Samstag, 18. November 2023

Wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. (Mt 25,29)

33 Sonntag im Jahreskreis   

Evangelium                                                                                                  Mt 25, 14–30

In jener Zeit
erzählte Jesus seinen Jüngern das folgende Gleichnis:
14Mit dem Himmelreich
ist es wie mit einem Mann, der auf Reisen ging.
Er rief seine Diener
und vertraute ihnen sein Vermögen an.
15Dem einen gab er fünf Talente Silbergeld,
einem anderen zwei,
wieder einem anderen eines,
jedem nach seinen Fähigkeiten.
Dann reiste er ab.
16Sofort ging der Diener, der die fünf Talente erhalten hatte, hin,
wirtschaftete mit ihnen
und gewann noch fünf weitere dazu.
17Ebenso gewann der, der zwei erhalten hatte,
noch zwei weitere dazu.
18Der aber, der das eine Talent erhalten hatte,
ging und grub ein Loch in die Erde
und versteckte das Geld seines Herrn.
19Nach langer Zeit kehrte der Herr jener Diener zurück
und hielt Abrechnung mit ihnen.
20Da kam der, der die fünf Talente erhalten hatte,
brachte fünf weitere
und sagte: Herr, fünf Talente hast du mir gegeben;
sieh her, ich habe noch fünf dazugewonnen.
21Sein Herr sagte zu ihm:
Sehr gut,
du tüchtiger und treuer Diener.
Über Weniges warst du treu,
über Vieles werde ich dich setzen.
Komm, nimm teil am Freudenfest deines Herrn!
22Dann kam der Diener, der zwei Talente erhalten hatte,
und sagte: Herr, du hast mir zwei Talente gegeben;
sieh her, ich habe noch zwei dazugewonnen.
23Sein Herr sagte zu ihm:
Sehr gut,
du tüchtiger und treuer Diener.


Über Weniges warst du treu,
über Vieles werde ich dich setzen.
Komm, nimm teil am Freudenfest deines Herrn!
24Es kam aber auch der Diener, der das eine Talent erhalten hatte,
und sagte: Herr, ich wusste, dass du ein strenger Mensch bist;
du erntest, wo du nicht gesät hast,
und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast;
25weil ich Angst hatte,
habe ich dein Geld in der Erde versteckt.
Sieh her, hier hast du das Deine.
26Sein Herr antwortete und sprach zu ihm:
Du bist ein schlechter und fauler Diener!
Du hast gewusst, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe,
und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe.
27Du hättest mein Geld auf die Bank bringen müssen,
dann hätte ich es bei meiner Rückkehr
mit Zinsen zurückerhalten.
28Nehmt ihm also das Talent weg
und gebt es dem, der die zehn Talente hat!
29Denn wer hat,
dem wird gegeben werden
und er wird im Überfluss haben;
wer aber nicht hat,
dem wird auch noch weggenommen, was er hat.
30Werft den nichtsnutzigen Diener hinaus
in die äußerste Finsternis!
Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein.

 

Tagesimpuls:

 

Wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat.  (Mt 25,29)

 

Alle drei haben Talente bekommen, was ist es dann, was der Dritte nicht hatte? Ich glaube, Jesus meint den Mut, das Gottvertrauen, den Glauben. Wer keinen Mut hat, kein Gottvertrauen, keinen Glauben an die Liebe Gottes, dem wird das, was er bisher hatte, weggenommen. Was wird ihm weggenommen? Sein Vermögen, seine Handlungsmöglichkeiten. 

 

Wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat.

Ich übertrage das auf unsere Kirche. Wir haben bestimmte Möglichkeiten, bestimmte Talente. Es mag sein, dass wir nicht so viele Möglichkeiten haben wie früher, nicht so viele wie die Kirche in anderen Ländern, denn der Glaube ist hierzulande sehr schwach geworden. Aber wir sind noch lange nicht am Ende, wir haben – um mit dem Evangelium zu sprechen – mindestens noch ein Talent. Ein Talent ist sehr viel, weitaus mehr, als ein Arbeiter je verdienen könnte. Im Vergleich mit dem, was die anderen bekommen haben, mag ein Talent wenig erscheinen. Aber davon dürfen wir uns nicht täuschen lassen. Wenn Jesus die Geschichte für uns in Euro erzählt hätte, dann hätten wir vielleicht eine Milliarde bekommen, andere zwei oder fünf. Über eine Milliarde kann man sich weiß Gott nicht beklagen. 

 

Wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat.

Und jetzt kommt es darauf an, was wir aus den uns gegebenen Möglichkeiten machen. Wenn wir nichts machen wollen, wenn wir wollen, dass am liebsten alles so bleiben soll, dass man ein sehr lau gewordenes Christentum praktizieren will und sich gegen jede Form der Erneuerung weigert, dann wird uns auf die Dauer auch noch das weggenommen, was wir jetzt noch haben. 

 

Wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat.

Niemand von uns hat keine Talente, keine Möglichkeiten. Vielleicht haben wir nur sehr geringe Möglichkeiten, aber die müssen wir nutzen. Bei der Brotvermehrung hatten die Jünger auch nicht viel, aber das wenige haben sie gegeben, und dann konnte Jesus es vermehren. 

 

Gebet: 

Jesus, ich sehe, wie wichtig es ist, dass wir unsere Möglichkeiten nutzen, dass wir dazu Vertrauen und Mut brauchen und keine Angst haben dürfen, Fehler zu machen. Du möchtest nicht, dass wir nur unsere Hände in den Schoß legen, dass wir nur untätig warten. Bitte hilf uns, dass wir aus unserer Lethargie und Resignation herausfinden, dass wir mutig deinen Willen tun, dass unsere Kirche wieder lebendiger wird und wächst. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

5 Kommentare:

  1. Gebet:

    Gott, du Urheber alles Guten, du bist unser Herr.
    Lass uns begreifen, dass wir frei werden,
    wenn wir uns deinem Willen unterwerfen,
    und dass wir die vollkommene Freude finden,
    wenn wir in deinem Dienst treu bleiben.

    -Amen, Amen, Amen.

    AntwortenLöschen
  2. Zum Evangelium:

    Jeder Mensch hat Gaben und Fähigkeiten, mit denen er arbeiten kann und für die er verantwortlich ist. Wichtig ist am Ende nicht, wie viel er bekommen, sondern was er damit getan hat, das heißt, ob er ein treuer Verwalter war. Ein kluger Verwalter weiß, dass seine Zeit begrenzt ist. Im Gleichnis Jesu ist die Zeit anscheinend lang, niemand weiß den Tag und die Stunde, wann der Herr kommen wird. Aber diese ganze Zeit läuft auf die große Stunde zu.

    -Halleluja - Amen.

    AntwortenLöschen
  3. Mt. 25,29: "Denn wer hat, dem wird gegeben werden und er wird in überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen was er hat."

    Der Satz "Jedem der hat, wird noch dazugegeben, und er wird im Überfluss haben; aber dem, der nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat" (Mt 25,29), ist selbstverständlich keine Maxime, um zum Konsum anzueifern, sondern man kann ihn nur verstehen im Sinne von Liebe und Großzügigkeit. Es ist wahr, wenn wir den Gaben Gottes entsprechen und auf seine Hilfe vertrauen, dann werden wir erfahren, dass Er es ist, der die Bereicherung bringt.

    AntwortenLöschen
  4. Persönliche Gedanken zum Evangelium des Tages:

    „Es ist notwendig, meine Brüder, dass ihr in der Obhut der Nächstenliebe größte Sorgfalt walten lasst, bei jeder Handlung, die ihr ausüben müsst."

    „Lasst uns für den Herrn leben und unser Leben auf seine Liebe gründen, wie Jesus es getan hat: Wir werden die echte Freude genießen können, und unser Leben wird nicht steril sein, sondern fruchtbar."

    AntwortenLöschen
  5. Herr, und mein Gott,  ich bitte auf die Fürsprache der reinsten jungfräulichen Gottesmutter Maria, um die Kraft und Gnade des Hl.Geistes. Heiliger Beistand des Herrn,  vervollständige in mir die Erkenntnis, dass ich erkenne, meine - von Gott, mir geschenkte Talente zur Ehre Gottes und zum Wohle meiner Mitmenschen einzusetzen. Amen 🙏

    AntwortenLöschen

Unser nächster Livestream

Unsere Livestreams finden sie auf dem YouTube-Kanal der Kirche Selfkant: youtube.com/@KircheSelfkant

oder hier: