Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. (Joh 3,16)

Kreuzerhöhung    

Evangelium

Joh 3, 13–17

In jener Zeit sprach Jesus zu Nikodémus:

13

Niemand ist in den Himmel hinaufgestiegen
außer dem, der vom Himmel herabgestiegen ist:
der Menschensohn.

14

Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat,
so muss der Menschensohn erhöht werden,

15

damit jeder, der glaubt,
in ihm ewiges Leben hat.

16

Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt,
dass er seinen einzigen Sohn hingab,
damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht,
sondern ewiges Leben hat.

17

Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt,
damit er die Welt richtet,
sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird.

Tagesimpuls

Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. (Joh 3,16)

In diesem Evangelium ist das ganze Heilswirken Gottes zusammen gefasst. Gott hat seinen einzigen Sohn in die Welt gesendet. Er kam von Gott auf die Erde. Er hat sich am Kreuz geopfert für unsere Sünden und ist von den Toten auferstanden. Und nun ist er erhöht, und wir können ihn anschauen und in ihm das ewige Leben finden. Wenn wir ihn anschauen, dann schauen wir das ganze Geheimnis an. Wir sehen ihn erhöht am Kreuz, wir sehen ihn in der Hostie in der Eucharistie. Darin ist jedes Mal alles enthalten, seine Menschwerdung, seine Kreuzigung und seine Auferstehung.

Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.

Zweimal wird gesagt, dass wir in Jesus das ewige Leben haben. Einmal wird gesagt dass die Welt durch ihn gerettet wird. Rettung und ewiges Leben, das ist es, was er uns schenkt. Dieses Geschenk wird uns, so scheint mir, auf zweierlei Art und Weise zuteil. Die eine Weise ist eine grundsätzliche Errettung, dass wir grundsätzlich mit ihm auf dem Weg sind, die Rettung nicht in weltlichen Freuden sondern in ihm zu sehen und zu finden. Die andere Art und Weise ist aber, dass wir jeden Tag neu auf ihn schauen und von ihm gerettet werden aus allerlei Versuchungen, die uns täglich bedrängen. Die zweite Art und Weise ist dadurch charakterisiert, dass man nicht auf Vorrat gerettet werden kann. Wir können zwar grundsätzlich auf dem richtigen Weg sein, aber diese Rettung geschieht jeden Tag neu. Wenn Versuchungen mich umgeben oder ich mich in Versuchungen verstrickt habe, dann schaue ich auf ihn und ich entscheide mich neu für das ewige Leben.

Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.

Für mich ist dieses Evangelium untrennbar mit der Anbetung Jesu in der Eucharistie verbunden. So wie er am Kreuz erhöht ist, so ist er in der Hostie erhöht. Wir können ihn anschauen. Wir sollen oft zu ihm gehen. Wenn wir bei ihm sind, dann erlöst er uns von all den Versuchungen und Verführungen, die uns täglich bedrängen. 

Gebet:

Jesus, ich danke dir, dass ich ihn dir das ewige Leben geschenkt bekommen habe. Ich danke dir, dass ich dir mein Leben übergeben konnte und so mit dir auf dem richtigen Weg bin. Jesus, bitte steh mir bei, damit ich dich jeden Tag anschaue, wie du am Kreuz erhöht bist. Bitte steh mir bei, dass ich jeden Tag und ganz besonders in der Versuchung dich wähle, dein ewiges Leben, und dass ich nicht Trost und Glück im Weltlichen suche.

Pastor Roland Bohnen 

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