Donnerstag, 31. Mai 2018

Nehmt, das ist mein Leib. (Mk 14,22)

FRONLEICHNAM

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 14,12-16.22-26.

Am ersten Tag des Festes der Ungesäuerten Brote, an dem man das Paschalamm schlachtete, sagten die Jünger zu Jesus: Wo sollen wir das Paschamahl für dich vorbereiten?
Da schickte er zwei seiner Jünger voraus und sagte zu ihnen: Geht in die Stadt; dort wird euch ein Mann begegnen, der einen Wasserkrug trägt. Folgt ihm,
bis er in ein Haus hineingeht; dann sagt zu dem Herrn des Hauses: Der Meister lässt dich fragen: Wo ist der Raum, in dem ich mit meinen Jüngern das Paschalamm essen kann?
Und der Hausherr wird euch einen großen Raum im Obergeschoss zeigen, der schon für das Festmahl hergerichtet und mit Polstern ausgestattet ist. Dort bereitet alles für uns vor!
Die Jünger machten sich auf den Weg und kamen in die Stadt. Sie fanden alles so, wie er es ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Paschamahl vor.
Während des Mahls nahm er das Brot und sprach den Lobpreis; dann brach er das Brot, reichte es ihnen und sagte: Nehmt, das ist mein Leib.
Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet, reichte ihn den Jüngern, und sie tranken alle daraus.
Und er sagte zu ihnen: Das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird.
Amen, ich sage euch: Ich werde nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken bis zu dem Tag, an dem ich von neuem davon trinke im Reich Gottes.
Nach dem Lobgesang gingen sie zum Ölberg hinaus.

 

Tagesimpuls:

 

Nehmt, das ist mein Leib.  (Mk 14,22)

 

Es ist richtig, dass Jesus jetzt nicht mehr leiblich bei uns ist, denn er ist in den Himmel aufgefahren. Er hat uns seinen Heiligen Geist gesendet, das ist um vielfaches besser für uns, denn der Geist ist innerlich, er spricht zu unserem Herzen. Nichts kann uns so gut von der Wirklichkeit Gottes überzeugen wie der Heilige Geist. Als der Heilige Geist noch nicht ausgegossen war, hatten die Menschen es nicht so leicht, an Jesus zu glauben wie wir heute. Wir haben die Stimme des Heiligen Geistes in unserem Inneren, die uns die Wahrheit offenbart.

 

Nehmt, das ist mein Leib.

 

Aber in seiner unendlichen Großzügigkeit uns gegenüber wollte Jesus dennoch auch leibhaftig unter uns bleiben, nämlich durch die Eucharistie. Es ist wieder der Heilige Geist, der das Brot in den Leib Christi verwandelt, und es ist der Heilige Geist, der uns den Glauben schenkt. Dass Jesus in der Eucharistie ganz gegenwärtig ist, das ist eine Sache des Glaubens, nicht des Fühlens. Wir glauben, dass er dort gegenwärtig ist mit Leib und Seele, Menschheit und Gottheit, also ganz, vollkommen mit allem, was ihn ausmacht.

 

Nehmt, das ist mein Leib.

 

Das heutige Fest ist eine Gelegenheit, unseren Glauben und unsere Hingabe an Jesus in der Eucharistie zu erneuern. Mir hat ein Gedanke geholfen, ein sehr einfacher Gedanke: Wenn Jesus in der Monstranz ausgesetzt ist, dann ist er mit mir im selben Raum. Wenn er hinter der verschlossenen Tabernakeltür ist, dann ist es so, als wäre er in einem anderen Zimmer. Natürlich ist er dann immer noch bei mir durch den Heiligen Geist, aber seine leibliche Gegenwart ist nicht so direkt. Wenn ich dagegen anbete vor dem  ausgesetzten Allerheiligsten, dann ist es eine wirkliche Begegnung mit dem Freund, der jetzt mit mir im selben Raum ist. Und so kann ich nun mit ihm reden, es ist wie ein Rendezvous mit meinem besten Freund.

 

Gebet:

Jesus, ich danke dir, dass du nicht nur durch den Heiligen Geist, sondern auch durch die Eucharistie bei uns bleiben wolltest. Ich danke dir für das heutige Fest, an dem wir deine leibliche Gegenwart in der Eucharistie besonders feiern, an dem wir dich in der Eucharistie verehren und anbeten. Lass unser Gebet immer lebendig sein, gib, dass wir dich als unseren besten Freund erleben und dich oft in der Eucharistie anbeten können.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Roland Bohnen
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Mittwoch, 30. Mai 2018

Was soll ich für euch tun? (Mk 10,36)

08 Woche im Jahreskreis     Mittwoch

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 10,32-45.

In jener Zeit, als Jesus und seine Jünger auf dem Weg hinauf nach Jerusalem waren, ging Jesus voraus. Die Leute wunderten sich über ihn, die Jünger aber hatten Angst. Da versammelte er die Zwölf wieder um sich und kündigte ihnen an, was ihm bevorstand.
Er sagte: Wir gehen jetzt nach Jerusalem hinauf; dort wird der Menschensohn den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten ausgeliefert; sie werden ihn zum Tod verurteilen und den Heiden übergeben;
sie werden ihn verspotten, anspucken, geißeln und töten. Aber nach drei Tagen wird er auferstehen.
Da traten Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, zu ihm und sagten: Meister, wir möchten, dass du uns eine Bitte erfüllst.
Er antwortete: Was soll ich für euch tun?
Sie sagten zu ihm: Lass in deinem Reich einen von uns rechts und den andern links neben dir sitzen.
Jesus erwiderte: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, oder die Taufe auf euch nehmen, mit der ich getauft werde?
Sie antworteten: Wir können es. Da sagte Jesus zu ihnen: Ihr werdet den Kelch trinken, den ich trinke, und die Taufe empfangen, mit der ich getauft werde.
Doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die diese Plätze bestimmt sind.
Als die zehn anderen Jünger das hörten, wurden sie sehr ärgerlich über Jakobus und Johannes.
Da rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wisst, dass die, die als Herrscher gelten, ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen.
Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein,
und wer bei euch der Erste sein will, soll der Sklave aller sein.
Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.

 

Tagesimpuls:

 

Was soll ich für euch tun?  (Mk 10,36)

 

Jesus spricht über sein Leiden, aber die Jünger sind mit ihren Gedanken ganz woanders. Sie wollen den Vorrang, ganz oben sitzen, Macht haben. Wie oft geschieht es, dass wir mit unseren Gedanken ganz woanders sind? Wir hören Jesus nicht zu, wir fragen nicht einmal, was er denkt, wie es ihm geht, was er im Sinn hat. Vielleicht wollte Jesus mir auch schon oft etwas sagen, aber ich war ganz woanders, mit meinen eigenen Dingen beschäftigt.

 

Was soll ich für euch tun?

 

Jesus dagegen macht keinen Vorwurf, er will bei den Jüngern sein, bei dem, was sie denken, was sie bewegt. Er hätte sagen können: „Wieso hört ihr mir nicht zu?" Aber stattdessen geht er zunächst auf ihr Anliegen ein. Er weiß, er muss die Jünger dort abholen, wo sie sind, er kann nicht zu viel von ihnen erwarten. So greift er ihr Anliegen auf, ohne sich von ihnen manipulieren zu lassen. Er lässt sich nicht gebrauchen für eine Sache, die nicht richtig ist. Er kann ihre Bitte nicht erfüllen, aber wie gesagt: zunächst geht er auf das Anliegen der Jünger ein.

 

Was soll ich für euch tun?

 

Was können wir lernen? Beim anderen sein! Zuhören, was der andere sagt, selbst wenn wir das falsch oder nicht angemessen finden, selbst wenn wir es nicht erfüllen können! Trotzdem erst mal zuhören und auf den anderen eingehen. Wie oft genügt es schon, wenn der andere von mir hört, dass ich sein Anliegen wenigstens verstehe.

 

Was soll ich für euch tun?

 

Und natürlich: Bei Jesus sein mit meinen Gedanken! Ich soll versuchen, das aufzugreifen, was Jesus sagt, nicht nur mit meinen eigenen Anliegen beschäftigt sein. Vielleicht hatten die Jünger damals den Vorteil, dass Jesus direkt zu ihnen gesprochen hat. Aber wir sehen ja, dass es ihnen nichts genützt hat. Wir haben heute den Vorteil, dass der Heilige Geist direkt in unser Herz spricht. Das ist eigentlich viel besser als damals. Auf Jesus eingehen, bei ihm zu sein, auf ihn zu hören, das ist ja primär eine geistige Sache. Wir müssen das ja wollen. Und dabei hilft uns heute der Heilige Geist.

 

Gebet:

Jesus, ich danke dir für den Heiligen Geist, der uns mit dir und deinem Willen verbindet. Hilf mir, mit meinen Gedanken bei dir zu sein, bei dem, was du willst. Lass mich diese Haltung auch immer einüben in Gesprächen mit anderen Menschen! Hilf mir, auf sie einzugehen, auch denn, wenn ich ihr Anliegen vielleicht nicht teilen kann. Hilf mir aber auch, klar Nein zu sagen zu dem, was ich nicht erfüllen kann.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Dienstag, 29. Mai 2018

Jeder, der um meinetwillen und um des Evangeliums willen Haus oder Brüder, Schwestern, Mutter, Vater, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird das Hundertfache dafür empfangen. (Mk 10,29f)

08 Woche im Jahreskreis     Dienstag

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 10,28-31.

In jener Zeit sagte Petrus zu Jesus: Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt.
Jesus antwortete: Amen, ich sage euch: Jeder, der um meinetwillen und um des Evangeliums willen Haus oder Brüder, Schwestern, Mutter, Vater, Kinder oder Äcker verlassen hat,
wird das Hundertfache dafür empfangen: Jetzt in dieser Zeit wird er Häuser, Brüder, Schwestern, Mütter, Kinder und Äcker erhalten, wenn auch unter Verfolgungen, und in der kommenden Welt das ewige Leben.
Viele aber, die jetzt die Ersten sind, werden dann die Letzten sein, und die Letzten werden die Ersten sein.

 

Tagesimpuls:

 

Jeder, der um meinetwillen und um des Evangeliums willen Haus oder Brüder, Schwestern, Mutter, Vater, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird das Hundertfache dafür empfangen.  (Mk 10,29f)

 

Wir werden eine Belohnung bekommen für alle unsere Opfer, die wir um Jesu willen gebracht haben. Diese Belohnung bekommen wir schon in diesem Leben, und in der ganzen Fülle dann im ewigen Leben. Wer nicht an das ewige Leben glauben kann, dem fällt es schwerer, hier im Leben auf etwas zu verzichten. Neulich sagte mir jemand: „Ich glaube nicht, dass es danach noch etwas gibt. Ich lebe jetzt, und ich will jetzt glücklich sein." Ja, wir alle wollen glücklich sein! Aber macht es uns glücklicher, wenn wir unseren Eigenwillen durchsetzen? Wann werden wir glücklich? Wenn wir das festhalten, was wir wollen, oder wenn wir lieben, auch wenn das Loslassen und Verlieren bedeutet? Ich glaube, nur die Liebe macht uns glücklich.

 

Jeder, der um meinetwillen und um des Evangeliums willen Haus oder Brüder, Schwestern, Mutter, Vater, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird das Hundertfache dafür empfangen.

 

Wir müssen natürlich immer nach dem Willen Gottes fragen. Manchmal ist es so verworren, dass es nicht ohne geistliche Begleitung geht. Es ist nicht automatisch der Wille Gottes, dass wir uns „aus Liebe" immer von anderen unterdrücken lassen. Es kann durchaus der Wille Gottes sein, dass wir uns von einer Situation oder einer Beziehung trennen, genau weil das der Wille Gottes für uns ist. Oft machen wir selber uns die Wege schwer, und Gott will unsere Wege erleichtern. Aber es gibt auch den umgekehrten Fall: dass wir den einfachen und bequemen Weg gehen wollen, aber Gott will uns einen Weg führen, der Opfer der Liebe beinhaltet.

 

Jeder, der um meinetwillen und um des Evangeliums willen Haus oder Brüder, Schwestern, Mutter, Vater, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird das Hundertfache dafür empfangen.

 

Warten wir ab, was dieser Tag bringen wird! Wenn es Opfer und Verzicht sein wird, dann denken wir an das Hundertfache, was wir dadurch geschenkt bekommen! Meistens ist es gemischt. Wir werden erleben, wie Gott Probleme für uns löst, wir werden aber auch erleben, wie wir Dinge loslassen sollen, damit wir den Weg ins Leben gehen können.

 

Gebet:

Jesus, ich danke dir von ganzem Herzen, dass du uns Mut machst. Du selber hast dein Kreuz auf dich nehmen können, weil du an die Herrlichkeit geglaubt hast, die vor dir lag. Hilf uns, dass unsere Gedanken auf die kommende Herrlichkeit ausgerichtet sind, auf das Hundertfache! Dann können wir die Opfer auf uns nehmen, die die Liebe von uns verlangt.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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