Freitag, 10. November 2023

Leg Rechenschaft ab über deine Verwaltung! Du kannst nicht länger mein Verwalter sein. (Lk 16,2)

31 Woche im Jahreskreis     Freitag

 

EVANGELIUM

Lk 16, 1-8

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

1Ein reicher Mann hatte einen Verwalter. Diesen beschuldigte man bei ihm, er verschleudere sein Vermögen.

2Darauf ließ er ihn rufen und sagte zu ihm: Was höre ich über dich? Leg Rechenschaft ab über deine Verwaltung! Du kannst nicht länger mein Verwalter sein.

3Da überlegte der Verwalter: Mein Herr entzieht mir die Verwaltung. Was soll ich jetzt tun? Zu schwerer Arbeit tauge ich nicht, und zu betteln schäme ich mich.

4Doch - ich weiß, was ich tun muss, damit mich die Leute in ihre Häuser aufnehmen, wenn ich als Verwalter abgesetzt bin.

5Und er ließ die Schuldner seines Herrn, einen nach dem andern, zu sich kommen und fragte den ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig?

6Er antwortete: Hundert Fass Öl. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, setz dich gleich hin, und schreib „fünfzig".

7Dann fragte er einen andern: Wie viel bist du schuldig? Der antwortete: Hundert Sack Weizen. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, und schreib „achtzig".

8Und der Herr lobte die Klugheit des unehrlichen Verwalters und sagte: Die Kinder dieser Welt sind im Umgang mit ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichtes.

 

 

Tagesimpuls:

 

Leg Rechenschaft ab über deine Verwaltung! Du kannst nicht länger mein Verwalter sein.  (Lk 16,2)

 

Ich glaube, dass jeder, der ernsthaft nachdenkt, zu der Erkenntnis kommt, dass auch er in der Lage des Verwalters steckt, der vieles falsch gemacht hat, oder der zumindest sein Vermögen nicht so gut verwaltet hat, wie er es hätte können. So sieht es auf jeden Fall auch der Heilige Paulus: „Es gibt keinen der gerecht ist", und „es gibt keinen, der Gutes tut, auch nicht einen einzigen" (Röm 3,10.12). Also bekommen wir alle gesagt: 

 

Leg Rechenschaft ab über deine Verwaltung! Du kannst nicht länger mein Verwalter sein.  

 

Und jetzt sollen wir aus dem Gleichnis lernen. Wir sollen lernen: Wenn ich ein Sünder bin und vor der Gerechtigkeit Gottes nicht bestehen kann, was kann ich nun tun? Ich werde es nicht schaffen, gerecht zu sein, auch wenn ich mich noch so anstrenge. Dann gibt es noch einen Weg: Ich werde barmherzig sein zu meinen Mitmenschen. Ich werde ihnen ihre Schulden erlassen, soweit es mir möglich ist. Ich werde ihnen verzeihen, in dem Bewusstsein, dass wir alle vor Gott Sünder sind. Ich bin nicht besser als die anderen, wieso könnte ich mich über sie erheben? 

 

Leg Rechenschaft ab über deine Verwaltung! Du kannst nicht länger mein Verwalter sein.  

 

Machen wir uns heute noch einmal bewusst, wie sehr wir aus der Barmherzigkeit heraus leben. Es gibt wirklich keinen Spielraum für Gutmenschentum oder Pharisäertum. Wenn uns dies in der Tiefe unserer Existenz bewusst ist, können wir unseren Mitmenschen, die genauso Fehler machen wie wir auch, besser verzeihen. Und das sollen wir täglich tun. 

 

Gebet: 

Jesus, ich bin der untreue Verwalter, dem seine Schuld vergeben wird. Ich will, bevor ich sterbe, vielen Menschen verzeihen. Ich will in und aus deiner Barmherzigkeit leben, weil ich einsehe, dass ich keine Verdienste vor dir habe. Hilf mir, meine eigene Schuld einzusehen, damit ich mehr Verständnis aufbringe für die anderen Menschen, die genauso Fehler machen wie ich auch. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

4 Kommentare:

  1. GEBET:

    Gott, du hast deine Kirche

    auf den festen Glauben der Apostel gebaut

    und lässt nicht zu,

    dass die Pforten der Hölle sie überwältigen.

    Auf die Fürsprache des heiligen Papstes Leo

    stärke in der Kirche den Glauben

    und schenke ihr Einheit und Frieden.

    Darum bitten wir durch Jesus Christus.

    Amen, Amen, Amen.

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  2. Jesus, ich danke Dir für das heutige Gleichnis.
    Hierin erkenne ich für mich, dass ich  in dieser Welt, in der ich als Christ lebe, meine tägliche Lebensführung prüfen sollte. Dabei zeigt mir das "Hinweisschild - Klugheit "meines Herzens, richtungsweisend den Weg in die Ewigkeit.

    So gilt für mich, täglich neu, folgender Gedanke:

    •  das was du tust, tue gut im Willen Gottes,
       und bedenke deines Lebens - Ende !

    •  denn mein Vermögen ist nicht nur Geld oder materielle Güter, sondern auch meine Gedanken, Worten und Werken

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  3. Persönliche Gedanken
    zum Evangelium:

    All dies zeigt uns einmal mehr, dass das menschliche Herz noch die gleichen engen Grenzen und die Armut wie schon immer aufweist. Heute sprechen wir von Vetternwirtschaft, von Korruption, von unlauterer Bereicherung, von Urkundenfälschung... Mehr oder weniger wie zu Zeiten Jesu.

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  4. Nachtrag:

    Vielleicht müssen wir uns heute gegenüber dem Herrn überlegen, wie unsere Klugheit als Kinder des Lichtes aussehen soll, das heißt wie die Aufrichtigkeit unserer Beziehung zu Gott und zu unseren Brüdern beschaffen sein soll.

    «In Wahrheit stellt uns das Leben immer vor eine Wahl: zwischen Ehrlichkeit und Ungerechtigkeit, zwischen Treue und Untreue, zwischen Gut und Böse (...). Schließlich und endlich — so sagt Jesus — müssen wir uns entscheiden».

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