Samstag, 24. Oktober 2020

Das ist das wichtigste und erste Gebot. (Mt 22,38)

30 Sonntag im Jahreskreis  

Evangelium                                                                                               Mt 22, 34–40

In jener Zeit,
34als die Pharisäer hörten,
dass Jesus die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte,
kamen sie am selben Ort zusammen.
35Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer,
wollte ihn versuchen
und fragte ihn: Meister,
36welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste?
37Er antwortete ihm:
Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben
mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele
und mit deinem ganzen Denken.
38Das ist das wichtigste und erste Gebot.
39Ebenso wichtig ist das zweite:
Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
40An diesen beiden Geboten
hängt das ganze Gesetz und die Propheten.

 

Tagesimpuls:

 

Das ist das wichtigste und erste Gebot.  (Mt 22,38)

 

Ich habe im Internet einmal einen Vortrag von Pastor Mike Bickle gehört. Er ist der Gründe des International House of Prayer in Kansas City, USA. Hier zulande ist das Gebetshaus Augsburg eher bekannt. Das Gebetshaus Augsburg steht in enger Beziehung zum International House of Prayer (IHOP). Der Vortrag wurde gehalten zum 20jährigen Bestehen des IHOP. Mike Bickle erzählte, wie er persönlich durch eine Zeit des Umbruchs in seinem Leben ging. Unter anderem hatte er in dieser Zeit auch viel gefastet, angeregt durch eine ungewöhnliche Gnade Gottes. Schließlich gab ihm Gott irgendwie ein, er solle sich mit dem Hohelied der Liebe beschäftigen, ein sehr romantisches Buch in der Bibel. Er erzählte, wie er sich zunächst innerlich dagegen sträubte. Das wäre doch nichts für ihn, ob das nicht eher etwas für Frauen wäre, die doch viel emotionaler seien. Schließlich habe er sich aber darauf eingelassen, und dies war dann der Grundstein für das Gebetshaus, in dem 24 Stunden täglich Gott angebetet wird.

 

Das ist das wichtigste und erste Gebot.

 

So wurde Pastor Mike Bickle von Gott zum ersten Gebot hingeführt. Daraus hat sich eine große weltweite Gebetsbewegung entwickelt, ein Teil dieser Bewegung ist das Gebetshaus in Augsburg. Der Schwerpunkt liegt auf dem ersten Gebot, der Gottesliebe. Betont wird Jesus als Bräutigam, wie es im Hohelied der Liebe schon angelegt ist. Die Kirche, aber auch jeder einzelne, ist die Braut Christi. Das ist nicht nur eine Spiritualität für Frauen, wir alle, auch die härtesten Männer, können von Jesus geliebt werden, können sich fallen lassen in diese wunderbare Liebe und tiefe Erfahrungen im Gebet machen.

 

Das ist das wichtigste und erste Gebot.

 

Mit dieser Gebetsbewegung setzt Gott ein Gegengewicht in die inzwischen allzu einseitig gewordene innerkirchliche Strömung. In der katholischen Kirche in unseren Breiten, aber auch in unserer Gesellschaft, wird die Relevanz der Kirche fast nur noch an ihren sozialen Aktivitäten gemessen. Das Gebet ist vollkommen in den Hintergrund getreten. Man sagt, es komme nicht darauf an, ob ein Christ am Gottesdienst teilnimmt, sondern nur darauf, ob der die christlichen Werte in seinem Alltag lebt. Das wäre, wie wenn man bei einem Ehepaar sagen würde, es käme nicht mehr auf die Liebe der beiden an, sondern nur darauf, ob sie ihre Kinder vernünftig erziehen. Dass die Gesellschaft so denkt, ist entschuldbar, denn das Gottesbewusstsein ist vollkommen geschwunden. Aber wir in der Kirche dürfen uns davon nicht anstecken lassen. Für uns muss das erste Gebot das erste bleiben, das Wichtigste muss auf dem ersten Platz bleiben. Wir brauchen die Gottesliebe, sonst können wir die Kirche bald zumachen. Daher bin ich froh über alle Gebetsbewegungen, Initiativen zum 24/7 Gebet, eucharistische Anbetung, Gebete für Berufungen usw. Ich danke Gott, dass auch in der Katholischen Kirche die Sensibilität für das erste Gebot wieder mehr wächst. Und ich bin sicher, dort, wo das beachtet wird, hat die Kirche Zukunft.

 

Gebet:

Jesus, ich will dich lieben. Ich schaffe es nicht immer, alle christlichen Werte in meinem Alltag zu leben. Ich weiß um meine Schwachheit. Aber ich will dich lieben und anbeten. Danke für viele Gebetsbewegungen, in den Freikirchen, in den evangelischen Kirchen und in unserer Katholischen Kirche. Ich vermute, dass es Ähnliches auch in den orthodoxen Kirchen gibt, auch wenn ich es noch nicht kennengelernt habe. Wir wollen dich anbeten, wir wollen dich lieben!

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 







Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627    
Fax 02456 - 3019


3 Kommentare:

  1. Herr ich danke Dir, dass Du uns als Abonnenten des Impulses von Pastor Bohnen durch ihn so klare Worte, Auslegungen des Evangeliums schenkst. Danke Herr dass Du mich immer wieder stupfst dass ich aus meiner Lethargie aufwache.

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  2. Jesus, dich mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit meinem ganzen Denken zu lieben, das ist viel! Wie kann ich das schaffen!
    Jesus, Ich muss mich ganz auf dich ausrichten. Es geht um eine innige Hinwendung zu dir. Das geschieht in der Kontemplation! Ich nehme mir täglich eine bestimmte Zeit nur für Gott. Es braucht ein immer neues Einüben in die Gegenwart Gottes. Alles im Leben auf Gott zu beziehen und so einzuordnen, dass es in der Liebe zwischen Mensch und Gott seinen Platz findet. Es entsteht eine tragende und befreiende Liebesbeziehung für mich.
    Heiliger Geist, schenke mir eine ehrliche, innige Gottesliebe, die sich im Umgang mit den Menschen zeigt. Das verlangt von mir viel Stärke, Standhaftigkeit, Kraft und Willen. Amen!

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  3. „Nicht entweder oder, sodern sowohl als auch…“

    Ich habe mich lange Zeit gefragt, wie geht das -  Gott lieben und den Nächsten lieben.

    Jesus DU verbindest den Alten Bund und  die Gebote Gottes,  "mit dem Band der Liebe"  im Einklang mit der göttlichen Dreifaltigkeit.

    Voraussetzung dafür ist die Liebe.
    Es ist die Liebe der  "Nächstenliebe und der  Gottesliebe".

    Ich spüre deutlich, mehr und mehr dass ich die Nächstenliebe nur dann nach deinem Willen leben kann, wenn ich mich selbst "annehme und lieben kann" so wie DU Gott mich geschaffen und mich im Mutterleib geformt hast. (und das ohne wenn- und aber)
    Denn ich habe in meiner Vergangenheit lernen dürfen, - wer sich selbst nicht liebt, kann andere Menschen nicht lieben, und kann für Andere nicht liebenswert sein, ja neigt sogar dazu seine Mitmenschen zu verletzen.
    Verletzungen meiner Mitmenschen kann ich aber  vermeiden, indem ich mich bemühe DICH Jesu nachzufolgen. Denn für mich bedeutet Nachfolge, sich deinem liebenden  Leben Jesu und deiner Frohen Botschaft konsequent auszusetzen.  Amen

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