Montag, 19. Oktober 2020

Mensch, wer hat mich zum Richter oder Schlichter bei euch gemacht? (Lk 12,14)

29 Woche im Jahreskreis     Montag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 12,13-21

In jener Zeit bat einer aus der Volksmenge Jesus: Meister, sag meinem Bruder, er soll das Erbe mit mir teilen. 

Er erwiderte ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Schlichter bei euch gemacht? 

Dann sagte er zu den Leuten: Gebt acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier. Denn der Sinn des Lebens besteht nicht darin, dass ein Mensch aufgrund seines großen Vermögens im Überfluss lebt. 

Und er erzählte ihnen folgendes Beispiel: Auf den Feldern eines reichen Mannes stand eine gute Ernte. 

Da überlegte er hin und her: Was soll ich tun? Ich weiß nicht, wo ich meine Ernte unterbringen soll. 

Schließlich sagte er: So will ich es machen: Ich werde meine Scheunen abreißen und größere bauen; dort werde ich mein ganzes Getreide und meine Vorräte unterbringen. 

Dann kann ich zu mir selber sagen: Nun hast du einen großen Vorrat, der für viele Jahre reicht. Ruh dich aus, iss und trink, und freu dich des Lebens! 

Da sprach Gott zu ihm: Du Narr! Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern. Wem wird dann all das gehören, was du angehäuft hast? 

So geht es jedem, der nur für sich selbst Schätze sammelt, aber vor Gott nicht reich ist.

 

 

Tagesimpuls:

 

Mensch, wer hat mich zum Richter oder Schlichter bei euch gemacht?   (Lk 12,14)

 

Menschen neigen dazu, Religion gebrauchen zu wollen zur Lösung innerweltlicher Probleme. Ich denke an christliche Initiativen für „Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung". Das alles sind innerweltliche Ziele. Das sind sicherlich Früchte eines christlichen Lebens, aber das ist nicht das Wesen des Christentums. Jesus hat viele Menschen geheilt, aber trotzdem war es nicht sein vorrangiges Ziel, die innerweltlichen Probleme zu lösen.

 

Mensch, wer hat mich zum Richter oder Schlichter bei euch gemacht? 

 

In der Bergpredigt sagt Jesus ausdrücklich: „Sucht zuerst das Reich Gottes!" Darum geht es Jesus. Alles andere wird uns dann auch dazu geschenkt. Aber wenn wir die innerweltlichen Dinge als erstes suchen, dann bekommen wir sie nicht. Wir sollen die Freundschaft mit Jesus als erstes suchen. Wir sollen lernen, zu vertrauen. Jesus wird uns helfen, er wird sich um unsere Probleme kümmern, aber wir sollen uns um die Beziehung zu ihm kümmern.

 

Mensch, wer hat mich zum Richter oder Schlichter bei euch gemacht? 

 

Wenn der „Antragsteller" zuerst Jesus suchen würde, würde vielleicht irgendwann auch Friede mit seinem Bruder entstehen. Vielleicht würde der Bruder eines Tages zu Jesus finden, und dann würden sich die beiden versöhnen. Also würde seine Bitte an Jesus besser lauten: „Jesus, ich bitte dich, dass mein Bruder zu dir findet, dass er inneren Frieden findet für seine Seele, dass er deine Liebe kennenlernt. Und ich schenke ihm gerne meinen Anteil am Erbe, wenn er nur zu dir findet."

 

Gebet:

Jesus, hilf uns, dich in den Mittelpunkt zu stellen, und nicht so sehr die Lösung unserer Probleme. Hilf uns, auf dich zu vertrauen, dass du dich um uns kümmerst. Ich will mich um dich kümmern, dann kümmerst du dich um mich und meine Probleme.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 







Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627    
Fax 02456 - 3019


2 Kommentare:

  1. Jesus, der Apostel Paulus sagt: Aus Gnade, seid ihr durch den Glauben gerettet, nicht aus eigener Kraft. Gott hat es geschenkt.
    Seine Geschöpfe sind wir, in Christus Jesus, dazu geschaffen, in unserem Leben die guten Werke zu tun, die Gott im Voraus bereitet hat.
    Jesus Christus, wenn ich alles als Geschenk annehme von dir, dann habe ich Geduld mit meinem Bruder. Echten menschlichen Reichtum kann man nicht selten eher bei einfachen, genügsamen Menschen begegnen.
    Jesus Christus, ich danke dir, für die vielen Menschen in unserer Gesellschaft, die nicht als Egoisten auf ihr eigenes Wohlergehen bedacht sind, sondern sich mit Leidenschaft und Selbstlosigkeit für das Gemeinwohl einsetzen. Ich denke daran, wie in meiner Stadt, ein neues Gasthaus für Bedürftige entsteht und in einer anderen Stadt, ein Ort der Begegnung gerade eröffnet wurde.
    Heiliger Geist, ich bitte dich, lass uns immer offene Augen haben, für die Menschen die unsere Hilfe gebrauchen. Amen!

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  2. Jesus,  für mich gilt nur  "Dein vorbildliches Leben"!  Denn DU bist nicht da um in einem familiären Erbstreit zu helfen,  vielmehr bist DU da für mich, damit ich mein persönliches Verhalten gegenüber meinem Bruder ändere.

    Denn das, was der "Durcheinanderwirbler- der Satan-der Teufel" mir, gegenüber meinem Nächsten  oder gegenüber meinem Bruder in den Sinn streut,  ist Habgier !  - pure Habgier !

    Jesus, ich bitte Dich, um die Kraft des Hl.Geistes, damit ich kein habsüchtiges Verhalten lebe.  Lass mich erkennen, dass ich im hiesigen Leben, schnell zu einem  Narr werden kann.   Amen

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