Mittwoch, 27. Oktober 2021

Er aber wird erwidern: Ich sage euch, ich weiß nicht, woher ihr seid. Weg von mir, ihr habt alle unrecht getan! (Lk 13,27)

30 Woche im Jahreskreis    Mittwoch

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 13,22-30

In jener Zeit zog Jesus auf seinem Weg nach Jerusalem von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf und lehrte.

Da fragte ihn einer: Herr, sind es nur wenige, die gerettet werden? Er sagte zu ihnen:

Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen; denn viele, sage ich euch, werden versuchen hineinzukommen, aber es wird ihnen nicht gelingen.

Wenn der Herr des Hauses aufsteht und die Tür verschließt, dann steht ihr draußen, klopft an die Tür und ruft: Herr, mach uns auf! Er aber wird euch antworten: Ich weiß nicht, woher ihr seid.

Dann werdet ihr sagen: Wir haben doch mit dir gegessen und getrunken, und du hast auf unseren Straßen gelehrt.

Er aber wird erwidern: Ich sage euch, ich weiß nicht, woher ihr seid. Weg von mir, ihr habt alle Unrecht getan!

Da werdet ihr heulen und mit den Zähnen knirschen, wenn ihr seht, dass Abraham, Isaak und Jakob und alle Propheten im Reich Gottes sind, ihr selbst aber ausgeschlossen seid.

Und man wird von Osten und Westen und von Norden und Süden kommen und im Reich Gottes zu Tisch sitzen.

Dann werden manche von den Letzten die Ersten sein und manche von den Ersten die Letzten.



Tagesimpuls:

Er aber wird erwidern: Ich sage euch, ich weiß nicht, woher ihr seid. Weg von mir, ihr habt alle unrecht getan!  (Lk 13,27) 

Jetzt können wir immer wieder zu Jesus kommen und seine Barmherzigkeit empfangen. Die Tür steht uns offen, solange wir leben. Jesus ist da. Er liebt die Sünder. Er schickt keinen weg, der sich zu ihm bekehrt. Aber wenn wir sterben, dann gibt es ein Zu-Spät. Dann wird die Zeit kommen, in der wir bestraft werden für unsere Sünden, für das Unrecht, das wir getan haben. Hier ist vorausgesetzt, dass wir Jesus nicht zu Lebzeiten um Verzeihung gebeten haben, dass wir nicht zu ihm gekommen sind, um seine Barmherzigkeit zu empfangen. 

Er aber wird erwidern: Ich sage euch, ich weiß nicht, woher ihr seid. Weg von mir, ihr habt alle unrecht getan!

Jesus weist auf einen gefährlichen Umstand hin: Das kann sogar eintreten, wenn wir in der Nähe Jesu gelebt haben, mit ihm gegessen und getrunken haben. Letztlich können wir unseren Seelenzustand nie vollkommen beurteilen. Lebe ich in der Nähe Jesu, ohne seine Barmherzigkeit zu empfangen? Lebe ich trotz meiner Nähe zu Jesus so, dass er später sagen wird: „Ich weiß nicht woher du bist?" Es kommt also darauf an, dass unsere Beziehung zu Jesus ehrlich ist. Lerne ich ihn jeden Tag mehr kennen? Wird er zu mir sagen: „Ja, komm herein, ich kenne dich?" Die persönliche Liebesbeziehung zu Jesus wird die „Eintrittskarte" sein. Das schließt die Sündenvergebung ein, die wir hier zu Lebzeiten so vollkommen wie möglich erlangen müssen. Da ist die sakramentale Beichte der sicherste Weg. Leider kann auch die sakramentale Beichte konterkariert werden durch eine routinemäßige legalistische Praxis, in der nichts mehr vom Empfang der Barmherzigkeit zu spüren ist. Es kommt also immer darauf an: Gehe ich ehrlich durch die Tür der Barmherzigkeit, die mir jetzt offensteht? Empfange ich die Vergebung für meine Sünden, damit ich nicht später dafür bestraft werden muss?  

Er aber wird erwidern: Ich sage euch, ich weiß nicht, woher ihr seid. Weg von mir, ihr habt alle unrecht getan!

Ich möchte aber auch noch einmal die Aufmerksamkeit auf das Eintreten schon im Hier und Jetzt lenken. Wir sollen ja jetzt eintreten durch die enge Tür. Die Tür ist jetzt offen. Wir können jetzt mit Jesus essen und trinken, wir können jetzt in sein Reich eintreten. Natürlich ist der Himmel das Ziel. Aber wenn wir schon jetzt durch die Tür gehen und versuchen, drin zu bleiben, wenn wir nach jeder Sünde immer wieder zurückgehen durch die Tür und wieder eintreten, dann ergibt sich der Himmel von allein. Dann kennt uns Jesus, dann gehören wir zu ihm. Dann müssen wir nach dem Tod nicht erst noch bezahlen für unsere Sünden. 

Gebet: 
Jesus, ich will eintreten! Jesus, bitte verzeih mir, dass ich immer wieder herausgegangen bin. Ich will jetzt wieder eintreten. Hilf mir, drin zu bleiben in deinem Reich. Hilf mir, zu erkennen, wo der Teufel mich verlocken will, herauszufallen. Jesus, ich weiß, dass die Tür eng ist, aber sie ist nicht zu eng. Man kann sehr gut durch diese Tür gehen. Man muss sich nur entscheiden, diesen Weg zu gehen. Und ich schenke dir heute neu mein Ja! 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627  
Fax 02456 - 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de

1 Kommentar:

  1. Jesus, DU machst es Dir nicht einfach,  wenn es um die Verkündigung des Wortes Gottes geht.  DU gehst... Du bleibst nicht an einem Ort, sondern DU machst das was Gott schon immer wichtig war, DU gehst zu den Menschen.
    Wenn ich den Garten Eden mit Adam und Eva sehe, sprichst Du-Gott zuerst aus der Ferne zu Adam und Eva. Später nachdem die Sünde geschehen war,  heisst es in Genesis 3,8 " Da vernehmen sie ( Adam und Eva) den Schritt JAHWES GOTTES,  der sich beim Tagwind im Garten erging..."
    Gott DU gehst also im "Fall der Sündhaftigkeit" zu den Menschen, denn in diesem Moment, ist das Wort wichtigster Kommunikator und Haltepunkt im Leben eines Menschen.
    Jesus,  in dem Gleichnis heute, gehst Du zu den Menschen und zeigst ihnen und auch uns heute,  den Weg der "durch die enge Tür" führt.
    Ja, Jesus! Ich muss DICH  ernst nehmen. DU verweist keinem die Türe, doch, so fühle ich, darf ich mir nicht zu sicher sein, durch die Türe gehen zu dürfen nur weil ich ein getaufter und gefirmter Christ bin.
    Ausdrücklich sagst (auch zu mir- jetzt während ich dies schreibe)  mein Kind, " bemühe dich" ! Mein Kind,  bemühe dich ( bemüht euch ) mit allen Kräften.  Ein weiterer Gedanke ist die Türe selbst.  Beim ersten Lesen kam der Gedanke,  " ja - die Türe befindet sich am Ende meines Lebens..." 
    Nachdem ich den Text zum zweiten Mal gelesen habe und tiefer hinein blickte,  frage ich mich jetzt.  "Ist dieser Gedanke - das die Türe soweit wie es geht am Ende steht, für mich eine Erleichterung- weil, dann habe ich ja noch Zeit mit meinen Bemühungen und kann es noch gemütlich angehenlassen"?

    Durch den Tod eines jungen Kollegen ,53 J., denke ich, dass die Türe sich mir  in
    "jeden neuen Tag, sich mir jeden Moment in Begegnungen mit meinen Mitmenschen, sich mir in jeder einzelnen Lebenssituation zeigt".!

    O Maria,  Rosenkranzkönigin, und du Hl.Joseph die ihr immer die "enge Tür des Lebens" gesucht habt, bitte ich,
    begleitet mich und die Menschen für die ich bete, mit denen ich lebe, und jene zu denen ich hingeführt werde, täglich immer neu durch die Türe des Göttlichen Willens.
    Amen

    AntwortenLöschen

Unser nächster Livestream

Unsere Livestreams finden sie auf dem YouTube-Kanal der Kirche Selfkant: youtube.com/@KircheSelfkant

oder hier: