Dienstag, 6. September 2022

Und er verbrachte die ganze Nacht im Gebet zu Gott. (Lk 6,12)

23 Woche im Jahreskreis    Dienstag

EVANGELIUM
Lk 6, 12-19

12In jenen Tagen ging er auf einen Berg, um zu beten. Und er verbrachte die ganze Nacht im Gebet zu Gott.
13Als es Tag wurde, rief er seine Jünger zu sich und wählte aus ihnen zwölf aus; sie nannte er auch Apostel.
14Es waren Simon, dem er den Namen Petrus gab, und sein Bruder Andreas, dazu Jakobus und Johannes, Philippus und Bartholomäus,
15Matthäus und Thomas, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon, genannt der Zelot,
16Judas, der Sohn des Jakobus, und Judas Iskariot, der zum Verräter wurde.
17Jesus stieg mit ihnen den Berg hinab. In der Ebene blieb er mit einer großen Schar seiner Jünger stehen, und viele Menschen aus ganz Judäa und Jerusalem und dem Küstengebiet von Tyrus und Sidon
18strömten herbei. Sie alle wollten ihn hören und von ihren Krankheiten geheilt werden. Auch die von unreinen Geistern Geplagten wurden geheilt.
19Alle Leute versuchten, ihn zu berühren; denn es ging eine Kraft von ihm aus, die alle heilte.


Tagesimpuls

Und er verbrachte die ganze Nacht im Gebet zu Gott. (Lk 6,12)

Durch das Gebet schöpft Jesus Kraft, aber er bekommt auch Licht und Orientierung von Gott. Das sind zwei Geschenke, die Gott uns durch das Gebet macht. Jesus erkennt, wen er als Apostel berufen soll. Das ist das Licht. Später in der Ebene geht eine große Kraft von ihm aus, die alle heilte. Das ist die Kraft.

Und er verbrachte die ganze Nacht im Gebet zu Gott.

Mir fällt auf, dass die Jünger auch schon mit Jesus auf dem Berg waren, die ganze Nacht. Das geht aus Vers 17 hervor, denn sie stiegen mit Jesus gemeinsam den Berg hinab. Das nächtliche Beten ist also nicht nur ein Privileg für Jesus allein, sondern er nimmt seine Jünger mit hinein in dieses Gebet. Ähnlich war es ja auch im Garten Gethsemane. Und ähnlich war es auch auf dem Berg Tabor. Jesus geht nicht allein, sondern er nimmt uns mit. Man könnte darin geradezu den Sinn seiner Menschwerdung erkennen: Jesus kommt auf die Erde, um uns mit hinein zu nehmen in sein Gebet zum Vater, in seine Gottes Beziehung, die er im Heiligen Geist lebt, und die auch wir im Heiligen Geist leben dürfen. Dafür spricht auch sein Wort nach der Auferstehung: „ich gehe zu meinem Vater und zu eurem Vater". (Joh 20,17)

Und er verbrachte die ganze Nacht im Gebet zu Gott.

Für uns Christen ist die Botschaft klar: Wir sollen mit Jesus ins Gebet gehen. Das muss nicht nur eine kurze, routinemäßige Gebetszeit sein. Das darf auch einmal eine ausgedehnte Gebetszeit sein, zum Beispiel ein Einkehrtag, ein Exerzitien-Wochenende, oder warum nicht auch ab und zu einmal eine Nacht?

Gebet:
Jesus, ich danke dir, dass du die Jünger mitgenommen hast zum Gebet. Ich lasse mich heute von dir ermutigen, nicht nur die Routinegebetszeiten zu halten, sondern auch immer wieder längere Zeiten des Gebetes zu suchen. Danke, dass wir im Heiligen Geist gemeinsam mit dir zum Vater beten dürfen. 


Pastor Roland Bohnen 


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Unser nächster Livestream

Unsere Livestreams finden sie auf dem YouTube-Kanal der Kirche Selfkant: youtube.com/@KircheSelfkant

oder hier: