Montag, 17. Januar 2022

Niemand näht einStück neuen Stoff auf ein altes Kleid. (Mk 2,21)

02 Woche im Jahreskreis     Montag

EVANGELIUM

Mk 2, 18-22



18Da die Jünger des Johannes und die Pharisäer zu fasten pflegten, kamen Leute zu Jesus und sagten: Warum fasten deine Jünger nicht, während die Jünger des Johannes und die Jünger der Pharisäer fasten?
19Jesus antwortete ihnen: Können denn die Hochzeitsgäste fasten, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Solange der Bräutigam bei ihnen ist, können sie nicht fasten.
20Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; an jenem Tag werden sie fasten.
21Niemand näht ein Stück neuen Stoff auf ein altes Kleid; denn der neue Stoff reißt doch vom alten Kleid ab, und es entsteht ein noch größerer Riss.
22Auch füllt niemand neuen Wein in alte Schläuche. Sonst zerreißt der Wein die Schläuche; der Wein ist verloren, und die Schläuche sind unbrauchbar. Neuer Wein gehört in neue Schläuche.


Tagesimpuls:

Niemand näht ein Stück neuen Stoff auf ein altes Kleid. (Mk 2,21)

Jesus will nichts gegen das Fasten sagen. Er will nur betonen, dass jetzt nicht mehr die alten Regeln gelten. Mit ihm hat etwas Neues angefangen. Der himmlische Bräutigam ist unter uns. Wir sind nicht mehr im Alten Testament mit den dort gültigen Regeln und Geboten. Wir können jetzt als Christen durchaus ähnliche Dinge tun wie im Alten Testament, wir können fasten, wir können z.B. auch den Sonntag einhalten statt des Sabbats, wir können Stundengebete machen mit den Psalmen, wir können das Messopfer darbringen statt der Tempelopfer. Es gibt in unserer christlichen Praxis  viele Ähnlichkeiten zum Alten Testament. Aber wir leben nicht mehr nach den alttestamentlichen Regeln und Geboten. Wir leben nach dem Willen Jesu. Er stellt unsere Gebote auf, er sagt uns, was wir tun sollen, er entscheidet, und die Gebote des Alten Testaments sind nicht mehr entscheidend. 

Niemand näht ein Stück neuen Stoff auf ein altes Kleid.

Was ist das besondere Neue jetzt mit Jesus? Es ist die Beziehung zu ihm. Alles geht jetzt in der Liebesbeziehung zu Jesus, dem menschgewordenen Gott. Vorher haben die Menschen Gott auch geliebt. Aber sie konnten Gott nicht in Jesus lieben. Nachdem Gott Mensch geworden ist, und wenn wir daran glauben, dann können wir nicht mehr Gott lieben unabhängig von Jesus. Wenn ich das größte Geschenk dessen, den ich liebe missachte, dann kann ich nicht wirklich behaupten, dass ich ihn liebe. Wenn Gott uns seinen Sohn schenkt, dann kann ich nicht Gott lieben aber seinen Sohn missachten. Jetzt dreht sich also alles um Jesus, das ist das Neue. 

Niemand näht ein Stück neuen Stoff auf ein altes Kleid.

Wir dürfen also nicht einfach so weitermachen wie früher, wie im Alten Testament. Wir müssen Jesus in alles einbeziehen, was wir tun. Wenn Jesus mich zum Fasten inspiriert, dann darf ich mit ihm Fasten. Ich darf auch neue Regeln und Gewohnheiten machen, z.B. dass wir freitags fasten. Das sind dann aber unsere christlichen Regeln, nicht mehr die Regeln des Alten Testaments. Das Entscheidende ist, dass jetzt alles von Christus geprägt ist, dass wir nichts mehr ohne Christus machen. 

Niemand näht ein Stück neuen Stoff auf ein altes Kleid.

Niemand von uns ist in der Versuchung, alttestamentliche Regeln über Christus zu stellen. Aber vielleicht haben wir andere Regeln und Gewohnheiten, die noch vom alten Kleid, vom alten Menschen, stammen. Das Evangelium regt uns an, Jesus in alles einzubeziehen, und wenn es sein Wille ist, Gewohnheiten auch zu ändern. 

Gebet: 
Jesus, ich will alles mit dir tun, alles soll von dir geprägt und inspiriert sein. Mitunter hat das Alte eine gewaltige Kraft. Bitte befreie mich von allem, was nicht von dir stammt, was nicht in deinem Willen ist. Hilf mir, mein Leben immer mehr auf dich auszurichten, damit du und dein Wille alles durchdringt. 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627  
Fax 02456 - 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de

2 Kommentare:

  1. Welchen Sinn hat "Fasten" für mich.
    Sicherlich gab es die Zeit, da fastete ich der Gesundheit wegen,  zwecks Abnehmen oder Entschlackung  etc. Doch dies alles ist nicht von Bedeutung ,sind wir doch im Alter- alle auf die Hilfe unserer Mitmenschen angewiesen.
    Also Fasten!
    Für mich als Christ, gibt es immer eine Fastenzeit, - vor Weihnachten,  Ostern, Maria-Himmelfahrt, Pfingsten.  Auch ruft uns die Gottesmutter zum Fasten auf. Für mich geht Fasten- immer einher mit Gebet. Und dieser Weg führt mich über - Buße-Bekehrung und Erkenntnis hin zu Jesus.
    Fasten und Gebet, Gebet und Fasten, so glaube und spüre ich;  verleiht meiner Seele Flügel,  so wir dann wie ein Schmetterling hinaufgetragen zu Gott.  Amen
    Hl.Antonius, bitte für uns

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  2. Von Reinhard Dismas

    Wir Christen sind uns oft garnicht bewusst, wie revolutionär, wie neu unsere ''Kleider'' und unser ''Wein'' ist. Wir lassen alle Dogmen, Gesetze und Vorschriften, die in allen anderen Religionen oft eine so wichtige Rolle spielen als weltlichen Kram hinter uns. "Liebe und tue, was du willst." soll Augustinus gesagt haben. Denn wer Gott und seinen Nächsten wirklich konsequent  liebt, so lehrt uns Jesus, hat alles Nötige um das Ewige Leben zu erlangen. Die Juden haben das bis heute nicht begriffen und klammern sich an die Gesetze und Regeln des alten Testaments mit einem Gott der Massenmorde befiehlt, zornig wird und Rache nimmt. Sie wollen es nicht hören, aber da sind sie nicht anders als Ihre größten Feinde, die Moslems. Es ist unbegreiflich warum es auch in unserer revolutionären Religion der Nächstenliebe immer wieder Tendenzen gibt sich mit dem Gott des alten Testaments zu identifizieren und mit Dogmen und Vorschriften anstatt mit  unseren von Jesus geschenkten  neuen Kleidern und dem neuen Wein der Liebe zu argumentieren.

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