Samstag, 30. Juni 2018

Sei ohne Furcht; glaube nur! (Mk 5,36)

 13 Sonntag im Jahreskreis

 

EVANGELIUM 

Mk 5, 21-43

 

In jener Zeit

21fuhr Jesus im Boot wieder ans andere Ufer hinüber, und eine große Menschenmenge versammelte sich um ihn. Während er noch am See war,

22kam ein Synagogenvorsteher namens Jaïrus zu ihm. Als er Jesus sah, fiel er ihm zu Füßen

23und flehte ihn um Hilfe an; er sagte: Meine Tochter liegt im Sterben. Komm und leg ihr die Hände auf, damit sie wieder gesund wird und am Leben bleibt.

24Da ging Jesus mit ihm. Viele Menschen folgten ihm und drängten sich um ihn.

25Darunter war eine Frau, die schon zwölf Jahre an Blutungen litt.

26Sie war von vielen Ärzten behandelt worden und hatte dabei sehr zu leiden; ihr ganzes Vermögen hatte sie ausgegeben, aber es hatte ihr nichts genutzt, sondern ihr Zustand war immer schlimmer geworden.

27Sie hatte von Jesus gehört. Nun drängte sie sich in der Menge von hinten an ihn heran und berührte sein Gewand.

28Denn sie sagte sich: Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt.

29Sofort hörte die Blutung auf, und sie spürte deutlich, dass sie von ihrem Leiden geheilt war.

30Im selben Augenblick fühlte Jesus, dass eine Kraft von ihm ausströmte, und er wandte sich in dem Gedränge um und fragte: Wer hat mein Gewand berührt?

31Seine Jünger sagten zu ihm: Du siehst doch, wie sich die Leute um dich drängen, und da fragst du: Wer hat mich berührt?

32Er blickte umher, um zu sehen, wer es getan hatte.

33Da kam die Frau, zitternd vor Furcht, weil sie wusste, was mit ihr geschehen war; sie fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit.

34Er aber sagte zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Geh in Frieden! Du sollst von deinem Leiden geheilt sein.

35Während Jesus noch redete, kamen Leute, die zum Haus des Synagogenvorstehers gehörten, und sagten (zu Jaïrus): Deine Tochter ist gestorben. Warum bemühst du den Meister noch länger?

36Jesus, der diese Worte gehört hatte, sagte zu dem Synagogenvorsteher: Sei ohne Furcht; glaube nur!

37Und er ließ keinen mitkommen außer Petrus, Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus.

38Sie gingen zum Haus des Synagogenvorstehers. Als Jesus den Lärm bemerkte und hörte, wie die Leute laut weinten und jammerten,

39trat er ein und sagte zu ihnen: Warum schreit und weint ihr? Das Kind ist nicht gestorben, es schläft nur.

40Da lachten sie ihn aus. Er aber schickte alle hinaus und nahm außer seinen Begleitern nur die Eltern mit in den Raum, in dem das Kind lag.

41Er fasste das Kind an der Hand und sagte zu ihm: Talita kum!, das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf!

42Sofort stand das Mädchen auf und ging umher. Es war zwölf Jahre alt. Die Leute gerieten außer sich vor Entsetzen.

43Doch er schärfte ihnen ein, niemand dürfe etwas davon erfahren; dann sagte er, man solle dem Mädchen etwas zu essen geben.

 

 

Tagesimpuls:

 

Sei ohne Furcht; glaube nur!  (Mk 5,36)

 

Jaïrus sucht dringend Hilfe von Jesus. Seine Tochter ist krank, es geht um Leben und Tod. Jede Minute zählt. Jesus verspricht zu kommen, aber es dauert. Viele Menschen umlagern ihn. Unterwegs heilt er noch eine andere Frau, die sich an ihn herangedrängt hat. Ich kann mir vorstellen, wie ungeduldig Jaïrus wird. Die Zeit drängt. – Und dann ist es zu spät. Man bringt ihm die Nachricht, dass seine Tochter verstorben ist. Dazu kommt noch eine echte Entmutigung von Seiten der anderen: „Bemühe den Meister nicht länger! Es hat keinen Zweck mehr."

 

Sei ohne Furcht; glaube nur!

 

Wir alle haben schon Jesus um Hilfe angerufen. Uns geschieht es auch oft, dass wir den Eindruck haben, Jesus zögert zu lange. Auch wir werden entmutigt, es hätte keinen Zweck, das Beten würde nichts nützen. Aber genau in diese Situation hinein macht Jesus Mut. Wir sollen das Beten nicht aufgeben. Das Wunder wird geschehen, auch wenn es sich verzögert. So sagt Jesus auch jedem von uns:

 

Sei ohne Furcht; glaube nur!

 

Wir dürfen uns also durch das Zögern Gottes nicht verunsichern und nicht entmutigen lassen. Wir sollen weiter Mut haben, weiter beten, den Meister weiter bemühen. Er will, dass gebetet wird. Er sucht Beter. Er braucht Beter hier auf der Erde, um sein Werk durchführen zu können. Wenn Gottes Handeln sich verzögert (in unseren Augen), dann ist vielleicht noch nicht genug gebetet worden. Ganz sicher wird sich jedes Beten auswirken, kein Gebet ist umsonst.

 

Gebet:

Jesus, ich danke dir, dass du mir Mut machst. Ich soll nicht aufgeben, nicht zu früh die Flinte ins Korn werfen. Du willst uns beschenken, du willst Wunder geschehen lassen hier auf der Erde. Du brauchst Beter hier unter uns, und ich will einer von ihnen sein. Heiliger Geist, danke, dass auch du mir Mut machst. Du bist in meinem Beten, du trägst und inspirierst mein Beten. Ich nehme mir vor, treu zu bleiben im Beten, um so den Willen Jesu zu erfüllen.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

 

Freitag, 29. Juni 2018

Nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel. (Mt 16,17)

HOCHFEST PETER UND PAUL

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 16,13-19.

In jener Zeit, als Jesus in das Gebiet von Cäsarea Philippi kam, fragte er seine Jünger: Für wen halten die Leute den Menschensohn? 

Sie sagten: Die einen für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für Jeremia oder sonst einen Propheten. 

Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? 

Simon Petrus antwortete: Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes! 

Jesus sagte zu ihm: Selig bist du, Simon Barjona; denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel. 

Ich aber sage dir: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. 

Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein.

 

 

Tagesimpuls:

 

Nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel.  (Mt 16,17)

 

Jesus erkennt, wie der Glaube in Petrus gewachsen ist. Es ist eine Gnade. Der Heilige Geist wirkt in Petrus, der Vater im Himmel hat es ihm offenbart. Das Wachstum des Glaubens in anderen Menschen zu erkennen und zu beobachten, ist nicht nur eine große Gnade, es ist auch eine sehr große Freude. Ich möchte sagen, es gibt nichts Schöneres. Es ist so wunderbar, wenn man – vor allem in Kindern und Jugendlichen – erkennt, wie Gott ihnen den Glauben ins Herz gießt. Man spürt, wie sie intuitiv die göttlichen Geheimnisse erkennen und Dinge wissen, die ihnen niemand beigebracht hat. Das macht so viel Hoffnung! Man sieht: Gott wirkt in seiner Kirche, er wirkt in Menschen. Und solange er das tut, ist die Kirche nicht verloren. Gerade in Kindern und Jugendlichen, denen Gott den Glauben schenkt, erkennt man, dass die Kirche Zukunft hat.

 

Nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel.

 

Nun ist aber die Frage: Gibt es Räume in der Kirche, wo wir den Glauben der Kinder und Jugendlichen entdecken können? Gibt es Orte, wo sich dieser Glaube unter der gnadenvollen Führung des Heiligen Geistes entwickeln kann. In einem unserer Kindergärten machen wir zum Beispiel regelmäßig die „Bibeldetektive". Da können Kinder ihre religiösen Talente entdecken und entfalten. Ganz sicher sind Erstkommunion- und Firmvorbereitung Räume, in denen Kinder und Jugendliche ihren Glauben finden und entfalten können. Auch bei den Messdienern habe ich erleben dürfen, dass Kinder sich zu ihrem Glauben bekennen und die Freude Gottes tief in sich spüren.

 

Nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel.

 

Das heutige Evangelium inspiriert mich, wie Jesus auf die Suche zu gehen nach dem Glauben der Menschen. Das zu entdecken, was der Heilige Geist in die Menschen hineingelegt hat. Nicht nur Petrus, sondern vielen Menschen auch heute offenbart der Vater im Himmel die Geheimnisse des Glaubens. Machen wir uns auf die Suche danach! Vielleicht sind es mehr Menschen, als wir denken. Vielleicht gibt es viele, die sich nicht „outen", die sich nicht bekennen, aber wenn man sie ansprechen würde, dann kommen wunderbare Geheimnisse heraus. Fragen wir doch einfach die Menschen nach ihrem Glauben, so wie Jesus es gemacht hat mit den Jüngern! Geben wir ihnen Gelegenheit, ihre eigene Glaubensgeschichte zu erzählen, und wir werden ermutigt, wie viel Gott in die Menschen hineingelegt hat.

 

Gebet:

Jesus, ich danke dir, dass auch heute der Vater im Himmel so viel offenbart. Ich danke dir für die Herzen der Menschen, in denen der Heilige Geist lebendig ist. Vielleicht sind es noch sehr viele, die wunderbare Geheimnisse in ihren Herzen verbergen. Ich will mich auf die Suche machen nach dem, was du in den Menschen wirkst, was der Vater im Himmel ihnen schon offenbart hat.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

 

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