Dienstag, 3. Oktober 2017

Und sie gingen zusammen in ein anderes Dorf. (Lk 9,56)

26 Woche im Jahreskreis – Dienstag

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 9,51-56.

Als die Zeit herankam, in der Jesus in den Himmel aufgenommen werden sollte, entschloss er sich, nach Jerusalem zu gehen.
Und er schickte Boten vor sich her. Diese kamen in ein samaritisches Dorf und wollten eine Unterkunft für ihn besorgen.
Aber man nahm ihn nicht auf, weil er auf dem Weg nach Jerusalem war.
Als die Jünger Jakobus und Johannes das sahen, sagten sie: Herr, sollen wir befehlen, dass Feuer vom Himmel fällt und sie vernichtet?
Da wandte er sich um und wies sie zurecht.
Und sie gingen zusammen in ein anderes Dorf.

 

Tagesimpuls:

 

Und sie gingen zusammen in ein anderes Dorf.  (Lk 9,56)

 

Wenn man Schwierigkeiten hat, dann soll man nicht mit dem Kopf durch die Wand gehen. Es gibt immer eine Lösung, aber man muss flexibel sein und seine Vorstellungen loslassen. Wenn Jesus im einen Dorf kein Quartier findet, dann geht er eben in ein anderes. Die Jünger halten sich auf an der negativen Erfahrung der Abweisung. Sie wollen die Menschen, die sie abgewiesen haben, am liebsten bestrafen. Aber Jesus hält sich nicht am Negativen auf. Das wäre für ihn Zeitverschwendung. Er findet eine andere Lösung, und dann ist es für ihn gut.

 

Und sie gingen zusammen in ein anderes Dorf.

 

Abgelehnt, abgewiesen werden, das ist für viele Menschen eine große Wunde. Deswegen sind sie im Umgang mit anderen Menschen sehr empfindlich. Man kann leicht etwas falsch machen, und schon fühlen sie sich wieder abgelehnt. So kommt auch viel Neid zustande, weil solche Menschen oft denken, dass andere bevorzugt, sie selber aber abgelehnt werden. In all dem erkennt man, wie sehr sich solche Menschen am Negativen aufhalten. Jesus ignoriert das Negative fast. Er sucht einfach einen neue Lösung, und das ist alles für ihn. Wer dagegen durch die Wunde der Ablehnung verletzt ist, kreist immer um das Negative, er kann davon nicht loslassen.

 

Und sie gingen zusammen in ein anderes Dorf.

 

In einem solchen Fall brauchen wir innere Heilung. Die kann nur von Jesus kommen. Wir müssen dazu geführt werden, mit den Gefühlen von Schmerz und Trauer konfrontiert zu werden, sie tief in unserem Inneren zu spüren, mit Jesus darüber reden zu können, und schließlich lernen wir in einem solchen Prozess, den Menschen zu verzeihen, die uns verletzt haben durch ihre Ablehnung. Nur wenn wir so befreit worden sind, dann müssen wir uns nicht mehr so lange an negativen Erfahrungen aufhalten. Dann können wir leben wie Jesus, positiv und lösungsorientiert.

 

Gebet:

Jesus, ich will leben wie du. Wenn mir jemand Knüppel in den Weg legt, dann will ich nicht lange böse sein, ich will ihm gleich verzeihen und nach einer neuen Lösung suchen. Hilf mir, heil zu werden von der Wunde der Ablehnung, dass ich niemandem etwas nachtrage und nicht so schnell empfindlich bin. Hilf mir in der Liebe zu leben und nicht stehen zu bleiben bei meinen eigenen (vermeintlichen) Problemen.

 

 

Pastor Roland Bohnen

 

 

 

 

 

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