Mittwoch, 28. September 2022

Ich will dir folgen, wohin du auch gehst. (Lk 9,57)

26 Woche im Jahreskreis    Mittwoch

EVANGELIUM
Lk 9, 57-62
In jener Zeit
57als Jesus und seine Jünger auf ihrem Weg weiterzogen, redete ein Mann Jesus an und sagte: Ich will dir folgen, wohin du auch gehst.
58Jesus antwortete ihm: Die Füchse haben ihre Höhlen und die Vögel ihre Nester; der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann.
59Zu einem anderen sagte er: Folge mir nach! Der erwiderte: Lass mich zuerst heimgehen und meinen Vater begraben.
60Jesus sagte zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh und verkünde das Reich Gottes!
61Wieder ein anderer sagte: Ich will dir nachfolgen, Herr. Zuvor aber lass mich von meiner Familie Abschied nehmen.
62Jesus erwiderte ihm: Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat und nochmals zurückblickt, taugt für das Reich Gottes.


Tagesimpuls

Ich will dir folgen, wohin du auch gehst. (Lk 9,57)

Den Menschen, die Jesus nachfolgen wollen, macht er klar, dass es in der Nachfolge keine Kompromisse mehr geben kann. Man muss sich dafür entscheiden und alles dafür einsetzen. Wir Menschen sind aber immer wieder geneigt, Kompromisse zu machen, weil wir alles unter einen Hut bekommen wollen. Wir wollen jedem gerecht werden und auch alle unsere eigenen Vorstellungen nicht loslassen. Die Nachfolge Jesu aber kann nur gelingen, wenn er an die erste Stelle kommt. Wenn man zum Beispiel den Sport an die erste Stelle setzt und deswegen zum Beispiel sonntags nicht zur Messe geht, dann hat man noch nicht die richtige Priorität. Jesus will uns den Sport nicht wegnehmen, genauso wenig wie er uns die Eltern wegnehmen will. Aber trotzdem muss das alles seine richtige Ordnung, seinen richtigen Stellenwert haben. Und wenn Gott nicht den höchsten Stellenwert hat, dann wird alles im wahrsten Sinne des Wortes gleich-gültig. Dann kommt das Phänomen, unter dem wir so sehr leiden in der heutigen Zeit, der Stress! All diese vielen Anliegen stehen in Konkurrenz zu einander, jeder meint, dass er mit seinem Anliegen der wichtigste wäre. Und wir schaffen es eben doch nicht, alles unter einen Hut zu bringen.

Ich will dir folgen, wohin du auch gehst.

Dabei haben wir noch gar nicht von den Kompromissen mit der Sünde gesprochen, die wir ja auch so gerne machen. Wir bagatellisieren die Sünde und meinen, das wäre doch nicht so schlimm. Wir möchten gerne Jesus nachfolgen und gleichzeitig auch hier und da sündigen, weil es uns anscheinend zu schwer fällt, ganz konsequent zu sein. Natürlich können und sollen wir nach jeder Sünde umkehren und zurück zu Jesus gehen. Und Jesus ist unser Arzt, der uns immer heilt, auch wenn wir uns immer wieder durch die Sünde selbst verletzt haben (und andere natürlich auch). Aber die Tatsache, dass Jesus uns heilt, heißt nicht, dass die Sünde eine Bagatelle wäre. Und in dem Moment, wo wir sündigen, sind wir nicht in der Nachfolge Jesu. Nachfolge Jesu und Sünde schließen sich gegenseitig aus, das ist ganz klar.

Ich will dir folgen, wohin du auch gehst.

Ob wir in der Nachfolge Jesu sind oder nicht, erkennen wir an dem inneren Frieden, den er uns schenkt. Der Teufel will uns aufwühlen und unruhig machen. Der Heilige Geist dagegen schenkt uns tiefen inneren Frieden. Und wir müssen uns immer wieder entscheiden: will ich diesen Frieden, der mit der Nachfolge Jesu verbunden ist, oder will ich die Unruhe, die entsteht durch die Sünde, aber auch dadurch, dass wir Jesus nicht an die erste Stelle gesetzt haben?

Gebet:
Jesus, ich kann nur das Wort des Evangeliums wiederholen: ich will dir folgen, wohin du auch gehst. Dann muss ich aber auch die Ermahnung anhören, die du mir sagst. Es ist kein leichter und bequemer Weg, es ist kein Weg, den man mit Kompromissen gehen kann. Bitte hilf mir, dir mit ungeteiltem Herzen nachzufolgen. Hilf mir, die Kompromisse mit meinen eigenen Vorstellungen und vor allem mit der Sünde loszulassen.


Pastor Roland Bohnen 


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