Dienstag, 4. Januar 2022

Rabbi, wo wohnst du? (Joh 1,38)

04 Januar

EVANGELIUM

Joh 1, 35-42


In jener Zeit
35stand Johannes wieder am Jordan, wo er taufte, und zwei seiner Jünger standen bei ihm.
36Als Jesus vorüberging, richtete Johannes seinen Blick auf ihn und sagte: Seht, das Lamm Gottes!
37Die beiden Jünger hörten, was er sagte, und folgten Jesus.
38Jesus aber wandte sich um, und als er sah, dass sie ihm folgten, fragte er sie: Was wollt ihr? Sie sagten zu ihm: Rabbi - das heißt übersetzt: Meister -, wo wohnst du?
39Er antwortete: Kommt und seht! Da gingen sie mit und sahen, wo er wohnte, und blieben jenen Tag bei ihm; es war um die zehnte Stunde.
40Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer der beiden, die das Wort des Johannes gehört hatten und Jesus gefolgt waren.
41Dieser traf zuerst seinen Bruder Simon und sagte zu ihm: Wir haben den Messias gefunden. Messias heißt übersetzt: der Gesalbte - Christus.
42Er führte ihn zu Jesus. Jesus blickte ihn an und sagte: Du bist Simon, der Sohn des Johannes, du sollst Kephas heißen. Kephas bedeutet: Fels - Petrus.


Tagesimpuls:

Rabbi, wo wohnst du?   (Joh 1,38) 

Die Jünger waren von Johannes vorbereitet. Nun kommt endlich der Messias, das Lamm Gottes. Johannes macht sie mit ihm bekannt, indem er ihnen Jesus zeigt. Sie gehen Jesus nach, und Jesus beginnt ein Gespräch. Jesus fragt nach der Motivation: „Was sucht ihr?" Diese Frage dürfen wir uns auch von Jesus stellen lassen. Wonach suche ich? Was ist meine Sehnsucht? Vielleicht würde jemand sagen: „Am liebsten will ich, das sich nichts ändert, dass alles so bleibt, wie es ist." Das ist die Sehnsucht nach Sicherheit, nach Geborgenheit. Auch diese Sehnsucht will Jesus stillen. Ein anderer sehnt sich vielleicht danach, dass alles besser wird, dass sich alles verändert, nach einem ganz neuen Leben. Auch diese Sehnsucht will Jesus stillen, er verspricht eine neue Geburt. 

Rabbi, wo wohnst du? 

Bemerkenswert ist aber auch die Antwort der Jünger, die eine Gegenfrage stellen. Das ist gut, denn so bleibt das Gespräch in Gang. Wichtig ist, dass unser Gespräch mit Jesus nie einschläft. Die Frage „wo wohnst du?" könnte man einerseits wie ein oberflächlicher Small Talk verstehen. Fast immer ist eine der ersten Fragen, die wir einander stellen, wenn wir einander kennenlernen: „Wo kommst du her?" Aber im Kontext von Jesus hat diese Frage noch einen zusätzlichen großen Tiefgang. Jesus wohnt bei Gott. Jesus kennenlernen heißt Gott kennenlernen. Mit anderen Worten: Die Jünger suchen nach Gott. Das ist nämlich die tiefste Sehnsucht des Menschen, auch wenn es ihm nicht immer bewusst ist. Wir suchen alle die unendliche Tiefe Gottes, die uns Geborgenheit schenkt, die uns die Sicherheit schenkt, die uns niemand mehr nehmen kann, die uns aber auch das neue Leben schenkt, in dem wir erlöst sind von allen Übeln, die uns heute noch belasten. 

Rabbi, wo wohnst du? 

Ich stelle diese Frage dem eucharistischen Jesus, den ich im Sakrament anbete. Wo wohnst du, Jesus? Ich will von ihm in die Tiefe des göttlichen Geheimnisses gezogen werden. Ich will mit hineingenommen werden in die Wohnung Gottes, in die himmlische Wohnung, die er für mich vorbereitet hat. 

Gebet: 
Jesus, du führst mich zu Gott, zum Himmel, hinein in die himmlische Wohnung. Ich danke dir. Ich will mich immer wieder von dir mitnehmen lassen. Du hast gesagt: „Kommt und seht!" Ja ich will sehen, will dich anschauen, und durch dich den Vater. 



Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
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pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de

1 Kommentar:

  1. Jesus , ich frage mich.
    Erinnere auch ich mich an meine
    "erste Begegnung" mit Dir.  Kann auch ich
    den Tag oder die Uhrzeit bestimmen?
    "Gehört" hatte ich schon mein ganzes Leben von DIR und auch ein Glaubensleben geführt, mal gut - mal weniger gut. 
    Doch DICH begnen und sehen wo Du wohnst?   Ja ! - Es war am 21.Juli, vor 12 Jahren.
    Ich wurde spontan von einem Priester zu einem Gebetsabend eingeladen. An diesem Spätnachmittag, lernte ich erstmals
    " hineinzuhorchen" in mein eigenes Herz,  ... umgeben von freien Gebeten und Loboreis.
    Hier habe ich spüren können,  Jesus,   wo Du wohnst!  Und jetzt,  wo mir diese Gedanken wieder lebendig sind, höre ich Deine ( Jesus) Fragen, an mich:  "mein  Kind, hörst du den Namen den ich dir gebe, ICH gebe dir diesen Namen- weil ich dir vertraue - egal was du durchleben wirst;   mein Kind, an was hälst du fest und woran   bindest du dein Herz?"
    Bleibe, mein Kind Bleibe in mir, dann bleibe ich in dir.
    Simon, du Fels, - Hl.Petrus, und Hl.Andreas, ich bitte um eure Fürsprache, damit ich in der Tiefe meines Glaubens,  die Stimme meines Herrn höre und danach handle. Amen 🙏

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