Dienstag, 12. Oktober 2021

Gebt lieber, was in den Schüsseln ist, den Armen. (Lk 11,41)

28 Woche im Jahreskreis      Dienstag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 11,37-41

In jener Zeit lud ein Pharisäer Jesus zum Essen ein. Jesus ging zu ihm und setzte sich zu Tisch.

Als der Pharisäer sah, dass er sich vor dem Essen nicht die Hände wusch, war er verwundert.

Da sagte der Herr zu ihm: O ihr Pharisäer! Ihr haltet zwar Becher und Teller außen sauber, innen aber seid ihr voll Raubgier und Bosheit.

Ihr Unverständigen! Hat nicht der, der das Äußere schuf, auch das Innere geschaffen?

Gebt lieber, was in den Schüsseln ist, den Armen, dann ist für euch alles rein.



Tagesimpuls:

Gebt lieber, was in den Schüsseln ist, den Armen.  (Lk 11,41) 

Jesus spielt mit einer doppelten Bedeutung: das was in den Schüsseln ist, und das Innere des Menschen. Und Jesus will sagen, es kommt mehr auf das Innere als auf das Äußere an. Aber ist das Äußere deswegen ganz unwichtig? Wenn das Äußere nur geheuchelt ist, ohne innere Überzeugung, dann ist es sicherlich problematisch. Aber wenn unser Herz offen ist, kann durch die äußerliche Praxis auch die innerliche Überzeugung wachsen. 

Gebt lieber, was in den Schüsseln ist, den Armen.

Ein Beispiel: Manche sagen, sie beten nicht mehr, weil sie nicht mehr glauben. Aber ist es nicht vielmehr umgekehrt? Weil sie nicht mehr beten, glauben sie nicht mehr? Wenn ich regelmäßig zu Jesus komme (das ist zunächst vielleicht ziemlich äußerlich), dann wird das seine Auswirkungen auf meinen Glauben, auf mein Inneres haben. Und wenn mein Herz voller Liebe ist, dann werde ich auch meinen Besitz teilen, d.h. es hat äußere, sichtbare Auswirkungen.

Gebt lieber, was in den Schüsseln ist, den Armen.

Wir sehen, innen und außen sollten übereinstimmen. Dazu muss ich mein Herz aber immer wieder öffnen, und wenn es auch nur einen kleinen Spalt weit ist. Wenn mein Herz dagegen ganz zu ist, dann führt die rein äußerliche Praxis nu nichts, vielleicht sogar noch zu mehr Verhärtung. Das ist es, was nicht passieren darf: die Verhärtung des Herzens. Darauf legt Jesus Wert, darauf weist er uns hin. 

Gebet: 
Jesus, du willst, dass unser Herz in Ordnung ist, voll Liebe. Darauf kommt es hauptsächlich an, nicht auf äußere Traditionen oder Rituale. Aber wenn unser Herz auch nur einen Spalt weit offen ist, dann sind viele Traditionen und Rituale sehr wertvoll, weil sie uns näher zu dir führen. Das regelmäßige Beten fördert den Glauben wie nichts anderes. Jesus, daher will ich immer wieder zu dir kommen im Gebet. Hilf mir, alle meine Traditionen mit offenem Herzen zu vollziehen. Und zeige mir, wo ich Dinge zu oberflächlich mache, wo ich etwas überdenken muss, wo ich mehr in die Tiefe gehen muss. 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
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