Dienstag, 28. Februar 2023

Unser Vater im Himmel, dein Name werde geheiligt. (Mt 6,9)

01 Woche der Fastenzeit   Dienstag

            

EVANGELIUM

Mt 6, 7-15

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

7Wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden, die meinen, sie werden nur erhört, wenn sie viele Worte machen.

8Macht es nicht wie sie; denn euer Vater weiß, was ihr braucht, noch ehe ihr ihn bittet.

9So sollt ihr beten: Unser Vater im Himmel, dein Name werde geheiligt,

10dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf der Erde.

11Gib uns heute das Brot, das wir brauchen.

12Und erlass uns unsere Schulden, wie auch wir sie unseren Schuldnern erlassen haben.

13Und führe uns nicht in Versuchung, sondern rette uns vor dem Bösen.

14Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben.

15Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, dann wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.

 

 

Tagesimpuls:

 

Unser Vater im Himmel, dein Name werde geheiligt.  (Mt 6,9)

 

Jesus gibt uns eine Richtschnur, die uns zeigt, wie unser Beten aussehen soll. Das heißt nicht, dass wir nur noch genau dieses Gebet beten sollen. Das Vater Unser ist eine Art Maßstab, an dem sich unsere Gebete orientieren sollen. 

 

Unser Vater im Himmel, dein Name werde geheiligt.

 

Unser Vater drückt die Gemeinschaft der Betenden aus. Ob wir allein sind oder tatsächlich mit mehreren Personen, wir sollen immer im Bewusstsein beten, dass wir nicht allein beten. Wir sind Teil der Kirche. Unsere Gebete geschehen immer in Gemeinschaft mit der ganzen Kirche, die betet. Sehr gut wird das ausgedrückt durch die Liturgie, die Eucharistiefeier, das Stundengebet, aber auch weltkirchliche Gebete wie den Rosenkranz, den Engel des Herrn, und viele mehr. Aber auch wenn ich allein freie Gebete bete, tue ich das immer als Teil der weltweiten Gebetsgemeinschaft der Kirche.

 

Unser Vater im Himmel, dein Name werde geheiligt.

 

Darüber hinaus bete ich immer gemeinsam mit der leidenden Kirche, das sind die armen Seelen im Fegefeuer, und mit der glorreichen Kirche, das sind die Heiligen im Himmel. Dazu kommen noch die Engel, die auch immer mit uns beten. 

 

Unser Vater im Himmel, dein Name werde geheiligt.

 

Wenn wir Gott Vater nennen, dann zeigt das, wer Gott für uns ist. Die meisten erkennen Gott an als Schöpfer, was er natürlich auch ist. Aber für uns ist er zuerst Vater, so ist auch die Reihenfolge im Glaubensbekenntnis: Ich glaube an Gott, den Vater, den allmächtigen, den Schöpfer. Noch vor allen Eigenschaften wird die Väterlichkeit genannt. Das will er vor allem für uns sein. Ein Vater, vor dem wir uns nicht fürchten müssen, der uns liebhat, uns zum Leben ermutigt und uns den Rücken stärkt. 

 

Unser Vater im Himmel, dein Name werde geheiligt.

 

Wenn wir beten, dass sein Name geheiligt werden soll, dann drücken wir damit aus, dass wir vor allem anderen Beten erst einmal ihn heiligen, ihn ehren, ihn anerkennen. Zugleich beten wir damit aber auch, dass sein Name auf der Welt geheiligt werde, zunächst von uns, den Betenden, aber auch von allen Menschen. Alle sollen den Namen Gottes heiligen und verehren. Je mehr Menschen das tun, umso eher wird sein Reich auf die Erde kommen. 

 

Gebet: 

Jesus, ich danke dir, dass du uns dieses tiefe Gebet geschenkt hast. Wir können seine Bedeutung und seinen Sinn kaum ausschöpfen, so reich ist es. Ja, ich danke dir für die große Gemeinschaft der Kirche, die über die hier lebenden Christen hinausgeht. Ich danke dir, dass wir dich unseren Vater nennen dürfen, du bist nicht nur ein anonymes höheres Wesen, sondern unser Vater, der uns liebt. Ich danke dir, dass wir beitragen dürfen, dass dein Name geheiligt werde und dein Reich auf die Erde kommt. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Montag, 27. Februar 2023

Und alle Völker werden vor ihm zusammengerufen werden, und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. (Mt 25,32)

01 Woche der Fastenzeit  Montag

            

EVANGELIUM

Mt 25, 31-46

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

31Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen.

32Und alle Völker werden vor ihm zusammengerufen werden, und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet.

33Er wird die Schafe zu seiner Rechten versammeln, die Böcke aber zur Linken.

34Dann wird der König denen auf der rechten Seite sagen: Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, nehmt das Reich in Besitz, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist.

35Denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich aufgenommen;

36ich war nackt, und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank, und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis, und ihr seid zu mir gekommen.

37Dann werden ihm die Gerechten antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben, oder durstig und dir zu trinken gegeben?

38Und wann haben wir dich fremd und obdachlos gesehen und aufgenommen, oder nackt und dir Kleidung gegeben?

39Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen?

40Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.

41Dann wird er sich auch an die auf der linken Seite wenden und zu ihnen sagen: Weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist!

42Denn ich war hungrig, und ihr habt mir nichts zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir nichts zu trinken gegeben;

43ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich nicht aufgenommen; ich war nackt, und ihr habt mir keine Kleidung gegeben; ich war krank und im Gefängnis, und ihr habt mich nicht besucht.

44Dann werden auch sie antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder obdachlos oder nackt oder krank oder im Gefängnis gesehen und haben dir nicht geholfen?

45Darauf wird er ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan.

46Und sie werden weggehen und die ewige Strafe erhalten, die Gerechten aber das ewige Leben.

 

 

Tagesimpuls:

 

Und alle Völker werden vor ihm zusammengerufen werden, und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. (Mt 25,32)

 

Hier geht es um die Völker, das griechische Wort dafür ist ethne, man sagt auch in Deutsch manchmal Ethnien. Früher wurde dieses Wort mit Heiden übersetzt, also die Heidenvölker. Dieser Begriff wurde im Jüdischen benutzt als Abgrenzung zum jüdischen Gottesvolk. Es gab also die Juden und die Heiden, die Völker. In unserem heutigen Evangelium geht es also um die Heiden. Hier gebraucht Jesus diesen Begriff nicht für die Nicht-Juden, sondern für die Menschen, die Jesus nicht kennen. Auch zur Zeit der christlichen Mission und bis heute gibt es immer noch Menschen, die Jesus nie kennengelernt haben. Vielleicht gibt es unter uns Christen auch viele, die zwar in Elementen von christlicher Tradition erzogen wurden, aber dennoch Jesus Christus nie wirklich kennengelernt haben. 

 

Und alle Völker werden vor ihm zusammengerufen werden, und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet.

 

Von uns Christen sagt Jesus: „Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet." (Joh 3,18) Aber was ist mit den anderen, die ihn nicht kennen, die folglich auch nicht an ihn glauben können? Genau darauf gibt Jesus hier eine Antwort. Sie werden nach ihren Taten gerichtet. Und Jesus wird auch ihr Erlöser sein, denn sie waren Christus begegnet in ihren Mitmenschen, denen sie Liebe geschenkt hatten. Also ist Christus auch der Erlöser der Menschen geworden, die ihn gar nicht kannten. Hier ist auch eine Antwort auf die Frage, ob Menschen, die nicht glauben, in den Himmel kommen können. Sie können durch Christus in den Himmel kommen, weil sie ihm begegnet waren in den Armen, denen sie sich zugewandt hatten. 

 

Und alle Völker werden vor ihm zusammengerufen werden, und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet.

 

Für uns Christen sind diese Worte auch ein wichtiger Maßstab. Wir sollen unseren Mitmenschen Liebe schenken, und auch wir begegnen in den Armen Jesus. Aber durch die persönliche Beziehung zu Jesus, durch den Glauben, dürfen wir auch auf Barmherzigkeit hoffen, wenn wir nicht dem Maßstab entsprochen haben, vorausgesetzt wir bereuen und bemühen uns, uns zu bessern. Für uns Menschen gilt alle der gleiche Maßstab: die Liebe. Wir Christen haben aber den großen Vorteil, dass Jesus in uns ist und uns hilft, diese Liebe zu leben. Und wir glauben, dass ohne die persönliche Hinwendung zu Jesus diese Liebe niemals auf der Erde gelebt werden könnte. 

 

Gebet: 

Jesus, ich danke dir, dass du alle Menschen retten willst. Du sagst uns aber auch deutlich, dass die Gefahr besteht, nicht gerettet zu werden. Danke, dass wir durch dich sicher gerettet werden können. Jesus, ich werfe mich in deine Arme, denn das ist der sicherste Weg zum Heil. Ich bete für alle, die dich nicht kennen, vor allem in meiner Familie und meinem Umkreis. Bitte hilf ihnen, dich kennenzulernen, und hilf mir, dich zu bezeugen.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Samstag, 25. Februar 2023

In jener Zeit wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt; dort sollte er vom Teufel versucht werden. (Mt 4,1)

01 Sonntag der Fastenzeit

Evangelium                                                                                                             Mt 4, 1–11

In jener Zeit
1wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt;
dort sollte er vom Teufel versucht werden.
2Als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte,
hungerte ihn.
3Da trat der Versucher an ihn heran
und sagte: Wenn du Gottes Sohn bist,
so befiehl, dass aus diesen Steinen Brot wird.
4Er aber antwortete:
In der Schrift heißt es:
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein,
sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt.
5Darauf nahm ihn der Teufel mit sich in die Heilige Stadt,
stellte ihn oben auf den Tempel
6und sagte zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist,
so stürz dich hinab;
denn es heißt in der Schrift:
Seinen Engeln befiehlt er um deinetwillen,
und: Sie werden dich auf ihren Händen tragen,
damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt.
7Jesus antwortete ihm:
In der Schrift heißt es auch:
Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen.
8Wieder nahm ihn der Teufel mit sich
und führte ihn auf einen sehr hohen Berg;
er zeigte ihm alle Reiche der Welt mit ihrer Pracht
9und sagte zu ihm:
Das alles will ich dir geben,
wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest.
10Da sagte Jesus zu ihm:
Weg mit dir, Satan! Denn in der Schrift steht:
Den Herrn, deinen Gott, sollst du anbeten
und ihm allein dienen.
11Darauf ließ der Teufel von ihm ab
und siehe, es kamen Engel und dienten ihm.

 

Tagesimpuls:

 

In jener Zeit wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt; dort sollte er vom Teufel versucht werden. (Mt 4,1)

 

Es ist der Heilige Geist, der Jesus in die Wüste führt, damit er mit den Versuchungen konfrontiert wird. Gott lässt die Versuchungen also zu, er will, dass Jesus diese Prüfungen erlebt und besteht. Das erinnert an den Bericht über die ersten Menschen. Adam hatte die Aufgabe, das Paradies zu bebauen und zu behüten. Wieso behüten? Gott hatte es offenbar so bestimmt, dass die Schlange den Menschen in Versuchung führen würde. Genauso soll jetzt Jesus in Versuchung geführt werden. Was Adam nicht geschafft hatte, sollte Jesus schaffen: Das Böse abzuwehren und den Menschen zu retten. Adam hatte Eva nicht gerettet. 

 

In jener Zeit wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt; dort sollte er vom Teufel versucht werden.

Auch wir werden in Versuchung geführt. Wir sollen beten: „Führe uns nicht in Versuchung!" Dies ist ein demütiges Gebet, welches bekennt, wie schwach wir sind. Wir dürfen nicht denken, dass wir Helden wären, die alle Prüfungen bestehen. Wir müssen um Bewahrung vor den Versuchungen beten, sonst haben wir keine Chance. Aber dennoch vermeidet Gott in seiner Vorsehung nicht alle Versuchungen. Wir müssen in unserem Leben vor Entscheidungen gestellt werden, in denen wir die Möglichkeit bekommen, uns für das Gute zu entscheiden. 

 

In jener Zeit wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt; dort sollte er vom Teufel versucht werden.

Ich muss an Familien denken, die kleine Kinder haben. In einem bestimmten Alter stellen sie alle Gegenstände hoch, außer Reichweite der Kinder. Aber trotzdem werden auch diese Eltern irgendwann an den Punkt kommen, wo sie den Kindern sagen müssen, dass sie irgendwo nicht drangehen dürfen. Man kann nicht alle Versuchungen wegnehmen. Jeder Mensch muss auch lernen, dass er bestimmte Dinge nicht darf. 

 

In jener Zeit wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt; dort sollte er vom Teufel versucht werden.

Bitten wir also Gott, dass er die Versuchungen so weit wie möglich von uns entfernt! Aber es werden trotzdem immer Versuchungen bleiben, und das sind die Gelegenheiten, wo wir ihm unsere Liebe beweisen sollen. 

 

Gebet: 

Jesus, du siehst, wie oft ich schwach geworden bin. Ich habe dir nicht meine Liebe bewiesen, sondern ich bin meinen eigenen Weg gegangen. Bitte verzeih mir. Ich will heute wieder neu anfangen. Bewahre mich vor den Versuchungen, denn ich weiß, dass ich schwach bin. Dort, wo du die Prüfungen schickst oder zulässt, hilf mir bitte, dass ich dem Bösen widerstehen kann. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Freitag, 24. Februar 2023

Ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet. (Joh 15,16)

Heiliger Matthias   Fest

 

EVANGELIUM

Joh 15, 9-17

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

9Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe!

10Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe.

11Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird.

12Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe.

13Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.

14Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage.

15Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe.

16Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet.

17Dies trage ich euch auf: Liebt einander!

 

 

Tagesimpuls:

 

Ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet.  (Joh 15,16)

 

Wir sind dazu bestimmt, dass wir uns aufmachen und Frucht bringen. Aufmachen, dass bedeutet, dass wir nicht sitzen bleiben dürfen. Wir sind dazu bestimmt, dass wir zu den Menschen gehen. Wenn wir nur sitzen bleiben und darauf bedacht sind, so viel Freizeit wie möglich zu haben, dann bringen wir keine Frucht. Dann bekommen wir auch keine Gebetserhörungen. Als Jünger Jesu, als Freunde Jesu, sind wir dazu berufen, unsere Zeit in das Reich Gottes zu investieren. Das bedeutet, dass wir Zeit haben für die Gemeinschaft, für die Kirche, und dass wir Zeit haben für ein Apostolat, wo wir zu den Menschen gehen. 

 

Ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet.

 

Unser Leben soll also nicht unfruchtbar sein. Manchmal wird mir bei Kondolenzbesuchen erzählt: „Für den Verstorbenen war das Wichtigste seine Familie, sein Garten, und er machte gerne Reisen, und er fuhr gerne mit dem Rad." Wir haben nicht das Recht, über Menschen zu urteilen, das hat nur Gott. Aber möchten wir, dass das über uns einmal gesagt wird? Wo bleibt denn das Reich Gottes? Wo würde denn dann unsere Fruchtbarkeit bleiben? Und haben wir erlebt, dass Gott uns alles schenkt, worum wir im Namen Jesu beten? Wenn nicht, vielleicht deshalb, weil wir uns noch nicht aufgemacht haben, weil wir immer noch in unserer Komfortzone geblieben sind. 

 

Ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet.

 

Prüfen wir uns: Bin ich schon ein Freund Jesu, ein Jünger, der begonnen hat, seiner Bestimmung zu folgen? Gehe ich heraus aus meiner Komfortzone? Habe ich eine Zeit in der Woche, wo ich mich einem Apostolat, einer Aufgabe für das Reich Gottes widme? Mir ist bewusst, dass unsere Berufungen sehr unterschiedlich aussehen. Aber doch müsste sich jeder fragen können: Worin besteht in meinem Leben das „Aufmachen", von dem Jesus spricht, das so notwendig ist, damit wir Frucht bringen? 

 

Gebet: 

Jesus, ich will nicht sitzen bleiben, ich will nicht aus Angst nur um mich und meine Freizeit besorgt sein. Ich bitte dich, dass du mir immer wieder alles gibst, was ich brauche, um deinen Auftrag zu erfüllen und Frucht zu bringen. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Donnerstag, 23. Februar 2023

Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach. (Lk 9,23)

Donnerstag nach Aschermittwoch

 

EVANGELIUM

Lk 9, 22-25

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

22Der Menschensohn muss vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er wird getötet werden, aber am dritten Tag wird er auferstehen.

23Zu allen sagte er: Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach.

24Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten.

25Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sich selbst verliert und Schaden nimmt?

 

 

Tagesimpuls:

 

 Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach. (Lk 9,23)

 

Gestern hörten wir von Jesus, dass der Vater im Himmel jedes Opfer belohnt. Heute hören wir, dass wir täglich unser Kreuz aufnehmen sollen. Wir werden motiviert für die Fastenzeit, Opfer für Jesus zu bringen. 

 

Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach.

 

Jesus sagt klar, dass täglich ein Kreuz auf uns wartet, nicht nur freitags, oder mittwochs und freitags. Das Kreuz kann aktiv oder passiv sein. Es kann sein, dass ich aktiv auf etwas verzichte, auf Zeit oder etwas Materielles, oder dass ich etwas aufopfere, was mir weh tut; auch das kann körperlich oder geistig sein. 

 

Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach.

 

Versuchen wir heute achtsam zu sein, wo das Kreuz uns begegnen will! Wenn es eine Gelegenheit gibt, dass wir auf etwas verzichten können, dann nutzen wir sie! Wenn uns ein körperlicher Schmerz trifft, dann nehmen wir ihn an in dem Bewusstsein, dass das eine Gelegenheit ist, unser Kreuz auf uns zu nehmen. Und bei all dem bedenken wir: Der Vater im Himmel, der das Verborgene sieht, wird jedes Opfer belohnen.  

 

Gebet: 

Jesus, natürlicherweise sträubt sich in mir etwas gegen das Kreuz. Ich will genießen und nicht leiden. Ich vertraue dir aber, dass du es gut mit uns meinst, und dass deine Worte ewiges Leben sind. Hilf mir, die Versuchungen zu überwinden, die mich dazu verleiten, mich gegen das Leiden zu sträuben! Hilf mir Ja zu sagen zu meinem täglichen Kreuz. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Mittwoch, 22. Februar 2023

Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zu tun. (Mt 6,1)

Aschermittwoch

Evangelium                                                                                                  Mt 6, 1–6.16–18

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
1Hütet euch,
eure Gerechtigkeit vor den Menschen zu tun,
um von ihnen gesehen zu werden;
sonst habt ihr keinen Lohn
von eurem Vater im Himmel zu erwarten.
2Wenn du Almosen gibst,
posaune es nicht vor dir her,
wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun,
um von den Leuten gelobt zu werden!
Amen, ich sage euch:
Sie haben ihren Lohn bereits erhalten.
3Wenn du Almosen gibst,
soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut,
4damit dein Almosen im Verborgenen bleibt;
und dein Vater, der auch das Verborgene sieht,
wird es dir vergelten.
5Wenn ihr betet,
macht es nicht wie die Heuchler!
Sie stellen sich beim Gebet
gern in die Synagogen und an die Straßenecken,
damit sie von den Leuten gesehen werden.
Amen, ich sage euch:
Sie haben ihren Lohn bereits erhalten.
6Du aber, wenn du betest, geh in deine Kammer,
schließ die Tür zu;
dann bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist!
Dein Vater, der auch das Verborgene sieht,
wird es dir vergelten.
16Wenn ihr fastet,
macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler!
Sie geben sich ein trübseliges Aussehen,
damit die Leute merken, dass sie fasten.
Amen, ich sage euch:
Sie haben ihren Lohn bereits erhalten.
17Du aber, wenn du fastest, salbe dein Haupt
und wasche dein Gesicht,
18damit die Leute nicht merken, dass du fastest,
sondern nur dein Vater, der im Verborgenen ist;
und dein Vater, der das Verborgene sieht,
wird es dir vergelten.

 

 

Tagesimpuls:

 

Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zu tun.  (Mt 6,1)

 

Heute beginnt die Fastenzeit. Das Evangelium wurde ausgesucht, um uns auf unsere Motivation hinzuweisen. Dieses Evangelium wurde von einer Liturgiekommission ausgewählt in einer Zeit, in der man von einer katholischen Kultur ausging. Alle Menschen waren aufgerufen, zu fasten, jeder musste dabei mitmachen. Da war es wichtig, zu betonen, dass wir das nicht nur mitmachen, weil die anderen es auch machen, also nicht nur vor den Menschen, sondern dass wir es wirklich für Gott tun. 

 

Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zu tun.  

 

Heute ist es anders. Heute sind wir wahrscheinlich die einzigen, die fasten, vielleicht sogar die einzigen in der Familie. Aber wie dem auch sei, ob allein gegen den Strom oder in einer christlichen Kultur verankert und begleitet, diese 40 Tage sollen eine Zeit für den Herrn sein. Alles, was wir tun, soll aus Liebe zu ihm geschehen. Wir wollen diese Zeit ganz besonders für ihn leben, das können wir ihm heute versprechen.

 

Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zu tun.  

 

Die menschliche Gemeinschaft und Unterstützung sind von unschätzbarem Wert. Es gibt christliche Gruppen und Gemeinschaften wie z.B. Exodus 90, die sich regelmäßig verabreden, um einander zu unterstützen und begleiten. Auch in Pfarrgemeinden gibt es Initiativen, die sich regelmäßig während der Fastenzeit treffen und austauschen, weil man sonst ganz allein gegen den Strom schwimmt. Vielleicht ist es für manche aber auch schon eine Hilfe, wenn sie in diesen 40 Tagen einmal öfter zur Messe gehen, wer z.B. nur sonntags geht, dass der dann einmal pro Woche auch werktags geht. Hauptsache, wir sind nicht allein unterwegs. Und halten wir den Fokus im Blick: Es soll eine besondere Zeit für ihn werden! 

 

Gebet: 

Jesus, bitte lasse diese Zeit eine kostbare Zeit für dich werden! Ich danke dir für die menschliche Unterstützung der Brüder und Schwestern. Aber ich will auf dich ausgerichtet sein. Gib, dass meine Liebe zu dir wächst, schenke mir Heilung und Befreiung in diesen Tagen. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Dienstag, 21. Februar 2023

Sie hatten unterwegs miteinander darüber gesprochen, wer von ihnen der Größte sei. (Mk 9,34)

07 Woche im Jahreskreis     Dienstag

 

EVANGELIUM

Mk 9, 30-37

In jener Zeit

30zogen Jesus und seine Jünger durch Galiläa. Jesus wollte aber nicht, dass jemand davon erfuhr;

31denn er wollte seine Jünger über etwas belehren. Er sagte zu ihnen: Der Menschensohn wird den Menschen ausgeliefert, und sie werden ihn töten; doch drei Tage nach seinem Tod wird er auferstehen.

32Aber sie verstanden den Sinn seiner Worte nicht, scheuten sich jedoch, ihn zu fragen.

33Sie kamen nach Kafarnaum. Als er dann im Haus war, fragte er sie: Worüber habt ihr unterwegs gesprochen?

34Sie schwiegen, denn sie hatten unterwegs miteinander darüber gesprochen, wer von ihnen der Größte sei.

35Da setzte er sich, rief die Zwölf und sagte zu ihnen: Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein.

36Und er stellte ein Kind in ihre Mitte, nahm es in seine Arme und sagte zu ihnen:

37Wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt nicht nur mich auf, sondern den, der mich gesandt hat.

 

 

Tagesimpuls:

 

Sie hatten unterwegs miteinander darüber gesprochen, wer von ihnen der Größte sei.  (Mk 9,34)

 

Ich muss an den Turmbau von Babel denken. Wir Menschen wollen groß sein, uns einen Namen machen, nicht schwach wie ein Kind, nicht von Gott abhängig. Wir wollen die Zukunft unter Kontrolle haben, es fällt uns schwer, auf Gott zu vertrauen, dass er alles zum Guten lenken wird. Aber nicht nur das, wir streiten darüber, wer Recht hat, wer am meisten zu sagen hat, wer am beliebtesten ist. Man bildet sich ein, dass es ein schönes Gefühl wäre, ganz oben zu stehen, dass man das unbedingt haben müsse. Man meint, dass es einem guttun würde, wenn man Macht hat, wenn man zu sagen hat, wenn man oben steht. 

 

Sie hatten unterwegs miteinander darüber gesprochen, wer von ihnen der Größte sei.

 

Diese Gefühle und Gedanken entstehen aus einer Rebellion heraus, wenn andere, die Autorität über uns hatten, diese missbraucht haben. Wenn man sich irgendwann unterdrückt gefühlt hat, dann will man Macht haben und oben stehen, damit einem das nicht mehr passieren kann. Aber dann geht es immer so weiter. Dann unterdrückt man andere, bewusst oder unbewusst. Der Kreislauf setzt sich fort. Deshalb hat Jesus gesagt: „Bei euch soll es nicht so sein. Wer bei euch groß sein will, soll der Diener aller sein." 

 

Sie hatten unterwegs miteinander darüber gesprochen, wer von ihnen der Größte sei.

 

Um uns zu helfen, diese Haltung einzunehmen, stellt er ein Kind in unsere Mitte. Es ist das Jesuskind an Weihnachten, das wir betrachten, das uns hilft, in die Haltung des Kindes hineinzukommen, das von Gott abhängig ist. Es sind aber auch Kinder, denen wir uns zuwenden dürfen und sollen. Mir persönlich macht die Begegnung mit Kindern immer Freude. Bei Kindern fühle ich mich nie unter einem Leistungsdruck, dass ich alles richtig machen müsse, damit sie mich anerkennen. Bei Kindern kann ich so sein, wie ich bin, und sie schätzen und lieben mich. Wenn ich Jesus richtig verstehe, sind Kinder eine Art Therapie, um selbst in das Kleinsein zurückzufinden. Die Kinder helfen uns, damit nicht Rechthaben und Machthaben in uns regieren, sondern Kleinsein, von Gott abhängig Sein und Liebe.  

 

Gebet: 

Jesus, ich danke dir für alle Kinder, die uns so guttun und so viel Freude machen. Hilf uns, dass wir uns an den Kindern orientieren, dass wir uns immer als Kinder Gottes fühlen. Bitte hilf uns, dass wir ein starkes Selbstbewusstsein bekommen, damit wir nicht großtun müssen gegenüber den anderen, damit wir es nicht nötig haben, der Größte sein zu wollen. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Montag, 20. Februar 2023

Diese Art kann nur durch Gebet ausgetrieben werden. (Mk 9,29)

07 Woche im Jahreskreis     Montag

 

EVANGELIUM

Mk 9, 14-29

In jener Zeit, als Jesus mit Petrus, Jakobus und Johannes von dem Berg herabgestiegen war

14und sie zu den anderen Jüngern zurückkamen, sahen sie eine große Menschenmenge um sie versammelt und Schriftgelehrte, die mit ihnen stritten.

15Sobald die Leute Jesus sahen, liefen sie in großer Erregung auf ihn zu und begrüßten ihn.

16Er fragte sie: Warum streitet ihr mit ihnen?

17Einer aus der Menge antwortete ihm: Meister, ich habe meinen Sohn zu dir gebracht. Er ist von einem stummen Geist besessen;

18immer wenn der Geist ihn überfällt, wirft er ihn zu Boden, und meinem Sohn tritt Schaum vor den Mund, er knirscht mit den Zähnen und wird starr. Ich habe schon deine Jünger gebeten, den Geist auszutreiben, aber sie hatten nicht die Kraft dazu.

19Da sagte er zu ihnen: O du ungläubige Generation! Wie lange muss ich noch bei euch sein? Wie lange muss ich euch noch ertragen? Bringt ihn zu mir!

20Und man führte ihn herbei. Sobald der Geist Jesus sah, zerrte er den Jungen hin und her, so dass er hinfiel und sich mit Schaum vor dem Mund auf dem Boden wälzte.

21Jesus fragte den Vater: Wie lange hat er das schon? Der Vater antwortete: Von Kind auf;

22oft hat er ihn sogar ins Feuer oder ins Wasser geworfen, um ihn umzubringen. Doch wenn du kannst, hilf uns; hab Mitleid mit uns!

23Jesus sagte zu ihm: Wenn du kannst? Alles kann, wer glaubt.

24Da rief der Vater des Jungen: Ich glaube; hilf meinem Unglauben!

25Als Jesus sah, dass die Leute zusammenliefen, drohte er dem unreinen Geist und sagte: Ich befehle dir, du stummer und tauber Geist: Verlass ihn, und kehr nicht mehr in ihn zurück!

26Da zerrte der Geist den Jungen hin und her und verließ ihn mit lautem Geschrei. Der Junge lag da wie tot, so dass alle Leute sagten: Er ist gestorben.

27Jesus aber fasste ihn an der Hand und richtete ihn auf, und der Junge erhob sich.

28Als Jesus nach Hause kam und sie allein waren, fragten ihn seine Jünger: Warum konnten denn wir den Dämon nicht austreiben?

29Er antwortete ihnen: Diese Art kann nur durch Gebet ausgetrieben werden.

 

 

Tagesimpuls:

 

Diese Art kann nur durch Gebet ausgetrieben werden.  (Mk 9,29)

 

Wir lernen, dass es verschiedene Arten von Dämonen gibt. Und wir lernen, dass manche leichter, manche schwerer ausgetrieben werden können. Wenn diese Art  nur durch Gebet ausgetrieben werden kann, wie werden dann die anderen Arten ausgetrieben? Durch einen Befehl? Folglich gibt es auch unterschiedliche Arten, wie man Dämonen austreiben kann. Und das kennen wir. Manche Befreiung wird nach einer Zeit des längeren Betens geschenkt. In anderen Fällen ist es durch eine Beichte, in anderen Fällen ist es durch den Befehl im Rahmen eines Befreiungsgebets. Auch in der Heiligen Messe kann Jesus Befreiung schenken. 

 

Diese Art kann nur durch Gebet ausgetrieben werden.  

 

Wir erleben im Evangelium das Gefälle zwischen der Vollmacht Jesu und der scheinbar geringeren Vollmacht der Jünger. Jesus ärgert sich darüber. Er will offensichtlich nicht, dass es dieses Gefälle gibt. Ich finde das für uns sehr wichtig, vor allem auch für die Laien. Die Laien sind es doch, die das Böse normalerweise nicht durch Befehle, sondern durch Gebet austreiben. Wir sollen also nicht denken, dass es da Aufgaben gibt, die zu groß für uns wären. Wenn wir dieses Gefälle bedauerlicherweise erleben, wenn wir scheinbar nicht genügend Vollmacht haben, dann hat das mit dem Glauben zu tun. „Alles kann, wer glaubt", sagt Jesus. Und er ärgert sich über die ungläubige Generation. 

 

Diese Art kann nur durch Gebet ausgetrieben werden.  

 

Aber wie kann unser Glaube wachsen? Auch wieder durch das Gebet! Wir haben hier ein sehr schönes Gebet, was uns helfen kann: „Herr ich glaube, hilf meinem Unglauben." Wir haben auch das Gebet im Rosenkranz, „der den Glauben in uns vermehre". Ich möchte an dieser Stelle auch einen Beistandsrosenkranz[1] empfehlen, der besonders die Aspekte des Lebens Jesu betont, wo Jesus die Dämonen ausgetrieben hat. Damit haben besonders die Laien ein Gebet an der Hand, mit dem sie das Böse vertreiben können, und das ihnen hilft, das der Glaube wächst.  

 

Gebet: 

Jesus, ich danke dir, dass du uns große Vollmacht geben willst. Bitte stärke unseren Glauben, damit wir in der Vollmacht leben können, die du für uns vorgesehen hast. Hilf uns, das Böse zu vertreiben, wo es uns umgibt. Maria, wir danken dir, dass du uns dabei eine große Hilfe bist. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 



[1] Hier ist ein Link zum Beistandsrosenkranz: https://kirche-selfkant.de/beistandsrosenkranz/

 

Samstag, 18. Februar 2023

Seid also vollkommen, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist! (Mt 5,48)

07 Sonntag im Jahreskreis   

Evangelium                                                                                                  Mt 5, 38–48

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
38Ihr habt gehört,
dass gesagt worden ist: Auge für Auge und Zahn für Zahn.
39Ich aber sage euch:
Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand,
sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt,
dann halt ihm auch die andere hin!
40Und wenn dich einer vor Gericht bringen will,
um dir das Hemd wegzunehmen,
dann lass ihm auch den Mantel!
41Und wenn dich einer zwingen will,
eine Meile mit ihm zu gehen,
dann geh zwei mit ihm!
42Wer dich bittet, dem gib,
und wer von dir borgen will, den weise nicht ab!
43Ihr habt gehört,
dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben
und deinen Feind hassen.
44Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde
und betet für die, die euch verfolgen,
45damit ihr Kinder eures Vaters im Himmel werdet;
denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten
und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.
46Wenn ihr nämlich nur die liebt, die euch lieben,
welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten?
Tun das nicht auch die Zöllner?
47Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt,
was tut ihr damit Besonderes?
Tun das nicht auch die Heiden?
48Seid also vollkommen,
wie euer himmlischer Vater vollkommen ist!

 

 

Tagesimpuls:

 

Seid also vollkommen, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist!  (Mt 5,48)

 

Man kann es als unrealistische, unerfüllbare Forderung ansehen. Man kann es aber auch als eine Verheißung betrachten. Jesus fordert uns zu etwas auf, was eigentlich unmöglich ist, wozu er uns aber die Möglichkeit gibt. Zu einem, der noch nie laufen konnte, sagt er: „Steh auf, nimm dein Bett und geh!" Das ist menschlich betrachtet völlig unmöglich. Aber indem Jesus dazu auffordert, schenkt er auch die Möglichkeit, schenkt er auch die Kraft dazu. 

 

Seid also vollkommen, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist!

 

So ist die Bergpredigt zu verstehen. Jesus macht in uns das Unmögliche möglich. Auf uns allein gestellt können wir unsere Feinde nicht lieben, können wir nicht auf unser Recht verzichten, können wir nicht so vollkommen sanftmütig sein, wie Jesus es fordert. Aber Jesus will uns sagen: „Ich gebe euch die Kraft, ich werde es in euch schaffen." 

 

Seid also vollkommen, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist!

 

Es kommt also auf die tiefe Beziehung, ja auf die tiefe Vereinigung mit Jesus an. Das Leben Jesu, die Haltungen und Tugenden Jesu müssen auf uns abfärben. Jesus muss in uns sein und in uns wirken. Dazu brauchen wir die Sakramente, vor allem die Beichte und die Eucharistie. Durch die Eucharistie und durch den Glauben ist Jesus in uns, und er kann in uns wirken. Wir brauchen aber genauso dringend das Wort Gottes, denn ohne dies können wir keinen Glauben haben, und dann würden die Sakramente nichts nützen. 

 

Seid also vollkommen, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist!

 

Lassen wir uns von der Bergpredigt also nicht entmutigen, sondern ermutigen! Jesus will uns einen Weg führen, der weit über das bisher Gekannte oder für möglich Gehaltene hinausgeht. Vereinigen wir uns so oft wie möglich mit ihm, damit sein Leben in uns Wirklichkeit werden kann. Dann werden wir tatsächlich vollkommen heilig. 

 

Gebet: 

Jesus, du willst das wir heilig werden, vollkommen. Menschlich betrachtet scheint uns das Ziel zu groß zu sein. Aber ich vertraue, dass du es in mir schaffen wirst. Ich stelle mich dir zur Verfügung, dir gehört mein Leben. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

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