Dienstag, 20. Oktober 2020

Selig die Knechte, die der Herr wach findet, wenn er kommt! (Lk 12,37)

29 Woche im Jahreskreis     Dienstag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 12,35-38

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Legt euren Gürtel nicht ab, und lasst eure Lampen brennen! 

Seid wie Menschen, die auf ihren Herrn warten, der von einer Hochzeit zurückkehrt, damit sie ihm sogleich öffnen, wenn er kommt und anklopft! 

Selig die Knechte, die der Herr wach findet, wenn er kommt! Amen, ich sage euch: Er wird sich gürten, sie am Tisch Platz nehmen lassen und sie der Reihe nach bedienen. 

Und kommt er erst in der zweiten oder dritten Nachtwache und findet sie wach - selig sind sie.

 

 

Tagesimpuls:

 

Selig die Knechte, die der Herr wach findet, wenn er kommt!  (Lk 12,37)

 

Zur Wachsamkeit kommen mir viele Gedanken. Man soll an den Herrn denken und die Zeichen der Zeit erkennen. Immer ist Jesus bei uns, und er wirkt sehr viel in uns, durch uns und um uns herum. Wenn wir wachsam sind, dann bekommen wir das mit. Wir könnten sogar mitbekommen, was Jesus gerade in meinem Gegenüber wirkt oder wirken will, und dann für ihn in diesem Sinne beten.

 

Selig die Knechte, die der Herr wach findet, wenn er kommt!

 

Zur Wachsamkeit gehört auch das Innehalten. In einer Fortbildung zu „Kirche und Management" kam einmal das Stichwort: „Erfolge feiern". Man sollte auch mal z.B. eine Flasche Sekt aufmachen und mit seinen Mitarbeitern einen Erfolg feiern. Das heißt, wir brauchen Zeit für die Dankbarkeit. Wenn wir nicht innehalten, wenn wir immer nur weiterhetzen in unserem Betrieb, dann finden wir gar keine Zeit, einmal das Schöne zu genießen, was Gott geschenkt hat. In diesem Punkt hätten sogar die Hedonisten ein wenig recht, die das Leben genießen wollen. Ja, Gott will auch, dass wir das Schöne genießen. Aber dazu müssen wir es auch sehen und erkennen. Dazu brauchen wir Zeiten des Innehaltens, des Dankens, des Feierns. Eigentlich sollte die Messe die Gelegenheit schlechthin sein, wo wir mit Gott innehalten und alles Gute feiern, was er uns wieder einmal geschenkt hat.

 

Selig die Knechte, die der Herr wach findet, wenn er kommt!

 

Immer wieder beobachte ich, dass in Zeiten, wo ich meine, besonders wachsam und besonders offen für den Heiligen Geist zu sein, etwas schief geht, ich etwas vergesse oder versäume. Ehrlich gesagt verstehe ich das noch nicht richtig. Kann es sein, dass dann, wenn ich mich mehr für das Licht Gottes öffne, er mir auch mehr von der Dunkelheit zeigt, die noch in mir ist? Und das alles in der Absicht, mich mehr und mehr zu heilen? Auf jeden Fall hilft es demütig zu bleiben. Wir sind noch lange nicht am Ziel. Wenn wir meinen, wir wären wachsam, dann sollen wir doch bedenken, dass wir noch sehr vieles nicht sehen und versäumen. Die vollkommene Wachsamkeit würde bedeuten, dass wir ganz im Willen Gottes leben. Aber davon sind wir noch entfernt, und das zeigt uns Gott auch immer wieder.

 

Gebet:

Jesus, ich will wachsam sein für dich. Ich danke dir, dass du mir immer wieder zeigst, dass ich noch nicht so wachsam bin, wie ich sein müsste. Aber ich danke dir noch mehr, dass ich auf dem Weg sein darf. Ich will immer wieder innehalten, um dein Wirken mehr wahrzunehmen, aber auch um täglich Zeiten der Dankbarkeit und des Feierns mit dir und meinen Mitmenschen zu finden.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 







Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627    
Fax 02456 - 3019


2 Kommentare:

  1. Jesus, lass mich wachsam sein, damit ich auf deinen Anruf heute antworten kann. Für mich ist es manchmal nicht sofort klar, was du mir sagen willst im Alltag.
    Manchmal möchte ich mich bewusst an alte Gewohnheiten festhalten, sie geben mir Vertrauen und Sicherheit.
    Jesus, du aber sagst: sei wachsam! Wer gar nichts mehr erwartet, stumpft ab, und verliert die Fähigkeit, sich über unerwartete Überraschungen zu freuen.
    Heiliger Geist, gib mir die Aufmerksamkeit für die Zeichen deines Wirkens in dieser Welt.
    Schenke uns die Kraft und den Mut, immer wieder einmal innezuhalten und vorsätzlich im Warten auf dich “Zeit zu vergeuden“.

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  2. Jesus, DU sagst:
    •  Lasst eure Lenden umgürtet sein
       und eure Lichter brennen

    Für mich ist das wie ein "Aufruf zur ständigen Bereitschaft !! - im doppelten Sinne"
    - denn es heißt;   " umgürtet sein..."
       ( nicht;  vielleicht  oder  irgendwann )

    Jesus, Du sprichst mich direkt an:
    Mein Kind, bist du zur vollkommenen Hingabe in Sehnsucht bereit, auf dem zu warten der da kommt? 
    - hast du deine Lenden umgürtet ( bist du bereit zu gehen ... bist du "startklar" ? )
    - hast du deine Lampe brennen  ( willst du für mich ein Leuchtfeuer sein, welches immer brennt- bei Tag und bei Nacht ? egal bei welcher Witterung ? )

    Ja, mein  Herr, mit Freuden bin ich bereit !  Komme, klopfe an, damit ich DIR öffnen kann.
    ●   bis DU kommst o Herr, lese ich in  Jesaja;
    - aber die auf Jahwe hoffen ,
      schöpfen neue Kraft ...
      Sie laufen und werden nicht müde,
      sie gehen und werden nicht matt.
       Jes.40,31

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