01 Adventswoche Freitag
EVANGELIUM Mt 9, 27-31
27Als Jesus weiterging, folgten ihm zwei Blinde und schrien: Hab Erbarmen mit uns, Sohn Davids!
28Nachdem er ins Haus gegangen war, kamen die Blinden zu ihm. Er sagte zu ihnen: Glaubt ihr, dass ich euch helfen kann? Sie antworteten: Ja, Herr.
29Darauf berührte er ihre Augen und sagte: Wie ihr geglaubt habt, so soll es geschehen.
30Da wurden ihre Augen geöffnet. Jesus aber befahl ihnen: Nehmt euch in Acht! Niemand darf es erfahren.
31Doch sie gingen weg und erzählten von ihm in der ganzen Gegend.
Tagesimpuls:
Glaubt ihr, dass ich euch helfen kann? (Mt 9,28)
Für Jesus ist es wichtig, dass wir an ihn glauben. Er ist der Messias, der Sohn Gottes, aber die meisten Menschen glauben nicht an ihn. Dann gibt es viele, die an ihn glauben in dem Sinne, dass er Gott ist, der von Gott gesandte Sohn Gottes. Aber diese Menschen glauben zutiefst nicht, dass Gott helfen könnte. Diese Weltanschauung nennt man Deismus. Vor einigen hundert Jahren war sie unter Philosophen und Wissenschaftlern verbreitet, heute ist sie im Volk angekommen und ist die am weitesten Verbreitete Weltanschauung, leider auch unter einer Vielzahl von Christen. Der Deismus besagt, dass Gott zwar existiert, aber nicht in die Welt eingreift. Gott hielte sich komplett zurück und überließe die Welt ihren eigenen Gesetzen. Wer diese Weltanschauung hat, kann nicht glauben, dass Jesus einem Blinden helfen könnte. Er glaubt an die Wissenschaft, mit deren Hilfe man Probleme lösen kann.
Glaubt ihr, dass ich euch helfen kann?
Leider ist der Deismus auch in der Kirche sehr verbreitet, auch in der Theologie. Daher ist die Frage Jesu sehr aktuell für uns. Glaube ich, dass Jesus in das Geschehen der Welt eingreifen kann und will? Glaube ich so, dass ich für alle meine Sorgen und Anliegen ernsthaft beten kann, nicht nur als gläubiges Ritual, sondern mit dem wirklichen Glauben, dass Gott da etwas bewegen kann?
Glaubt ihr, dass ich euch helfen kann?
Wenn wir im christlichen Sinne glauben und uns vom Deismus distanzieren, dann bringen wir wirklich alle unsere Sorgen und Anliegen vor Jesus. Alles, was uns irgendwie bedrückt, was wir schwierig finden, wo wir eigentlich keine Lösung sehen, all das sind Anliegen, die wir zu Jesus bringen können. Wir müssen praktisch unsere Welt und vor allem unsere Probleme mit Jesus in Verbindung bringen und glauben, dass er helfen kann. Mehr müssen wir gar nicht tun. Was Jesus dann macht, können wir getrost ihm überlassen. Aber wir sind verantwortlich für diesen ersten Schritt: alles ihm zu bringen und dann glauben, dass er helfen kann.
Gebet:
Jesus, ich glaube dir. Trotzdem bete ich manchmal noch viel zu wenig. Ich will heute darauf achten, mit keinem einzigen Problem gedanklich allein zu bleiben, nicht zu grübeln, sondern stattdessen mehr zu beten. Jesus, ich glaube dir wirklich. Ich wundere mich, warum ich trotzdem immer noch mehr grüble als zu beten. Bitte hilf mir, meinen Glauben im Gebet auszudrücken in allen Situationen, die auf mich zukommen.
Pastor Roland Bohnen
www.tagesimpuls.org
Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel
Telefon 02456 - 3627
Fax 02456 - 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
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Pastor Bohnen spricht mir aus dem Herzen. Das Herz ist auch genau der Ort mit dem wir seine täglichen Wunder und sein Eingreifen in unser Leben sehen können. Die Augen, die anderen Sinne und unser Verstand reichen da nicht aus. Denn oft kommt alles ganz anders als wir erhofft hatten. Oft ist es sogar das, was wir Schicksalsschläge nennen. Meist erst nach Jahren erkennen wir, wie Gott in unser Leben zu unserem Besten eingegriffen hat.
AntwortenLöschenSchneller geht es, wenn man jeden Tag mit Jesus verbringt und ihm bekennt: Ich glaube, dass Du mir helfen kannst. Dann hat man gute Chancen sein Wirken live zu erleben oder spätestens bei der Reflexion des Tages am Abend.