Freitag, 30. September 2022

Wer euch hört, der hört mich, und wer euch ablehnt, der lehnt mich ab. (Lk 10,16)

26 Woche im Jahreskreis    Freitag

EVANGELIUM
Lk 10, 13-16
In jener Zeit sprach Jesus:
13Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Wenn einst in Tyrus und Sidon die Wunder geschehen wären, die bei euch geschehen sind - man hätte dort in Sack und Asche Buße getan.
14Tyrus und Sidon wird es beim Gericht nicht so schlimm ergehen wie euch.
15Und du, Kafarnaum, meinst du etwa, du wirst bis zum Himmel erhoben? Nein, in die Unterwelt wirst du hinabgeworfen.
16Wer euch hört, der hört mich, und wer euch ablehnt, der lehnt mich ab; wer aber mich ablehnt, der lehnt den ab, der mich gesandt hat.

Tagesimpuls

Wer euch hört, der hört mich, und wer euch ablehnt, der lehnt mich ab. (Lk 10,16)

Beim Gericht geht es darum, ob wir Jesus angenommen oder ob wir ihn abgelehnt haben. Und wenn man die Boten Jesu ablehnt, dann ist das so als wenn man ihn selbst abgelehnt hätte. Natürlich geht es beim Gericht auch um die Sünden. Aber die Frage, ob ich Jesus annehme, ist die alles entscheidende. Wenn ich Jesus annehme, dann heißt das, dass ich daran glaube, dass er die Lösung für wirklich alle meine Probleme ist. Er sagte ja „ohne mich könnt ihr nichts tun". Jesus annehmen heißt, ihn einzubeziehen in alles, was mich betrifft, ganz besonders in das, was mich bedrückt. Ich glaube daran, dass er mein einziger Helfer ist, und dass er mir wirklich in allem helfen kann und will.

Wer euch hört, der hört mich, und wer euch ablehnt, der lehnt mich ab.

Ich meine das nicht so, dass man zum Beispiel eine psychologische Hilfe ablehnen würde, wenn man sie bräuchte, und stattdessen sagen würde: Jesus ist mein einziger Helfer. Man sollte dann die psychologische Hilfe trotzdem in Anspruch nehmen. Aber man würde Jesus immer in alles einbeziehen, auch wenn man dann die weltlichen Schritte zur Lösung eines Problems geht. Man würde in diesem Beispiel vor dem Gang zum Psychologen beten, dass der Heilige Geist in dem Gespräch wirkt, und nach dem Gespräch würde man auch wieder beten, dass Jesus hilft bei den Schritten, die man jetzt weitergehen muss. Es geht also nicht darum, dass man eventuelle weltliche Schritte weglassen sollte, sondern es geht darum, dass man nichts ohne Jesus macht, dass man ihn nicht nur theoretisch annimmt als Retter der Welt, sondern ganz praktisch als meinen persönlichen Retter für alle meine Probleme.

Wer euch hört, der hört mich, und wer euch ablehnt, der lehnt mich ab.

In diesem Wort steckt aber noch ein wichtiger Aspekt bezüglich der Kirche. Wir als Kirche sind die Boten Jesu. Und wenn man uns ablehnt, dann lehnt man auch Jesus ab. Hier ist also ein ganz klarer Hinweis, dass Jesus nicht ohne die Kirche geht. Jesus lebt in der Kirche, sie ist sein Leib. Es mag sein, dass ich mich vielleicht von einer konkreten Gemeinde trenne, weil ich mich dort nicht wohl fühle. Aber ich kann nicht ohne die Kirche leben. Ich brauche immer einen lebendigen Kontakt zur Kirche.

Gebet:
Jesus, ich danke dir, dass ich dich annehmen darf. Ich nehme dich an als meinen persönlichen Retter, der mir in jeder Lebenslage hilft. Jesus, ich bete auch für alle, die dich noch nicht annehmen können und auch für alle die die Kirche ablehnen. Segne sie und hilft den Menschen, dich anzunehmen und zu erkennen, dass du durch die Boten der Kirche sprichst.


Pastor Roland Bohnen 


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