Montag, 24. Januar 2022

Wer aber den Heiligen Geist lästert, der findet in Ewigkeit keine Vergebung. (Mk 3,29)

03 Woche im Jahreskreis    Montag

EVANGELIUM

Mk 3, 22-30



In jener Zeit
22sagten die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren: Er ist von Beelzebul besessen; mit Hilfe des Anführers der Dämonen treibt er die Dämonen aus.
23Da rief er sie zu sich und belehrte sie in Form von Gleichnissen: Wie kann der Satan den Satan austreiben?
24Wenn ein Reich in sich gespalten ist, kann es keinen Bestand haben.
25Wenn eine Familie in sich gespalten ist, kann sie keinen Bestand haben.
26Und wenn sich der Satan gegen sich selbst erhebt und mit sich selbst im Streit liegt, kann er keinen Bestand haben, sondern es ist um ihn geschehen.
27Es kann aber auch keiner in das Haus eines starken Mannes einbrechen und ihm den Hausrat rauben, wenn er den Mann nicht vorher fesselt; erst dann kann er sein Haus plündern.
28Amen, das sage ich euch: Alle Vergehen und Lästerungen werden den Menschen vergeben werden, so viel sie auch lästern mögen;
29wer aber den Heiligen Geist lästert, der findet in Ewigkeit keine Vergebung, sondern seine Sünde wird ewig an ihm haften.
30Sie hatten nämlich gesagt: Er ist von einem unreinen Geist besessen.


Tagesimpuls:

Wer aber den Heiligen Geist lästert, der findet in Ewigkeit keine Vergebung.  (Mk 3,29) 

Sehr häufig haben Menschen Widerstände gegen Gott. Das liegt an der Erbsünde, und daran, dass wir durch die Sünde bösen Geistern mehr oder weniger Macht über unser Leben eingeräumt haben. Das spürt man an allen möglichen Verstrickungen und Gebundenheiten. Ich spreche nicht von dämonischer Besessenheit, sondern vom ganz normalen Wirken des Bösen, der versucht, uns Menschen unfrei zu machen, zu versklaven. Das erlebt jeder mehr oder weniger, obwohl wir durch die Taufe die Möglichkeit hätten, davon ganz frei zu sein. Jesus hat uns ja erlöst. Aber wir tun uns nicht leicht damit, die Erlösung, die uns zur Verfügung steht, vollständig anzunehmen. 

Wer aber den Heiligen Geist lästert, der findet in Ewigkeit keine Vergebung.

Diese Widerstände gegen Gott sind real, und sie brechen besonders dann auf, wenn Jesu Wirken stärker als gewöhnlich wahrnehmbar ist. Das geschieht z.B. am Sonntag, wenn ein Familienmitglied die anderen zum Gottesdienst einlädt, und dann auf Widerstand stößt. Das geschieht, wenn in einer Pfarrgemeinde eine geistliche Bewegung gegründet wird. Es regt sich sofort Widerstand. Dass die Kinder lieber länger schlafen wollen, wäre in den Augen Jesu nicht so schlimm, das ist eben eine Sünde, aber sie kann vergeben werden. Wenn aber die Eucharistiefeier als Teufelswerk bezeichnet würde, das wäre schon schlimmer. Und wenn die Menschen in der Pfarrei sagen würden, dass sie diesen „neumodischen Kram" nicht brauchen, dann könnte Jesus das gut verzeihen. Wenn sie aber sagen, „das ist eine Sekte", also etwas Böses und Gefährliches, dann wird es schon viel schlimmer. Wie kann man dann sein Urteil später revidieren, zumal es ja völlig grundlos getroffen wurde?

Wer aber den Heiligen Geist lästert, der findet in Ewigkeit keine Vergebung.

Was besonders tragisch ist, ist die Tatsache, dass die Menschen das im Grunde gar nicht so meinen. Sie sagen es nur, um einen Grund vorzuschieben, um ihre Widerstände zu rechtfertigen. Wenn sie sagen würden, „ich will mit Jesus nichts zu tun haben", wäre das schlimm genug, aber verzeihlich. Wenn sie aber sagen: „er ist vom Teufel besessen", dann gibt es kaum noch eine Chance zur Bekehrung. Diese Urteile fällt man ja willkürlich, eben nur, um eine Ausrede zu haben, warum man sich dafür nicht öffnen will. Diese Urteile sind in keiner Weise sachlich nachvollziehbar. Ich habe einmal gehört, dass ein neuer Pfarrer in ein Dorf gekommen war. Er hätte Bibelkreise gegründet. Dann sagte man: „Er macht die Familien kaputt, er bringt die Familien auseinander". Manche Frauen waren zu den Bibelgruppen gegangen. Die Männer beschwerten sich und waren böse, weil die Frauen einen Abend nicht zuhause waren. Wie gesagt: Man kann sagen, dass man damit nichts zu tun haben will. Aber wenn man Jesus oder den Christen unterstellt, dass sie Böses tun würden, dann wird es schwierig. 

Wer aber den Heiligen Geist lästert, der findet in Ewigkeit keine Vergebung.

Jesus sagt, dass man dann keine Vergebung mehr findet. Jesus sieht die Zukunft. Er sieht, welche Verhaltensweisen besonders gefährlich sind für das ewige Heil. Eine willkürliche Lüge, ein bewusst falsches Urteil, zählt zu diesen besonders gefährlichen Verhaltensweisen. Warum? Bekehren kann man sich dann, wenn man der Wahrheit Raum gibt, wenn man in seinem Gewissen die Wahrheit sucht. Viele Menschen haben Christus gefunden, nachdem sie vorher aufrichtig die Wahrheit gesucht hatten. Wer aber absichtlich die Wahrheit verdreht, wie kann der seinem Gewissen folgen? Genau das will er ja nicht. Er will ja sein Gewissen betäuben, und daher redet er sich ein, dass die Sache Jesu etwas Böses sei. Hier müssen wir also sehr aufpassen, dass wir nicht gegen bessere Erkenntnis etwas sagen, nur weil wir vielleicht eine Ausrede dafür suchen, dass wir das Gute, was unser Gewissen uns zeigt, nicht tun wollen. 

Gebet: 
Jesus, du weist uns auf die Gefahr hin, das ewige Leben zu verlieren. Du siehst die Zukunft, du siehst, wie unser Leben enden wird. Du siehst, wo wir ganz besonders aufpassen müssen. Es gibt schwere Sünden, die aber verziehen werden können. Aber es gibt die Gefahr einer Verstockung, einer sturen Ablehnung der Wahrheit, die zum Verlust des ewigen Lebens führt. Bitte hilf uns, immer unserem Gewissen zu folgen, und wenn wir in unserer Schwäche sündigen, dann bewahre uns davor, die Sünde zu rechtfertigen. 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627  
Fax 02456 - 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de

2 Kommentare:

  1. HERR, alles so sagst Du,  "was keinen Bestand hat, was in sich gespalten ist wird keinen Bestand haben!"
    Jesus,  wie bitte wird es sein, mit der jetzigen Kirchensituation,  - mit den Fortschreiten des Synodalen Weg der kath. Kirche, mit den Anschuldigungen gegen den eremt. Papst BenediktXVI.  ..?
    Hl.Franz von Sales, ich bitte dich, hilf das wir Jesus in allem was wir  denken, sagen und tun, an uns heran lassen - uns von IHM durchdringen lassen - uns von IHM leiten lassen. Hl. Erzengel Michael bitte hilf,  dass wir alle Dämonen frühzeitig erkennen und sie im Namen JESU aus unserer Mitte vertreiben. Amen 🙏

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  2. Von Reinhard Dismas

    Die Sünde gegen den Heiligen Geist können nur Menschen mit spirituellem Know-how begehen. Denn für diese, gemäß Jesu, schwerwiegenste aller Sünden, muss man aus niedrigen Gründen und gegen besseres Wissen wider dem Geist der Lehre Gottes handeln.
    Es ist daher nicht von ungefähr, daß Jesus seine Mahnung an die Pharisäer adressiert, die ihren jüdischen Gläubigen erklärten Jesus sei vom Teufel besessen. Sie hatten das spirituelle Know-how zu wissen,  dass der Heilige Geist aus Jesus sprach. Diese Experten der jüdischen Theologie handeln bewusst gegen den Geist der eigenen Lehre, nur weil sie ihre Machtposition und angenehmen Lebensstil nicht verlieren wollten. Unsere kirchlichen ''Würdenträger'' haben nahtlos die Nachfolge der Pharisäer angetreten. Denken wir doch nur an die Ablassprediger zur Zeit Luthers, die als Mönche mit bestem theologischem Know-how, wie die Pharisäer, die Gläubigen mit der angeblichen Autorität des Heiligen Geistes bewusst belogen. Sie und deren Bosse in Rom hatten dabei die gleichen niedrigen Beweggründe wie damals die Pharisäer. Übrigens mit dem gleichen Ergebnis, der unseeligen Kirchenspaltung.
    Wir können nur hoffen, dass viele unserer momentanen kirchlichen ''Würdenträger'' das heutige Evangelium aufmerksam lesen. Dann werden sie erkennen, dass sie durch die Sünde gegen den Heiligen Geist mehr gefährdet sind als jeder Mörder.

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