Montag, 5. Oktober 2020

Dann kam ein Mann aus Samarien, der auf der Reise war. (Lk 10,33)

27 Woche im Jahreskreis     Montag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 10,25-37

Da stand ein Gesetzeslehrer auf, und um Jesus auf die Probe zu stellen, fragte er ihn: Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen? 

Jesus sagte zu ihm: Was steht im Gesetz? Was liest du dort? 

Er antwortete: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deiner Kraft und all deinen Gedanken, und: Deinen Nächsten sollst du lieben wie dich selbst. 

Jesus sagte zu ihm: Du hast richtig geantwortet. Handle danach, und du wirst leben. 

Der Gesetzeslehrer wollte seine Frage rechtfertigen und sagte zu Jesus: Und wer ist mein Nächster? 

Darauf antwortete ihm Jesus: Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab und wurde von Räubern überfallen. Sie plünderten ihn aus und schlugen ihn nieder; dann gingen sie weg und ließen ihn halbtot liegen. 

Zufällig kam ein Priester denselben Weg herab; er sah ihn und ging weiter. 

Auch ein Levit kam zu der Stelle; er sah ihn und ging weiter. 

Dann kam ein Mann aus Samarien, der auf der Reise war. Als er ihn sah, hatte er Mitleid, 

ging zu ihm hin, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie. Dann hob er ihn auf sein Reittier, brachte ihn zu einer Herberge und sorgte für ihn. 

Am andern Morgen holte er zwei Denare hervor, gab sie dem Wirt und sagte: Sorge für ihn, und wenn du mehr für ihn brauchst, werde ich es dir bezahlen, wenn ich wiederkomme. 

Was meinst du: Wer von diesen dreien hat sich als der Nächste dessen erwiesen, der von den Räubern überfallen wurde? 

Der Gesetzeslehrer antwortete: Der, der barmherzig an ihm gehandelt hat. Da sagte Jesus zu ihm: Dann geh und handle genauso!

 

 

Tagesimpuls:

 

Dann kam ein Mann aus Samarien, der auf der Reise war.  (Lk 10,33)

 

Alle drei Männer waren unterwegs. Wenn man unterwegs ist, hat man normalerweise keine Zeit. Man will ankommen. Die beiden ersten haben sich durch die Not des niedergeschlagenen Menschen nicht aufhalten lassen. Sie wollten nach Hause. Vermutlich waren sie fertig mit ihrem Dienst in Jerusalem am Tempel. Sie hatten sozusagen Feierabend und haben sich auf die Freizeit gefreut. Da wollten sie sich nicht stören lassen. Der Dritte war auch auf der Reise. Er hätte vermutlich auch eigentlich keine Zeit gehabt. Aber er hatte Mitleid, er hat geholfen.

 

Dann kam ein Mann aus Samarien, der auf der Reise war.

 

Da stellt sich natürlich die Frage: Haben wir Zeit für den Anruf Gottes? Oder sind wir zu  beschäftigt? Wenn es bei dem Priester und dem Levit um etwas Wichtiges gegangen wäre, hätte man vielleicht Verständnis. Aber sie waren nicht vor dem Dienst, sie waren auf dem Rückweg. Sie wollten jetzt unbedingt ihre Freizeit genießen. Und da störte der Mann, der jetzt Hilfe brauchte. Daher ignorierten sie ihn. Dies ist eine Anfrage an unser Gewissen. Haben wir Zeit für den Anruf Gottes? Oder sind wir auch im Freizeit-Stress? Haben wir so viel zu tun, dass wir für die Menschen, zu denen Gott uns senden will, keine Zeit mehr haben?

 

Dann kam ein Mann aus Samarien, der auf der Reise war.

 

Nehmen wir uns für heute vor, dass wir den Anruf Gottes nicht verpassen wollen. Erlauben wir Gott, dass er uns stören darf, insbesondere dann, wenn es um unser Freizeitvergnügen geht!

 

Gebet:

Jesus, ich vermute, dass du mich oft rufen willst, wenn ich mit anderen Dingen beschäftigt bin. Bitte hilf mir, bereit zu sein für deinen Ruf. Hilf mir besonders dann, wenn ich unwichtige Dinge nicht loslassen will, mich durchzuringen und deinem Ruf zu folgen.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

 







Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627    
Fax 02456 - 3019


2 Kommentare:

  1. Jesus, beim lesen des heutigen Tagesevangelium merke ich, wie DU mir den Tekst erklärst und mir den Willen Gottes auslegst.
    Jesus, vertrauend auf die Fürsprache der Hl.Sr.Faustyna bitte ich DICH; lass mich "Heute" den in "Not-geratenen" Menschen erkennen, denn dann sehe ich "meinen Nächsten" .  Amen

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  2. Jesus, dieses Evangelium geht mir unter die Haut. Hier fühle ich mich angefragt. Das ist mir ein Herzensanliegen, den Menschen zu sehen, der meine Hilfe braucht. Und trotzdem bleibe ich oft hinter dem zurück. Ich scheue oft die Konsequenzen, dass verwundbar werden durch Mitmenschen.
    Jesus Christus, heute möchte ich deinen Anruf nicht verpassen. Gerade komme ich aus einer Primizfeier mit dem Primizsegen. Hier bin ich neu gestärkt worden, mich auf den Anruf Gottes einzulassen. Ich möchte sensibel sein, für die Menschen in meiner Umgebung.
    Auch hier ist demütig sein, Jesus, dich in den Anderen zu sehen, wichtig.
    Heiliger Geist, schenke mir die Kraft und den Mut für die Menschen die meine Hilfe gebrauchen. Dir gebührt der Lobpreis in alle Ewigkeit. Amen!

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