Montag, 31. Dezember 2018

So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag. (Lk 2,16)

01 Januar       HOCHFEST DER GOTTESMUTTER MARIA

 

EVANGELIUM                                                                                                  Lk 2, 16-21

 

16So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag.

17Als sie es sahen, erzählten sie, was ihnen über dieses Kind gesagt worden war.

18Und alle, die es hörten, staunten über die Worte der Hirten.

19Maria aber bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen und dachte darüber nach.

20Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für das, was sie gehört und gesehen hatten; denn alles war so gewesen, wie es ihnen gesagt worden war.

21Als acht Tage vorüber waren und das Kind beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus, den der Engel genannt hatte, noch ehe das Kind im Schoß seiner Mutter empfangen wurde.

 

 

Tagesimpuls:

 

So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag.  (Lk 2,16)

 

Am Oktavtag von Weihnachten wird Maria gefeiert. Die Botschaft, die damit gesagt werden will, lautet: Wer Weihnachten feiert, wer Jesus feiert, der feiert auch Maria. Wenn wir unsere Erlösung feiern, dann feiern wir nicht nur Gott, sondern auch den Menschen, der die Erlösung annimmt. Was nützt die Erlösung, wenn sie nicht angenommen wird? Es ist wie bei einem Staffellauf, wenn der Erste den Stab an den Zweiten weitergibt. Wenn der Zweite den Stab schon fallen lässt, dann ist der Lauf für alle verdorben. So war es bei Adam und Eva. Und zum Glück war es bei Maria anders. Sie hat den Stab genommen und an uns weitergegeben. Aus diesem Bild wird aber auch klar, dass auch wir den Stab nicht fallenlassen dürfen. Nicht nur Maria ist wichtig, sondern jeder von uns, denn wir alle müssen die Erlösung annehmen und weitergeben.

 

So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag.

 

Wie bei den Hirten, so ist es auch bei uns. Man kann nicht Jesus finden, ohne auch Maria und Josef zu finden, ohne die Kirche zu finden, alle die Menschen, die Jesus schon aufgenommen haben. Wir gehören einfach zusammen, wir sind eine Familie: Jesus, Maria, Josef, die Kirche, wir! Das darf man nicht trennen wollen, man kann es auch nicht trennen. Manche meinen, die Kirche würde sie daran hindern, Jesus besser zu finden. Das kann absolut nicht richtig sein für Maria und Josef und für die Heiligen. Die haben nämlich Jesus optimal angenommen und weitergegeben. Es könnte teilweise stimmen, wenn andere Mitglieder der Kirche sehr viele Sünden auf sich geladen haben und damit viel Schaden anrichten. Aber selbst dann darf man das Bild nicht verzerren. Durch die Kirche haben wir sehr viel Positives empfangen: wir haben Jesus kennengelernt, durch die Kirche haben wir die Bibel bekommen, durch die Kirche haben wir den Glauben überliefert bekommen. Also hat uns die Kirche in erster Linie einmal näher zu Jesus gebracht. Das Positive der Kirche ist immer unendlich wichtiger als das Negative.

 

So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag.

 

Legen wir das Neue Jahr unter den Schutz Gottes, und für alle, die das können: Weihen wir es der Muttergottes, die nicht zuletzt auch aus diesem Grund von der katholischen Kirche heute gefeiert wird. Möge die Heilige Familie uns segnen und uns helfen, dass wir uns in diesem Jahr weiter und tiefer mit Jesus vereinigen.

 

Gebet:

Jesus, ich danke dir für deine Mutter und für deine Familie, die sich immer weiter vergrößert hat, bis heute. Ich danke dir für unsere Kirche, durch die ich dich habe kennenlernen können. Ich bitte dich, dass du uns alle segnest für das kommende Jahr, dass wir dir näherkommen. Und ich danke dir auch für den großen Segen, den du uns durch deine Mutter schenkst, den ich so deutlich spüren durfte im vergangenen Jahr. Und ich bin sicher, dass ich ihren Beistand auch weiterhin intensiv spüren werde.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

 







Roland Bohnen
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Samstag, 29. Dezember 2018

Seine Mutter bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen. (Lk 2,51)

FEST DER HEILIGEN FAMILIE

 

EVANGELIUM                                                                                                   Lk 2, 41-52

 

41Die Eltern Jesu gingen jedes Jahr zum Paschafest nach Jerusalem.

42Als er zwölf Jahre alt geworden war, zogen sie wieder hinauf, wie es dem Festbrauch entsprach.

43Nachdem die Festtage zu Ende waren, machten sie sich auf den Heimweg. Der junge Jesus aber blieb in Jerusalem, ohne dass seine Eltern es merkten.

44Sie meinten, er sei irgendwo in der Pilgergruppe, und reisten eine Tagesstrecke weit; dann suchten sie ihn bei den Verwandten und Bekannten.

45Als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten ihn dort.

46Nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel; er saß mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen.

47Alle, die ihn hörten, waren erstaunt über sein Verständnis und über seine Antworten.

48Als seine Eltern ihn sahen, waren sie sehr betroffen, und seine Mutter sagte zu ihm: Kind, wie konntest du uns das antun? Dein Vater und ich haben dich voll Angst gesucht.

49Da sagte er zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört?

50Doch sie verstanden nicht, was er damit sagen wollte.

51Dann kehrte er mit ihnen nach Nazaret zurück und war ihnen gehorsam. Seine Mutter bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen.

52Jesus aber wuchs heran, und seine Weisheit nahm zu, und er fand Gefallen bei Gott und den Menschen.

 

 

Tagesimpuls:

 

Seine Mutter bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen.  (Lk 2,51)

 

Sogar Maria versteht Jesus nicht. Sie versteht nicht, was er ihr sagen will. Das kommt sogar in der Heiligen Familie vor! Ist das nicht ein Trost für uns alle? Auch wir verstehen einander nicht immer. Und auch wir verstehen Jesus nicht immer. Manchmal verstehen wir etwas nicht, was die Kirche lehrt. Diese Tatsache an sich ist nicht durch unsere Sünde begründet, sondern dadurch, dass wir als Menschen nicht vollkommen sind. Wenn ein Schulkind nicht alles versteht, was der Lehrer sagt, dann liegt das nicht daran, dass es böse wäre, sondern einfach, dass es noch klein ist und Mühe hat, alles zu verstehen. Es liegt an unserer menschlichen Natur, dass wir nicht alles verstehen können, und dass unser Verständnis erst langsam wächst.

 

Seine Mutter bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen.

 

Aber wie geht Maria damit um? Hier haben wir Menschen verschiedene Möglichkeiten. Sehr viele Menschen lehnen alles ab, was sie nicht verstehen. Sie sagen: „Das ist Quatsch". Sie setzen den anderen ins Unrecht, weil er nicht so denkt wie sie selber. Es gäbe auch die Möglichkeit, dass man den Standpunkt des anderen toleriert, aber ohne sich damit auseinanderzusetzen. Man sagt dann: „Das ist zu hoch für mich. Aber mir ist es egal, was du denkst." Maria dagegen nimmt das von Jesus Gesagte in ihr Herz auf. Sie versteht es zwar nicht, aber sie macht sich Gedanken, sie denkt darüber nach. So macht man es, wenn man den Menschen liebt, den man nicht versteht. Man lehnt es nicht direkt ab, was er gesagt hat, sondern man setzt sich damit auseinander, denkt darüber nach bewahrt es in seinem Herzen.

 

Seine Mutter bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen.

 

Ich finde immer schön, wenn Menschen z.B. in Hinblick auf eine Lehre der Kirche, die sie nicht verstehen, sagen: „Das verstehe ich noch nicht." Mit diesem „noch" lässt man sich eine Tür offen, dass man es später vielleicht verstehen wird. Und man fällt nicht in den Fehler, sofort zu kritisieren, nur, weil man es im Moment nicht versteht. Das ist die Haltung der Demut. Wenn wir diese Haltung haben, dann sind wir offen dafür, immer mehr von Gott zu lernen und zu empfangen.

 

Gebet:

Jesus, ich will von dir lernen. Ich will nicht bei dem stehen bleiben, was ich heute von dir verstehe. Du bist die unendliche Weisheit. Ich bin nur ein kleiner Mensch, der nicht alles fasen kann. Bewahre mich davor, dass ich mich gegenüber deiner Wahrheit verschließe. Lass mich immer offen sein für das, was du mir sagen willst.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Roland Bohnen
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