Mittwoch, 6. Juni 2018

Ihr kennt weder die Schrift noch die Macht Gottes. (Mk 12,24)

09 Woche im Jahreskreis     Mittwoch

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 12,18-27.

In jener Zeit kamen einige von den Sadduzäern, die behaupten, es gebe keine Auferstehung, zu Jesus und fragten ihn:
Meister, Mose hat uns vorgeschrieben: Wenn ein Mann, der einen Bruder hat, stirbt und eine Frau hinterlässt, aber kein Kind, dann soll sein Bruder die Frau heiraten und seinem Bruder Nachkommen verschaffen.
Es lebten einmal sieben Brüder. Der erste nahm sich eine Frau, und als er starb, hinterließ er keine Nachkommen.
Da nahm sie der zweite; auch er starb, ohne Nachkommen zu hinterlassen, und ebenso der dritte.
Keiner der sieben hatte Nachkommen. Als letzte von allen starb die Frau.
Wessen Frau wird sie nun bei der Auferstehung sein? Alle sieben haben sie doch zur Frau gehabt.
Jesus sagte zu ihnen: Ihr irrt euch, ihr kennt weder die Schrift noch die Macht Gottes.
Wenn nämlich die Menschen von den Toten auferstehen, werden sie nicht mehr heiraten, sondern sie werden sein wie die Engel im Himmel.
Dass aber die Toten auferstehen, habt ihr das nicht im Buch des Mose gelesen, in der Geschichte vom Dornbusch, in der Gott zu Mose spricht: Ich bin der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs?
Er ist doch nicht ein Gott von Toten, sondern von Lebenden. Ihr irrt euch sehr.

 

Tagesimpuls:

 

 Ihr kennt weder die Schrift noch die Macht Gottes.  (Mk 12,24)

 

Vor einigen Jahren hatten wir Priesterexerzitien in Rom, organisiert von der Charismatischen Erneuerung. An einem Nachmittag kam Papst Franziskus dazu und hielt einen Vortrag. Am meisten beeindruckt und ermutigt hat mich, wie er uns sagte: „Gebt Zeugnis von der Geisttaufe! Ihr müsst die Erfahrung der Geisttaufe an die Menschen weitergeben!" Die Geisttaufe ist die typische Erfahrung der charismatischen Erneuerung. Das Wort mag missverständlich sein. Es handelt sich nicht um eine neue Taufe. Es ist eine neue Erfüllung mit dem Heiligen Geist. Für viele Menschen, die das erleben durften, leuchtet der christliche Glaube seitdem in völlig neuen Farben, die Beziehung zu Jesus ist um ein Vielfaches lebendiger geworden. Das gilt natürlich auch für die Beziehung zum Heiligen Geist und zum Vater.

 

 Ihr kennt weder die Schrift noch die Macht Gottes.

 

Immer wieder bezeugen Menschen, die die Geisttaufe erlebt haben, dass sie seitdem eine ganz neue Beziehung zur Heiligen Schrift bekommen haben. Sie haben die Schrift kennen und lieben gelernt als das Wort Gottes, in dem Jesus sie anspricht, ja als Liebesbrief Jesu an sie. Sie haben begonnen, die ganze Bibel zu lesen und sich viel mehr für die Bibel zu interessieren. Ebenso haben Christen, die die Geisttaufe erleben durften, die Kraft Gottes kennengelernt. Die Kraft Gottes, die sich z.B. in Wundern auswirkt. Leider schleppen viele immer noch einen Unglauben mit sich herum, der besagt, dass es Wunder in Wirklichkeit nicht gäbe und die Wunderberichte in der Bibel nur fiktiv wären, ähnlich wie orientalische Märchenerzählungen. Wenn man die Geisttaufe erlebt hat, dann kann man so nicht mehr denken. Dann weiß man, dass es Wunder gibt, man erkennt die Kraft Gottes, wie er in unserem Leben und in der Welt wirken kann.

 

 Ihr kennt weder die Schrift noch die Macht Gottes.

 

Wir sollen also die Schrift und die Macht Gottes kennen. Wir sollen einen lebendigen Glauben haben. Dazu kommt mir eine Idee. Die Ordensleute machen ja Gelübde: Armut Ehelosigkeit und Gehorsam. Dann gibt es einige, die noch ein zusätzliches Gelübde machen, die Jesuiten ein besonders Gehorsamsversprechen zum Papst, die Passionisten ein besonderes Versprechen, Jesus im Kreuzesleid nah zu sein. Wie wäre es, wenn wir ein besonderes Versprechen zum Heiligen Geist machen würden, zusätzlich zu allem, was wir bisher schon an Versprechen und Bünden mit Gott geschlossen haben. Eine Weihe an den Heiligen Geist, eine besondere Hingabe an den Heiligen Geist. Wenn die Charismatiker eine Ordensgemeinschaft gründen würden, dann müsste das das zusätzliche Gelübde sein bei ihnen. Aber wir müssen dazu ja keine Ordensgemeinschaft gründen. Ich meine, dass das jeder machen könnte. Und es würde viele Früchte bringen, unter anderem eine größere Liebe zur Heiligen Schrift und eine größere Erfahrung der Macht Gottes.

 

Gebet:

Jesus, ich danke dir so sehr für die Geisttaufe! Ich danke dir, dass ich es erleben durfte, diese neue Liebe zur Heiligen Schrift, die Erfahrung der Macht Gottes. Ich danke dir, dass du diese Erfahrung in unserer Generation in der Kirche immer mehr verbreitest. Bitte hilf mir, in richtiger Weise davon Zeugnis zu geben, und hilf noch vielen Menschen zu einer neuen Lebendigkeit ihres Glaubens.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

 

 

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