Donnerstag, 31. März 2022

Wenn ihr Mose glauben würdet, müsstet ihr auch mir glauben; denn über mich hat er geschrieben. (Joh 5,46)

04 Woche der Fastenzeit   Donnerstag      

 

EVANGELIUM

Joh 5, 31-47

 

In jener Zeit sprach Jesus zu den Juden:

31Wenn ich über mich selbst als Zeuge aussage, ist mein Zeugnis nicht gültig;

32ein anderer ist es, der über mich als Zeuge aussagt, und ich weiß: Das Zeugnis, das er über mich ablegt, ist gültig.

33Ihr habt zu Johannes geschickt, und er hat für die Wahrheit Zeugnis abgelegt.

34Ich aber nehme von keinem Menschen ein Zeugnis an, sondern ich sage dies nur, damit ihr gerettet werdet.

35Jener war die Lampe, die brennt und leuchtet, und ihr wolltet euch eine Zeit lang an seinem Licht erfreuen.

36Ich aber habe ein gewichtigeres Zeugnis als das des Johannes: Die Werke, die mein Vater mir übertragen hat, damit ich sie zu Ende führe, diese Werke, die ich vollbringe, legen Zeugnis dafür ab, dass mich der Vater gesandt hat.

37Auch der Vater selbst, der mich gesandt hat, hat über mich Zeugnis abgelegt. Ihr habt weder seine Stimme gehört noch seine Gestalt je gesehen,

38und auch sein Wort bleibt nicht in euch, weil ihr dem nicht glaubt, den er gesandt hat.

39Ihr erforscht die Schriften, weil ihr meint, in ihnen das ewige Leben zu haben; gerade sie legen Zeugnis über mich ab.

40Und doch wollt ihr nicht zu mir kommen, um das Leben zu haben.

41Meine Ehre empfange ich nicht von Menschen.

42Ich habe erkannt, dass ihr die Liebe zu Gott nicht in euch habt.

43Ich bin im Namen meines Vaters gekommen, und doch lehnt ihr mich ab. Wenn aber ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, dann werdet ihr ihn anerkennen.

44Wie könnt ihr zum Glauben kommen, wenn ihr eure Ehre voneinander empfangt, nicht aber die Ehre sucht, die von dem einen Gott kommt?

45Denkt nicht, dass ich euch beim Vater anklagen werde; Mose klagt euch an, auf den ihr eure Hoffnung gesetzt habt.

46Wenn ihr Mose glauben würdet, müsstet ihr auch mir glauben; denn über mich hat er geschrieben.

47Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubt, wie könnt ihr dann meinen Worten glauben?

 

 

Tagesimpuls:

 

Wenn ihr Mose glauben würdet, müsstet ihr auch mir glauben; denn über mich hat er geschrieben.  (Joh 5,46)

 

Ich finde etwas Vergleichbares in unserer Zeit. So wie Jesus versucht, die traditionellen Juden davon zu überzeugen, dass er zu ihnen nicht im Gegensatz steht, so versuche ich die traditionellen Christen davon zu überzeugen, dass die Charismatische Erneuerung und auch die anderen geistlichen Erneuerungsbewegungen zur christlichen Tradition nicht im Gegensatz stehen. Und ebenso wie Jesus wundere ich mich, wenn Menschen das nicht erkennen. Wer Jesus wirklich liebt, der müsste doch Jesus erkennen in diesen wunderbaren Bewegungen, die der Heilige Geist heute schenkt, um dem Glauben an Jesus eine neue Lebendigkeit zu schenken. Ich kann verstehen, dass es überall – aber auch in traditionellen Strömungen – Dinge gibt, die nicht gut oder nicht vollkommen sind. Aber die Tatsache, dass wir alle Sünder sind und dass überall Fehler gemacht werden, darf nie dazu führen, dass man etwas ganz und gar ablehnt.

 

Wenn ihr Mose glauben würdet, müsstet ihr auch mir glauben; denn über mich hat er geschrieben.

 

Ich meine, wir müssten immer fragen, ob etwas dazu dient, dass Menschen in eine tiefere Beziehung zu Jesus geführt werden. Alles, was dazu hilft, ist erst einmal wertzuschätzen. Dann kann man immer noch bei einer grundsätzlichen Bejahung Korrekturen anbringen, dass gilt aber für alles, was wir Menschen machen. Nichts ist vollkommen, wir streben immer nur nach der Vollkommenheit, ohne sie je ganz zu erreichen. „Ekklesia semper reformanda", so heißt ein Grundsatz der Kirche, „die Kirche muss immer erneuert werden".

 

Wenn ihr Mose glauben würdet, müsstet ihr auch mir glauben; denn über mich hat er geschrieben.

 

Wenn wir traurig oder verletzt sind, weil andere uns nicht verstehen, weil sie unsere ehrliche Suche nach Christus nicht erkennen und unseren Glaubensweg ablehnen, dann sollten wir unsererseits aber nicht den Fehler machen, die anderen zu verurteilen. Auch sie suchen vielleicht ehrlich nach Christus. Wenn sie uns verurteilen, dann fallen wir nicht in denselben Fehler! Wir können sie wohl mit ähnlichen Worten wie die des Evangeliums versuchen zu überzeugen: „Wenn du Jesus liebst, dann müsstest du doch erkennen, dass ich Jesus auch liebe, und dass wir beide auf demselben Weg sind."

 

Gebet:

Jesus, ich leide darunter, dass wir alle Christen sind, aber trotzdem scheint es oft so, als wenn uns Welten voneinander trennen. Bitte bewahre uns davor, andere zu verurteilen. Hilf uns aber, den ehrlichen Glauben in den anderen zu erkennen. Und hilf uns, zur Einheit zusammenzufinden.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

Mittwoch, 30. März 2022

Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, wenn er den Vater etwas tun sieht. (Joh 5,19)

04 Woche der Fastenzeit      Mittwoch

 

EVANGELIUM

Joh 5, 17-30

 

In jener Zeit

17entgegnete Jesus den Juden: Mein Vater ist noch immer am Werk, und auch ich bin am Werk.

18Darum waren die Juden noch mehr darauf aus, ihn zu töten, weil er nicht nur den Sabbat brach, sondern auch Gott seinen Vater nannte und sich damit Gott gleichstellte.

19Jesus aber sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, wenn er den Vater etwas tun sieht. Was nämlich der Vater tut, das tut in gleicher Weise der Sohn.

20Denn der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles, was er tut, und noch größere Werke wird er ihm zeigen, so dass ihr staunen werdet.

21Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, wen er will.

22Auch richtet der Vater niemand, sondern er hat das Gericht ganz dem Sohn übertragen,

23damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt auch den Vater nicht, der ihn gesandt hat.

24Amen, amen, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat das ewige Leben; er kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod ins Leben hinübergegangen.

25Amen, amen, ich sage euch: Die Stunde kommt, und sie ist schon da, in der die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden; und alle, die sie hören, werden leben.

26Denn wie der Vater das Leben in sich hat, so hat er auch dem Sohn gegeben, das Leben in sich zu haben.

27Und er hat ihm Vollmacht gegeben, Gericht zu halten, weil er der Menschensohn ist.

28Wundert euch nicht darüber! Die Stunde kommt, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören

29und herauskommen werden: Die das Gute getan haben, werden zum Leben auferstehen, die das Böse getan haben, zum Gericht.

30Von mir selbst aus kann ich nichts tun; ich richte, wie ich es vom Vater höre, und mein Gericht ist gerecht, weil es mir nicht um meinen Willen geht, sondern um den Willen dessen, der mich gesandt hat.

 

 

Tagesimpuls:

 

Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, wenn er den Vater etwas tun sieht.   (Joh 5,19)

 

Jesus lebt in vollkommener Weise im Willen des Vaters. Der Vater zeigt ihm alles. Er sieht und erkennt, was der Vater tut, was er bewirken will. Und damit macht er sich eins, wirkt genau das, was er den Vater tun sieht. So erklärt sich die göttliche Vollmacht. Wenn er z.B. sieht, der Vater will diese Person heilen, dann heilt er die Person. Weil er alles im Willen Gottes macht, wirkt er alles in göttlicher Vollmacht, und die Macht Gottes wird sichtbar in Zeichen und Wundern, aber auch im Gehorsam bis zum Tod.

 

Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, wenn er den Vater etwas tun sieht.

 

Jesus ist ein Vorbild für uns. Wir sollen auch im Willen Gottes leben. Dazu müssen wir uns im Gebet immer mit Gott vereinen. Wir müssen oft fragen: „Was willst du tun? Was willst du wirken? Was soll ich jetzt sagen? Was soll ich jetzt tun?" Manchmal ist es besser, nichts zu tun, sich ruhig zu verhalten. Und wir machen durch unser Reden oder Handeln eine Sache schlimmer. Manchmal ist es genau umgekehrt. Wir könnten durch unser Reden oder Handeln eine Sache verbessern, und wir tun nichts oder zögern. Wenn wir im Willen Gottes leben würden, wäre alles optimal. Dann würden wir mehr von Gottes Macht erleben. Aber wir würden auch das Kreuz tragen, wenn dies der Wille Gottes für uns ist.

 

Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, wenn er den Vater etwas tun sieht.

 

Ich möchte heute versuchen, im Willen Gottes zu leben. Ich möchte immer fragen: „Jesus, was soll ich tun? Was ist jetzt zu deiner größeren Ehre? Was ist jetzt der göttliche Wille für mich?

 

Gebet:

Jesus, du hast vollkommen im Willen Gottes gelebt. Ich gehe wahrscheinlich meistens meine eigenen Wege. Ich denke nicht immer an dich, ich frage nicht immer nach deinem Willen. Bitte hilf mir, in deinem Willen zu leben. Heiliger Geist, bitte erinnere mich daran, dass ich immer nach dem Willen Gottes frage.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

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