Mittwoch, 20. Oktober 2021

Selig der Knecht, den der Herr damit beschäftigt findet, wenn er kommt! (Lk 12,43)

29 Woche im Jahreskreis     Mittwoch

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 12,39-48

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Bedenkt: Wenn der Herr des Hauses wüsste, in welcher Stunde der Dieb kommt, so würde er verhindern, dass man in sein Haus einbricht.

Haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet.

Da sagte Petrus: Herr, sagst du dieses Gleichnis nur zu uns oder auch zu allen?

Der Herr antwortete: Wer ist denn der treue und kluge Verwalter, den der Herr über sein Gesinde einsetzen wird, damit er ihnen zur rechten Zeit die Tagesration gibt?

Selig der Knecht, den der Herr damit beschäftigt findet, wenn er kommt!

Wahrhaftig, das sage ich euch: Er wird ihn über sein ganzes Vermögen einsetzen.

Wenn aber der Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr verspätet sich zu kommen! und anfängt, die Knechte und Mägde zu schlagen, auch zu essen und zu trinken und sich zu berauschen,

dann wird der Herr jenes Knechtes an einem Tag kommen, an dem er es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt; und der Herr wird ihn in Stücke hauen und ihm seinen Platz unter den Ungläubigen zuweisen.

Der Knecht, der den Willen seines Herrn kennt, sich aber nicht darum kümmert und nicht danach handelt, der wird viele Schläge bekommen.

Wer aber, ohne den Willen des Herrn zu kennen, etwas tut, was Schläge verdient, der wird wenig Schläge bekommen. Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel zurückgefordert werden, und wem man viel anvertraut hat, von dem wird man um so mehr verlangen.



Tagesimpuls:

Selig der Knecht, den der Herr damit beschäftigt findet, wenn er kommt!  (Lk 12,43) 

Ich glaube, hier sind die Apostel gemeint, und damit auch deren Nachfolger, die Bischöfe und die Priester. Man kann es aber auch auf alle Christen übertragen, denen Verantwortung gegeben ist. Und einen gewissen kleinen Verantwortungsbereich hat jeder. Aber dass Jesus die Nahrung erwähnt, ist in meinen Augen ein Hinweis auf die Eucharistie. Daher glaube ich, dass in erster Linie die Bischöfe und die Priester gemeint sind, die den Gläubigen die eucharistische Nahrung geben sollen. Darüber hinaus ist natürlich das Wort Gottes auch eine Nahrung, die wir alle (nicht nur Priester und Bischöfe) unseren Mitmenschen geben können. 

Selig der Knecht, den der Herr damit beschäftigt findet, wenn er kommt!

Und nun die Frage: Womit beschäftige ich mich? Tut es mir weh, dass so viele Menschen Jesus nicht kennen? Spüre ich täglich in mir diese Wunde? Und beschäftige ich mich damit, den Menschen die göttliche Nahrung zu spenden? Ein Priester sagte vor kurzem bei einem Priestertreffen zu den anderen: „Wenn ihr diese Sehnsucht nicht mehr habt, dann könnt ihr nach Hause gehen." Brennt mein Herz für die Rettung der Seelen? Ich erinnere mich an eine unserer Kindergartenleiterinnen. Bei jedem Dienstgespräch brachte sie die Frage auf, was wir tun können, um unsere Familien mehr mit Jesus in Kontakt zu bringen. Einmal hatten wir ein Dienstgespräch, wo ich wenig Zeit hatte und früher gehen musste. Beim Hinausgehen rief sie aber noch mal hinter mir her: „Aber Herr Pastor, können wir denn beim nächsten Dienstgespräch dann noch mal darüber sprechen, wie wir unsere Familien mehr zu Jesus bringen können?" Diese Leiterin brannte für unsere Familien. Es ließ ihr keine Ruhe, dass die allermeisten so wenig mit Jesus zu tun hatten. Sie wollte ihnen diese göttliche Nahrung geben. 

Selig der Knecht, den der Herr damit beschäftigt findet, wenn er kommt!

Ich hoffe und bete, dass ich immer wenigstens diese Sehnsucht behalten werde, dass ich mich nicht in die oberflächlichen Dinge des Lebens verliere. Das schließt auch ein, dass man nie resigniert, sondern dass man immer eine lebendige Hoffnung auf den allmächtigen Gott hat, bei dem alles möglich ist, der die Menschen zur Umkehr führen kann, auch dort, wo es aus unserer Sicht unmöglich erscheinen mag. 

Gebet: 
Jesus, danke für die Sehnsucht nach der Rettung der Seelen, die du mir schenkst. Es ist zwar ein Schmerz, den ich manchmal gerne betäuben würde. Aber ich will ihn nicht betäuben, denn es ist dein Schmerz, an dem du mir Anteil gibst. Bitte bewahre mich vor der Resignation, die sich manchmal einschleichen will. Ich will weiter hoffen, auch wenn ich so wenige Fortschritte sehe. Ich will dir glauben, dass bei dir alles möglich ist. 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627  
Fax 02456 - 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de

1 Kommentar:

  1. Jesus,  DU sprichst von Sklaven.
    Sklaven sind heute nicht mehr so gegenwärtig in den Köpfen der Menschen. Sklaven, sind nur noch ein "Begriff" aus geschichtlicher Vorzeit.  Doch ( für mich )   denke ich an die "Sklaverei-der Moderne".
    Da werden Menschen von Menschen,  geschlagen, gehänselt, getreten oder mit einer Waffe bedroht. Es geht sogar soweit,  dass Menschen dem Mobbing, der Folter, der Macht, oder der sexuellen Gewalt ausgeliefert sind.
    Menschen die so "Gewalt geladen" sind, sind nicht im Frieden mit sich selbst, sind voller Stolz oder Hochmut, haben keine oder wenig Liebe im Herzen, und denken vielfach sich über alles und allem - sich über jede und jedem hinwegsetzen zu können.

    Jesus,  DU  aber sagst:
    " Wenn aber der Knecht denkt; mein Herr kommt noch lange nicht..."

    - also mir scheint es so;  ...bekommt der Knecht garnichts mit, er merkt nicht wann der Herr kommt, weil er sich sagt:
    Ok! - der Herr ist weg, er kommt doch noch nicht, also jetzt habe ich das Sagen, und ich kann tun und lassen was ich will !
    Mir kommt beim lesen des Evangelium, folgender Gedanke. 
    Ich kann doch nicht so tun, als wäre ich der Herr ! ( so darf / sollte, ein Christ nicht leben)
    Ich kann doch nicht tun, als ist alles in Ordnung, solange mein Ehepartner bei mir ist. Ist mein Partner zum Dienst, zum Einkaufen  oder auf Dienstreise, kann ich doch nicht jeden Tag Party machen, faul sein, meiner Lüsternheit frönen, salopp gesagt "die Sau raus lassen".
    Wenn ich es wirklich ernst meine mit meiner Ehrlichkeit, mit der mir übertragenen Verantwortung, dann muss ich gerade dann, wenn ich "alleine bin" , in Achtsamkeit und Treue , zur Ehre Gottes leben und zum Wohle meiner Mitmenschen handeln.

    Hl.Joseph, Ziehvater Jesu.
    GOTT hatte dir die Verantwortung gegeben, für  Jesus und Maria  zu sorgen.
    (eine "nicht viel  geringere"  als Maria)
    Doch in allem warst du Gott treu, nie hochmütig oder sogar eifersüchtig auf die Gottesmutter Maria.
    Hl.Joseph, sei mir ein tägliches Vorbild, deiner menschlicher Liebe.  Amen

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