Dienstag, 13. November 2018

Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen wurde, sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Sklaven; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan. (Lk 17,10)

32 Woche im Jahreskreis     Dienstag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 17,7-10

In jener Zeit sprach Jesus: Wenn einer von euch einen Sklaven hat, der pflügt oder das Vieh hütet, wird er etwa zu ihm, wenn er vom Feld kommt, sagen: Nimm gleich Platz zum Essen? 

Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Mach mir etwas zu essen, gürte dich, und bediene mich; wenn ich gegessen und getrunken habe, kannst auch du essen und trinken. 

Bedankt er sich etwa bei dem Sklaven, weil er getan hat, was ihm befohlen wurde? 

So soll es auch bei euch sein: Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen wurde, sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Sklaven; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan.

 

 

Tagesimpuls:

 

Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen wurde, sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Sklaven; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan.  (Lk 17,10)

 

Manche Menschen sind sehr empfindlich. Wenn man vergessen hat, sie zu erwähnen, ihnen zu danken, dann sind sie beleidigt. Man hat den Eindruck, sie machen alles nur, um Dank und Anerkennung von anderen zu empfangen. Das sind Menschen, die kein großes Selbstbewusstsein haben. Sie sind ständig auf der Suche nach Anerkennung. Sie brauchen das Lob der anderen. Vielleicht wurden sie als Kinder von ihren Eltern nicht oft gelobt, vielleicht wurden sie von ihren Eltern sogar klein gemacht. Vor kurzem sagte jemand: „Mein Vater hat mich durch seine große Strenge kaputt gemacht." So etwas ist vielen Menschen geschehen. Ein anderer sagte einmal: „Gleich was ich für eine Note nach Hause gebracht habe, meine Mutter sagte immer: ‚Du hättest es auch besser schaffen können'. Sie war nie zufrieden." Wenn man so etwas in seiner Kindheit erlebt hat, dann ist man ständig auf der Suche nach Lob und Anerkennung.

 

Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen wurde, sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Sklaven; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan.

 

Jesus will, dass wir gegen diese Tendenz in uns arbeiten. Wir sollen genau nicht nach Lob und Anerkennung anderer streben. Wir sollen sagen: „Ich bin ein unnützer Knecht, ich habe nur meine Schuldigkeit getan." Das kann nur gelingen, wenn man hundertprozentig davon überzeugt ist: „Gott sieht mich. Er wird mir den Lohn für all meine Mühen schenken." Wie alle Gebote Jesu kann man das nur erfüllen, wenn man eine tiefe persönliche Beziehung zu Gott hat. Man muss die Liebe Gottes spüren, felsenfest davon überzeugt sein. Mit anderen Worten: Wir brauchen den Heiligen Geist, wir brauchen eine tiefe Geisterfahrung. Dann werden wir unabhängig von der Liebe der anderen Menschen. Dann können wir anderen dienen, statt immer von ihnen empfangen zu wollen. Es geht dann nicht mehr darum, wer mir Danke sagt, sondern mich bewegt, wem ich Danke sagen kann, wem ich ein gutes Wort sagen kann, wem ich helfen kann mit meiner Zuwendung. Ich lebe dann in dem Bewusstsein: Für mich selber sorgt Jesus, um mich selber muss ich mir keine Sorgen machen. Mir ist es egal, ob jemand Danke sagt oder ob ich übersehen werde. Mir ist nur wichtig, dass ich anderen Liebe schenke. Üben wir uns in diese Haltung ein, indem wir uns immer wieder dieses Wort Jesu vor Augen halten:

 

Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen wurde, sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Sklaven; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan.

 

Gebet:

Jesus, ich bin oft beleidigt, wenn andere mir nicht die Wertschätzung entgegenbringen, die mir zusteht. Aber ich soll denken, dass ich ein unnützer Knecht bin. Ich soll nicht so viel von anderen erwarten. Ich will vielmehr darauf achten, wen ich loben kann, wem ich danken kann. Heiliger Geist, komm zu mir, lass mich ganz tief die Liebe Gottes erfahren, dass ich nicht auf die Zuwendung von Menschen schielen muss.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

 







Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627    
Fax 02456 - 3019


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