Dienstag, 31. Oktober 2017

Es wuchs und wurde zu einem Baum, und die Vögel des Himmels nisteten in seinen Zweigen. (Lk 13,19)

30 Woche im Jahreskreis – Dienstag

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 13,18-21.

In jener Zeit sprach Jesus: Wem ist das Reich Gottes ähnlich, womit soll ich es vergleichen?
Es ist wie ein Senfkorn, das ein Mann in seinem Garten in die Erde steckte; es wuchs und wurde zu einem Baum, und die Vögel des Himmels nisteten in seinen Zweigen.
Außerdem sagte er: Womit soll ich das Reich Gottes vergleichen?
Es ist wie der Sauerteig, den eine Frau unter einen großen Trog Mehl mischte, bis das Ganze durchsäuert war.

 

Tagesimpuls:

 

Es wuchs und wurde zu einem Baum, und die Vögel des Himmels nisteten in seinen Zweigen.  (Lk 13,19)

 

Das Reich Gottes hat Wachstumspotential, mehr als wir uns vielleicht vorstellen. Jesus sagt uns dieses Gleichnis, damit wir Mut haben und positiv denken. Wir betrachten oft nur die Defizite, das was fehlt, das was besser werden muss. Wenn man so denkt, kann man schnell den Mut verlieren. Jesus dagegen lenkt unseren Blick auf die Möglichkeiten, auf das, was werden kann. Und weil er Gott ist, weil er die Wahrheit weiß und sagt, ist dies mehr als nur „positives Denken", es ist die Wahrheit, die Realität.

 

Es wuchs und wurde zu einem Baum, und die Vögel des Himmels nisteten in seinen Zweigen.

 

Es geht also darum, dass wir uns nicht täuschen lassen. Wenn man die Fakten sieht, die Statistiken, z.B. wie viele Kriege auf der Welt herrschen, wie viele Christen verfolgt werden, wie viele Kinder abgetrieben werden, dann ist man dazu geneigt, den Mut zu verlieren. Aber das wäre eine Täuschung, eine Fehleinschätzung der wirklichen Lage. Die Realität ist anderes, und dafür will Jesus uns die Augen öffnen. Die Realität ist: Das Samenkorn des Reiches Gottes ist ausgesät in dieser Welt, und das wird wachsen. Die Realität ist: Millionen Menschen beten täglich zu Gott, und Gott ist im Begriff, diese Gebete zu erhören, sie werden Frucht bringen. Die Realität ist: Millionen Christen opfern täglich ihre Leiden auf, und diese Liebe ist nicht umsonst. Das Gute wächst, das Gute breitet sich aus in unserer Welt.

 

Es wuchs und wurde zu einem Baum, und die Vögel des Himmels nisteten in seinen Zweigen.

 

Die Nachriten im Fernsehen täuschen uns. Sie verführen uns zu einem negativen Denken. Man müsste eigentlich nur eine Nachricht anschauen und dann erst mal beten, bevor man die nächste schlechte Nachricht hört. Durch die Nachrichten bekommen wir ein falsches Bild von der Welt, denn es wird kaum etwas beschrieben vom Wachstum des Reiches Gottes. Und damit meine ich nicht nur kirchliche Veranstaltungen. Das Reich Gottes wächst überall dort, wo die Liebe gelebt wird, wo Menschen sich versöhnen, wo Gottes Geist die Herzen bewegt.

 

Es wuchs und wurde zu einem Baum, und die Vögel des Himmels nisteten in seinen Zweigen.

 

Auch im individuellen Bereich ist es gut, auf die Potenziale und nicht auf die Defizite zu schauen. Wie viele Menschen ärgern uns vielleicht. Manchmal würde man einen Menschen am liebsten irgendwie los werden. Wir sind verblendet durch den Blick auf das Negative. Auch hier wäre es gut, auf die Möglichkeiten zu schauen, auf den guten Kern, der in ihm steckt. Und wenn man das entdeckt hat, kann man das Gute in ihm fördern statt sich über das Negative zu ärgern. Lassen wir uns also von Jesus die Augen öffnen! Das Reich Gottes ist schon zu uns gekommen. Es wird wachsen, und wir dürfen daran glauben. Beten wir weiter, damit Jesus gegenwärtig sein kann in unserer Welt! Dann wird er uns die Augen öffnen für das Gute, das er schenkt.

 

Gebet:

Jesus, ich danke dir, dass du mir die Augen öffnest. Manchmal neige ich dazu pessimistisch zu sein. Aber du sagst: „Wenn das Samenkorn auch jetzt noch klein ist, es wird wachsen". Ich will darauf vertrauen. Ich will das gute Samenkorn in jedem Menschen suchen, auch wenn es ein Mensch ist, der mich ärgert. Ich will daran glauben, dass durch dich das Gute stärker ist als das Böse. Ich will dir vertrauen, dass das Gute groß und mächtig wird auf dieser Welt, das dein Reich kommen wird, und dass wir keine Angst haben müssen vor der Zukunft der Welt.

 

 

Pastor Roland Bohnen

 

 

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