Montag, 19. September 2022

Denn wer hat, dem wird gegeben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er zu haben meint. (Lk 8,18)

25 Woche im Jahreskreis    Montag

EVANGELIUM
Lk 8, 16-18
In jener Zeit sprach Jesus:
16Niemand zündet ein Licht an und deckt es mit einem Gefäß zu oder stellt es unter das Bett, sondern man stellt das Licht auf den Leuchter, damit alle, die eintreten, es leuchten sehen.
17Es gibt nichts Verborgenes, das nicht offenbar wird, und nichts Geheimes, das nicht bekannt wird und an den Tag kommt.
18Gebt also acht, dass ihr richtig zuhört! Denn wer hat, dem wird gegeben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er zu haben meint.


Tagesimpuls

Denn wer hat, dem wird gegeben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er zu haben meint. (Lk 8,18)

Manche finden das Evangelium ungerecht, weil sie es materiell interpretieren, dass Menschen, die viel haben, immer noch mehr dazu bekommen. Aber Jesus meint hier den Glauben. Wer den Glauben wirklich hat, der wird erleben, dass sich dieser Glaube immer mehr vermehrt. Das liegt daran, dass der Glaube immer mit der Liebe zu Jesus verbunden ist. Und wenn man wirklich liebt, dann wünscht man sich mehr Liebe, nicht weniger. Und bei Gott ist es genauso. Er liebt uns sehr, und er wünscht sich, uns immer noch mehr zu lieben. Daraus folgt, dass, wer den Glauben hat, ihm auch immer noch mehr gegeben wird.

Denn wer hat, dem wird gegeben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er zu haben meint.

Jesus spricht auch von Menschen, die meinen, zu haben. Das ist ein ganz großes Problem mit unserer katholischen Tradition. Man wird getauft und wächst in einem katholischen Milieu auf (auch wenn sich das Milieu schon sehr entfernt hat vom wahren katholischen Glauben), und man meint, man sei Christ und hätte den Glauben. Wer meint, er hätte den Glauben, aber ihn nicht wirklich hat, dem wird das, was er hat (vielleicht manche katholische Tradition oder mancher Anschein des Katholisch-Seins) auf die Dauer weggenommen. Genau das erleben wir im Moment. Normalerweise, wenn die katholische Kirche den Glauben hätte, würde sie immer mehr wachsen. Ihr würde immer mehr dazu gegeben werden. Aber weil sie ihn zu großen Teilen nicht hat (obwohl sie meint ihn zu haben), wird es immer weniger. Ihr wird das weggenommen, was sie zu haben meint.

Denn wer hat, dem wird gegeben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er zu haben meint.

Wenn es uns gelingt, die katholischen Strukturen wieder zu beseelen, dann haben wir gewonnen. Dann wird die Kirche auch wieder wachsen, und vor allem der Glaube in den Menschen. Wenn es uns nicht gelingt, dann wird das, was wir jetzt noch an katholischen Strukturen wahrnehmen, irgendwann ganz verschwinden. Aber wir hoffen und beten, dass trotzdem an den Orten, an denen wahrer Glaube lebendig ist, die Kirche auch wachsen wird.

Gebet:
Jesus, wir bitten dich, dass du unseren Glauben und unsere Liebe segnest und wachsen lässt. Jesus, wir segnen alle Orte, an denen echter Glaube lebendig ist. Jesus wir segnen auch alle Menschen, die meinen, den Glauben zu haben, dass sie ihn wirklich finden werden, damit ihnen nicht weggenommen wird, was sie meinen zu haben.


Pastor Roland Bohnen 


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