Donnerstag, 3. Juni 2021

Das ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird. (Mk 14,24)

FRONLEICHNAM

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 14,12-16.22-26

Am ersten Tag des Festes der Ungesäuerten Brote, an dem man das Paschalamm schlachtete, sagten die Jünger zu Jesus: Wo sollen wir das Paschamahl für dich vorbereiten? 

Da schickte er zwei seiner Jünger voraus und sagte zu ihnen: Geht in die Stadt; dort wird euch ein Mann begegnen, der einen Wasserkrug trägt. Folgt ihm, 

bis er in ein Haus hineingeht; dann sagt zu dem Herrn des Hauses: Der Meister lässt dich fragen: Wo ist der Raum, in dem ich mit meinen Jüngern das Paschalamm essen kann? 

Und der Hausherr wird euch einen großen Raum im Obergeschoss zeigen, der schon für das Festmahl hergerichtet und mit Polstern ausgestattet ist. Dort bereitet alles für uns vor! 

Die Jünger machten sich auf den Weg und kamen in die Stadt. Sie fanden alles so, wie er es ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Paschamahl vor. 

Während des Mahls nahm er das Brot und sprach den Lobpreis; dann brach er das Brot, reichte es ihnen und sagte: Nehmt, das ist mein Leib. 

Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet, reichte ihn den Jüngern, und sie tranken alle daraus. 

Und er sagte zu ihnen: Das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird. 

Amen, ich sage euch: Ich werde nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken bis zu dem Tag, an dem ich von neuem davon trinke im Reich Gottes. 

Nach dem Lobgesang gingen sie zum Ölberg hinaus.

 

 

Tagesimpuls:

 

Das ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird.  (Mk 14,24)

 

Das erinnert an die Worte des Mose aus der ersten Lesung: „Das ist das Blut des Bundes, den der Herr mit euch schließt". Der Bund wird mit dem Zeichen des Blutes geschlossen. Im Alten Testament war es das Blut von Opfertieren. Bei Jesus ist es sein eigenes Blut. Jesus vergießt freiwillig sein Blut für uns. Das ist ein Zeichen unüberbietbarer Liebe. Er gibt uns alles, was er hat, sein Leben. Dieses Zeichen hat Gott gewollt, damit wir glauben, dass er uns wirklich liebt und dass er alles für uns tut. Ein größeres Zeichen der Liebe, einen größeren Liebesbeweis, kann es gar nicht geben.

 

Das ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird.

 

Was Jesus beim letzten Abendmahl gemacht hat, soll auch ganz bewusst an die jüdischen Hochzeitsrituale erinnern. Damals war es so, dass nach vorausgehenden Verhandlungen mit den Eltern die Verlobungsfeier ausgerichtet wurde. Dabei gab es einen Moment, wo der Bräutigam einen Kelch voll mit Wein der Braut reichte. Die Worte „das ist der Kelch des Bundes" können in diesem Kontext so verstanden werden, dass sie auf den bevorstehenden Ehebund bezogen sind. Wenn die Braut dann aus dem Kelch trank, war das das Zeichen, dass sie Ja sagte. Der göttliche Bund hat also auch den Charakter eines Ehebundes. Jesus, der Bräutigam, will sich mit uns, seiner Braut, vermählen.

 

Das ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird.

 

Das zeigt, welche Qualität die Liebe Gottes zu uns hat. Es soll eine bräutliche Liebe sein. Das entspricht der tiefen Sehnsucht in uns Menschen. Gott will diese tiefe Sehnsucht in uns nach einer erfüllten Liebe stillen. Auf die Kinderfrage, warum ein Priester oder eine Ordensfrau nicht verheiratet ist, antwortete man früher: „Sie ist mit Gott verheiratet." Diese Antwort ist gar nicht falsch. Was man früher aber nicht so im Blick hatte, ist, dass das für uns alle gilt, nicht nur für die zölibatär Lebenden. Die besondere Aufgabe der zölibatär lebenden ist es nur, auf diese Dimension der Liebe, die Gott zu uns hat, besonders hinzuweisen. Aber Gott will es uns allen schenken. Er will die Erfüllung unserer großen Sehnsucht nach Liebe sein. Das Brot ist Zeichen der Sättigung, der Erfüllung, der Wein, das Blut, ist Zeichen der Liebe.

 

Gebet:

Jesus, in der Eucharistie schenkst du uns die Erfüllung unserer tiefsten Sehnsucht nach Liebe. Jesus, hilf uns die Eucharistie immer tiefer zu verstehen, unser Leben lang. Danke für deine Liebe. Hilf uns, dass wir sie erwidern können.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

  

 

 








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1 Kommentar:

  1. Herr, geh nicht vorüber, bitte gehe nicht vorbei. Ich öffne Dir mein Herz, kehr bei mir / uns ein. Amen

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