Dienstag, 7. Dezember 2021

Er freut sich über dieses eine mehr als über die neunundneunzig, die sich nicht verirrt haben. (Mt 18,13)

02 Adventswoche   Dienstag

EVANGELIUM

Mt 18, 12-14



In jener Zeit fragte Jesus seine Jünger:
12Was meint ihr? Wenn jemand hundert Schafe hat und eines von ihnen sich verirrt, lässt er dann nicht die neunundneunzig auf den Bergen zurück und sucht das verirrte?
13Und wenn er es findet - amen, ich sage euch: er freut sich über dieses eine mehr als über die neunundneunzig, die sich nicht verirrt haben.
14So will auch euer himmlischer Vater nicht, dass einer von diesen Kleinen verloren geht.


Tagesimpuls:

Er freut sich über dieses eine mehr als über die neunundneunzig, die sich nicht verirrt haben.  (Mt 18,13)

Ich freue mich auch über Menschen, die vielleicht lange nicht in der Kirche waren, und die jetzt den Weg wieder gefunden haben. Wenn ich einen Gottesdienst feiere und ein Neuer ist dort, dann muss ich nach der Messe auf den Neuen zugehen und ihn begrüßen und kennenlernen. Manchmal fühlen sich die Treuen von mir hintangestellt, weil ich mich mehr für die Neuen interessiere. Man soll nicht lieblos sein gegenüber den Treuen, aber ich komme nicht dagegen an, immer auf die Neuen zugehen zu wollen. Und was für eine Freude ist es, einen Neuen zu erleben, der sich zum ersten Mal Jesus zuwendet. Ich bin so dankbar, dass ich das z.B. in der Jugendmesse erleben darf. Ich kann nicht genug dankbar sein. Ich teile die Freude Jesu über das eine Schaf. 

Er freut sich über dieses eine mehr als über die neunundneunzig, die sich nicht verirrt haben.

Mitunter bekomme ich Vorwürfe von den Neunundneunzig, die sich von mir als Pastor zurückgestellt fühlen. Das zerreißt mich. Ich weiß, dass ich als Pastor für alle da sein muss. Aber wenn wir als Kirche nicht missionarisch sind, dann erfüllen wir nicht den Auftrag Jesu. Wir müssen missionarisch sein. Das ist die Zukunft. Am liebsten wäre mir, wenn die Gemeinde auch missionarisch würde, aber das scheint eine Utopie zu sein. Ich wäre dankbar, wenn mehr Menschen diese Sehnsucht nach den Neuen hätten, wenn mehr Menschen auf die Neuen zugehen würden. Vielleicht ist der Ordnungsdienst, den wir wegen Corona einführen mussten, da eine Hilfe. In den USA habe ich schon vor 20 Jahren erlebt, dass es einen Begrüßungsdienst gibt. In den Freikirchen gibt es den Begrüßungsdienst sogar schon auf dem Parkplatz, nicht nur am Kircheneingang. Davon träume ich auch für unsere Katholische Kirche. Menschen, die am Eingang begrüßen und dabei besonders die Neuen im Auge haben, dass die sich im Gottesdienst wohl fühlen und angenommen sind. Wir sind auf dem Weg. Und ich bete, dass wir als Kirche im Laufe der Zeit noch missionarischer werden. 

Gebet: 
Jesus, ich danke dir, dass du uns ein Vorbild bist. Du bist der gute Hirte für alle, aber die Verlorenen hast du besonders im Blick. Du lässt die Neunundneunzig sogar schon mal stehen für die Verlorenen. Hilf uns, als Gemeinde dir ähnlich zu werden und in missionarischer Weise auf die zuzugehen, die den Weg zu dir neu finden. 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627  
Fax 02456 - 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de

1 Kommentar:

  1. Jesus, Guter Hirte oder schlechter Hirt.
    Was wirklich Gut oder Schlecht und Böse ist, dass weißt nur DU allein. 
    ( Wir wissen es, aufgrund deiner Gebote )
    Ich kann nur für mich, nach meinen persönlichen Empfindungen gehen.
    Wie empfinde ich das Verhalten meines Hirten, oder was gefällt mir an jenem Hirten besser? Fühle ich mich "umsorgt" von meinem Hirten, oder - weil ich schon länger zur Herde gehöre, laufe ich nur noch so mit und bekomme immer weniger Aufmerksamkeit? Kümmert sich der Hirte nur um die Herde so, damit er selbst mit und mit weniger Arbeit hat und so sein eigenes Ding macht? Oder nimmt der Hirte seine Schäflein ernst und kennt sie wirklich alle? Geht mein Hirte wirklich hin und macht sich auf den Weg um die verlorenen Schäflein zu holen, oder wartet er bis sie alleine zurückfinden?
    ....und was ist mit mir?
    Komme ich als Schaf seiner Herde, hin, zur "Futterstelle", oder laufe ich lieber frei herum? Bin ich gerne ein Schaf dieser Herde? Höre ich auf die Stimme meines Hirten, oder auf das Zeichen, wenn er mit dem Glöckchen ruft? Bin ich neidisch, wenn sich mein Hirte mehr und mehr um andere kümmert? Bin ich darüber hinaus dankbar, dass mein Hirte mich nicht verloren gehen lässt?

    GOTT VATER im Himmel, ich bitte DICH im Namen JESU und auf die Fürsprache des Heiligen Ambrosius, segne alle "Hirten",
    segne die vielen Schafe und rufe alle Schäfchen beim Namen. Amen

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