Freitag, 31. Dezember 2021

In jener Zeit eilten die Hirten nach Betlehem und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag. (Mt 2,16)

01 Januar    Hochfest der Gottesmutter Maria
Evangelium                                                                                                             Lk 2, 16–21

In jener Zeit
16 eilten die Hirten nach Betlehem
und fanden Maria und Josef
und das Kind, das in der Krippe lag.
17Als sie es sahen,
erzählten sie von dem Wort,
das ihnen über dieses Kind gesagt worden war.
18Und alle, die es hörten,
staunten über das, was ihnen von den Hirten erzählt wurde.
19Maria aber
bewahrte alle diese Worte
und erwog sie in ihrem Herzen.
20Die Hirten kehrten zurück,
rühmten Gott
und priesen ihn für alles, was sie gehört und gesehen hatten,
so wie es ihnen gesagt worden war.
21Als acht Tage vorüber waren
und das Kind beschnitten werden sollte,
gab man ihm den Namen Jesus,
den der Engel genannt hatte,
bevor das Kind im Mutterleib empfangen war.

Tagesimpuls:

In jener Zeit eilten die Hirten nach Betlehem und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag.  (Mt 2,16) 

Jesus ist das fleischgewordene Wort Gottes. Er hat menschliche Gestalt angenommen. Heute ist Jesus in der Eucharistie Fleisch geworden, und wie die Hirten zur Krippe, so kommen wir heute zur Eucharistie, um Jesus anzubeten. Vielleicht sind wir wie Maria und Josef schon die ganze Zeit bei dem Kind, vielleicht haben wir Jesus in der Eucharistie schon lange entdeckt und beten ihn regelmäßig an. Vielleicht identifizieren wir uns mehr mit den Hirten, die erst vor kurzem von Jesus gehört haben, die schon intensive Gotteserfahrungen machen durften, Erfahrungen mit Engeln zum Beispiel, und die jetzt Jesus in der Eucharistie entdecken und nun kommen, um ihn anzubeten. 

In jener Zeit eilten die Hirten nach Betlehem und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag.

Die Anbetung Jesu im Fleisch ist das Ziel eines Weges, den viele Menschen zurückgelegt haben. Man darf aber nicht sagen, dass alle Glaubenserfahrungen, die sie vorher gemacht haben, wertlos seien. Im Gegenteil: Menschen müssen erst Erfahrungen mit Gott machen – wie die Hirten – und genau so werden sie auf Jesus hingewiesen, und nur so kommen sie an den Punkt, an dem sie nun sind. Gott will uns alle schrittwiese zur Anbetung Jesu in der Eucharistie führen. 

In jener Zeit eilten die Hirten nach Betlehem und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag.

Die Hirten geben Zeugnis von ihren Gotteserfahrungen, und die sind gewaltig! Maria und Josef brauchen genau dieses Zeugnis, das sie wiederum im Glauben bestärkt. Wem die Anbetung Jesu im Fleisch schon selbstverständlich geworden ist, der braucht immer wieder dieses belebende Zeugnis derer, die Gott auch schon auf anderen Wegen kennengelernt haben. Wir sollten dieses Zeugnis nie verschmähen in einer Haltung, dass wir schon etwas Besseres gefunden hätten. Alles wirkt der eine Gott, und alles hat seinen Sinn, und alles ergänzt sich. Maria bewahrt das Zeugnis der Hirten in ihrem Herzen. Das ist die richtige Einstellung. 

In jener Zeit eilten die Hirten nach Betlehem und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag.

Schön, dass für die Hirten auch der Lobpreis wichtig ist, das Lob Gottes. Das passt auch zu uns. Wir haben nicht immer die Eucharistie, wir können nicht immer wie Maria und Josef an der Krippe sein (gesegnet sind die, die eine solche Berufung haben!). Aber wir können immer Gott loben, und das tun die Hirten auf ihrem Rückweg. Fazit: Wir brauchen die eucharistische Anbetung, das ist der Höhepunkt. Aber wir brauchen auch alle anderen wunderbaren Gebetsformen, in denen wir dem lebendigen Gott begegnen. 

Gebet: 
Jesus, ich danke dir, dass meine Berufung schon stark in die Richtung von Maria und Josef geht. Als Priester darf ich dich sehr viel bei mir haben. Das ist dein Wille, denn wir Priester sollen dich den Menschen in der Eucharistie schenken. Daher willst du, dass wir sehr viel bei dir sind in der Anbetung. Aber ich danke dir auch für alle wunderbaren Zeugnisse von Menschen, die dir begegnet sind auf vielfältige Weise. Ich danke dir auch für den Lobpreis, der uns so sehr in deine Gegenwart versetzt. 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627  
Fax 02456 - 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de

Donnerstag, 30. Dezember 2021

Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten. (Lk 2,37)

30 Dezember

EVANGELIUM

Lk 2, 36-40



In jener Zeit
36lebte eine Prophetin namens Hanna, eine Tochter Pénuëls, aus dem Stamm Ascher. Sie war schon hochbetagt. Als junges Mädchen hatte sie geheiratet und sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt;
37nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten.
38In diesem Augenblick nun trat sie hinzu, pries Gott und sprach über das Kind zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten.
39Als seine Eltern alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn vorschreibt, kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazaret zurück.
40Das Kind wuchs heran und wurde kräftig; Gott erfüllte es mit Weisheit, und seine Gnade ruhte auf ihm.


Tagesimpuls:

Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten.  (Lk 2,37) 

Hanna hält sich ständig im Tempel auf. Ich weiß nicht genau, was damit gemeint ist. Aber da steht auch, dass sie Tag und Nacht betet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie fest im Tempel gewohnt hat. Aber aus dem Gesagten kann man schließen, dass man auch nachts im Tempel beten konnte. Dies ist ein guter Hinweis auf das, was wir auch heute machen, was in den Klöstern aller Generationen gemacht wurde: das 24/7 Gebet, auch ewiges Gebet genannt. An vielen Orten gibt es Gelegenheiten zur ständigen Anbetung, auch nachts. Dahinter steckt die Idee, dass Gott Tag und Nacht angebetet werden soll. 

Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten.
 
Ganz eng damit zusammen hängt unser Stundengebet. Siebenmal am Tag zu bestimmten Stunden soll man Gott anbeten[1]. Wenn das Stundengebet weltweit in den verschiedenen Zeitzonen gebetet wird, ergibt sich dadurch auch ein ständiges Gebet. Ich kenne eine protestantische geistliche Gemeinschaft in Wales, die ursprünglich das 24/7 Gebet anbieten wollte. Aufgrund der abgelegenen Lage ist es bisher aber nicht möglich gewesen, so viele Beter zu finden. Daher wird dort zu festen Tagzeiten das Stundengebet gebetet, um auf diese Weise wenigstens einen Teil der Stunden des Tages abzudecken. 

Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten.

Durch ihr intensives Gebet findet Hanna ihre eigene Berufung: zu beten, den Messias zu erwarten und den Messias zu bezeugen. In dieser Berufung findet sie ihre Erfüllung, und sie lässt sich von den Menschen, die ihren Lebensweg vermutlich nicht verstanden – eine Witwe sollte nach damaliger Vorstellung wieder heiraten – auch nicht davon abbringen. 

Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten.

Für mich ist dieses Evangelium eine Bestärkung und Ermutigung, Jesus anzubeten und im Gebet meine Berufung immer neu zu finden und zu vertiefen, damit mein Weg gefestigt wird, und ich mich nicht von Menschen davon abbringen lasse. 

Gebet: 
Jesus, ich danke dir für das Zeugnis der Hanna. Ich danke dir, dass es schon im Alten Testament die Berufung gab, Tag und Nacht zu beten. Ich danke dir für alle Gebetsinitiativen, die sich seither gebildet haben, von den Klöstern bis hin zum heutigen 24/7 Gebet, auch für alle Stundengebete, die weltweit gebetet werden. Jesus, hilf uns, in der Anbetung unsere Berufung zu finden und dich zu bezeugen. 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

 
 [1] Für Weltpriester ist das Stundengebet gekürzt auf fünf Gebetszeiten, viele Laien beten es auch, indem sie einige Gebetszeiten auswählen, z.B. Laudes und Vesper. 

Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627  
Fax 02456 - 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de

Mittwoch, 29. Dezember 2021

Jetzt wurde er vom Geist in den Tempel geführt; und als die Eltern Jesus hereinbrachten, um zu erfüllen, was nach dem Gesetz üblich war, nahm Simeon das Kind in seine Arme und pries Gott. (Lk 2,27f)

29 Dezember

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 2,22-35

Es kam für die Eltern Jesu der Tag der vom Gesetz des Mose vorgeschriebenen Reinigung. Sie brachten das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn zu weihen,

gemäß dem Gesetz des Herrn, in dem es heißt: Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn geweiht sein.

Auch wollten sie ihr Opfer darbringen, wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.

In Jerusalem lebte damals ein Mann namens Simeon. Er war gerecht und fromm und wartete auf die Rettung Israels, und der Heilige Geist ruhte auf ihm.

Vom Heiligen Geist war ihm offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den Messias des Herrn gesehen habe.

Jetzt wurde er vom Geist in den Tempel geführt; und als die Eltern Jesus hereinbrachten, um zu erfüllen, was nach dem Gesetz üblich war,

nahm Simeon das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten:

Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.

Denn meine Augen haben das Heil gesehen,

das du vor allen Völkern bereitet hast,

ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel.

Sein Vater und seine Mutter staunten über die Worte, die über Jesus gesagt wurden.

Und Simeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: Dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele durch ihn zu Fall kommen und viele aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird.

Dadurch sollen die Gedanken vieler Menschen offenbar werden. Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen.



Tagesimpuls:

Jetzt wurde er vom Geist in den Tempel geführt; und als die Eltern Jesus hereinbrachten, um zu erfüllen, was nach dem Gesetz üblich war, nahm Simeon das Kind in seine Arme und pries Gott.  (Lk 2,27f) 

Maria und Josef tun, was nach dem Gesetz üblich war. Mehrfach wird das Gesetz des Herrn betont, und wie sehr Maria und Josef alles gehorsam befolgten. Ich gehe davon aus, dass Simeon ebenso wie viele andere in der damaligen Zeit auch alle Gesetze des Herrn treu befolgte. Die treuen Juden damals kannten nur das Gesetz. Es zu befolgen war ihre einzige Weise, wie sie Gott lieben konnten, wie sie Gott ihre Liebe zeigen konnten. Gott mit ganzem Herzen und aller Kraft zu lieben, das bedeutete, die Gesetze Gottes treu zu befolgen. 

Jetzt wurde er vom Geist in den Tempel geführt; und als die Eltern Jesus hereinbrachten, um zu erfüllen, was nach dem Gesetz üblich war, nahm Simeon das Kind in seine Arme und pries Gott.

Mitten in diese Treue hinein ereignet sich das Wirken des Heiligen Geistes. Der Heilige Geist hatte schon vor vielen Jahren zu Simeon gesprochen. Offensichtlich kennt Simeon auch die Führung des Heiligen Geistes. Der Heilige Geist kann uns Menschen Impulse geben und uns zu bestimmten Handlungen inspirieren. Das widerspricht normalerweise der Gesetzesbefolgung nicht. Im Gegenteil, es geht darüber hinaus, es geht tiefer. Die Gesetze Gottes sind die allgemein gültigen Gebote für unser Handeln, der Heilige Geist dagegen zeigt uns das „Gebot der Stunde", das, was im Hier und Jetzt zu tun ist. Es gibt keinen Widerspruch zwischen gesetzlichem Handeln und dem Handeln aus dem Heiligen Geist. Es ist vielmehr ein Miteinander. Das Problem ist nur, dass viele den Heiligen Geist nicht kennen oder nicht beachten. 

Jetzt wurde er vom Geist in den Tempel geführt; und als die Eltern Jesus hereinbrachten, um zu erfüllen, was nach dem Gesetz üblich war, nahm Simeon das Kind in seine Arme und pries Gott.

Wenn auch hier der Übergang vom Alten zum Neuen Testament geschildert wird, so können wir es doch auf unser Leben übertragen. Auch wir haben Gebote, die Jesus nicht aufgehoben hat. Wir haben zusätzlich noch einige Kirchengebote wie z.B. die Sonntagspflicht, die Beichte, das Fasten. Was würden Maria und Josef heute tun? Sie würden ganz sicher die Gebote treu erfüllen. Und sie wären offen für das Wirken des Heiligen Geistes. 

Jetzt wurde er vom Geist in den Tempel geführt; und als die Eltern Jesus hereinbrachten, um zu erfüllen, was nach dem Gesetz üblich war, nahm Simeon das Kind in seine Arme und pries Gott.

Sollte jemand spüren, dass er zu wenig aus dem Heiligen Geist lebt (eigentlich könnte das für uns alle gelten), dann rege ich an, um den Heiligen Geist zu beten, vielleicht sogar um eine Taufe im Heiligen Geist zu bitten. Man kann auch an einem Leben im Geist Seminar teilnehmen, um die Taufe im Heiligen Geist zu empfangen oder aufzufrischen. Am ersten Februarwochenende machen wir hier wieder ein Leben im Geist Seminar, das auch bei Radio Horeb gesendet wird. Aber sicher gibt es darüber hinaus noch viel mehr Gelegenheiten, wie man in einer Gemeinschaft die Taufe im Heiligen Geist erbitten kann. 

Gebet: 
Jesus, ich danke dir für das Wirken des Heiligen Geistes, das wir in unserer Generation neu erleben dürfen. Hilf uns, deinen Geboten so treu zu sein wie Maria und Josef, denn das scheint die allerbeste Voraussetzung zu sein für den Empfang des Heiligen Geistes. Hilf uns, den Heiligen Geist immer neu und tiefer zu empfangen. 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627  
Fax 02456 - 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de

Dienstag, 28. Dezember 2021

Herodes wird das Kind suchen, um es zu töten. (Mt 2,13)

Unschuldige Kinder 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 2,13-18

Als die Sterndeuter wieder gegangen waren, erschien dem Josef im Traum ein Engel des Herrn und sagte: Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter, und flieh nach Ägypten; dort bleibe, bis ich dir etwas anderes auftrage; denn Herodes wird das Kind suchen, um es zu töten.

Da stand Josef in der Nacht auf und floh mit dem Kind und dessen Mutter nach Ägypten.

Dort blieb er bis zum Tod des Herodes. Denn es sollte sich erfüllen, was der Herr durch den Propheten gesagt hat: Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.

Als Herodes merkte, dass ihn die Sterndeuter getäuscht hatten, wurde er sehr zornig, und er ließ in Betlehem und der ganzen Umgebung alle Knaben bis zum Alter von zwei Jahren töten, genau der Zeit entsprechend, die er von den Sterndeutern erfahren hatte.

Damals erfüllte sich, was durch den Propheten Jeremia gesagt worden ist:

Ein Geschrei war in Rama zu hören, lautes Weinen und Klagen: Rahel weinte um ihre Kinder und wollte sich nicht trösten lassen, denn sie waren dahin.



Tagesimpuls:

Herodes wird das Kind suchen, um es zu töten.  (Mt 2,13) 

Von Anfang an ist der Teufel hinter dem Kind her. Es konnte nicht unter normalen Umständen geboren werden, und es wird schon gleich von Herodes verfolgt. Herodes ist zornig, aber das ist der Zorn des Teufels, der sich durch ihn manifestiert. Und er hat große Macht, er kann großes Unheil anrichten. Wir sehen, wie wichtig das Gebet für die Politiker und die Machthabenden ist. Viele können nur in ihrer eigenen Familie oder in einem kleinen Umkreis Unheil anrichten. Die Regierenden dagegen können Unheil über viele Menschen und über ganze Völker bringen. 

Herodes wird das Kind suchen, um es zu töten.

Wir sehen auch, wie gefährlich und wie bedrohlich der Teufel ist. Er will uns Menschen wirklich nur zerstören. Dies sage ich, weil ich spüre, wie sehr das Böse in unserer Gesellschaft verharmlost wird. Nicht an Gott zu glauben, Gott zu lästern, ohne Gott zu leben, das ist bei uns ein Grundrecht. Und das prägt unser Empfinden. Die Gottlosigkeit wird als etwas ganz Normales empfunden. Aber wie zerstörerisch es auf die Dauer ist, wenn man Gott abschafft, wie sehr man dem Teufel damit immer mehr Spielraum gibt, und wie zerstörerisch das am Ende für die Menschheit ist, das macht man sich nicht klar. 

Herodes wird das Kind suchen, um es zu töten.

Wir machen innerlich so viele Kompromisse mit so vielen Sünden. Aber wir müssten mehr das Ende bedenken. Es mag am Anfang alles nicht so schlimm sein. Aber hier sehen wir das Ende: Der grausame Mord an unzähligen Kindern. Hier zeigt sich das wahre Gesicht des Teufels, er will wirklich nur zerstören, nichts anderes. 

Herodes wird das Kind suchen, um es zu töten.

Wir können die anderen Menschen nicht ändern, wir können immer nur bei uns anfangen. Stoppen wir jeden Kompromiss mit der Sünde! Das heißt auch, dass wir viel zur Beichte gehen müssen, immer wieder, wenn wir die Sünden erkennen. Der einzige Weg, den wir kennen, ist Jesus. Ihm müssen wir persönlich immer mehr Raum geben, wenn wir wollen, dass der Teufel sein Zerstörungswerk nicht zu Ende führen kann. Und die Hoffnung ist, dass wenn wir selbst vorangehen, dass dann doch immer mehr Menschen folgen werden. 

Gebet: 
Jesus, ich will mich auf deine Seite stellen und keinen Kompromiss mit dem Bösen machen. Ich will immer wieder beichten, wenn ich gesündigt habe, um mich vom Bösen so schnell wie möglich zu distanzieren. Jesus, ich bete für unsere Regierenden, aber auch für die Regierenden der ganzen Welt. Bewahre uns vor einem immer größeren Ausmaß der Zerstörung durch das Böse. Gebiete dem Teufel Einhalt, und gibt, dass deine Gnade sich stärker durchsetzt als das Böse! 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627  
Fax 02456 - 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de

Montag, 27. Dezember 2021

Er sah die Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf dem Haupt Jesu gelegen hatte. (Joh 20,6)

27 Dezember    Heiliger Johannes

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 20,2-8

Am ersten Tag der Woche lief Maria von Magdala schnell zu Simon Petrus und dem Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen, und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat.

Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab;

sie liefen beide zusammen dorthin, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als erster ans Grab.

Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging aber nicht hinein.

Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen

und das Schweißtuch, das auf dem Kopf Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle.

Da ging auch der andere Jünger, der zuerst an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte.



Tagesimpuls:

Er sah die Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf dem Haupt Jesu gelegen hatte.  (Joh 20,6) 

Es ist erstaunlich, dass beide Tücher bis heute erhalten sind und besichtigt werden können. Das große Grabtuch von Turin und das kleine Schweißtuch von Manopello. Und beide haben einen identischen Abdruck vom Antlitz Jesu. Beide haben noch mehr unerklärliche Eigenschaften, mit denen man sich eingehend befassen könnte. Beide tragen also in sich starke Hinweise auf einen übernatürlichen Charakter, so das wir Gläubigen mit Recht annehmen dürfen, dass sie echt sind. Ich glaube, das machen wir uns vielleicht viel zu wenig bewusst: Wir können das echte menschliche Antlitz Jesu betrachten. Wir schauen in sein Angesicht, er ist Gott und Mensch zugleich. Wenn wir ihn anschauen, dann sehen wir den Vater. Er ist bis heute für uns die Tür zum Himmel, der Weg zum Vater. 

Er sah die Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf dem Haupt Jesu gelegen hatte.

Dem Apostel Johannes wurde schon beim Eintritt in das Grab die Gabe des Glaubens verliehen. Er berichtet im Evangelium von sich selbst. Er bezeichnet sich selbst als den Jünger, den Jesus liebte. Es gibt viele Hilfen zum Glauben an Jesus, wobei es immer eine innere Gnade ist, eine innere Erleuchtung. Aber warum betont Johannes so ausdrücklich diese Tücher, und wo sie genau lagen? Ob der Anblick dieser Tücher für ihn eine Hilfe zum Glauben geworden war? Wir wissen es nicht. Wir wissen aber, dass es für viele Menschen so ist. Für viele sind diese Reliquien Hilfen, an den menschgewordenen Sohn Gottes glauben zu können. 

Gebet: 
Jesus, auf geheimnisvolle Weise hast du dafür gesorgt, dass die beiden Tücher, die schon in der Bibel erwähnt werden, bis auf den heutigen Tag erhalten geblieben sind. Ich danke dir für alle Hinweise des Glaubens,  die du uns mitten in unserer Welt schenkst. Bitte hilf unserer Welt, deine Zeichen und Hinweise zu erkennen. Bitte stärke unseren Glauben. Danke, dass du uns bis heute dein menschliches Angesicht zeigst. 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627  
Fax 02456 - 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de

Samstag, 25. Dezember 2021

Als sie es sahen, erzählten sie von dem Wort, das ihnen über dieses Kind gesagt worden war. (Lk 2,17)

Weihnachten

Evangelium                                                                                                             Lk 2, 15–20

15Als die Engel von den Hirten
in den Himmel zurückgekehrt waren,
sagten die Hirten zueinander:
Lasst uns nach Betlehem gehen,
um das Ereignis zu sehen, das uns der Herr kundgetan hat!
16So eilten sie hin
und fanden Maria und Josef
und das Kind, das in der Krippe lag.
17Als sie es sahen,
erzählten sie von dem Wort,
das ihnen über dieses Kind gesagt worden war.
18Und alle, die es hörten,
staunten über das, was ihnen von den Hirten erzählt wurde.
19Maria aber
bewahrte alle diese Worte
und erwog sie in ihrem Herzen.
20Die Hirten kehrten zurück,
rühmten Gott
und priesen ihn für alles, was sie gehört und gesehen hatten,
so wie es ihnen gesagt worden war.

Tagesimpuls:

Als sie es sahen, erzählten sie von dem Wort, das ihnen über dieses Kind gesagt worden war.  (Lk 2,17) 

Wir hätten jetzt vermutet, dass dort steht: „Als sie es sahen, beteten sie das Kind an." Aber das steht da nicht. Es heißt: „Als sie es sahen, erzählten sie von dem Wort, das ihnen über dieses Kind gesagt worden war." Das erste, was die Hirten tun, ist erzählen. Die Begegnung mit den Engeln muss gewaltig gewesen sein, eine gewaltige Erfahrung des Übernatürlichen, eine Gotteserfahrung. Wer so etwas erlebt hat, muss davon erzählen, so etwas kann man nicht einfach für sich behalten. 

Als sie es sahen, erzählten sie von dem Wort, das ihnen über dieses Kind gesagt worden war.

Ich sehe hier den großen Wert des Zeugnis-Gebens. Das Zeugnis müsste einfach nur so aus uns heraussprudeln. Wovon das Herz voll ist, davon läuft der Mund über. Wir brauchen in unserer Kirche eine Kultur des Zeugnis-Gebens. Von Glaubenserfahrungen zu sprechen, müsste das Normalste von der Welt sein unter Christen. Manche geistlichen Gruppen, wie z.B. die Fokolarbewegung, machen das. Bei jeder Zusammenkunft wird dort als erstes Zeugnis gegeben von dem, was Gott im Leben der einzelnen in der vergangenen Woche gewirkt hat. Auf jeden Fall gibt es zu denken, wenn hier das Zeugnis Geben noch vor der Anbetung steht. 

Als sie es sahen, erzählten sie von dem Wort, das ihnen über dieses Kind gesagt worden war.

Wir wissen, dass das Bezeugen des Glaubens sehr wichtig ist, wenn wir als Kirche missionarisch sein wollen. Aber im heutigen Evangelium geben die Hirten gegenüber Maria und Josef Zeugnis. Man könnte meinen, Maria und Josef brauchen das nicht. Aber wir alle brauchen es zur Stärkung unseres Glaubens. Wenn schon Maria es brauchte, wie sehr brauchen wir es! Auch Marias Glaube war angefochten. Weil Maria ohne Sünde ist, kann sie nicht an Gott gezweifelt haben. Aber denken wir an die Worte Jesu: „Mein Gott, warum hast du mich verlassen?" Und dann kam ein Engel und stärkte ihn. Zu Maria kamen die Hirten, um sie zu stärken. Oder denken wir an Johannes den Täufer im Gefängnis. Das Zeugnis über die Heilungen, die Großtaten Gottes, sollte ihn aufbauen im Glauben. 

Als sie es sahen, erzählten sie von dem Wort, das ihnen über dieses Kind gesagt worden war.

Ob wir manche Familienzusammenkünfte heute und in den nächsten Tagen nutzen können zum Zeugnis-Geben? Ich weiß, dass es in der Familie manchmal besonders schwer ist. Es soll auch kein Krampf sein. Und da diese Kultur für uns Katholiken ganz neu ist, müssen wir sie wirklich erst einüben. Unser Glaube ist keine Privatsache, sondern ein großes Geschenk, dass Gott uns anvertraut hat.  Mit diesem Geschenk müssen wir so umgehen, wie er es will. 

Gebet: 
Jesus, ich sehe, wie die Hirten nicht schweigen konnten von dem, was sie erlebt hatten. Bitte lass uns so tief von dir beeindruckt werden, dass wir auch nicht mehr schweigen können. Hilf uns, diese für uns Katholiken neue Kultur des Zeugnis-Gebens einzuüben. Zeige uns Gelegenheiten, wo wir es in einer sicheren Atmosphäre üben können. Segne aber auch unsere Familien und zeige uns, wie wir gerade dort über dich sprechen können. 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 



Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627  
Fax 02456 - 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de

Freitag, 24. Dezember 2021

Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr. (Lk 2,11)

In der Heiligen Nacht

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 2,1-14

In jenen Tagen erließ Kaiser Augustus den Befehl, alle Bewohner des Reiches in Steuerlisten einzutragen.

Dies geschah zum erstenmal; damals war Quirinius Statthalter von Syrien.

Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen.

So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids.

Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete.

Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft,

und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.

In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde.

Da trat der Engel des Herrn zu ihnen, und der Glanz des Herrn umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr,

der Engel aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll:

Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr.

Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt.

Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach:

Verherrlicht ist Gott in der Höhe, und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade.



Tagesimpuls:

Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr.  (Lk 2,11) 

Augustus befiehlt, „den ganzen Erdkreis" (so ist es in der neuen Einheitsübersetzung richtig übersetzt) in Steuerlisten einzutragen. „Den ganzen Erdkreis", das klingt vermessen, das erinnert an den Turmbau zu Babel. Es scheint, als hätten die Machthaber aller Generationen die Weltregierung angestrebt, die Herrschaft über alle Menschen des ganzen Erdkreises. 

Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr.

Und zugleich kommt der Erlöser der Welt, der wirklich den ganzen Erdkreis erretten will und wird. Der, dem der Erdkreis wirklich gehört, er kommt in die Welt, um uns zu erlösen. Heute wird der Retter geboren, der Christus (hebräisch „Messias"), der Herr. Aufgrund vieler prophetischer Worte erwarteten die gläubigen Juden den Messias, den Christus. 

Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr.

Was heißt es, dass Jesus der Retter ist? Was heißt es für mich? Ist er der Retter in allen Belangen meines Lebens? Oder vertraue ich ihm nicht? Ist Jesus z.B. der, der uns vor Krankheit und Pandemie beschützen kann? Ich meine das nicht in dem Sinne, dass wir nicht auch auf die Medizin und die Forschung vertrauen sollen. Aber ohne Jesus wird alles nichts nützen. Wir brauchen zuerst Jesus, und dann, wenn wir uns ihm anvertraut haben, wird er uns durch die weltlichen Mittel das schenken, was wir brauchen. Ein Bauer, der fest auf Jesus vertraut, wird jedes Jahr sein Feld bestellen. Jeder, der fest auf Jesus vertraut, arbeitet in seinem Beruf. Fester Glaube und weltliches Handeln sind kein Widerspruch. Die Tatsache, dass Jesus unser Retter ist, heißt nicht, dass wir das weltliche Handeln aufgeben würden. Es heißt aber, dass wir nichts ohne Gott können. Jesus sagt: „Ohne mich könnt ihr nichts tun!" Nehmen wir das ernst? Wir können die Pandemie nicht ohne Jesus besiegen. Wir können der Not der Welt nicht ohne Jesus begegnen. Wenn wir Jesus als unseren Erlöser annehmen, dann werden wir unser Kreuz tragen, aber wir haben die begründete Hoffnung, dass er uns in allen Belangen helfen wird. 

Gebet: 
Jesus, ich danke dir, dass du als Retter in die Welt gekommen bist. Du bist mein Retter. Bitte zeige mir, wo ich dir noch zu wenig vertraue. Ich bete für unser Land, dass wir dich wieder als Retter annehmen, dass wir dich wenigstens mehr mit einbeziehen, damit du uns helfen kannst. Bitte verzeih uns unseren Stolz, dass wir die Probleme ohne dich zu lösen versucht haben. Sei du unser Retter! 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627  
Fax 02456 - 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de

Donnerstag, 23. Dezember 2021

Seine Mutter aber widersprach ihnen und sagte: Nein, er soll Johannes heißen. (Lk 1,60)

23 Dezember
EVANGELIUM                                                                                                   Lk 1, 57-66

57Für Elisabet kam die Zeit der Niederkunft, und sie brachte einen Sohn zur Welt.
58Ihre Nachbarn und Verwandten hörten, welch großes Erbarmen der Herr ihr erwiesen hatte, und freuten sich mit ihr.
59Am achten Tag kamen sie zur Beschneidung des Kindes und wollten ihm den Namen seines Vaters Zacharias geben.
60Seine Mutter aber widersprach ihnen und sagte: Nein, er soll Johannes heißen.
61Sie antworteten ihr: Es gibt doch niemand in deiner Verwandtschaft, der so heißt.
62Da fragten sie seinen Vater durch Zeichen, welchen Namen das Kind haben solle.
63Er verlangte ein Schreibtäfelchen und schrieb zum Erstaunen aller darauf: Sein Name ist Johannes.
64Im gleichen Augenblick konnte er Mund und Zunge wieder gebrauchen, und er redete und pries Gott.
65Und alle, die in jener Gegend wohnten, erschraken, und man sprach von all diesen Dingen im ganzen Bergland von Judäa.
66Alle, die davon hörten, machten sich Gedanken darüber und sagten: Was wird wohl aus diesem Kind werden? Denn es war deutlich, dass die Hand des Herrn mit ihm war.


Tagesimpuls:

Seine Mutter aber widersprach ihnen und sagte: Nein, er soll Johannes heißen.  (Lk 1,60) 

Wenn Gott in uns Menschen wirkt, dann kommt es immer wieder vor, dass er etwas Neues schafft. Wir sehen das in der Kirchengeschichte. Z.B. begannen eines Tages Menschen damit, als Einsiedler in die Wüste zu gehen. So etwas hatte es davor im Christentum noch nicht gegeben. Oder Menschen gründeten Klostergemeinschaften. Das war damals etwas Neues. Dann entstanden auf einmal Gemeinschaften, die nicht in einem Kloster wohnten, sondern umherzogen. Heute entstehen z.B. geistliche Gemeinschaften, in denen Menschen verschiedener Lebensstände, also Zölibatäre und Verheiratete gemeinsam Mitglied sind. Immer wieder entstehen unter der Führung des Heiligen Geistes neue Dinge. Oder denken wir an die Lieder und an die Kirchenmusik, die entstanden ist. Ich wäre in Gedanken gern einmal dabei, wo das Lied „Großer Gott, wir loben dich" entstanden ist. Vielleicht haben damals Leute gesagt: „So einen modernen Kram wollen wir hier nicht hören." 

Seine Mutter aber widersprach ihnen und sagte: Nein, er soll Johannes heißen.

Die Umstände im Zusammenhang mit der Geburt Johannes des Täufers zeigen deutlich, dass Gott etwas Neues beginnen wollte. Gott ist es, der mit den alten Traditionen brach. Johannes sollte einen anderen Namen bekommen als damals üblich war. Dafür musste Elisabeth sich durchsetzen gegenüber allen Verwandten und Nachbarn. 

Seine Mutter aber widersprach ihnen und sagte: Nein, er soll Johannes heißen.

Viele von uns haben Erfahrung damit, wie schwer es ist, sich gegenüber der Forderung nach dem Erfüllen von alten Traditionen durchzusetzen. Aber der Heilige Geist schafft sich immer wieder, in jeder Generation, neue Formen. Und er braucht Menschen, die den Mut und die Kraft haben, Neues zu wagen. Er braucht Menschen, die das Neue leben – gegen den Widerstand vieler. 

Seine Mutter aber widersprach ihnen und sagte: Nein, er soll Johannes heißen.

Es gibt viele neue Entwicklungen in der Kirche, die uns sehr viel Hoffnung machen. Aber für viele Christen ist das noch unverständlich. Sie stoßen sich teilweise zu Recht an Fehlern, die gemacht werden, oder an Charakterschwächen, die die Befürworter neuer Bewegungen haben. Aber wir haben eine Verpflichtung. Wir müssen das Neue, das Gott schenkt, weiterführen, auch wenn nicht alle zustimmen. So wie Elisabeth sich nicht hatte abbringen lassen von dem, was Gott ihrem Mann und ihr gezeigt hatte. Es steht nirgendwo, dass Elisabeth und Zacharias Heilige waren. Sie hatten gewiss ihre Fehler, an denen andere Anstoß genommen haben. Aber trotzdem hat Gott sie gebraucht, um durch sie das Neue zu schenken. Und heute können wir dankbar sein, dass Elisabeth nicht nachgegeben hat. 

Gebet: 
Jesus, ich freue mich, dass wir in unserer Generation in vielen Neuland betreten, und trotzdem finde ich es auch mühsam. Manchmal wünschte ich mir, ich könnte ganz in den altbekannten Traditionen leben und würde bei niemandem anecken. Aber ich sehe am Beispiel von Elisabeth, dass ich dir treu sein muss, auch wenn andere es nicht immer verstehen. Hilf allen, die du berufen hast zu neuen geistlichen Aufbrüchen, stark zu bleiben und sich nicht vom Weg abbringen zu lassen. 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627  
Fax 02456 - 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de

Mittwoch, 22. Dezember 2021

Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. (Lk 1,48)

22 Dezember
EVANGELIUM                                                                                                   Lk 1, 46-56

46Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn,
47und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.
48Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.
49Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig.
50Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten.
51Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind;
52er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen.
53Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen.
54Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen,
55das er unseren Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.
56Und Maria blieb etwa drei Monate bei ihr; dann kehrte sie nach Hause zurück.


Tagesimpuls:

Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.  (Lk 1,48) 

Die Demut Marias war eine notwendige Voraussetzung dafür, dass Gott ihr so viel Gnade schenken konnte. Der Hochmut dagegen verhindert die Begnadung. Wer demütig ist, bleibt immer bereit, zu lernen. Er ist offen, er denkt nie, dass er schon alles hätte. Meistens zeigt sich die Demut im Umgang mit anderen Menschen. Wenn jemand eine Erfahrung mit Gott erzählt, die dem Hörer noch nicht vertraut ist, dann zeigt sich, ob derjenige demütig ist. Wer alles Neue gleich ablehnt, ist nicht demütig. Er sieht nur sich und sein eigenes Wissen. Der demütige ist offen für das Gesagte und prüft es, ob Gott ihm dadurch etwas Wichtiges sagen will. Vielleicht übernimmt er es sogar für sein eigenes Leben, wenn er spürt, dass Gott ihn dadurch einen Schritt tiefer führen will. 

Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.
 
Der Demütige wird von Gott erhöht. Maria hatte sich nie vorgestellt, eine berühmte Karriere zu machen im Reich Gottes. Aber sie empfängt in ihrem Herzen dieses prophetische Wort: „Von nun an preisen mich selig alle Geschlechter". Man kann auch besser übersetzen „alle Generationen" (griech.: geneai). Also wir, unsere Generation,  gehört dazu. Wir preisen sie selig. Hier finden wir übrigens wieder eine biblische Grundlage für unsere Marienverehrung. Maria selbst sagt uns prophetisch voraus, dass wir sie in unserer Zeit seligpreisen. Und das gilt für alle Generationen. 

Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.

Ich glaube, dass es gut ist, wenn wir uns um eine enge Gemeinschaft mit Maria bemühen. Sie hilft uns, demütig zu sein und von Gott zu empfangen. Maria steht stellvertretend für die ganze Kirche. Keiner geht den Weg zu Gott allein. In der Kirche gehen wir gemeinsam den Weg zu und mit Gott. In der Kirche ist Jesus gegenwärtig, aber auch Maria und die Heiligen. Wir alle bilden eine große Gemeinschaft. Und so unterstützen wir uns gegenseitig, damit jeder von uns so viel wie möglich von Gott empfangen kann. 

Gebet: 
Jesus, ich danke dir für die Demut Marias. Sie war offen für das, was Gott schenken wollte, auch wenn sie lange nicht alles verstand. Hilf uns, genauso offen zu sein für Gott, vor allem auch für Neues, was er uns durch andere Christen sagen will. Hilf uns, über unseren Schatten zu springen, wo es nötig ist, dass nicht unser Hochmut uns davon abhält, von Gott zu empfangen. 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627  
Fax 02456 - 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de

Dienstag, 21. Dezember 2021

Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme. (Lk 1,41f)

21 Dezember

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 1,39-45

In jenen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa.

Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabeth.

Als Elisabeth den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabeth vom Heiligen Geist erfüllt

und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.

Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?

In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib.

Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.



Tagesimpuls:

Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme.  (Lk 1,41f) 

Wir kennen das stille Gebet, wir kennen auch den Lobpreis. Viele leiden darunter, dass wir wegen Corona nicht mehr laut mitsingen dürfen in den Gottesdiensten. Gott mit lauter Stimme zu loben, das gehört zum geisterfüllten Ausdruck unseres Glaubens. Es ist wie in den menschlichen Begegnungen. Man kann z.B. im Herzen jemandem dankbar sein, aber es ist auch sehr schön, einmal die Dankbarkeit laut auszudrücken. So kann es sein, dass der Heilige Geist uns dazu inspiriert, mit lauter Stimme zu rufen. 

Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme.

Elisabet segnet Maria, die Muttergottes. Segen über einem Menschen aussprechen, das ist etwas sehr Wichtiges. Hier ist es wieder so: Ich kann in meinem Herzen wissen, dass ein Mensch von Gott gesegnet ist. Ich kann darüber nachdenken, dass wir alle Kinder Gottes sind, und das Gott uns alle segnet. Aber es ist ganz anders, wenn ich den Segen Gottes über jemanden ausspreche, wie Elisabeth es hier gegenüber Maria tut. So sollen Eltern ihre Kinder segnen, wir sollen einander Segen zusprechen. 

Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme.

Viele betonen die Einzigartigkeit des priesterlichen Segens. Das ist wichtig, weil wir in einer Zeit leben, in der diese Einzigartigkeit in der Gefahr ist, nivelliert zu werden. Aber Elisabeth war keine Priesterin, und doch spricht sie Segen aus über Maria. Vielleicht müsste man es dann so sagen: Der Priestersegen ist einzigartig, und er wird in einer bestimmten Form gespendet („Der Herr sei mit euch…, es segne euch der allmächtige Gott…"). Aber so wie Elisabet den Segen über Maria ausspricht, dürfen wir nicht alle einander in dieser Form segnen? Wir haben durch die Taufe teil am allgemeinen Priestertum. Es geht also bei Priestern und Laien nicht um einen Unterschied: Priester oder nicht Priester. Es geht um den Unterschied zwischen allgemeinem und besonderem Priestertum. 

Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme.

Schließlich möchte ich noch betonen, wie wichtig es ist, dass Elisabeth Maria als Muttergottes ehrt. Das ist ein klarer biblischer Hinweis, dass Marienverehrung, die die Kirche seit 2000 Jahren kennt, nicht falsch sein kann. Man darf den Protestanten vielleicht darin Recht geben, dass es womöglich falsche Formen der Marienverehrung geben könnte, obwohl ich solche bisher noch nie kennengelernt habe. Aber dass Marienverehrung an sich wichtig oder zumindest erlaubt ist, dafür haben wir hier den biblischen Beweis. 

Gebet: 
Jesus, ich danke dir dafür, dass wir einander Segen zusprechen dürfen. Ich danke dir für den Segen, den wir durch die Gemeinschaft mit Maria erfahren dürfen. Ich bitte dich, erfülle uns immer neu mit deinem Heiligen Geist! Gib dass dein Segen vermehrt wird in unserer Gemeinschaft, und besonders auch in der Gemeinschaft mit Maria. 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627  
Fax 02456 - 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de

Montag, 20. Dezember 2021

Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. (Lk 1,38)

20 Dezember
EVANGELIUM                                                                                                   Lk 1, 26-38

26Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret
27zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria.
28Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir.
29Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe.
30Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden.
31Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben.
32Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben.
33Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben.
34Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?
35Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden.
36Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat.
37Denn für Gott ist nichts unmöglich.
38Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.


Tagesimpuls:

Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast.  (Lk 1,38) 

Maria sagt Ja zum Willen Gottes. Das ist etwas sehr Entscheidendes. Marias Ja hat eine weitreichende Bedeutung. Nur durch ihr Jawort können wir alle erlöst sein. Wir können uns in mystischer Weise mit ihrem Jawort verbinden, wir können uns quasi in ihr Jawort einschließen und mit ihr dieses Ja sprechen für alle Situationen des heutigen Tages. 

Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast.

Wir kennen auch das Nein. Wir haben nicht immer Ja gesagt. Gott will uns führen zu einem immer tieferen und vollkommeneren Ja zu seinem Willen. Wir sollen den ganzen Tag über in seinem Willen leben. Wir erleben dagegen oft unsere Schwachheit. Ein Mittel dagegen ist, dass wir unsere Schwachheit anerkennen und ihm jeden Morgen unseren Willen anbieten. Wir dürfen ihm sagen: „Ich kann nichts. Ich kann nicht deinen Willen erfüllen. Aber wenn du es mit mir und in mir vollbringst, dann bin ich bereit." So können wir ihm immer wieder unseren Willen anbieten, unseren Willen sozusagen in seine Hände legen. Und ebenso können wir uns in das Jawort Marias einschließen. Jesus und Maria können dann unseren Willen nehmen und in uns und mit uns das bewirken, was wir normal aus eigener Kraft nicht könnten. Aber auf diese Weise haben wir eine Chance, dass wir im göttlichen Willen leben können. 

Gebet: 
Jesus, ich habe meine Schwachheit zur Genüge kennengelernt. Und doch darf ich hoffen, dass du mich so weit führen wirst, dass ich im Willen Gottes leben kann. Du brauchst dazu mein Ja. Ich will es dir heute morgen gern schenken. Bitte nimm meinen Willen. Ich schließe ihn ein in das Jawort Marias und lege ihn in deine Hände. Vollbringe du, da ich dir meinen Willen in deine Hände gelegt habe, in mir das Leben nach deinem göttlichen Willen. Amen. 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627  
Fax 02456 - 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de

Samstag, 18. Dezember 2021

Gesegnet bist du unter den Frauen. (Lk 1,42)

04 Adventssonntag

Evangelium                                                                                                             Lk 1, 39–45

39In jenen Tagen machte sich Maria auf den Weg
und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa.
40Sie ging in das Haus des Zacharías und begrüßte Elisabet.
41Und es geschah:
Als Elisabet den Gruß Marias hörte,
hüpfte das Kind in ihrem Leib.
Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt
42und rief mit lauter Stimme:
Gesegnet bist du unter den Frauen
und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.
43Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?
44Denn siehe, in dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte,
hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib.
45Und selig,
die geglaubt hat, dass sich erfüllt,
was der Herr ihr sagen ließ.

Tagesimpuls:

Gesegnet bist du unter den Frauen.  (Lk 1,42) 

Ich möchte so sein wie Maria, dass andere Menschen in mir Jesus erkennen, selbst wenn ich noch gar nichts gesagt habe. Maria hatte nur Schalom gesagt, da wurde Elisabeth schon mit dem Heiligen Geist erfüllt. So möchte ich Christus in mir tragen und bete, dass der Heilige Geist in mir ist, dass dies ausstrahlt und Menschen vom Heiligen Geist berührt werden, so wie Elisabeth. 

Gesegnet bist du unter den Frauen.

Ich möchte aber auch so sein wie Elisabeth, die zu den Menschen gehört, die Christus erkennen. Es gibt so viele Menschen, und viele erkennen Christus nicht, aber manche erkennen ihn. Es ist und bleibt für uns geheimnisvoll, warum manche Menschen Christus erkennen und andere nicht. Simeon und Hanna haben ihn im Tempel erkannt, die Hirten und die Waisen haben ihn erkannt. Ich möchte auch diese Offenheit in mir haben, dass ich ihn erkenne, wenn er mir in anderen Menschen begegnet, auch in dem, was sie mir sagen. Ich will mich nie so verschließen, dass ich nicht mehr das höre und erkenne, was Jesus mir durch andere sagt. Ich bin mir dessen bewusst, dass mir dies auch heute geschehen könnte. Ich könnte schon jahrelang als Christ unterwegs sein, und dennoch verschlossen für das, was Jesus mir heute sagen will. Wir müssen immer wachsam bleiben, dass wir nicht festgefahren und stur werden. 

Gesegnet bist du unter den Frauen.

Vor vielen Jahren war ich in einer Gebetsgruppe in der charismatischen Erneuerung. Das war in den USA. Wir besprachen dieses Evangelium. Eine Dame sagte: „Oh, that was the first charismatic prayer meeting!" Das war das erste charismatische Gebetstreffen. Wir sehen in Maria und Elisabeth die Gemeinschaft, in der Gott wirkt, die beiden sind erfüllt vom Heiligen Geist, Jesus Christus wird in dieser Gemeinschaft erkannt, und es mündet im Lobpreis, dem Magnificat. Ja, dort, wo wir zusammenkommen zum Austausch und zum Gebet, dort wird der Heilige Geist geschenkt, dort wird Christus lebendig! 

Gebet: 
Jesus, lass mich in deinem Willen leben, lass mich dich ausstrahlen wie Maria! Lass mich zu den Menschen gehören, die dich immer wieder erkennen, die offen bleiben für das, was du sagst. Und ich danke dir für unsere Kirche, für die Gebetsgemeinschaft, für die Erfahrungen mit dem Heiligen Geist, die wir immer wieder in Gemeinschaft machen dürfen. 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627  
Fax 02456 - 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de

Unser nächster Livestream

Unsere Livestreams finden sie auf dem YouTube-Kanal der Kirche Selfkant: youtube.com/@KircheSelfkant

oder hier: