Dienstag, 11. Januar 2022

Der unreine Geist zerrte den Mann hin und her und verließ ihn mit lautem Geschrei. (Mk 1,26)

02 Woche im Jahreskreis     Dienstag

EVANGELIUM

Mk 1, 21-28


21In Kafarnaum ging Jesus am Sabbat in die Synagoge und lehrte.
22Und die Menschen waren sehr betroffen von seiner Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der göttliche Vollmacht hat, nicht wie die Schriftgelehrten.
23In ihrer Synagoge saß ein Mann, der von einem unreinen Geist besessen war. Der begann zu schreien:
24Was haben wir mit dir zu tun, Jesus von Nazaret? Bist du gekommen, um uns ins Verderben zu stürzen? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes.
25Da befahl ihm Jesus: Schweig und verlass ihn!
26Der unreine Geist zerrte den Mann hin und her und verließ ihn mit lautem Geschrei.
27Da erschraken alle, und einer fragte den andern: Was hat das zu bedeuten? Hier wird mit Vollmacht eine ganz neue Lehre verkündet. Sogar die unreinen Geister gehorchen seinem Befehl.
28Und sein Ruf verbreitete sich rasch im ganzen Gebiet von Galiläa.


Tagesimpuls:

Der unreine Geist zerrte den Mann hin und her und verließ ihn mit lautem Geschrei.  (Mk 1,26) 

Auch heute melden sich Menschen bei Priestern zur Seelsorge, die den Eindruck haben, in besonderer Weise von Dämonen geplagt zu werden. Es gibt das normale Wirken des Teufels, das jeder kennt, die Versuchungen. Dann gibt es aber auch dieses ungewöhnliche Wirken von Dämonen, was Menschen auf unterschiedliche Weise unangenehm erleben. Z.B. hören sie Stimmen, oder sie leiden an unerklärlichen Schmerzen, oder es sind noch ganz andere Phänomene. Es ist zwar nicht einfach, aber man muss diese Dinge von psychischen Erkrankungen unterscheiden. Wenn man alles nur als psychische Erkrankung erklärt, tut man diesen Menschen, die ganz gesund sind, großes Unrecht. Oft haben sie schon viel in psychiatrischen Einrichtungen gelitten, ohne dass man ihnen helfen konnte. Hier ist Seelsorge erforderlich. 

Der unreine Geist zerrte den Mann hin und her und verließ ihn mit lautem Geschrei.

Wenn man die Bibel liest, dann denkt man, dass das eine Befreiung ganz schnell geht. Ein Gebet, und alles ist gut. Daher bin ich dankbar, dass in dieser Bibelstelle auch ein Prozess geschildert wird, wenigstens ein kleiner. Bevor der Mann befreit wird, geschieht nämlich zunächst noch einmal eine Verschlimmerung seiner Phänomene. Hin- und hergezerrt werden und laut schreien müssen, das wünscht sich keiner. Mir zeigt es aber, dass Jesus hier andeutet, dass man durch Prozesse durchgehen muss auf dem Weg der Befreiung. Bei Jesus ging es immer sehr schnell. In der Erfahrung der Seelsorge sind es aber häufig lange Wege. Ich vergleiche es mit dem Heilungsgebet. Es gibt die Spontanheilungen auf der Stelle, aber es gibt auch Heilungsprozesse, die mit viel Gebet dennoch ihre Zeit benötigen. 

Der unreine Geist zerrte den Mann hin und her und verließ ihn mit lautem Geschrei.

Wir haben es nicht zu bestimmen, wir haben auch nichts verdient. Wir glauben an Wunder, und Jesus kann jederzeit Wunder wirken. Offensichtlich will Jesus aber auch immer wieder längere Wege und Prozesse mit uns gehen. Wir wissen nicht, warum einer spontan befreit wird, während ein anderer länger leiden muss. Aber wir legen es in Gottes Hände und vertrauen, dass Gott alles richtig macht. Der Teufel will, dass wir resignieren, dass wir denken: „Es hat doch keinen Zweck." Aber diesen Gefallen tun wir ihm nicht. Wir lassen nicht nach im Gebet, wie Jesus es gesagt hat, auch wenn wir noch nicht sofort die Erhörung erkennen. 

Gebet: 
Jesus, ich danke dir für alle Befreiung, die du schenkst. Du schenkst Befreiung von Sünden und sündigen Gewohnheiten, du schenkst aber auch Befreiung beim ungewöhnlichen Wirken des Teufels. Jesus, heute bete ich besonders für alle, die noch unter teuflischem Wirken leiden müssen. Ich bitte dich auf die Fürsprache der Jungfrau Maria. So wie du den Menschen bei der Hochzeit zu Kana auf ihre Fürsprache geholfen hast, dass du auf ihre Fürsprache auch das Leiden derer abkürzen mögest, die jetzt noch unter dämonischen Belästigungen leiden. 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627  
Fax 02456 - 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de

2 Kommentare:

  1. Jesus,  DU lehrst! Du lehrst und handelst in Liebe. Für mich;  "lehrst" Du mich die Sinnhaftigkeit des Lebens!!
    Denn wenn DU sprichst, werden Gottes Geist und Worte lebendig! Ja, ich diesem lebendigen Gottes Geist liegt die mir geschenkte Kraft meiner Erlösung und Befreiung !
    Jesus, "was habe ich mit dir zu tun?"
    - Ganz viel !!
    - denn ohne deine Segensworte, habe ich keinen Anteil an DIR, und kann ich nicht geheilt werden.
    Jesus, Sohn Gottes, Jesus von Nazaret, sprich zu mir, damit alle "unreinen Gedankenmuster und unreine Gebundenheiten in mir gelöst und von DIR vernichtet werden!! Jesus,  befreie mich, damit ich von deiner heilbringenden Liebe meinen Mitmenschen erzähle.  Amen

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  2. Von Reinhard Dismas

    Das von Gott geschaffene Universum mit der Natur, in der wir Menschen eingebettet sind, funktioniert nach einer einfachen Regel: Der physisch Stärkere vernichtet den physisch Schwächeren. Das gilt für die gigantischen schwarzen Löcher im Universum, die ganze Galaxien verschlucken, genauso, wie für des Nachbarns Katze, die in meinem Garten, ohne jedes schlechte Gewissen, eines unserer frisch geschlüpften Küken  verspeist. Nicht genug damit, daß wir als Christen diesen Aspekt von Gottes Schöpfung ertragen müssen, nein, wir haben auch noch mit dem Bösen zu leben, das uns überall umgibt und Tag für Tag auf uns einwirkt. Es kommt aus unserer Seele, also nur durch den Menschen in die Welt. Gott dagegen wirkt in unserer Welt hauptsächlich über uns und über seine Schöpfung. Darüber hinaus sind seinem Wirken natürlich keine Grenzen gesetzt. Oft nennen wir das Ergebnis dann Wunder. Wir benutzen in unserer menschlichen Einfallt Begriffe wie ''Vater, Sohn und Heiliger Geist'' für Gott  und ''Teufel'' oder ''Dämonen'' für das Böse. Diese personifizierten Begriffe sind eigentlich sehr hilfreich um auszudrücken was wir meinen. Dabei sollten wir aber nie vergessen, dass nur Gott eigenständig wirken kann, aber das Böse aus sich heraus nichts erreichen kann, sondern nur durch uns Menschen in dieser Welt existiert.
    Jesus lehrt uns, dass Gott nur Liebe ist.
    Warum wir uns in unserer irdischen Existenz sowohl mit dem von Gott geschaffenen brutalem Naturgesetz, als auch mit der uns von ihm gegebenen freien Entscheidungsmöglichkeit  für das Böse herumschlagen müssen, wissen wir nicht. Jesus selber hat das für uns als unser Bruder mit aller Brutalität durchlebt. Nur durch ihn haben wir die Hoffnung alles zu verstehen, sobald unser Gastspiel auf Erden abgelaufen ist.

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