Freitag, 31. März 2023

Und viele kamen dort zum Glauben an ihn. (Joh 10,42)

05 Woche der Fastenzeit      Freitag

 

EVANGELIUM

Joh 10, 31-42

In jener Zeit

31hoben die Juden Steine auf, um ihn zu steinigen.

32Jesus hielt ihnen entgegen: Viele gute Werke habe ich im Auftrag des Vaters vor euren Augen getan. Für welches dieser Werke wollt ihr mich steinigen?

33Die Juden antworteten ihm: Wir steinigen dich nicht wegen eines guten Werkes, sondern wegen Gotteslästerung; denn du bist nur ein Mensch und machst dich selbst zu Gott.

34Jesus erwiderte ihnen: Heißt es nicht in eurem Gesetz: Ich habe gesagt: Ihr seid Götter?

35Wenn er jene Menschen Götter genannt hat, an die das Wort Gottes ergangen ist, und wenn die Schrift nicht aufgehoben werden kann,

36dürft ihr dann von dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat, sagen: Du lästerst Gott - weil ich gesagt habe: Ich bin Gottes Sohn?

37Wenn ich nicht die Werke meines Vaters vollbringe, dann glaubt mir nicht.

38Aber wenn ich sie vollbringe, dann glaubt wenigstens den Werken, wenn ihr mir nicht glaubt. Dann werdet ihr erkennen und einsehen, dass in mir der Vater ist und ich im Vater bin.

39Wieder wollten sie ihn festnehmen; er aber entzog sich ihrem Zugriff.

40Dann ging Jesus wieder weg auf die andere Seite des Jordan, an den Ort, wo Johannes zuerst getauft hatte; und dort blieb er.

41Viele kamen zu ihm. Sie sagten: Johannes hat kein Zeichen getan; aber alles, was Johannes über diesen Mann gesagt hat, ist wahr.

42Und viele kamen dort zum Glauben an ihn.

 

 

Tagesimpuls:

 

Und viele kamen dort zum Glauben an ihn.  (Joh 10,42)

 

Jesus hat gesprochen, auch wenn es für ihn sehr gefährlich war. Er hat sich der Auseinandersetzung gestellt und ist nicht einfach weggelaufen, er hat sich auch nicht versteckt. Es gab auch Momente, wo Jesus gegangen ist, aber es gab eben auch die Situationen, wo er bei den Menschen war, um die Wahrheit zu bezeugen, auch wenn es sehr schwierig war. 

 

Und viele kamen dort zum Glauben an ihn.

 

Ich habe manchmal die Tendenz, dass ich mich lieber zurückziehen möchte. Ich habe Begegnungen und Termine, wo ich lieber nicht hingehen würde. Das sind die Situationen, wo ich befürchte, allein dazustehen mit meinem Glauben oder mit meiner Art des Glaubens, wo ich Unverständnis und Ablehnung befürchte. In diesen Situationen möchte ich am liebsten schweigen, keine Angriffsfläche liefern, weil ich Angst vor dem Widerstand habe, weil ich befürchte, dass es nichts bringt, wenn ich jetzt meine Meinung vertrete. 

 

Und viele kamen dort zum Glauben an ihn.

 

Aber wenn Jesus geschwiegen hätte, wenn er die Begegnung mit den Menschen vermieden hätte, wenn er sich zurückgezogen hätte, innerlich oder äußerlich, dann wären nicht so viele Menschen zum Glauben gekommen. Wir müssen etwas sagen, wir müssen den Mund aufmachen, wenn wir wollen, dass Menschen zum Glauben kommen. Ich sage mir immer: „Aller Anfang ist schwer." Wenn ich eine Glaubenswahrheit zum ersten Mal ausspreche, ist das für viele sehr fremd. Aber die Menschen müssen es einmal hören. Dann können sie sich damit auseinandersetzen. Und beim nächsten Mal, wo sie mit diesem Thema konfrontiert werden, wird es schon wieder etwas einfacher. Ich muss bereit sein, unbequeme Wahrheiten auszusprechen, damit die Menschen die Möglichkeit bekommen, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen und eine Chance bekommen, Ja zu sagen zum Glauben. 

 

Und viele kamen dort zum Glauben an ihn.

 

Ein wichtiges Wort, dass ich mir auch immer sage, ist: „Der Heilige Geist betritt den Raum durch das Wort." Wenn niemand das Wort ausspricht, dann bleiben nur die bösen Geister. Wenn ich aber das Wort ausspreche, dann beginnt, sich die Atmosphäre zu ändern. Dann kann Gottes Geist wirken. Und dann können viele Menschen zum Glauben kommen. 

 

Gebet: 

Jesus, du hast den Mund aufgemacht, du hast die unbequeme Auseinandersetzung nicht gescheut. Und so konnten die Menschen zum Glauben kommen. Bitte hilf mir, dass ich auch den Mut habe, meinen Mund aufzumachen, auch wenn es unbequem ist und mir Spott und Ablehnung einbringen könnte. Bitte lass die guten Worte in die Herzen der Menschen fallen, dass sie auch nach anfänglichen Widerständen deine Wahrheit annehmen können. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Donnerstag, 30. März 2023

Wenn jemand an meinem Wort festhält, wird er auf ewig den Tod nicht schauen. (Joh 8,51)

05 Woche der Fastenzeit      Donnerstag

 

EVANGELIUM

Joh 8, 51-59

In jener Zeit sprach Jesus zu den Juden:

51Amen, amen, ich sage euch: Wenn jemand an meinem Wort festhält, wird er auf ewig den Tod nicht schauen.

52Da sagten die Juden zu ihm: Jetzt wissen wir, dass du von einem Dämon besessen bist. Abraham und die Propheten sind gestorben, du aber sagst: Wenn jemand an meinem Wort festhält, wird er auf ewig den Tod nicht erleiden.

53Bist du etwa größer als unser Vater Abraham? Er ist gestorben, und die Propheten sind gestorben. Für wen gibst du dich aus?

54Jesus antwortete: Wenn ich mich selbst ehre, so gilt meine Ehre nichts. Mein Vater ist es, der mich ehrt, er, von dem ihr sagt: Er ist unser Gott.

55Doch ihr habt ihn nicht erkannt. Ich aber kenne ihn, und wenn ich sagen würde: Ich kenne ihn nicht, so wäre ich ein Lügner wie ihr. Aber ich kenne ihn und halte an seinem Wort fest.

56Euer Vater Abraham jubelte, weil er meinen Tag sehen sollte. Er sah ihn und freute sich.

57Die Juden entgegneten: Du bist noch keine fünfzig Jahre alt und willst Abraham gesehen haben?

58Jesus erwiderte ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Noch ehe Abraham wurde, bin ich.

59Da hoben sie Steine auf, um sie auf ihn zu werfen. Jesus aber verbarg sich und verließ den Tempel.

 

 

Tagesimpuls:

 

Wenn jemand an meinem Wort festhält, wird er auf ewig den Tod nicht schauen.  (Joh 8,51)

 

Wenn wir an seinem Wort festhalten, gehen wir doch durch den körperlichen Tod, unser irdisches Leben ist begrenzt! Wie meint Jesus das also? Ist das körperliche Sterben bei uns Christen anders als bei allen anderen Menschen? Ist es vielleicht bei uns wie ein Einschlafen? Wenn es so wäre, dann müssten wir wirklich keine Angst davor haben. Wir werden nicht so sterben wie ein Ungläubiger, für den dann alles aus ist. Für uns Christen hat der Tod keinen Schrecken mehr, er hat an Bedeutung verloren. Wir können auch nach dem Tod noch Gutes tun, wie Therese von Lisieux einmal so schön formulierte: „Wenn ich im Himmel bin, werde ich vom Himmel aus für euch Gutes tun."

 

Wenn jemand an meinem Wort festhält, wird er auf ewig den Tod nicht schauen.

 

Jesus könnte noch etwas anderes meinen, wobei sich verschiedene Sichtweisen ja nicht ausschließen. Er könnte meinen, dass wir den ewigen Tod nicht schauen werden. Das Wort Tod wird in der Bibel oft im geistigen Sinn verstanden. Man kann hier auf der Erde leben und doch schon innerlich tot sein, wie Jesus z.B. sagt: „Lass die Toten ihre Toten begraben." Und in der Ewigkeit kann man auch tot sein für das Leben mit Gott, dann wäre man in der Hölle. 

 

Wenn jemand an meinem Wort festhält, wird er auf ewig den Tod nicht schauen.

 

Das Leben mit und in Gott ist das eigentliche Leben, das weit mehr ist als das physisch-körperliche. Dieses Leben beginnt mit der Taufe und setzt sich fort ins ewige Leben. Es setzt sich fort durch alle Schwankungen des irdischen Lebens, egal ob wir glücklich oder in Schwierigkeiten sind, ob gesund oder krank, und auch über die Schwelle des Todes hinaus setzt es sich einfach fort. Das ewige Leben ist wie eine Konstante in unserem Leben, daran können weder Krankheit noch Unglück noch Tod etwas ändern. 

 

Wenn jemand an meinem Wort festhält, wird er auf ewig den Tod nicht schauen.

 

Aber um dieses Leben in sich zu haben, brauchen wir nicht nur die Taufe. Wir brauchen das Wort Gottes, an dem wir festhalten müssen. Das Wort Gottes füttert dieses ewige Leben in uns. Darüber hinaus brauchen wir natürlich auch die Sakramente, vor allem die Eucharistie, wie Jesus an anderer Stelle sagt. 

 

Gebet: 

Jesus, ich danke dir, dass das ewige Leben eine starke Konstante in meinem Leben ist. Es gibt Höhen und Tiefen, es gibt sogar den Tod, aber dein Leben ist immer in mir, und das ist das eigentlich Wichtige, das Entscheidende. Daher muss ich keine Angst haben, was auch immer kommen mag. Ich will an deinem Wort festhalten, damit diese innere Konstante immer der ausschlaggebende Faktor in meinem Leben ist. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Mittwoch, 29. März 2023

Wenn euch also der Sohn befreit, dann seid ihr wirklich frei. (Joh 8,36)

05 Woche der Fastenzeit      Mittwoch

 

EVANGELIUM

Joh 8, 31-42

In jener Zeit

31sprach Jesus zu den Juden, die an ihn glaubten: Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wirklich meine Jünger.

32Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch befreien.

33Sie erwiderten ihm: Wir sind Nachkommen Abrahams und sind noch nie Sklaven gewesen. Wie kannst du sagen: Ihr werdet frei werden?

34Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wer die Sünde tut, ist Sklave der Sünde.

35Der Sklave aber bleibt nicht für immer im Haus; nur der Sohn bleibt für immer im Haus.

36Wenn euch also der Sohn befreit, dann seid ihr wirklich frei.

37Ich weiß, dass ihr Nachkommen Abrahams seid. Aber ihr wollt mich töten, weil mein Wort in euch keine Aufnahme findet.

38Ich sage, was ich beim Vater gesehen habe, und ihr tut, was ihr von eurem Vater gehört habt.

39Sie antworteten ihm: Unser Vater ist Abraham. Jesus sagte zu ihnen: Wenn ihr Kinder Abrahams wärt, würdet ihr so handeln wie Abraham.

40Jetzt aber wollt ihr mich töten, einen Menschen, der euch die Wahrheit verkündet hat, die Wahrheit, die ich von Gott gehört habe. So hat Abraham nicht gehandelt.

41Ihr vollbringt die Werke eures Vaters. Sie entgegneten ihm: Wir stammen nicht aus einem Ehebruch, sondern wir haben nur den einen Vater: Gott.

42Jesus sagte zu ihnen: Wenn Gott euer Vater wäre, würdet ihr mich lieben; denn von Gott bin ich ausgegangen und gekommen. Ich bin nicht in meinem eigenen Namen gekommen, sondern er hat mich gesandt.

 

 

Tagesimpuls:

 

Wenn euch also der Sohn befreit, dann seid ihr wirklich frei.  (Joh 8,36)

 

Jesus sagt, dass wir erst dann frei sind, wenn er uns befreit. Wir sind also ohne Jesus unfrei, Sklaven der Sünde. Jesus hilft uns bei der Unterscheidung der Geister. Er spitzt es zu: Wir sind Sklaven des Teufels, Kinder des Teufels. Natürlich erkennen die Menschen das nicht. Sie meinen, sie wären gute Menschen, sie würden nach den Geboten der Menschlichkeit handeln. Aber Jesus zeigt ihnen und uns, wie es wirklich ist. 

 

Wenn euch also der Sohn befreit, dann seid ihr wirklich frei.

 

Gerade heute, wo fast alle Menschen betonen, dass wir Gott und Jesus nicht brauchen, ist es schwer, an die Worte Jesu zu glauben, dass wir ohne ihn nicht frei sein können. In Joh 15 im Gleichnis vom Weinstock sagt er, dass wir ohne ihn nichts tun können. Ich befürchte, dass auch die meisten Christen das nicht glauben. Für viele ist der christliche Glaube so etwas, das zu ihrem Leben dazu kommt, wie z.B. die Nationalität, oder die Augenfarbe. Ich lebe mein Leben ganz normal, und ich bin auch Deutscher. Aber wenn ich jetzt Österreicher wäre, wäre es auch nicht anders. Oder: Ich lebe mein normales Leben, und ich habe blaue Augen. Wenn sie braun wären, dann würde das mein Leben nicht ändern. Und entsprechend: Ich lebe mein Leben normal, und ich bin Christ. Aber wenn ich eine andere Religion hätte, oder gar keine, wäre das kaum ein Unterschied. Das ist nicht wirklich christlicher Glaube, denn es ist genauso gottlos wie bei allen anderen auch. Die Eigenschaft „Christ" kommt irgendwie zum normalen gottlosen Leben hinzu, aber das Leben bleibt dennoch gottlos. Man lebt nicht mit Christus, man glaubt nicht, dass man ohne ihn Sklave der Sünde ist. 

 

Wenn euch also der Sohn befreit, dann seid ihr wirklich frei.

 

Wie sehr beziehe ich Jesus in mein Leben ein? Ist er wirklich der, ohne den ich nichts tun kann? Oder ist er wie eine zusätzliche Eigenschaft in meinem Leben, die aber keinen Unterschied macht? Ich möchte Jesus in mein Leben einbeziehen. Ich habe schon mal dafür gebetet, dass ich es merke, dass ich ohne ihn nichts tun kann, dass ich keinen Tag mehr ohne ihn leben kann. Ich müsste jetzt beten, dass ich keine Minute mehr ohne ihn leben kann, dass es für mich einfach unmöglich wird, ihn nicht einzubeziehen. Ich glaube ihm, dass ich ohne ihn Sklave der Sünde bleibe. Und ich empfehle dringend das Sakrament der Sündenvergebung, die Beichte zu empfangen, damit er uns aus unseren Sünden befreien kann. Wer es – wie die meisten – noch nicht sieht, dass er Sklave der Sünde ist, dem kann ich versichern: Wenn man anfängt mit der Beichte, wenn man sein Gewissen erforscht, dann kommen auch mehr und mehr die Erkenntnisse. Aber wie gesagt, die Pharisäer erkennen nicht, dass sie Sklaven der Sünde sind, und die Gutmenschen von heute erkennen das auch nicht, und die guten Christen erkennen es auch nicht, noch nicht. 

 

Gebet: 

Jesus, ich bin ein Sünder, und ich kann mich ohne dich nicht von den Sünden befreien. Ich brauche das Sakrament der Versöhnung regelmäßig. Ich bitte dich, dass es für mich immer mehr unmöglich wird, ohne dich zu leben. Ich will kein Christ sein, der in Wirklichkeit doch praktischer Atheist ist. Ich will jede Minute mit dir teilen. Bitte führe mich an den Punkt, dass ein Augenblick ohne dich für mich unmöglich wird, dass ich ohne dich nicht mehr leben kann. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Dienstag, 28. März 2023

Wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin, werdet ihr in euren Sünden sterben. (Joh 8,24)

05 Woche der Fastenzeit      Dienstag

 

EVANGELIUM

Joh 8, 21-30

In jener Zeit

21sprach Jesus zu den Pharisäern: Ich gehe fort, und ihr werdet mich suchen, und ihr werdet in eurer Sünde sterben. Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen.

22Da sagten die Juden: Will er sich etwa umbringen? Warum sagt er sonst: Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen?

23Er sagte zu ihnen: Ihr stammt von unten, ich stamme von oben; ihr seid aus dieser Welt, ich bin nicht aus dieser Welt.

24Ich habe euch gesagt: Ihr werdet in euren Sünden sterben; denn wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin, werdet ihr in euren Sünden sterben.

25Da fragten sie ihn: Wer bist du denn? Jesus antwortete: Warum rede ich überhaupt noch mit euch?

26Ich hätte noch viel über euch zu sagen und viel zu richten, aber er, der mich gesandt hat, bürgt für die Wahrheit, und was ich von ihm gehört habe, das sage ich der Welt.

27Sie verstanden nicht, dass er damit den Vater meinte.

28Da sagte Jesus zu ihnen: Wenn ihr den Menschensohn erhöht habt, dann werdet ihr erkennen, dass Ich es bin. Ihr werdet erkennen, dass ich nichts im eigenen Namen tue, sondern nur das sage, was mich der Vater gelehrt hat.

29Und er, der mich gesandt hat, ist bei mir; er hat mich nicht allein gelassen, weil ich immer das tue, was ihm gefällt.

30Als Jesus das sagte, kamen viele zum Glauben an ihn.

 

 

Tagesimpuls:

 

Wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin, werdet ihr in euren Sünden sterben.  (Joh 8,24)

 

Wir Menschen leben in Sünde. Selbst das Alte Testament konnte daran nichts ändern. Nur Jesus kann uns aus unseren Sünden retten durch den Glauben. Die Alternative ist, dass man in den Sünden bleibt und darin stirbt. Was würde Jesus dem Humanisten sagen, der nicht glauben will, der aber sagt, dass er ein guter Mensch sei und Jesus nicht brauche. Würde Jesus ihm dasselbe sagen wie den Pharisäern? Die Pharisäer dachten auch, sie wären gute Menschen, sie hätten keine Sünden, sie würden die Gebote Gottes befolgen. Die Humanisten gehen davon aus, dass sie die Gebote der Menschlichkeit befolgen, sehr vergleichbar zu den Pharisäern. 

 

Wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin, werdet ihr in euren Sünden sterben.

 

Die Frage stellt sich doch: Gibt es Menschen, die nicht an Jesus glauben, aber dennoch keine Sünde haben, die Jesus also wirklich nicht brauchen, weil sie schon ohne ihn von ihren Sünden errettet sind? Aus der Sicht Jesu gibt es die nicht. Er sagt, dass wir in unseren Sünden sterben, wenn wir nicht an ihn glauben. Stellt sich die Frage, ob ich Jesus Glauben schenke, oder ob ich so von meiner eigenen Meinung überzeugt bin, dass ich die Worte Jesu nicht annehmen will. 

 

Wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin, werdet ihr in euren Sünden sterben.

 

Leider sündigen wir Christen auch noch. Wir brauchen immer wieder die Beichte, um nicht in unseren Sünden zu sterben. Wir wenden uns immer wieder voller Glauben an Jesus, denn er ist das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt. Wir brauchen ihn. Wenn es jemanden gibt, der uns von unseren Sünden befreit, dann ist er es. Wir sollen diese Frohe Botschaft allen Menschen sagen. Für viele ist im Moment vielleicht der Leidensdruck noch nicht so hoch, aber irgendwann werden sie vielleicht auch so sehr unter ihren Sünden leiden, dass sie Jesus als Befreier brauchen und anrufen. 

 

Gebet: 

Jesus, ohne dich könnte ich nicht leben. Meine Sünden sind immer noch groß, und ich brauche dich täglich als Retter. Wenn du nicht wärst, würde ich in meinem Sünden sterben. So aber darf ich leben dank dir! Ich danke dir dafür! 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Montag, 27. März 2023

Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr! (Joh 8,11)

05 Woche der Fastenzeit      Montag

 

EVANGELIUM

Joh 8, 1-11

In jener Zeit

1ging Jesus zum Ölberg.

2Am frühen Morgen begab er sich wieder in den Tempel. Alles Volk kam zu ihm. Er setzte sich und lehrte es.

3Da brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau, die beim Ehebruch ertappt worden war. Sie stellten sie in die Mitte

4und sagten zu ihm: Meister, diese Frau wurde beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt.

5Mose hat uns im Gesetz vorgeschrieben, solche Frauen zu steinigen. Nun, was sagst du?

6Mit dieser Frage wollten sie ihn auf die Probe stellen, um einen Grund zu haben, ihn zu verklagen. Jesus aber bückte sich und schrieb mit dem Finger auf die Erde.

7Als sie hartnäckig weiterfragten, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie.

8Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde.

9Als sie seine Antwort gehört hatten, ging einer nach dem anderen fort, zuerst die Ältesten. Jesus blieb allein zurück mit der Frau, die noch in der Mitte stand.

10Er richtete sich auf und sagte zu ihr: Frau, wo sind sie geblieben? Hat dich keiner verurteilt?

11Sie antwortete: Keiner, Herr. Da sagte Jesus zu ihr: Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!

 

 

Tagesimpuls:

 

Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!  (Joh 8,11)

 

Was die Frau getan hat, war nicht gut. Jesus sagt klar, dass es Sünde war. Aber Jesus betont, dass wir alle Sünder sind, keiner ist ohne Sünde. Und wir alle sollen uns bemühen, weniger und am besten gar nicht zu sündigen. Das gilt natürlich auch für die Frau. Deswegen sagt Jesus zu ihr: „Sündige von jetzt an nicht mehr!" 

 

Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!

 

Wir müssen uns über die Dinge ein Urteil bilden, denn wir müssen Gut und Böse unterscheiden. Wir müssen wissen, was Sünde ist, und wie wir uns verhalten sollen. Wenn wir sehen, wie jemand etwas Böses tut, dann müssen wir erkennen, dass das nicht gut ist, und dass wir so etwas nicht tun wollen. Das ist ein gesundes Urteilen, was wir alle brauchen. Aber davon zu unterscheiden ist das Verurteilen von Menschen. Wir sollen die Sünde verurteilen, aber nicht den Sünder. Wir sollen den Menschen immer in Schutz nehmen, wie Jesus es tut. Er verurteilt die Sünderin nicht. Und er will auch nicht, dass andere sie verurteilen, sind wir doch alle Sünder! 

 

Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!

 

Im Staat gibt es ein Justizsystem, und das muss es auch geben. Aber stellen wir uns vor, ein Gefängnisseelsorger besucht Häftlinge. Er wird die Menschen nicht verurteilen, sondern er wird wie Jesus für sie da sein. Wir haben nicht die Aufgabe, andere zu verurteilen, und wenn wir es tun, dann sündigen wir. Unsere Aufgabe ist es, die Menschen anzunehmen, wie wir selbst angenommen sind. 

 

Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!

 

Jesus sagt: „von jetzt an". Das ist ein wichtiges Wort. Wir sollen uns nicht wegen der Vergangenheit quälen. Wenn es jemanden gibt, der uns jetzt so annimmt, wie wir sind, der zu uns hält, auch wenn wir gesündigt haben, der uns nicht verurteilt, dann können wir jetzt einen neuen Anfang machen. Wir sollen uns auf das Heute konzentrieren und nicht wegen der Vergangenheit quälen. Das heißt: Wir sollen uns auch selbst nicht verurteilen, sondern ab jetzt gut leben, mit der Hilfe Jesu. 

 

Gebet: 

Jesus, ich danke dir, dass du mich nie verurteilst, obwohl ich ein Sünder bin. Du hilfst mir, heute wieder neu anzufangen. Hilf mir, dass ich niemanden verurteile, auch mich selbst nicht. Aber schenke mir eine gute Gabe der Unterscheidung der Geister, damit ich in der immer komplizierter und auch immer verführerischer werdenden Welt klar erkenne, was Sünde ist und was ich nicht tun soll. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Samstag, 25. März 2023

Als er hörte, dass Lázarus krank war, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er sich aufhielt. (Joh 11,6)

05 Sonntag der Fastenzeit 

Evangelium                                                                                                    Joh 11, 1–45

In jener Zeit
1 war ein Mann krank,
Lázarus aus Betánien,
dem Dorf der Maria und ihrer Schwester Marta.
2Maria war jene, die den Herrn mit Öl gesalbt
und seine Füße mit ihren Haaren abgetrocknet hatte;
deren Bruder Lázarus war krank.
3Daher sandten die Schwestern Jesus die Nachricht:
Herr, sieh: Der, den du liebst, er ist krank.
4Als Jesus das hörte,
sagte er: Diese Krankheit führt nicht zum Tod,
sondern dient der Verherrlichung Gottes.
Durch sie soll der Sohn Gottes verherrlicht werden.
5Jesus liebte aber Marta, ihre Schwester und Lázarus.
6Als er hörte, dass Lázarus krank war,
blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er sich aufhielt.
7Danach sagte er zu den Jüngern:
Lasst uns wieder nach Judäa gehen.
8Die Jünger sagten zu ihm:
Rabbi, eben noch suchten dich die Juden zu steinigen
und du gehst wieder dorthin?
9Jesus antwortete: Hat der Tag nicht zwölf Stunden?
Wenn jemand am Tag umhergeht, stößt er nicht an,
weil er das Licht dieser Welt sieht;
10wenn aber jemand in der Nacht umhergeht, stößt er an,
weil das Licht nicht in ihm ist.
11So sprach er.
Dann sagte er zu ihnen:
Lázarus, unser Freund, schläft;
aber ich gehe hin, um ihn aufzuwecken.
12Da sagten die Jünger zu ihm:
Herr, wenn er schläft, dann wird er gesund werden.
13Jesus hatte aber von seinem Tod gesprochen,
während sie meinten, er spreche von dem gewöhnlichen Schlaf.
14Darauf sagte ihnen Jesus unverhüllt:
Lázarus ist gestorben.
15Und ich freue mich für euch, dass ich nicht dort war;
denn ich will, dass ihr glaubt.
Doch wir wollen zu ihm gehen.
16Da sagte Thomas, genannt Dídymus – Zwilling –,
zu den anderen Jüngern:
Lasst uns mit ihm gehen, um mit ihm zu sterben!
17Als Jesus ankam,
fand er Lázarus schon vier Tage im Grab liegen.
18Betánien war nahe bei Jerusalem,
etwa fünfzehn Stadien entfernt.
19Viele Juden waren zu Marta und Maria gekommen,
um sie wegen ihres Bruders zu trösten.
20Als Marta hörte, dass Jesus komme,
ging sie ihm entgegen,
Maria aber blieb im Haus sitzen.
21Marta sagte zu Jesus:
Herr, wärst du hier gewesen,
dann wäre mein Bruder nicht gestorben.
22Aber auch jetzt weiß ich:
Alles, worum du Gott bittest,
wird Gott dir geben.
23Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen.
24Marta sagte zu ihm:
Ich weiß, dass er auferstehen wird
bei der Auferstehung am Jüngsten Tag.
25Jesus sagte zu ihr:
Ich bin die Auferstehung und das Leben.
Wer an mich glaubt,
wird leben, auch wenn er stirbt,
26und jeder, der lebt und an mich glaubt,
wird auf ewig nicht sterben.
Glaubst du das?
27Marta sagte zu ihm:
Ja, Herr, ich glaube, dass du der Christus bist,
der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.
28Nach diesen Worten ging sie weg,
rief heimlich ihre Schwester Maria
und sagte zu ihr: Der Meister ist da und lässt dich rufen.
29Als Maria das hörte,
stand sie sofort auf und ging zu ihm.
30Denn Jesus war noch nicht in das Dorf gekommen;
er war noch dort, wo ihn Marta getroffen hatte.
31Die Juden, die bei Maria im Haus waren und sie trösteten,
sahen, dass sie plötzlich aufstand und hinausging.
Da folgten sie ihr,
weil sie meinten, sie gehe zum Grab,
um dort zu weinen.
32Als Maria dorthin kam, wo Jesus war,
und ihn sah,
fiel sie ihm zu Füßen
und sagte zu ihm:
Herr, wärst du hier gewesen,
dann wäre mein Bruder nicht gestorben.
33Als Jesus sah, wie sie weinte
und wie auch die Juden weinten, die mit ihr gekommen waren,
war er im Innersten erregt und erschüttert.
34Er sagte: Wo habt ihr ihn bestattet?
Sie sagten zu ihm: Herr, komm und sieh!
35Da weinte Jesus.
36Die Juden sagten:
Seht, wie lieb er ihn hatte!
37Einige aber sagten:
Wenn er dem Blinden die Augen geöffnet hat,
hätte er dann nicht auch verhindern können,
dass dieser hier starb?
38Da wurde Jesus wiederum innerlich erregt
und er ging zum Grab.
Es war eine Höhle, die mit einem Stein verschlossen war.
39Jesus sagte: Nehmt den Stein weg!
Marta, die Schwester des Verstorbenen,
sagte zu ihm: Herr, er riecht aber schon,
denn es ist bereits der vierte Tag.
40Jesus sagte zu ihr:
Habe ich dir nicht gesagt:
Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen?
41Da nahmen sie den Stein weg.
Jesus aber erhob seine Augen
und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast.
42Ich wusste, dass du mich immer erhörst;
aber wegen der Menge, die um mich herumsteht,
habe ich es gesagt,
damit sie glauben,
dass du mich gesandt hast.
43Nachdem er dies gesagt hatte,
rief er mit lauter Stimme: Lázarus, komm heraus!
44Da kam der Verstorbene heraus;
seine Füße und Hände waren mit Binden umwickelt
und sein Gesicht war mit einem Schweißtuch verhüllt.
Jesus sagte zu ihnen:
Löst ihm die Binden
und lasst ihn weggehen!
45Viele der Juden, die zu Maria gekommen waren
und gesehen hatten, was Jesus getan hatte,
kamen zum Glauben an ihn.

 

Tagesimpuls:

 

Als er hörte, dass Lázarus krank war, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er sich aufhielt.  (Joh 11,6)

 

Immer wieder erleben wir in der Bibel das Zögern Jesu. Es war bei der Hochzeit zu Kana, es war bei der Brotvermehrung, wo es heißt, „er wusste schon, was er tun wollte", und hier ist es auch wieder. Wenn Jesus auch zögert, so wird doch immer seine Souveränität herausgestellt, er ist Herr der Lage, und es ist nicht etwa Schwäche oder dass er noch nicht wüsste, was er tun soll. Hier sagt Jesus, „ich freue mich, dass ich nicht dort war". Damit drückt er aus, dass alles nach göttlichem Plan geschieht. Es ist nicht so, das hier ein Versäumnis vorliegen würde. Ebenfalls wird deutlich betont, wie sehr Jesus Lazarus und die ganze Familie liebte. Das Zögern Jesu hat also auch nichts mit Lieblosigkeit oder mangelndem Interesse zu tun. 

 

Als er hörte, dass Lázarus krank war, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er sich aufhielt.  

 

Wir erleben auch sehr oft das Zögern Jesu, wenn wir für etwas beten. Wir müssen nun aus den oben genannten Fakten lernen: Jesus ist niemals zu schwach, oder er wüsste noch nicht genau, was er tun solle. Auch wenn Jesus zögert, ist er immer souveräner Herr der Lage, auch sein Zögern geschieht in vollkommener göttlicher Vollmacht. Und das zweite ist: Jesus liebt uns vollkommen, es liegt niemals ein Mangel an Liebe für uns vor, oder ein Desinteresse seinerseits. Das sind zwei grundlegende biblische Prinzipien, an denen wir immer festhalten müssen, auch wenn wir das Zögern Gottes erleben: Er ist vollkommen Herr der Lage und er liebt uns vollkommen. 

 

Als er hörte, dass Lázarus krank war, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er sich aufhielt.  

 

Im heutigen Evangelium wird das Zögern erklärt als Plan Gottes. Es soll alles so sein, damit Gott dadurch verherrlicht wird. Verherrlichung, das ist die Sichtbarwerdung Gottes für uns. Es dient also der Offenbarung Gottes. Gott bezieht unser Leiden ein, um sich zu offenbaren. Wir Menschen mögen das unfair finden, aber da kann nur die Antwort des Paulus helfen: „Die Leiden der gegenwärtigen Zeit stehen in keinerlei Verhältnis zur Herrlichkeit, die an uns offenbar werden soll" (Röm 8,18). Ich vermute, dass wir später einmal alles Klagen und Murren sehr bereuen werden. Wir werden erkennen, das es all die Opfer wert war, die wir hier auf Erden bringen mussten. Gott weiß das jetzt schon, und wir sollen es ihm glauben. Wenn es nicht so wäre, würde er es nicht zulassen. 

 

Gebet: 

Jesus, ich vertraue dir! Wenn du zögerst, dann willst du dich verherrlichen, dann soll die Herrlichkeit Gottes an meinem Leben offenbar werden. Auch wenn es weh tut, so will ich es dir glauben. Ich vertraue dir, dass du alles am besten weißt. Bitte verzeih mir alles Klagen und Murren über das Leid dieser Welt. Ich will dein Zögern akzeptieren, wenn es dein Plan ist für mich. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Freitag, 24. März 2023

Er, der mich gesandt hat, bürgt für die Wahrheit. Ihr kennt ihn nur nicht. (Joh 7,28)

04 Woche der Fastenzeit      Freitag

 

EVANGELIUM

Joh 7, 1-2.10.25-30

In jener Zeit

1zog Jesus in Galiläa umher; denn er wollte sich nicht in Judäa aufhalten, weil die Juden darauf aus waren, ihn zu töten.

2Das Laubhüttenfest der Juden war nahe.

10Als seine Brüder zum Fest hinaufgegangen waren, zog auch er hinauf, jedoch nicht öffentlich, sondern heimlich.

25Da sagten einige Leute aus Jerusalem: Ist das nicht der, den sie töten wollen?

26Und doch redet er in aller Öffentlichkeit, und man lässt ihn gewähren. Sollte der Hohe Rat wirklich erkannt haben, dass er der Messias ist?

27Aber von dem hier wissen wir, woher er stammt; wenn jedoch der Messias kommt, weiß niemand, woher er stammt.

28Während Jesus im Tempel lehrte, rief er: Ihr kennt mich und wisst, woher ich bin; aber ich bin nicht in meinem eigenen Namen gekommen, sondern er, der mich gesandt hat, bürgt für die Wahrheit. Ihr kennt ihn nur nicht.

29Ich kenne ihn, weil ich von ihm komme und weil er mich gesandt hat.

30Da wollten sie ihn festnehmen; aber keiner wagte ihn anzufassen, denn seine Stunde war noch nicht gekommen.

 

 

Tagesimpuls:

 

Er, der mich gesandt hat, bürgt für die Wahrheit. Ihr kennt ihn nur nicht.  (Joh 7,28)

 

Im Evangelium von gestern hatte Jesus auch schon darauf hingewiesen, dass diejenigen, die ihn anklagen, Gott gar nicht kennen. Wenn sie Gott kennen würden, dann würden sie auch Jesus erkennen. Und er betonte, dass man diese Kenntnis aus den Heiligen Schriften erlangen könne, aber auch, dass Gott selbst Zeugnis geben würde für die Wahrheit. Auch heute betont Jesus in seiner Rede, dass seine Gegner Gott nicht kennen. 

 

Er, der mich gesandt hat, bürgt für die Wahrheit. Ihr kennt ihn nur nicht.

 

Jesus könnte den Menschen diesen Vorwurf nicht machen, wenn niemand die Möglichkeit hätte, Gott zu kennen. Wir müssen also daraus schließen, dass die Kenntnis Gottes nicht ein seltenes sonderbares Privileg einiger weniger ist, sondern eine Art Pflicht für jeden Menschen. Und wenn ein Mensch das versäumt, dann wird es ihm zum Vorwurf gemacht. Beim himmlischen Hochzeitsmahl sagt Jesus dann: „Ich kenne euch nicht" (Lk 13,27). Paulus schreibt, dass sogar die Heiden Gott durch die Natur erkennen können (Röm 1,20). 

 

Er, der mich gesandt hat, bürgt für die Wahrheit. Ihr kennt ihn nur nicht.

 

Wir sollen also Gott kennen, eine persönliche Beziehung zu ihm haben. Gott bezeugt in uns, dass Jesus der wahre Sohn Gottes ist. Wir können uns für das Zeugnis Gottes in uns öffnen. Wir müssen Gott gegenüber nicht hart und kalt bleiben in unserem Herzen. Wenn wir wollen, kann die Bezeugung der Wahrheit, wie Gott sie uns schenken will, in unser Herz eindringen. Paulus ist sogar so hart, dass er sagt, wir hätten keine Entschuldigung, wenn wir Gott nicht kennen. Gott will sich bezeugen, und er leidet unter hartherzigen Menschen, die sein Zeugnis in ihren Herzen nicht zulassen. 

 

Gebet: 

Jesus, du hast klar gesagt, dass wir Gott kennen sollen. Wenn wir Gott nicht kennen, dann ist das nicht gut, dann wirfst du uns das zu Recht vor. Gott hat sich viele Male immer wieder offenbart, wir haben die heiligen Schriften, wir haben so viele Zeugen des Glaubens, Gott will auch in unseren Herzen die Wahrheit bezeugen. Jesus, ich will offen sein. Bewahre mich davor, dass ich mein Herz verhärte. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

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