Donnerstag, 16. Dezember 2021

Was habt ihr denn sehen wollen? (Lk 7,24)

03 Adventswoche

EVANGELIUM

Lk 7, 24-30



24Als die Boten des Johannes weggegangen waren, begann Jesus zu der Menge über Johannes zu reden; er sagte: Was habt ihr denn sehen wollen, als ihr in die Wüste hinausgegangen seid? Ein Schilfrohr, das im Wind schwankt?
25Oder was habt ihr sehen wollen, als ihr hinausgegangen seid? Einen Mann in feiner Kleidung? Leute, die vornehm gekleidet sind und üppig leben, findet man in den Palästen der Könige.
26Oder was habt ihr sehen wollen, als ihr hinausgegangen seid? Einen Propheten? Ja, ich sage euch: Ihr habt sogar mehr gesehen als einen Propheten.
27Er ist der, von dem es in der Schrift heißt: Ich sende meinen Boten vor dir her; er soll den Weg für dich bahnen.
28Ich sage euch: Unter allen Menschen gibt es keinen größeren als Johannes; doch der Kleinste im Reich Gottes ist größer als er.
29Das ganze Volk, das Johannes hörte, selbst die Zöllner, sie alle haben den Willen Gottes anerkannt und sich von Johannes taufen lassen.
30Doch die Pharisäer und die Gesetzeslehrer haben den Willen Gottes missachtet und sich von Johannes nicht taufen lassen.


Tagesimpuls:

Was habt ihr denn sehen wollen?   (Lk 7,24) 

Diese Frage stellt Jesus den Menschen, die gern ein Zeichen hätten, damit sie glauben könnten. Aber wie müsste dieses Zeichen denn aussehen, damit es untrüglich wäre? Zeichen sind ihrer Natur nach mehrdeutig, Zeichen zwingen nie. Wenn ein Mensch z.B. einem anderen ein Geschenk macht, kann das ein Zeichen der Liebe sein. Es kann aber auch ein Versuch sein, den anderen zu manipulieren. Was für ein Zeichen müsste also geschehen, dass ein kritischer Mensch zum Glauben kommt? 

Was habt ihr denn sehen wollen? 

Um Zeichen annehmen zu können, ist ein gewisses Vertrauen notwendig. Es geht nicht ohne eine gewisse Bereitschaft zum Glauben und Vertrauen. Wenn einer skeptisch ist, kann man nur Einwände und Gegenargumente ausräumen. Man kann also nur beweisen, dass es nicht unvernünftig oder gar gefährlich wäre zu glauben. Den Glaubensakt selbst aber kann man dann weiter nicht bahnen, den muss jeder Mensch selbst machen. Wenn er nicht will, dann kann man nichts machen. 

Was habt ihr denn sehen wollen? 

Das ganze Volk, sagt Jesus, hat den Willen Gottes anerkannt und auf Johannes gehört. Nur die Pharisäer und die Gesetzeslehrer wollten nicht. Sie hatten andere Interessen. Ich glaube, das ist eine tiefe und oft verborgene Ursache, warum Menschen nicht glauben wollen. Sie haben andere Interessen. Hier waren es Machtinteressen. Was es auch für andere Interessen sein mögen, sie stehen dem Glauben im Weg. Zumindest scheint es den Menschen so, die Jesus ablehnen. Herodes z.B. sah in Jesus eine Konkurrenz, obwohl er in Wirklichkeit keine war. Aber es schien ihm  so. 
Wir dürfen das anderen Menschen nicht unterstellen, dass sie Eigeninteressen hätten. Aber ich vermute, dass es häufig doch so ist. Die Menschen, die sich nicht auf Jesus einlassen wollen, müssten sich fragen: „Woran hältst du so sehr fest? Was ist es, was dem Glauben an Jesus so sehr im Weg steht?" 

Gebet: 
Jesus, bitte zeige mir alles, was in mir dem Vertrauen auf dich im Weg steht? Zeige mir, woran ich so sehr festhalte, dass mein Gottvertrauen nicht wachsen kann? Hilf mir, alle Eigeninteressen um deinetwillen loszulassen und voll und ganz auf dich zu vertrauen. 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627  
Fax 02456 - 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de

1 Kommentar:

  1. Jesus, wenn DU heute den Menschen sagst, wer Johannes ist, frage ich mich:
    - Wer bin ich für DICH
    - Wer und was bin ich für meine Mitmenschen
    - Bin auch ich in der Gnade und in der Lage, so wie Johannes, unter Einsatz meines Lebens ( und wenn es mir den Kopf kostet) Menschen zu DIR zu führen.
    Hl.Schutzengel,  bitte hilf mir, dass ich Menschen von Gott unseren "Herr der Heere" und vom Erlöser "Gott der ganzen Erde" erzähle und sie hinführe, zu Jesus Christus. Amen 🙏

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