Dienstag, 20. November 2018

Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus zu sehen. (Lk 19,4)

33 Woche im Jahreskreis     Dienstag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 19,1-10

In jener Zeit kam Jesus nach Jericho und ging durch die Stadt. 

Dort wohnte ein Mann namens Zachäus; er war der oberste Zollpächter und war sehr reich. 

Er wollte gern sehen, wer dieser Jesus sei, doch die Menschenmenge versperrte ihm die Sicht; denn er war klein. 

Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus zu sehen, der dort vorbeikommen musste. 

Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf und sagte zu ihm: Zachäus, komm schnell herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein. 

Da stieg er schnell herunter und nahm Jesus freudig bei sich auf. 

Als die Leute das sahen, empörten sie sich und sagten: Er ist bei einem Sünder eingekehrt. 

Zachäus aber wandte sich an den Herrn und sagte: Herr, die Hälfte meines Vermögens will ich den Armen geben, und wenn ich von jemand zu viel gefordert habe, gebe ich ihm das Vierfache zurück. 

Da sagte Jesus zu ihm: Heute ist diesem Haus das Heil geschenkt worden, weil auch dieser Mann ein Sohn Abrahams ist. 

Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.

 

 

Tagesimpuls:

 

Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus zu sehen.  (Lk 19,4)

 

Zachäus strengt sich an, um Jesus zu sehen. Er rennt voraus, er klettert auf einen Baum, womit er sich sogar ein wenig lächerlich macht. Aber die Menschenmenge versperrte ihm die Sicht, daher musste er etwas unternehmen. Er musste sich bemühen.

 

Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus zu sehen.

 

Wir alle sind umgeben von Menschenmengen, und viele dieser Menschen helfen uns nicht gerade, Jesus zu erkennen, Jesus zu finden. Auch heute versperren die Menschen eher die Sicht auf Jesus als dass sie sie öffnen. Um dann trotzdem Jesus finden und erkennen zu können, müssen auch wir eine besondere Anstrengung unternehmen. Wenn wir nichts tun, finden wir Jesus nicht.

 

Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus zu sehen.

 

Was tue ich, um Jesus zu finden? Stehe ich früh auf, um in der Stille des Morgens zu beten? Nehme ich mir Zeiten, um herauszutreten aus der Menge und nur bei Jesus zu sein? Dann ist auch eine innere Anstrengung erforderlich. Wenn ich einmal die äußeren Rahmenbedingungen geschaffen habe, in denen ich Jesus begegnen kann, dann ist es oft genug ein innerer Kampf. Es gibt so viele ablenkende Gendanken in mir. Ich muss wieder eine Anstrengung unternehmen, um den Blick frei zu bekommen auf Jesus.

 

Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus zu sehen.

 

Aber wenn mir das gelungen ist, dann darf ich auf seine Belohnung hoffen. Er tritt ein in mein Haus, in mein Leben, in mein Herz. Er bittet wohl um Erlaubnis, aber die gebe ich ihm dann gerne. Das sind die Höhepunkte im Gebet. Der Teufel will uns genau davon abhalten. Daher dieser Kampf immer wieder. Und oft genug gelingt es ihm. Dann haben wir zwar gebetet, aber wir sind nicht zu diesem besonderen Höhepunkt gekommen, wo Jesus dann in das Haus unseres Herzens eintritt und mit uns Mahl hält. Wer dies verkostet – im wahrsten Sinne des Wortes – der weiß, dass es alle Anstrengung und jeden Kampf wert ist. In Medugorje hat Maria einmal gesagt: „Betet solange, bis das Gebet euch zur Freude wird." Da beschreibt sie diese Erfahrungen. Wenn wir die Anstrengungen für das Gebet unternommen haben, wenn wir gegen die Ablenkungen durchgehalten und zur Mitte gefunden haben, dann wird uns das Gebet zur Freude, und Jesus kehrt bei uns ein. Schenken wir ihm diesen neuen Tag! Öffnen wir unsere Herzen für ihn! Nehmen wir alle Mühe auf uns, die es kostet, damit wir ihn sehen können!

 

Gebet:

Jesus, ich will dich sehen. Ich weiß, dass es Anstrengung und Kampf kostet. Und da werfe ich allzu oft die Flinte wieder ins Korn. Ich weiß nicht, was es ist. Ist es meine Bequemlichkeit, ist es ein Mangel an Glauben, an Hoffnung und an Liebe? Ich möchte heute auf den Baum klettern. Ich will nicht, dass du heute wieder an mir vorüber gehst, ohne dass etwas geschieht. Ich will die Begegnung mit dir nicht verpassen. Jesus, ich sehne mich nach dir. Hilf mir, dass ich dich finde!

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

 







Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627    
Fax 02456 - 3019


1 Kommentar:

  1. Jesus, was würde ich tun, wie würde ich mich verhalten, wenn DU heute zu mir kommen würdest....wenn DU an meine Türe klopfen würdest ?

    Würde auch ich "Reue" zeigen, wenn DU bei mir einkehrst ?

    Jesus, rufe mich HEUTE beim Namen, dass ich den "Mut zum Bekenntnis habe" und mich aufmache und "herausbreche aus der weltlichen Menschmenge" .
    Nur so bekomme ich die "Chance deiner Liebe" die mich zur "Reue - Umkehr - und Buße" führt. Amen

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