Dienstag, 15. März 2022

Ihr alle aber seid Brüder. (Mt 23,8)

02 Woche der Fastenzeit

 

EVANGELIUM

Mt 23, 1-12

 

1In jener Zeit wandte sich Jesus an das Volk und an seine Jünger

2und sagte: Die Schriftgelehrten und die Pharisäer haben sich auf den Stuhl des Mose gesetzt.

3Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach dem, was sie tun; denn sie reden nur, tun selbst aber nicht, was sie sagen.

4Sie schnüren schwere Lasten zusammen und legen sie den Menschen auf die Schultern, wollen selbst aber keinen Finger rühren, um die Lasten zu tragen.

5Alles, was sie tun, tun sie nur, damit die Menschen es sehen: Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren Gewändern lang,

6bei jedem Festmahl möchten sie den Ehrenplatz und in der Synagoge die vordersten Sitze haben,

7und auf den Straßen und Plätzen lassen sie sich gern grüßen und von den Leuten Rabbi - Meister - nennen.

8Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder.

9Auch sollt ihr niemand auf Erden euren Vater nennen; denn nur einer ist euer Vater, der im Himmel.

10Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen; denn nur einer ist euer Lehrer, Christus.

11Der Größte von euch soll euer Diener sein.

12Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.

 

 

Tagesimpuls:

 

Ihr alle aber seid Brüder.  (Mt 23,8)

 

Augustinus hat einmal gesagt: „Für euch bin ich Bischof, mit euch bin ich Christ." Ich muss oft predigen, und es macht  mir viel Freude, weil ich dann besonders die Nähe des Heiligen Geistes spüre. Immer wieder erfahre ich, wie leicht es ist, Dinge zu sagen. Das kostet so wenig. Man kann alles sagen, fordern, erklären usw. Aber das Handeln ist etwas anderes. Oft meine ich, ich predige erst mal für mich selbst. Nur weil ich die Aufgabe des Sprechens habe, heißt das nicht, dass ich das alles auch am besten könnte. Vielleicht ist es wie mit einem Fußballtrainer. Er kann alles gut erklären, aber meistens können die Spieler viel besser spielen als er.

 

Ihr alle aber seid Brüder.

 

Ich finde auch nicht, dass ich Kindern überlegen bin. Im Gegenteil! Oft denke ich, dass ich mir von ihnen eine Scheibe abschneiden kann. Kinder können genauso über Gott nachdenken und sogar philosophieren wie wir Erwachsene. Ich spreche mit ihnen auf Augenhöhe. Manchmal sage ich bei einer Kindermesse, dass ich die Antwort nicht weiß, dass ich aber gespannt darauf bin, was die Kinder denken, z.B. bei der Frage: „Was bedeutet dieses Evangelium denn nun für das Leben von euch Kindern?"

 

Ihr alle aber seid Brüder.

 

Jesus hat die Schriftgelehrten sehr gut durchschaut. Sie können alles sehr gut erklären, aber das heißt nicht, dass sie es auch wirklich vorleben. Paulus war anders. In der vergangenen Sonntagslesung sagt er: „Nehmt mich als Vorbild" (Phil 3,17). Das ist natürlich ideal. Der Prediger lebt es vor! Man kann es an seinem Leben erkennen. Das sollten wir alle versuchen, Prediger, Eltern, Lehrer, Kinder. Jeder soll versuchen, Vorbild zu sein. Unsere Gesellschaft braucht gute Vorbilder. Wir brauchen Heilige, die nicht nur sagen, was man alles tun soll, sondern die es auch leben.

 

Gebet:

Jesus, ich danke dir, dass du ein Vorbild für uns bist. Ich danke dir auch für alle meine Vorbilder. Ich bitte dich, hilf mir, ein gutes Vorbild zu sein.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Unser nächster Livestream

Unsere Livestreams finden sie auf dem YouTube-Kanal der Kirche Selfkant: youtube.com/@KircheSelfkant

oder hier: