteigen seht, sagt ihr: Es gibt Regen. Und es kommt so.
55Und wenn der Südwind weht, dann sagt ihr: Es wird heiß. Und es trifft ein.
56Ihr Heuchler! Das Aussehen der Erde und des Himmels könnt ihr deuten. Warum könnt ihr dann die Zeichen dieser Zeit nicht deuten?
57Warum findet ihr nicht schon von selbst das rechte Urteil?
58Wenn du mit deinem Gegner vor Gericht gehst, bemüh dich noch auf dem Weg, dich mit ihm zu einigen. Sonst wird er dich vor den Richter schleppen, und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben, und der Gerichtsdiener wird dich ins Gefängnis werfen.
59Ich sage dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du auch den letzten Pfennig bezahlt hast.


Tagesimpuls:

Warum könnt ihr dann die Zeichen dieser Zeit nicht deuten?  (Lk 12,56) 

Was sind denn die Zeichen der Zeit? Für Jesus ging es immer hauptsächlich darum, dass er sich den Menschen als Gottes Sohn offenbarte. Also ist dies das Zeichen der Zeit, was die Menschen erkennen sollten. Es geht darum, dass Gott auf die Erde gekommen war, dass die Menschen Jesus erkennen als Gottes Sohn. Jesus hat die Barmherzigkeit Gottes gebracht. Wer zu ihm kommt mit seinen Sünden, dem wird verziehen. Wer nicht zu Jesus kommt, wer nicht an Jesus glaubt, der findet keine Barmherzigkeit, der muss für alle seine Sünden bezahlen. 

Warum könnt ihr dann die Zeichen dieser Zeit nicht deuten?

Aber die Pharisäer, auch die heutigen Pharisäer, glauben ja, im Recht zu sein. Sie sehen die Schuld ja immer nur bei den anderen. Sie ziehen die anderen zum Gericht. Für sich selbst brauchen sie keinen Erlöser. Sie selbst sind ja sowieso gerecht, so glauben sie. Daher wird es ihnen so ergehen, wie Jesus ankündigt. Sie werden keine Barmherzigkeit finden, sondern nur Gottes Gerechtigkeit, und das heißt, dass sie für jede ihrer Sünden bezahlen müssen. 

Warum könnt ihr dann die Zeichen dieser Zeit nicht deuten?

Wir sollen also die Zeichen der Zeit erkennen. Jetzt ist die Zeit der Barmherzigkeit. Jeder kann zu Jesus kommen und Vergebung seiner Sünden finden. Die Kranken brauchen den Arzt, hat Jesus gesagt. Dazu ist er gekommen. Wer meint, dass nur die anderen krank seien, der erkennt die Zeichen der Zeit nicht. Der verpasst die göttliche Barmherzigkeit, die er uns in Jesus schenkt. Jetzt, zu unseren Lebzeiten, haben wir die Möglichkeit, Jesus als unseren Herrn, Jesus als Gott, anzuerkennen und seine Vergebung zu finden. Nutzen wir diese Gelegenheit jeden Tag! 

Gebet: 
Jesus, danke für deine Barmherzigkeit, die du uns in dieser Zeit anbietest. Ich nehme sie an, ich kann nicht anders. Ich erkenne dich an als meinen Herrn und Gott, der mir seine Barmherzigkeit schenkt. Jesus, ich bete für die anderen, dass sie dich auch annehmen können. Du siehst, wie du so vielen Menschen wie durch eine dicke Mauer verborgen bist. Ich rede über dich, aber sie scheinen es nicht verstehen zu können. Jesus, öffne du die Türen, die ich nicht öffnen kann, damit mehr Menschen dich erkennen und deine Barmherzigkeit annehmen. 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627  
Fax 02456 - 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de

Donnerstag, 21. Oktober 2021

Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen! (Lk 12,49)

29 Woche im Jahreskreis     Donnerstag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 12,49-53

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!

Ich muss mit einer Taufe getauft werden, und ich bin sehr bedrückt, solange sie noch nicht vollzogen ist.

Meint ihr, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen? Nein, sage ich euch, nicht Frieden, sondern Spaltung.

Denn von nun an wird es so sein: Wenn fünf Menschen im gleichen Haus leben, wird Zwietracht herrschen: Drei werden gegen zwei stehen und zwei gegen drei,

der Vater gegen den Sohn und der Sohn gegen den Vater, die Mutter gegen die Tochter und die Tochter gegen die Mutter, die Schwiegermutter gegen ihre Schwiegertochter und die Schwiegertochter gegen die Schwiegermutter.



Tagesimpuls:

Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!  (Lk 12,49) 

Beim Wort Feuer habe ich gemischte Reaktionen. Einerseits will ich kein Feuer, ich will mich nicht verbrennen, ich will mir nicht weh tun. Ich sträube mich auch immer wieder gegen die innere Reinigung, die das Feuer mit sich bringen würde. Es gibt in mir etwas, was bequem sein will, was in Ruhe gelassen und nicht überfordert werden will. Andererseits sehe ich, dass Jesus sich dieses Feuer wünscht, und dann kann ich ja nicht dagegen sein. Und wenn mit dem Feuer die Liebe zu Jesus gemeint ist, dann will ich natürlich, dass es brennt. Ich will, dass in allen Menschen das Feuer dieser Liebe entzündet wird. Mir fällt es sogar schwer, zu akzeptieren, dass es vielen Christen kein Herzensanliegen ist, missionarisch zu sein, das Feuer zu verbreiten. Dass es uns schwer gelingt, dieses Feuer zu verbreiten, ist das eine. Aber ich bin so dankbar für Christen, denen das wenigstens nicht egal ist, die darunter leiden, die die Sehnsucht nach der Verbreitung dieses Feuers im Herzen haben. 

Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!

Wenn ich Jesus anschaue, wenn ich mit ihm rede, dann verstehe ich, was er mit dem Feuer meint. Und dann wünsche ich es mir auch, so wie er selbst es sich wünscht. Jesus sieht das in Verbindung mit seiner „Feuertaufe" am Kreuz. Das wiederum kann ich mir nicht wünschen. Aber ich gehe weiter in der Liebe zu ihm. Ich denke an das Wort, was er in Bezug auf den Reichtum gesagt hatte: „Für Menschen ist das nicht möglich, aber für Gott ist alles möglich." Vielleicht kann ich mir eine vergleichbare „Feuertaufe" wünschen, wenn er es sich von mir wünscht, wenn er mir dann auch die Kraft gibt, denn aus menschlicher Sicht erscheint es mir ganz unmöglich. 

Gebet: 
Jesus, du wolltest das Feuer auf die Erde bringen, und du musstest am Kreuz leiden, damit das Feuer auf die Erde kommen kann. Ich danke dir für das Feuer der Gottesliebe, das du mir geschenkt hast. Bitte gib, dass sich dieses Feuer verbreitet, und nimm alle unsere Opfer an, dass sie zur Verbreitung dieses Feuers beitragen. Hilf mir, dass ich durch deine Gnade auch bereit zu dieser Taufe werde. 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627  
Fax 02456 - 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de

Mittwoch, 20. Oktober 2021

Selig der Knecht, den der Herr damit beschäftigt findet, wenn er kommt! (Lk 12,43)

29 Woche im Jahreskreis     Mittwoch

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 12,39-48

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Bedenkt: Wenn der Herr des Hauses wüsste, in welcher Stunde der Dieb kommt, so würde er verhindern, dass man in sein Haus einbricht.

Haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet.

Da sagte Petrus: Herr, sagst du dieses Gleichnis nur zu uns oder auch zu allen?

Der Herr antwortete: Wer ist denn der treue und kluge Verwalter, den der Herr über sein Gesinde einsetzen wird, damit er ihnen zur rechten Zeit die Tagesration gibt?

Selig der Knecht, den der Herr damit beschäftigt findet, wenn er kommt!

Wahrhaftig, das sage ich euch: Er wird ihn über sein ganzes Vermögen einsetzen.

Wenn aber der Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr verspätet sich zu kommen! und anfängt, die Knechte und Mägde zu schlagen, auch zu essen und zu trinken und sich zu berauschen,

dann wird der Herr jenes Knechtes an einem Tag kommen, an dem er es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt; und der Herr wird ihn in Stücke hauen und ihm seinen Platz unter den Ungläubigen zuweisen.

Der Knecht, der den Willen seines Herrn kennt, sich aber nicht darum kümmert und nicht danach handelt, der wird viele Schläge bekommen.

Wer aber, ohne den Willen des Herrn zu kennen, etwas tut, was Schläge verdient, der wird wenig Schläge bekommen. Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel zurückgefordert werden, und wem man viel anvertraut hat, von dem wird man um so mehr verlangen.



Tagesimpuls:

Selig der Knecht, den der Herr damit beschäftigt findet, wenn er kommt!  (Lk 12,43) 

Ich glaube, hier sind die Apostel gemeint, und damit auch deren Nachfolger, die Bischöfe und die Priester. Man kann es aber auch auf alle Christen übertragen, denen Verantwortung gegeben ist. Und einen gewissen kleinen Verantwortungsbereich hat jeder. Aber dass Jesus die Nahrung erwähnt, ist in meinen Augen ein Hinweis auf die Eucharistie. Daher glaube ich, dass in erster Linie die Bischöfe und die Priester gemeint sind, die den Gläubigen die eucharistische Nahrung geben sollen. Darüber hinaus ist natürlich das Wort Gottes auch eine Nahrung, die wir alle (nicht nur Priester und Bischöfe) unseren Mitmenschen geben können. 

Selig der Knecht, den der Herr damit beschäftigt findet, wenn er kommt!

Und nun die Frage: Womit beschäftige ich mich? Tut es mir weh, dass so viele Menschen Jesus nicht kennen? Spüre ich täglich in mir diese Wunde? Und beschäftige ich mich damit, den Menschen die göttliche Nahrung zu spenden? Ein Priester sagte vor kurzem bei einem Priestertreffen zu den anderen: „Wenn ihr diese Sehnsucht nicht mehr habt, dann könnt ihr nach Hause gehen." Brennt mein Herz für die Rettung der Seelen? Ich erinnere mich an eine unserer Kindergartenleiterinnen. Bei jedem Dienstgespräch brachte sie die Frage auf, was wir tun können, um unsere Familien mehr mit Jesus in Kontakt zu bringen. Einmal hatten wir ein Dienstgespräch, wo ich wenig Zeit hatte und früher gehen musste. Beim Hinausgehen rief sie aber noch mal hinter mir her: „Aber Herr Pastor, können wir denn beim nächsten Dienstgespräch dann noch mal darüber sprechen, wie wir unsere Familien mehr zu Jesus bringen können?" Diese Leiterin brannte für unsere Familien. Es ließ ihr keine Ruhe, dass die allermeisten so wenig mit Jesus zu tun hatten. Sie wollte ihnen diese göttliche Nahrung geben. 

Selig der Knecht, den der Herr damit beschäftigt findet, wenn er kommt!

Ich hoffe und bete, dass ich immer wenigstens diese Sehnsucht behalten werde, dass ich mich nicht in die oberflächlichen Dinge des Lebens verliere. Das schließt auch ein, dass man nie resigniert, sondern dass man immer eine lebendige Hoffnung auf den allmächtigen Gott hat, bei dem alles möglich ist, der die Menschen zur Umkehr führen kann, auch dort, wo es aus unserer Sicht unmöglich erscheinen mag. 

Gebet: 
Jesus, danke für die Sehnsucht nach der Rettung der Seelen, die du mir schenkst. Es ist zwar ein Schmerz, den ich manchmal gerne betäuben würde. Aber ich will ihn nicht betäuben, denn es ist dein Schmerz, an dem du mir Anteil gibst. Bitte bewahre mich vor der Resignation, die sich manchmal einschleichen will. Ich will weiter hoffen, auch wenn ich so wenige Fortschritte sehe. Ich will dir glauben, dass bei dir alles möglich ist. 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627  
Fax 02456 - 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de

Dienstag, 19. Oktober 2021

Die ihm sogleich öffnen, wenn er kommt und anklopft! (Lk 12,36)

29 Woche im Jahreskreis     Dienstag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 12,35-38

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Legt euren Gürtel nicht ab, und lasst eure Lampen brennen!

Seid wie Menschen, die auf ihren Herrn warten, der von einer Hochzeit zurückkehrt, damit sie ihm sogleich öffnen, wenn er kommt und anklopft!

Selig die Knechte, die der Herr wach findet, wenn er kommt! Amen, ich sage euch: Er wird sich gürten, sie am Tisch Platz nehmen lassen und sie der Reihe nach bedienen.

Und kommt er erst in der zweiten oder dritten Nachtwache und findet sie wach - selig sind sie.



Tagesimpuls:

Die ihm sogleich öffnen, wenn er kommt und anklopft!  (Lk 12,36) 

Wir sollen die Augen offen halten für Jesus, wach sein, wach bleiben. Er kommt und klopft bei uns an, ich denke, er wird immer wieder im Laufe des Tages bei uns anklopfen. Er kann anklopfen durch die Not der Menschen um uns, er kann anklopfen, indem er uns zeigt, dass das, was wir gerade machen oder machen wollen, nicht nötig ist, er kann anklopfen, indem er uns in die Stille ruft. Er kann anklopfen durch Träume, durch Inspirationen, in denen er uns einen Impuls zum Handeln gibt. 

Die ihm sogleich öffnen, wenn er kommt und anklopft!

Wenn er uns scheinbar etwas Sonderbares zeigt, dann müssen wir diesen Impuls vorher mit erfahrenen Christen prüfen, ob er auch echt ist, ob er wirklich von Jesus kommt. Wir sind immer in der Gefahr, vom Teufel irregeleitet zu werden. Daher müssen wir auch in Hinblick auf die möglichen Täuschungen sehr wachsam bleiben. Aber wegen der Gefahr der Täuschung dürfen wir keinesfalls aufhören, auf die Impulse des Heiligen Geistes zu hören, sonst würden wir das Kind mit dem Bad ausschütten. Wir sollen uns führen lassen, aber wir sollen dabei wachsam sein. Ein Vergleich: Wir sagen den Kindern, dass sie im Straßenverkehr aufpassen sollen. Aber es wäre falsch, wenn wir sie wegen der möglichen Gefahren nicht mehr zur Schule schicken würden. Sie sollen zur Schule gehen, aber sie sollen auch aufpassen. So sollen wir auf den Heiligen Geist hören, aber wir sollen auch aufpassen. Dafür gibt es die Geschwister, dafür gibt es die Kirche. Alles, was uns sonderbar vorkommt, sollen wir ans Licht bringen und mit den Geschwistern prüfen. 

Gebet: 
Jesus, ich will offen sein für dich, wachsam. Ich weiß, du wirst heute anklopfen, vielleicht öfter, als ich es wahrnehme. Heiliger Geist, bitte hilf mir, Jesu Anklopfen wahrzunehmen. Und schenke mir die Großzügigkeit des Herzens, dass ich auf Jesus eingehe und tue, was er sagt, auch wenn es mich Überwindung kostet. 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627  
Fax 02456 - 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de

Montag, 18. Oktober 2021

Heilt die Kranken, die dort sind, und sagt den Leuten: Das Reich Gottes ist euch nahe. (Lk 10,9)

Heiliger Lukas

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 10,1-9

In jener Zeit suchte der Herr zweiundsiebzig andere Jünger aus und sandte sie zu zweit voraus in alle Städte und Ortschaften, in die er selbst gehen wollte.

Er sagte zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden.

Geht! Ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe.

Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe! Grüßt niemand unterwegs!

Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als erstes: Friede diesem Haus!

Und wenn dort ein Mann des Friedens wohnt, wird der Friede, den ihr ihm wünscht, auf ihm ruhen; andernfalls wird er zu euch zurückkehren.

Bleibt in diesem Haus, esst und trinkt, was man euch anbietet; denn wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Lohn. Zieht nicht von einem Haus in ein anderes!

Wenn ihr in eine Stadt kommt und man euch aufnimmt, so esst, was man euch vorsetzt.

Heilt die Kranken, die dort sind, und sagt den Leuten: Das Reich Gottes ist euch nahe.



Tagesimpuls:

Heilt die Kranken, die dort sind, und sagt den Leuten: Das Reich Gottes ist euch nahe.  (Lk 10,9) 

Wir feiern das Fest des Heiligen Lukas. Er war Arzt. Daher passt das Evangelium: „Heilt die Kranken." Trotzdem passt es auch nicht, denn das, was Jesus meint, ist nicht die ärztliche Kunst. Er meint die übernatürliche Heilung durch die Kraft Gottes, die Gott auf Grund unseres Gebets schenken will. 

Heilt die Kranken, die dort sind, und sagt den Leuten: Das Reich Gottes ist euch nahe.

Wenn ich das lese, kann ich es nicht überlesen. Mir scheint, dass viele Katholiken es einfach überlesen und dann wieder zur Tagesordnung übergehen. Übernatürliche Heilungen gäbe es nicht, sagen sie. Aber ich kann so nicht denken. Ich glaube einfach zu fest daran, dass Jesus das kann, und dass er es auch will. Aber zugleich fühle ich mich völlig überfordert. Ich habe in dieser Hinsicht eben keine Vorratstasche, ich habe nichts im Gepäck, womit ich das bewerkstelligen könnte. Aber vermutlich ist das genau die richtige Voraussetzung. Man kann bezüglich des übernatürlichen Wirkens Gottes nicht locker und entspannt denken: „Das machen wir schon." Man kann gar nichts. Aber genau in diesem Nicht-Machen-Können kann Jesus wirken. Wir sollen nur den Glauben haben und uns der Peinlichkeit aussetzen, dass wir anbieten, mit jemandem um Heilung zu beten, in dem Vertrauen, dass Gott das machen kann. 

Heilt die Kranken, die dort sind, und sagt den Leuten: Das Reich Gottes ist euch nahe.

Ich sagte, der Heilige Lukas war Arzt. Aus christlicher Sicht ist die Kunst der Ärzte sehr wichtig. Wir Katholiken berufen uns auf Jesus Sirach 38. Wir glauben an übernatürliche Heilung, und zugleich unterstützen wir alle ärztliche Kunst. Das ist kein Gegensatz. Das ist das Zusammenwirken von Natur und Gnade. Das heißt, wenn wir krank sind, dann tun wir beides: Wir beten und wir gehen zum Arzt. Ich denke, dass die meisten Ärzte zustimmen würden, dass es Prozesse gibt, auf die wir mit all unseren menschlichen Mitteln nur wenig Einfluss nehmen können. Ein guter Arzt würde m.E. das zusätzliche Gebet immer begrüßen. Und mit dem Gebet öffnen wir uns für manches ungewöhnliche Gnadenwirken Gottes. So können Wunder geschehen, damals wie heute. 

Gebet: 
Jesus, ich danke dir für den Heiligen Lukas und für alle Ärzte, die so vielen Menschen geholfen haben. Ich danke dir auch für alles übernatürliche Heilswirken, das du schenkst. Lass in unserer Kirche den Glauben an das Übernatürliche wieder wachsen, damit wir mehr Gebet und mehr Wunder erleben in unserer Zeit. 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627  
Fax 02456 - 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de

Samstag, 16. Oktober 2021

Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. (Mk 10,38)

29 Sonntag im Jahreskreis   

Evangelium                                                                                                  Mk 10, 35–45

In jener Zeit
35 traten Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus,
zu Jesus
und sagten:
Meister, wir möchten, dass du uns eine Bitte erfüllst.
36Er antwortete: Was soll ich für euch tun?
37Sie sagten zu ihm:
Lass in deiner Herrlichkeit einen von uns rechts
und den andern links neben dir sitzen!
38Jesus erwiderte: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet.
Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke,
oder die Taufe auf euch nehmen, mit der ich getauft werde?
39Sie antworteten: Wir können es.
Da sagte Jesus zu ihnen:
Ihr werdet den Kelch trinken, den ich trinke,
und die Taufe empfangen, mit der ich getauft werde.
40Doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken
habe nicht ich zu vergeben;
dort werden die sitzen, für die es bestimmt ist.
41Als die zehn anderen Jünger das hörten,
wurden sie sehr ärgerlich über Jakobus und Johannes.
42Da rief Jesus sie zu sich
und sagte: Ihr wisst, dass die, die als Herrscher gelten,
ihre Völker unterdrücken
und ihre Großen ihre Macht gegen sie gebrauchen.
43Bei euch aber soll es nicht so sein,
sondern wer bei euch groß sein will,
der soll euer Diener sein,
44und wer bei euch der Erste sein will,
soll der Sklave aller sein.
45Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen,
um sich dienen zu lassen,
sondern um zu dienen
und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.

Tagesimpuls:

Ihr wisst nicht, um was ihr bittet.  (Mk 10,38) 

Viele Menschen sagen im Rückblick auf ihr Leben, dass es gut war, dass sie bei bestimmten Lebensentscheidungen nicht wussten, was alles damit auf sie zukommen würde. Sonst hätten sie vielleicht Angst gehabt und gezögert. Wenn man sich für eine bestimmte Sache entscheidet, dann denkt man meistens nicht an das große Kreuz, was damit verbunden sein wird. Man macht sich positive Vorstellungen, vielleicht kreisen die Gedanken darum, was man bekommt, nicht, welches Opfer damit verbunden ist. 

Ihr wisst nicht, um was ihr bittet.

Die Jünger wollen hohe Posten bei Jesus. Aber wer bei Jesus einen hohen Posten haben will, auf den kommt ein großes Kreuz zu. Daher fragt Jesus, ob sie dazu bereit sind. Später erklärt er es allen Jüngern. Es geht immer, in jeder Berufung, in jedem Lebenslauf, darum, wie ich am besten für andere Menschen nützlich sein kann, wie ich am besten anderen dienen kann. Wenn ich diese Position gefunden habe, dann werde ich glücklich. Alles andere ist für mich nicht gut und für die anderen nicht gut. Es nützt nichts, wenn ich irgendwo mehr verdienen kann oder mehr Ansehen bekomme, wenn das für mich nicht die richtige Position ist. Man muss irgendwann zufrieden sein, wenn man spürt, man ist im richtigen Moment am richtigen Ort. 

Ihr wisst nicht, um was ihr bittet.

Die Plätze werden vom Vater vergeben. Darauf dürfen wir vertrauen. Wenn Gott will, dass wir eine höhere Position bekommen, dann wird er alles so fügen. Darüber müssen wir uns nicht den Kopf zerbrechen. Karrierestreben macht uns zu unangenehmen Zeitgenossen. Wir sollten nicht eine Position anstreben, wenn es nicht Gottes Wille ist. Und wenn es sein Wille ist, dann wird er mir diesen Platz geben, dann muss ich mich dazu nicht anstrengen. 

Gebet: 
Jesus, ich danke dir, dass ich mein Leben und besonders meine Karriere in deine Hand legen darf. Du wirst mich genau an die Position setzen, die gut für mich ist, und die vor allem gut für die anderen ist. Jesus, mein Leben soll charakterisiert sein davon, dass ich für andere nützlich sein kann, dass ich anderen dienen kann. Danke Vater, dass du mich an die Position setzt, die für mich und für alle die beste ist. 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627  
Fax 02456 - 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de

Unser nächster Livestream

Unsere Livestreams finden sie auf dem YouTube-Kanal der Kirche Selfkant: youtube.com/@KircheSelfkant

oder hier: