Mittwoch, 5. Dezember 2018

Sie legten die Kranken vor ihn hin, und er heilte sie. (Mt 15,30)

01 Woche im Advent           Mittwoch      

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 15,29-37

Jesus zog weiter und kam an den See von Galiläa. Er stieg auf einen Berg und setzte sich. 

Da kamen viele Menschen und brachten Lahme, Krüppel, Blinde, Stumme und viele andere Kranke zu ihm; sie legten sie vor ihn hin, und er heilte sie. 

Als die Menschen sahen, dass Stumme plötzlich redeten, Krüppel gesund wurden, Lahme gehen und Blinde sehen konnten, waren sie erstaunt und priesen den Gott Israels. 

Jesus rief seine Jünger zu sich und sagte: Ich habe Mitleid mit diesen Menschen; sie sind schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen. Ich will sie nicht hungrig wegschicken, sonst brechen sie unterwegs zusammen. 

Da sagten die Jünger zu ihm: Wo sollen wir in dieser unbewohnten Gegend so viel Brot hernehmen, um so viele Menschen satt zu machen? 

Jesus sagte zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Sie antworteten: Sieben, und noch ein paar Fische. 

Da forderte er die Leute auf, sich auf den Boden zu setzen. 

Und er nahm die sieben Brote und die Fische, sprach das Dankgebet, brach die Brote und gab sie den Jüngern, und die Jünger verteilten sie an die Leute. 

Und alle aßen und wurden satt. Dann sammelte man die übriggebliebenen Brotstücke ein, sieben Körbe voll.

 

 

Tagesimpuls:

 

Sie legten die Kranken vor ihn hin, und er heilte sie. (Mt 15,30)

 

Dass Jesus sich auf dem Berg hinsetzt ,erinnert an die Bergpredigt in Matthäus 5. Man würde erwarten, dass er beginnt zu lehren. Es war typisch für einen jüdischen Rabbi, dass er im Sitzen lehrte. Aber in diesem Fall lehrt Jesus nicht, jedenfalls nicht mit Worten. Stattdessen heilt er. In vielen geistlichen Schriftauslegungen der Kirchenväter werden die Lahmen und Kranken symbolisch verstanden als die Menschen, die in Sünde leben und sich selber nicht helfen können. Bei diesen Menschen nützt die Lehre nichts. Es genügt nicht, dass man ihnen sagt: „Das darfst du nicht mehr tun!" Sie tun es trotzdem weiter. Mir hat mal ein drogensüchtiger Mensch gesagt: „Ich will aber nicht versprechen, dass ich ab jetzt keine Drogen mehr nehme." Mit Moralpredigt kommt man da nicht weiter.

 

Sie legten die Kranken vor ihn hin, und er heilte sie.

 

Stattdessen heilt Jesus. Wir müssen die Menschen zu Jesus tragen, so dass sie in die heilende Begegnung mit ihm gelangen. Das tun wir durch die Fürbitte. Wir tun es auch, indem wir sie mitnehmen zum Gottesdienst, sie zu Orten und Zusammenkünften einladen, wo sie Jesus nah sein können. Wir müssen die Menschen einfach in die heilende Nähe Jesu bringen. Dann kann er wirken. Und wir wünschen uns ja sowieso immer sein übernatürliches Wirken. Wenn jemand helfen kann, dann ist er es.

 

Sie legten die Kranken vor ihn hin, und er heilte sie.

 

Lernen wir also von Jesus! Bringen wir die Kranken zu ihm! Und ich glaube, es ist ok, wenn wir in den Kranken heute auch einmal die Menschen sehen, die sich im moralischen Bereich selber nicht mehr helfen können. Sie sind zu sehr verstrickt in Gefühle, Haltungen, Lebensweisen, die ihnen schaden, aus denen sie aber nicht herauskommen, jedenfalls nicht aus eigener Kraft oder eigenem Entschluss. Bringen wir diese Menschen zu Jesus! Er wird helfen.

 

Gebet:

Jesus, so oft fühle ich mich überfordert. So oft kann ich nichts machen. Aber du kannst etwas machen. Und dafür danke ich dir. Ich bringe heute alle Menschen zu dir, die sich selber nicht helfen können, und denen ich – rein menschlich gesehen – auch nicht helfen kann. Danke, dass wir in dir immer noch eine Möglichkeit haben. Danke, dass wir durch dich eine große Hoffnung bekommen.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

 







Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
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