Mittwoch, 22. November 2023

Macht Geschäfte damit, bis ich wiederkomme. (Lk 19,13)

33 Woche im Jahreskreis     Mittwoch

 

EVANGELIUM

Lk 19, 11-28

In jener Zeit

11meinten die Menschen, weil Jesus schon nahe bei Jerusalem war, das Reich Gottes werde sofort erscheinen. Daher erzählte er ihnen ein weiteres Gleichnis.

12Er sagte: Ein Mann von vornehmer Herkunft wollte in ein fernes Land reisen, um die Königswürde zu erlangen und dann zurückzukehren.

13Er rief zehn seiner Diener zu sich, verteilte unter sie Geld im Wert von zehn Minen und sagte: Macht Geschäfte damit, bis ich wiederkomme.

14Da ihn aber die Einwohner seines Landes hassten, schickten sie eine Gesandtschaft hinter ihm her und ließen sagen: Wir wollen nicht, dass dieser Mann unser König wird.

15Dennoch wurde er als König eingesetzt. Nach seiner Rückkehr ließ er die Diener, denen er das Geld gegeben hatte, zu sich rufen. Er wollte sehen, welchen Gewinn jeder bei seinen Geschäften erzielt hatte.

16Der erste kam und sagte: Herr, ich habe mit deiner Mine zehn Minen erwirtschaftet.

17Da sagte der König zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger Diener. Weil du im Kleinsten zuverlässig warst, sollst du Herr über zehn Städte werden.

18Der zweite kam und sagte: Herr, ich habe mit deiner Mine fünf Minen erwirtschaftet.

19Zu ihm sagte der König: Du sollst über fünf Städte herrschen.

20Nun kam ein anderer und sagte: Herr, hier hast du dein Geld zurück. Ich habe es in ein Tuch eingebunden und aufbewahrt;

21denn ich hatte Angst vor dir, weil du ein strenger Mann bist: Du hebst ab, was du nicht eingezahlt hast, und erntest, was du nicht gesät hast.

22Der König antwortete: Aufgrund deiner eigenen Worte spreche ich dir das Urteil. Du bist ein schlechter Diener. Du hast gewusst, dass ich ein strenger Mann bin? Dass ich abhebe, was ich nicht eingezahlt habe, und ernte, was ich nicht gesät habe?

23Warum hast du dann mein Geld nicht auf die Bank gebracht? Dann hätte ich es bei der Rückkehr mit Zinsen abheben können.

24Und zu den anderen, die dabeistanden, sagte er: Nehmt ihm das Geld weg, und gebt es dem, der die zehn Minen hat.

25Sie sagten zu ihm: Herr, er hat doch schon zehn.

26(Da erwiderte er:) Ich sage euch: Wer hat, dem wird gegeben werden; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat.

27Doch meine Feinde, die nicht wollten, dass ich ihr König werde - bringt sie her, und macht sie vor meinen Augen nieder!

28Nach dieser Rede zog Jesus weiter und ging nach Jerusalem hinauf.

 

 

Tagesimpuls:

 

Macht Geschäfte damit, bis ich wiederkomme.  (Lk 19,13)

 

Das Vermögen, was Gott uns anvertraut hat, gehört nicht uns, sondern Gott. Damit sind unser Leben und unsere Fähigkeiten gemeint. Wenn z.B. jemand sagt: „Mein Bauch gehört mir", dann ist das einfach falsch. Wir alle gehören Gott, auch unser Bauch. Wir sind Tempel des Heiligen Geistes. Die Fähigkeit, Eltern zu werden, gehört mit zu dem Vermögen, dass Gott uns mitgegeben hat. Damit sollen wir „wirtschaften", diese Fähigkeit sollen wir einsetzen, so wie alle anderen unserer Fähigkeiten. 

 

Macht Geschäfte damit, bis ich wiederkomme.

 

Wenn Jesus uns sagt, „macht Geschäfte damit", dann ist das eine große Ermutigung. Die Grundeinstellung unseres Lebens sollte sein: Die Ampel steht auf Grün, wir dürfen gehen, ja wir sollen gehen. Sollte etwas geschehen, wo Gott uns bremsen will, dann wird Gott die Ampel auf Rot schalten. Aber normalerweise steht sie auf Grün, normalerweise will Gott uns unterstützen. Manche leben aber genau umgekehrt, so als würde die Ampel normalerweise auf Rot stehen, und sie dürften nur dann etwas machen, wenn sie ein besonderes Zeichen bekämen, ansonsten müssten sie warten. Das sind die Ängstlichen, die ihr Talent vergraben. 

 

Macht Geschäfte damit, bis ich wiederkomme.

 

Trotzdem sollen wir nicht in blinden Aktivismus fallen. Das Bild mit der Ampel setzt voraus, dass es für einen Jünger normal ist, das Angesicht Gottes zu suchen, regelmäßig täglich eine Gebetszeit zu halten. Es geht nicht um eine Vielzahl von Aktivitäten. Als Jünger Jesu sind wir auf jeden Fall betende Menschen, die den Willen Gottes suchen. Aber das schließt nicht aus, dass wir uns von Gott zum Handeln ermutigt fühlen, auch wenn wir keine besonderen Zeichen bekommen. Wir sollen mit unseren Fähigkeiten handeln und auf die Gnade Gottes vertrauen. Wenn wir merken, dass wir aus dem Gleichgewicht kommen, dass wir keine Zeit mehr für das Gebet finden, dann machen wir etwas falsch. Aber solange wir betende Jünger bleiben, dürfen wir Mut haben und unsere Fähigkeiten in der Welt einsetzen. Es versteht sich, dass wir dabei nicht unseren eigenen Willen durchsetzen, sondern immer den Willen Gottes suchen. 

 

Gebet: 

Jesus, für mich ist es ein Blickwechsel, dass ich mir klarmache, dass die Ampel normalerweise auf Grün und nicht auf Rot steht. Ich darf gehen, ich muss keine Angst haben. Du segnest mich. Bitte hilf mir, das zu überwinden, was mich blockiert. Hilf mir, meine unbewussten Ängste zu überwinden. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

3 Kommentare:

  1. Festtag der hl.c Cäcilia
    Patronin der Kirchenmusik


    GEBET

    Großer Gott,

    du hast uns geschaffen,

    damit wir dich loben und preisen.

    Erhöre auf die Fürsprache der heiligen Cäcilia unser Gebet

    und lass uns mit Freude und Hingabe

    dein Lob verkünden.

    -Amen, Amen, Amen.

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  2. Der Christ muss natürlich die Rückkehr seines Herrn Jesus erwarten. Aber unter zwei Bedingungen, wenn die Begegnung freundschaftlich verlaufen soll. Zunächst muss er die krankhafte Neugier unterdrücken, die Stunde der feierlichen und sieghaften Rückkehr des Herrn wissen zu wollen. Er wird kommen, so sagt er an anderer Stelle, wenn wir es am wenigsten erwarten. Also weg mit den Spekulationen darüber! Wir warten voller Hoffnung, aber mit einer vertrauensvollen Hoffnung, ohne krankhafte Neugier. Das zweite ist, dass wir keine Zeit verschwenden sollen. Die Hoffnung auf das Treffen und das glorreiche Ende darf keine Entschuldigung dafür sein, die Gegenwart nicht ernst zu nehmen. Eben weil die Freude des Treffens am Ende umso größer sein wird, je mehr jeder von uns zu seinem Königreich in unserem jetzigen Leben beigetragen hat.


    Und noch persönliche Gedanken
    zu heutigen Evangelium:

    Auch hier fehlt nicht die ernste Warnung Jesu an diejenigen, die sich gegen ihn auflehnen: „Doch meine Feinde, die nicht wollten, dass ich ihr König werde - bringt sie her, und macht sie vor meinen Augen nieder!“ (Lk 19,27).

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  3. Herr, heute darf ich sagen, ich musste das Evangelium mehrmals lesen. Denn für mich tun sich viele einzelne Bilder auf, die wie ein Mosaik des Glaubens zusammen gelegt werden wollen.
    Da ist das Bild der Königswürde, das Bild der Dienerschaft, das Bild vom Geld, das Bild von der Unzuverlässigkeit.
    Jesus, hier in unserer Lebensphase wird eine Königswürde, familiär weiter vererbt. Doch aus dem Gleichnis geht hervor, dass "Mann" früher um die Königswürde zu bekommen, darum "bitten" konnte, oder sie erkämpfen musste. Daher war es ja nicht garantiert, dass das Reich des jungen Mannes,  bei seiner Rückkehr überhaupt noch in seinem Besitz ist. Daher gab er, zur Verwaltung,  das Geld an seine Bediensteten. Doch bei seiner Rückkehr, wird er von einem enttäuscht. 
    Für mich also geht's hier, um "Vertrauens-Vorschuss"
    und in mir höre ich .... "Mein Kind, wie geht's du täglich mit dem um, was ich dir in Wort und Sakrament anvertraue"?
    Hl.Cäcilia, du Märtyrin der Gottesliebe, erbitte mit einen starken Glauben, so wie du ihn vor Gott gelebt hast. Auf das ich, die "empfangene Kostbarkeit Jesu" (die Hl.Kommunion) in meiner Seele so "verwalte", dass sie zum "Mehrwert" für meine Mitmenschen werde. 
    Hl. Cäcilia, bitte für uns. Amen 🙏

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