Donnerstag, 9. September 2021

Betet für die, die euch misshandeln. (Lk 6,28)

23 Woche im Jahreskreis    Donnerstag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 6,27-38

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Euch, die ihr mir zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen.

Segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch misshandeln.

Dem, der dich auf die eine Wange schlägt, halt auch die andere hin, und dem, der dir den Mantel wegnimmt, lass auch das Hemd.

Gib jedem, der dich bittet; und wenn dir jemand etwas wegnimmt, verlang es nicht zurück.

Was ihr von anderen erwartet, das tut ebenso auch ihnen.

Wenn ihr nur die liebt, die euch lieben, welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die Sünder lieben die, von denen sie geliebt werden.

Und wenn ihr nur denen Gutes tut, die euch Gutes tun, welchen Dank erwartet ihr dafür? Das tun auch die Sünder.

Und wenn ihr nur denen etwas leiht, von denen ihr es zurückzubekommen hofft, welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die Sünder leihen Sündern in der Hoffnung, alles zurückzubekommen.

Ihr aber sollt eure Feinde lieben und sollt Gutes tun und leihen, auch wo ihr nichts dafür erhoffen könnt. Dann wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn auch er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.

Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist!

Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden. Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden. Erlasst einander die Schuld, dann wird auch euch die Schuld erlassen werden.

Gebt, dann wird auch euch gegeben werden. In reichem, vollem, gehäuftem, überfließendem Maß wird man euch beschenken; denn nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird auch euch zugeteilt werden.



Tagesimpuls:

Betet für die, die euch misshandeln.  (Lk 6,28) 

Zum Glück kommt es nicht so oft vor, dass wir körperlich misshandelt werden. Aber mit Worten werden wir wahrscheinlich immer wieder misshandelt. Menschen werfen uns Dinge vor, die nicht stimmen, Menschen sind böse auf uns, obwohl sie den Grund bei sich selbst suchen müssten. Immer wieder macht man uns ungerechte Vorwürfe, oder man versucht, unser Ansehen bei anderen zu beschädigen. Wir versuchen dann meist, uns zu rechtfertigen. Wir versuchen, anderen gegenüber klarzustellen, wie es wirklich war, und dabei reden wir dann schlecht über die Personen, die uns verletzt haben. Jesus möchte, dass wir einen anderen Weg gehen: 

Betet für die, die euch misshandeln.

Der Heilige Gregor der Große schreibt einmal: „Dann wieder muss ich mit Gleichmut gewisse Räuber dulden oder ihnen begegnen mit dem Bemühen, die Liebe zu wahren." Hiermit drückt er die christliche Haltung aus, die Jesus in der Bergpredigt beschreibt. Wir müssen einfach Geduld haben und viele Dinge hinnehmen, die wir nicht ändern können. Der Unterschied zum stoischen Gleichmut ist es, dass wir für die Menschen, die uns wehtun, beten, dass wir auf gute Lösungen hoffen, weil wir an die Kraft Gottes glauben. Menschlich betrachtet gibt es oft keine Lösung. Wir wissen nicht weiter, sehen nicht, was jetzt noch helfen könnte. Aber dann erinnern wir uns an den Ratschlag Jesu: 

Betet für die, die euch misshandeln.

Gebet: 
Jesus, ich finde mich auch in Situationen vor, wo ich keine Lösung weiß. Ich will mich nicht immer rechtfertigen, will nicht mit Gewalt mein Recht suchen. Bitte hilf mir, Dinge in Geduld hinzunehmen im Vertrauen auf dich. Jesus, ich bete für alle Menschen, die mir weggetan haben, besonders für die Situationen, wo ich keine Lösung habe. Ich lege alles in deine Hände, ich vertraue auf dich. 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627  
Fax 02456 - 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de

1 Kommentar:

  1. Jesus,  heute ist es für mich ein "schwer zugängliches" Evangelium.
    Sprichst DU doch davon, jene zu segnen, die mich verfluchen. Oder! Was ihr von anderen erwartet, das tut ebenso auch ihnen. Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden.
    Das alles ist sehr gut,  und mehr als das!
    Jedoch zeigt mir das reale Leben, dass es nicht immer so zu geht, 
    Ja ! Noch nicht mal in den Ländern mit sehr hohem Anteil an christlich katholischen Glauben. 

    Denn in den Länder mit der größten christlichen Bevölkerung  wie beispielsweise
    Brasilien, Mexiko, Russland oder die Philippinen, oder aber auch hier bei uns,  geht es nicht immer menschlich "friedlich" zu.   Es herrschen, Christenverfolgung, Gewalt, Mord, Raub, vermischt  mit Machthaberei, Neid, Hass...etc.

    Für mich erkenne ich, dass es bei mir (will ich in Frieden leben) damit anfangen muss, dass ich in die "Selbstaufgabe" hineinwachsen muss, und diese gilt es auch, so wie DU JESUS es getan hast, immer mehr und mehr zu leben.

    Gottesmutter Maria,  Du bist immer in tiefen Frieden gewesen und sogar bei der Kreuzerhöhung deines Sohnes auf Golgatha, bist du mit Johannes "im Frieden" geblieben.  Nun halte ich mich an dich fest, damit ich in schwierigen Situationen, "im Frieden" bleibe.
    Amen 🙏

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