Montag, 13. September 2021

Deshalb habe ich mich auch nicht für würdig gehalten, selbst zu dir zu kommen. (Lk 7,7)

24 Woche im Jahreskreis    Montag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 7,1-10

In jener Zeit als Jesus seine Rede vor dem Volk beendet hatte, ging er nach Kafarnaum hinein.

Ein Hauptmann hatte einen Diener, der todkrank war und den er sehr schätzte.

Als der Hauptmann von Jesus hörte, schickte er einige von den jüdischen Ältesten zu ihm mit der Bitte, zu kommen und seinen Diener zu retten.

Sie gingen zu Jesus und baten ihn inständig. Sie sagten: Er verdient es, dass du seine Bitte erfüllst;

denn er liebt unser Volk und hat uns die Synagoge gebaut.

Da ging Jesus mit ihnen. Als er nicht mehr weit von dem Haus entfernt war, schickte der Hauptmann Freunde und ließ ihm sagen: Herr, bemüh dich nicht! Denn ich bin es nicht wert, dass du mein Haus betrittst.

Deshalb habe ich mich auch nicht für würdig gehalten, selbst zu dir zu kommen. Sprich nur ein Wort, dann muss mein Diener gesund werden.

Auch ich muss Befehlen gehorchen, und ich habe selber Soldaten unter mir; sage ich nun zu einem: Geh!, so geht er, und zu einem andern: Komm!, so kommt er, und zu meinem Diener: Tu das!, so tut er es.

Jesus war erstaunt über ihn, als er das hörte. Und er wandte sich um und sagte zu den Leuten, die ihm folgten: Ich sage euch: Nicht einmal in Israel habe ich einen solchen Glauben gefunden.

Und als die Männer, die der Hauptmann geschickt hatte, in das Haus zurückkehrten, stellten sie fest, dass der Diener gesund war.



Tagesimpuls:

Deshalb habe ich mich auch nicht für würdig gehalten, selbst zu dir zu kommen.  (Lk 7,7)

Hier ist ein sehr mächtiger und sehr wohlhabender Mann, der sich vor Jesus vollkommen verdemütigt. Für ihn ist Jesus eine große Respektsperson, und er selbst fühlt sich nicht würdig, Jesus zu bemühen oder zu belästigen. Jesus soll nur ein Machtwort sprechen, damit sein Diener geheilt wird. Diese Demut berührt mich, obwohl die Vernunft ja sagt, dass jeder zu Jesus kommen darf, dass jeder sich ihm nähern darf. 

Deshalb habe ich mich auch nicht für würdig gehalten, selbst zu dir zu kommen.

Aber was ist es, dass diese Haltung des vornehmen Hauptmanns trotzdem so ansprechend, so berührend macht? Es ist die Tatsache, dass er Jesus anerkennt als der, der er ist, als Gott. Er glaubt an Jesus, und deshalb zeigt er Jesus so großen Respekt. Für ihn ist Jesus Gott, der höchste König, der der alle Macht hat. 

Deshalb habe ich mich auch nicht für würdig gehalten, selbst zu dir zu kommen.

Wir haben in unserer Beziehung zu Jesus beide Elemente, nicht nur die Nähe, sondern auch den Respekt. Wir machen z.B. eine Kniebeuge, und wir nehmen seine Nähe nicht als selbstverständlich an, sondern als sein großes Geschenk. Das Gegenteil kann man auch beobachten. Mitunter haben Menschen keinen Respekt vor Jesus. Sie bitten ihn zwar um etwas, vor allem, wenn sie in Not sind. Aber es ist so, als würde es irgendwo etwas umsonst geben, dass man sich noch schnell mitnimmt. Darin steckt zwar ein Funke von anfanghaften Glauben, dass Jesus etwas bewirken könnte, aber es ist völlig respektlos. Jesus wird nicht als Gott und Herr anerkannt. Man will Jesus quasi nur ausnutzen. 

Deshalb habe ich mich auch nicht für würdig gehalten, selbst zu dir zu kommen.

Lassen wir uns von der Demut des Hauptmanns ansprechen! Es ist gut, dass wir heute mehr die Nähe Jesu betonen. Er selbst sagte: „Kommt alle zu mir!" Er lässt sich berühren. Aber trotzdem sollten wir den Respekt behalten. Er ist Gott, und wenn er uns seine Nähe schenkt, dann ist das eben ein sehr großes Geschenk, und keine Selbstverständlichkeit. 

Gebet: 
Jesus, ich durfte deine Nähe kennenlernen. Vielleicht habe ich auch zu wenig Respekt. Ich nehme alles für selbstverständlich. Jesus, ich bewundere den Respekt des Hauptmanns. Er erkennt dich wirklich als Gott an, als den Allerhöchsten. So will ich dich auch anerkennen. Und ich will dir Zeichen des Respekts schenken, z.B. die Kniebeuge, ebenso wie Zeichen der Nähe. 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

Roland Bohnen
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1 Kommentar:

  1. Jesus,  ich vernehme Deinen Ruf an mein Gewissen,  "wie gehst Du um mit deiner Nächstenliebe"?

    Herr, DU gehst zu dem römischen Hauptmann. Womöglich glaubt er "anders- nicht so tief..." vielleicht kennt er auch keine Gebete? ...und doch kennst DU ihn. DU allein , Jesus, kennst sein Herz, kennst und spürst seine Liebe! Denn DU sagst: "...Nicht einmal in Israel habe ich einen solchen Glauben gefunden" !  Du selbst, Jesus Christus bist auf der Suche nach den Glauben, der dem Willen des Vaters entspricht. (in jedem Menschen)
    Der Hauptman hat ihn schon.
    Was ist nun mit mir?
    Bin ich würdig, dass DU zu mir kommst?

    Allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Maria, und du, Heiliger Johannes Chrysostomus, bittet für mich um die Gnade der Reinheit und der Beharrlichkeit im Glauben,  damit ich mit aufrichtigem (mit aufgerichteten) Herzen sprechen kann, 
    ...Herr, ich bin nicht würdig,  dass du einkehrst unter mein Dach. Sprich nur ein Wort,  dann wird dein Diener gesund.  Amen 🙏

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