01 Woche im Advent Montag
Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 4,18-22
In jener Zeit als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er zwei Brüder, Simon, genannt Petrus, und seinen Bruder Andreas; sie warfen gerade ihr Netz in den See, denn sie waren Fischer. |
Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen. |
Sofort ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm. |
Als er weiterging, sah er zwei andere Brüder, Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren mit ihrem Vater Zebedäus im Boot und richteten ihre Netze her. Er rief sie, |
und sogleich verließen sie das Boot und ihren Vater und folgten Jesus. |
Tagesimpuls:
Kommt her, folgt mir nach! (Mt 4,19)
Jesus lädt ein. Viele hat es schon gewundert, wieso die ersten Jünger auf der Stelle alles liegen und stehen gelassen haben, um ihm nachzufolgen. Das ist doch nicht so einfach. Man hängt doch an Dingen, die man nicht gerne loslassen will. Sind das nicht viele innere Kämpfe, bevor man etwas loslässt um Jesus willen?
Kommt her, folgt mir nach!
Ich selber habe beides erlebt. Ich kenne den Ruf Jesu, der so alles bisherige in den Schatten stellt, dass man nichts mehr wichtig findet und sofort alles loslässt. Da waren keine inneren Kämpfe, das war einfach eine Selbstverständlichkeit angesichts der so überwältigenden Gnade, die ich von ihm empfangen hatte. Ich kenne aber auch die lang anhaltenden Kämpfe, das immer wieder zurückfallen in etwas, was ich doch eigentlich loslassen wollte.
Kommt her, folgt mir nach!
Wenn Jesus ruft, dann schenkt er auch die Gnade zum Folgen. Glauben wir ihm! Die zeichenhaften Erfahrungen, wo das so selbstverständlich ging, können dann helfen, wenn man sich einmal schwertut. Wir wissen, dass er die Gnade schenkt. Wir glauben ihm. Und noch etwas: Er ruft in der Mehrzahl! Er ruft nicht nur mich. Er ruft uns gemeinsam. Wir können einander helfen. Vielleicht hilft eine gute Beichte, wieder auf den richtigen Weg zu kommen, um wirklich alles für ihn loslassen zu können.
Gebet:
Jesus, ich will dir folgen. Es ist heute nicht mehr so leicht, wie es einmal war, alles für dich loszulassen. Aber wie du mir damals die Gnade geschenkt hast, so schenkst du sie mir auch heute. Jesus, ich vertraue auf dich. Ich will dir folgen, wohin du mich führst.
Pastor Roland Bohnen