Dienstag, 24. Oktober 2017

Seid wie Menschen, die auf die Rückkehr ihres Herrn warten. (Lk 12,36)

29 Woche im Jahreskreis – Dienstag

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 12,35-38.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Legt euren Gürtel nicht ab, und lasst eure Lampen brennen!
Seid wie Menschen, die auf die Rückkehr ihres Herrn warten, der auf einer Hochzeit ist, und die ihm öffnen, sobald er kommt und anklopft.
Selig die Knechte, die der Herr wach findet, wenn er kommt! Amen, ich sage euch: Er wird sich gürten, sie am Tisch Platz nehmen lassen und sie der Reihe nach bedienen.
Und kommt er erst in der zweiten oder dritten Nachtwache und findet sie wach - selig sind sie.

 

Tagesimpuls:

 

Seid wie Menschen, die auf die Rückkehr ihres Herrn warten.  (Lk 12,36)

 

Viele gläubige Menschen, die Jesus lieben, leiden darunter, dass sie ihn nicht so oft und nicht so sehr spüren, wie sie es gerne hätten. Jesus scheint abwesend zu sein, obwohl man doch weiß und glaubt, dass er uns liebt und nur Gutes für uns will. Hier spricht Jesus dieses Thema der Abwesenheit offen an. Ja, wir sollen sein wie Menschen, die auf die Rückkehr ihres Herrn warten. Es fühlt sich tatsächlich manchmal so an, als wenn der Herr weggegangen wäre und uns allein gelassen hätte.

 

Seid wie Menschen, die auf die Rückkehr ihres Herrn warten.

 

In diesen Lebensphasen haben wir etwas zu tun. Wir sollen ihm weiterhin unsere Liebe schenken. Wir sollen auf seine Rückkehr warten. Ich denke an die Geschichte Israels. Als Mose länger nicht zurückkam von seiner Gottesbegegnung auf dem Berg, da machten sich die Israeliten ein goldenes Kalb, einen Götzen. Sie wollten nicht mehr auf Mose warten, das dauerte ihnen zu lange. Sie hatten den Glauben in ihren Gott verloren.

 

Seid wie Menschen, die auf die Rückkehr ihres Herrn warten.

 

Wenn wir Gott nicht spüren, unter seiner Abwesenheit leiden, dann sollen wir uns keine anderen Götter machen. Wir sollen unsere Sehnsucht nicht mit anderen Dingen stillen. Manche gehen gern einkaufen und bekommen dann für fünf Minuten ein gutes Gefühl. Andere essen gern, wieder andere interessieren sich für Sport, schauen Fernsehen, spielen am Computer und vieles mehr. Es ist wie ein Loch, eine Leere, und wir versuchen es zu füllen, statt auf Jesus zu warten. In einem modernen englischen Lied heißt es „Wait upon the Lord!" – Warte auf den Herrn!

 

Seid wie Menschen, die auf die Rückkehr ihres Herrn warten.

 

Die Momente, wo wir Jesu Liebe nicht spüren, sind wichtig für uns, sonst würde Gott sie nicht zulassen. Das sind die Momente, wo Gott möchte, dass wir ihm unsere Liebe geben. Das Warten ist Ausdruck unserer Liebe zu ihm. Das Warten kann geschehen in der eucharistischen Anbetung, im Lesen der Bibel, im Beten des Rosenkranzes. Keine unserer gewohnten Gebetszeiten sollen wir weglassen oder kürzen, weil wir Gott nicht spüren. Wir sollen genauso weiterbeten und auf ihn warten. Eines macht Jesus ganz klar im Evangelium: Er wird wiederkommen, und wenn wir dann sehen, dass wir ihn nicht erwartet hatten, dann wird es uns leid tun.

 

Gebet:

Jesus, ich will immer auf dich warten. Ich danke dir für deine Liebe. Ich habe verstanden, dass ich dir meine Liebe schenken soll. Genau dazu sind die Zeiten da, wenn ich dich nicht so sehr spüre. Hilf mir, dir gerade dann treu zu bleiben.

 

 

Pastor Roland Bohnen

 

 

 

 

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