Samstag, 1. Januar 2022

In ihm war Leben und das Leben war das Licht der Menschen. (Joh 1,4)

02 Sonntag nach Weihnachten

Evangelium                                                                                                             Joh 1, 1–18

1Im Anfang war das Wort
 und das Wort war bei Gott
 und das Wort war Gott.
2Dieses war im Anfang bei Gott.
3Alles ist durch das Wort geworden
und ohne es wurde nichts, was geworden ist.
4In ihm war Leben und
das Leben war das Licht der Menschen.
5Und das Licht leuchtet in der Finsternis
und die Finsternis hat es nicht erfasst.
6Ein Mensch trat auf, von Gott gesandt;
 sein Name war Johannes.
7Er kam als Zeuge,
um Zeugnis abzulegen für das Licht,
damit alle durch ihn zum Glauben kommen.
8Er war nicht selbst das Licht,
er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht.
9Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet,
kam in die Welt.
10Er war in der Welt
und die Welt ist durch ihn geworden,
aber die Welt erkannte ihn nicht.
11Er kam in sein Eigentum,
aber die Seinen nahmen ihn nicht auf.
12Allen aber, die ihn aufnahmen,
gab er Macht, Kinder Gottes zu werden,
 allen, die an seinen Namen glauben,
13die nicht aus dem Blut,
nicht aus dem Willen des Fleisches,
nicht aus dem Willen des Mannes,
sondern aus Gott geboren sind.
14Und das Wort ist Fleisch geworden
und hat unter uns gewohnt
 und wir haben seine Herrlichkeit geschaut,
 die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater,
voll Gnade und Wahrheit.
15Johannes legt Zeugnis für ihn ab
 und ruft:
Dieser war es, über den ich gesagt habe:
Er, der nach mir kommt,
ist mir voraus, weil er vor mir war.
16Aus seiner Fülle haben wir alle empfangen,
Gnade über Gnade.
17Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben,
die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus.
18Niemand hat Gott je gesehen.
 Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht,
er hat Kunde gebracht.

Tagesimpuls:

In ihm war Leben und das Leben war das Licht der Menschen.  (Joh 1,4) 

Das Wort Gottes ist Jesus, der schon seit Ewigkeit beim Vater ist als der Sohn Gottes. Natürlich ist die Dreifaltigkeit für uns Menschen schwer zu verstehen. Aber wenn jemand etwas allzu Simples über das Wesen Gottes aussagen würde, dann müsste uns das auch verdächtig machen. Denn Gott, der alles geschaffen hat, muss größer sein als alles was wir denken und verstehen können. Ich erkläre mir es immer so: Gott ist Gemeinschaft, und als dreifaltiger Gott hat er die Welt mit ihrer Buntheit und Vielheit geschaffen, mit der Gemeinschaft der Menschen. Gott ist nicht einsam, und es ist nicht so, dass er erst durch die Schöpfung aus seiner Einsamkeit erlöst würde. Also Gott ist dreifaltig, drei Personen, und eine dieser drei Personen ist der Sohn, das Wort, das von Anfang an bei Gott ist. 

In ihm war Leben und das Leben war das Licht der Menschen.

Und dieses Wort war schon immer das Licht der Menschen, was in der Finsternis schon immer geleuchtet hat, auch wenn die Menschen das nicht erkennen wollten. Dieses Licht ist nötig, wenn man das fleischgewordene Wort – Jesus – erkennen will. Daher hat schon Johannes Zeugnis gegeben von diesem Licht. So sehr dieses Licht Zugriff auf die Seele jedes Menschen hat, so sehr Gott persönlich jeden erleuchten kann in seiner Souveränität, so sehr ist das Licht dennoch scheinbar abhängig von einem Lehrer, von einem Zeugen, der bei der Erleuchtung der anderen gleichsam nachhilft. 

In ihm war Leben und das Leben war das Licht der Menschen.

Daher wird auch unser aller Zeugnis gebraucht. Wir wissen, nur durch eine besondere Erleuchtung kann ein Mensch Christus erkennen. Und daher empfinden wir unser Zeugnis oft als so nutzlos. Aber andererseits wird unser Zeugnis so dringend gebraucht. Vielleicht klagt Gott auch darüber, dass so wenig Zeugnis gegeben wird, weil er sonst so viel mehr erleuchten könnte. 

In ihm war Leben und das Leben war das Licht der Menschen.

Wenn man dann Christus erkannt hat, dann bekennt man voll Freude wie Johannes: „und wir haben seine Herrlichkeit geschaut, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit." So können wir nur beten, dass dieses Licht möglichst viele Menschen erleuchten wird, denn wir selbst können das nicht machen. Aber wir müssen trotzdem unseren Teil beitragen, indem wir heute dasselbe Zeugnis geben, dass Johannes damals gegeben hat. 

Gebet: 
Jesus, wir erleben überdeutlich, wie wichtig deine göttliche Erleuchtung ist. Nur aufgrund einer gesellschaftlichen Tradition glaubt heute keiner mehr an Gott, und kaum einer orientiert sein Handeln an dir oder an dem, was du gesagt hast. Im Gegenteil, dein Wort wird sogar ausgeschlachtet und teilwiese ins Gegenteil verdreht. Bitte schenke uns die Erleuchtungen, ohne die keiner dich erkennen kann. Aber vermutlich bittest du uns genauso eindringlich: „Bitte gebt mehr Zeugnis von mir, damit ich die Menschen besser erleuchten kann." 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 


Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627  
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