Samstag, 7. Oktober 2017

Dann verpachtete er den Weinberg an Winzer und reiste in ein anderes Land. (Mt 21,33)

27 Sonntag im Jahreskreis

 

 

EVANGELIUM

Mt 21, 33-44

 

In jener Zeit sprach Jesus zu den Hohenpriestern und den Ältesten des Volkes:

33Hört noch ein anderes Gleichnis: Es war ein Gutsbesitzer, der legte einen Weinberg an, zog ringsherum einen Zaun, hob eine Kelter aus und baute einen Turm. Dann verpachtete er den Weinberg an Winzer und reiste in ein anderes Land.

34Als nun die Erntezeit kam, schickte er seine Knechte zu den Winzern, um seinen Anteil an den Früchten holen zu lassen.

35Die Winzer aber packten seine Knechte; den einen prügelten sie, den andern brachten sie um, einen dritten steinigten sie.

36Darauf schickte er andere Knechte, mehr als das erste Mal; mit ihnen machten sie es genauso.

37Zuletzt sandte er seinen Sohn zu ihnen; denn er dachte: Vor meinem Sohn werden sie Achtung haben.

38Als die Winzer den Sohn sahen, sagten sie zueinander: Das ist der Erbe. Auf, wir wollen ihn töten, damit wir seinen Besitz erben.

39Und sie packten ihn, warfen ihn aus dem Weinberg hinaus und brachten ihn um.

40Wenn nun der Besitzer des Weinbergs kommt: Was wird er mit solchen Winzern tun?

41Sie sagten zu ihm: Er wird diesen bösen Menschen ein böses Ende bereiten und den Weinberg an andere Winzer verpachten, die ihm die Früchte abliefern, wenn es Zeit dafür ist.

42Und Jesus sagte zu ihnen: Habt ihr nie in der Schrift gelesen: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, er ist zum Eckstein geworden; das hat der Herr vollbracht, vor unseren Augen geschah dieses Wunder?

44Und wer auf diesen Stein fällt, der wird zerschellen; auf wen der Stein aber fällt, den wird er zermalmen.

43Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird euch weggenommen und einem Volk gegeben werden, das die erwarteten Früchte bringt.

 

 

Tagesimpuls:

 

Dann verpachtete er den Weinberg an Winzer und reiste in ein anderes Land.  (Mt 21,33)

 

Ich sehe in dem Weinberg die Kirche, die Gott uns anvertraut hat. Es ist etwas sehr Großes, was Gott uns anvertraut hat, wir haben eine große Verantwortung. Und wir haben eine große Freiheit. Wir können die Kirche gestalten, wir haben die Möglichkeit, das Gesicht der Kirche zu prägen. Aber was machen wir daraus? Die Menschen in dem Gleichnis haben den Besitzer des Weinbergs nicht mehr geachtet. Sie haben seine Diener und sogar seinen Sohn getötet. Wenn wir das auf uns übertragen, dann würde das bedeuten: Wir leben in der Kirche, aber wir achten Gott nicht und töten Jesus. Wir werfen Jesus aus seinem Weinberg, aus seiner Kirche heraus. Ist das möglich? Kann man in der Kirche leben, aber dabei Gott nicht achten und Jesus hinauswerfen?

 

Dann verpachtete er den Weinberg an Winzer und reiste in ein anderes Land.

 

Ich glaube, dass das möglich ist, und ich meine, dass wir ständig darauf achten müssen, dass das nicht geschieht. Die Kirche kann sich zu einer Clique entwickeln, zu einem Freundeskreis, der nicht mehr offen ist für das Wort Jesu, der sich seine eigenen Gebote macht und von den Geboten Gottes nichts mehr hören will. So krass würde das natürlich keiner ausdrücken. Die meisten gehen selektiv vor. Einige der Gebote Gottes will man beachten, andere dagegen hält man für nicht mehr zeitgemäß. Entscheidend dabei ist, dass man die oberste Autorität Jesu nicht mehr anerkennt und selber entscheidet, was man glauben und beachten will und was nicht. Dann hat man Jesus aus der Kirche herausgeschmissen, man hört nicht mehr auf seine Stimme, nimmt sich kaum noch Zeit für das Gebet, und wenn man betet, dann ist es mehr ein Ritual als ein Dialog. Ja, wir können Kirche leben und dabei Jesus herausschmeißen, wir machen dann alles selber, so wie wir es gerne hätten.

 

Dann verpachtete er den Weinberg an Winzer und reiste in ein anderes Land.

 

Achten wir darauf, dass wir in der Kirche mit Jesus leben! Dass wir immer auf seine Stimme hören, dass wir uns an seine Gebote halten in allem, nicht nur dort, wo es uns gefällt! Achten wir darauf, dass unser kirchliches Leben kein Eigenleben wird ohne Jesus! Wir können das tun, indem wir z.B. allen unseren Versammlungen ein Schriftgespräch voranstellen, indem wir auf die Stimme Jesu, auf sein Wort, hören. Das ist ein Weg, auf dem wir alle unsere Veranstaltungen vom Geist Gottes prägen lassen, so dass die Kirche wahrhaft geistlich bleibt.

 

Gebet:

Jesus, ich danke dir, dass du uns die Kirche geschenkt hast. Du hast uns eine große Verantwortung übertragen. Ich will so leben, dass du immer mein Handeln prägst. Hilf uns, als Kirche, als deine Jünger aus deinem Geist zu leben, in Respekt vor deinen Geboten und vor deiner Wegweisung. Wir wollen als Kirche mehr sein als nur eine menschliche Gemeinschaft, wir wollen geistlich sein, vom Heiligen Geist geführt.

 

 

Pastor Roland Bohnen

 

 

 

 

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